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Dienstag, 19 Januar 2021 07:38

Neuer KFS-Vorstand gewählt

Schluderns - In der Schludernser Zweigstelle des Katholischen Familienverbands KFS nimmt ein neu gewählter Vorstand die Zügel in die Hand. Ilona Tschenett Weisskopf wurde am 9. Jänner 2021 beim Treffen in der „Alten Mühle“ (unter Einhaltung der Covid-Sicherheitsbestimmungen) zur neuen Zweigstellenleiterin gewählt. Tschenett löst Andreas Oberhofer ab, der nach 11 Jahren an der Spitze nicht mehr kandidiert hat. Nicht mehr kandidiert haben auch Markus Klotz, Miriam Alber und Petra Stecher. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz wurde ihnen herzlich gedankt und eine Urkunde überreicht. Mit anerkennenden Worten verabschiedete sie auch Bezirksleiterin Priska Theiner.
Die KFS Zweigstelle Schluderns zählt zu den rührigsten im Lande. Unzählige Veranstaltungen für Kinder und deren Familien reihten sich im Laufe der Jahreskreise traditionell aneinander. Organisiert wurden regelmäßige Spielgruppen-Treffen, Kinderkinos, Faschingsfeiern, Hüttenlager, Tauschmarkt, musikalische Wochen, Vorträge zu familienrelevanten Themen und vieles mehr. Der KFS suchte s16 Ehrung scheidende Ausschuss Mitgliederimmer auch die Zusammenarbeit mit der Bibliothek und den Vereinen im Dorf.
Seit einem Jahr sind die Aktivitäten durch das Corona Virus stark eingebremst. Doch man will sich nicht entmutigen lassen und in die Zukunft schauen. Der neu gewählte Vorstand hat für 2021 wieder ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet. Nun hoffen alle, dass sich die Lage beruhigt und vieles sobald wie möglich wieder umgesetzt werden kann.
Die Zweigstellenleiterin Ilona Tschenett wird im Ausschuss unterstützt von: Michaela Rainer Lingg (Stellvertreterin), Elisabeth Gartner, Silvia Telser, Natalie Steiner Telser, Simone Sagmeister Klotz, Manuela Prieth, Christiane Ruepp und Sibylle Sagmeister Lutz. (mds)

Dienstag, 19 Januar 2021 07:36

Lichtersets für die dunkle Jahreszeit

Naturns - PRO-BYKE „FahrRad! in Naturns“ : Lichtersets für die dunkle Jahreszeit.
Zur Verbesserung der Verkehrssituation setzt die Gemeinde Naturns auf die Motivation der Bevölkerung zur vermehrten Nutzung des Fahrrads für die innerörtliche Fortbewegung. Im Rahmen des Interreg-Projekts PRO-BYKE in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt wurde neben der Festlegung eines jährlichen Investitionsbudgets für die Radmobilität ein zehnköpfiges PRO-BYKE-Team als Vertretung der Bevölkerung eingesetzt, das mit verschiedenen Initiativen auf das Radfahren hinweist. „In Naturns kann normalerweise das ganze Jahr über mit dem Rad gefahren werden. Dabei ist es wichtig, auf die Verkehrssicherheit des eigenen Fahrrads zu achten und dazu gehört es, gut zu sehen und gesehen zu werden, gerade im Winter, in der dunklen Jahreszeit,“ erklärt der zuständige Gemeindereferent Florian Gruber den Hintergrund der Aktion.
An zwei Aktionstagen hat das PRO-BYKE-Team im Dezember und Jänner vor dem Rathaus in Naturns eigene Lichtersets an die Bevölkerung verteilt. „Immer wieder sind Radfahrer ohne Licht unterwegs, das ist uns aufgefallen. Deshalb haben wir diese Aktion bewusst im Winter gestartet und uns sehr über den großen Zuspruch und das Lob für die Idee gefreut. Wir konnten insgesamt fast 400 Lichtersets verteilen, vor allem auch an Kinder und Jugendliche, das sind also nun 400 verkehrssichere Radlen mehr auf unseren Straßen,“ freut sich die Referentin für das Ortsmarketing Astrid Pichler.
Das PRO-BYKE-Team plant derzeit bereits eine Veranstaltung zum Start in den Frühling, den weiteren Ausbau der Radabstellanlagen mit Qualität auch in den Fraktionen von Naturns und einige Verkehrssicherheitsmaßnahmen zur Entschärfung von Gefahrenstellen.

Dienstag, 19 Januar 2021 07:35

Schneemänner für Klimaschutz

Vinschgau - Es gibt am 18. Jänner den „Welttag des Schneemannes“. Wir haben aus diesem Anlass einen Fotowettbewerb vor Weihnachten ausgelobt, mit dem Zusatz: „Schneemänner und Schneefrauen als Symbol gegen den Klimawandel“. Schnee ist im heurigen Winter genügend vorhanden. Gar einige Schneemannfotos sind bei uns eingelangt. Wir haben die drei schönsten ausgesucht und veröffentlicht.

Dienstag, 19 Januar 2021 16:01

Kostenlose Lawinen-Trainingsanlage

Minschuns/Val Müstair - Lawinenabgänge können Skitourengeher und Schneewanderer in Gefahr bringen. Eine Vorbereitung auf die richtigen Schritte im Notfall bietet seit kurzem die öffentlich zugängliche, kostenlose Lawinen-Trainingsanlage im Skigebiet Minschuns im Val Müstair.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Bilderbuch-Winter mit herrlichem Schnee lockt derzeit vermehrt Tourengeher und Schneeschuhwanderer auf die Berggipfel. Die weiße Pracht birgt jedoch Gefahren durch Lawinenabgänge - vor allem im nicht gesicherten Gelände, oberhalb der Waldgrenze...
Wer sich im Hochgebirge bewegt, sollte Lawinengefahr richtig einschätzen und wissen, wie sich durch umsichtiges Verhalten eine Lawinenabgang vermeiden lässt und was im Notfall zu tun ist. Tourengeher und Schneeschuhwanderer sollten also nicht nur über eine gute Ausrüstung verfügen, sondern auch über gute Kenntnisse in der Lawinenrettung. Denn was nützt der beste Lawinen-Piepser, wenn er nicht bedient werden kann. Seit Anfang 2021 können Skitourengeher und Schneeschuhwanderer an der neuen Lawinentrainingsanlage (Avalanche Training Center, ATC) im Skigebiet Minschuns ihre Lawinenrettungs-Fähigkeiten trainieren. Das neue ACT ist eine stationäre Anlage zur Übung der Lawinenverschütteten-Suche mit LVS-Geräten und Lawinensonden. Die Handhabung der Notfallausrüstung kann unter nahezu realistischen Bedingungen trainiert werden. An der einfach bedienbaren Steuerzentrale können vergrabene Sender per Zufallprinzip aktiviert werden. Sie senden die gleichen Signale wie ein LVS-Gerät. So lassen sich Verschüttungszenarien mit der eigenen Ausrüstung trainieren. Die Anlage in Minschuns ist während der Wintersaison öffentlich und kostenlos zugänglich. Sie liegt in zehn Metern Fußdistanz von der Talstation Minschuns entfernt. Information und Broschüren sind am Schalter der Sportbahnen erhältlich. Geplant sind auch Kurse und Packages für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer. Das Lawinen Training Center ATC ist ein Projekt des Naturparks Biosfera Val Müstair. Unterstützt wurde es von der Gemeinde Val Müstair, den Sportanlagen Minschuns, der Banca Chantunala Grischuna und anderer Sponsoren.

Dienstag, 19 Januar 2021 07:31

Großteils gut bewältigt

Das Mobilitätsressort zieht eine erste positive Bilanz zum Schülertransport für den Start der Oberschulen in den Präsenzunterricht. Der Schülertransport hat beim Start der Oberschulen in 75 Prozent Präsenzunterricht in den ersten Tagen gut geklappt. Ab Montag gibt es nach Überprüfung der Lage weitere Zusatzfahrten.Das erhöhte Fahrgastaufkommen konnte an diesen ersten beiden Schultagen mit 75 Prozent Präsenzunterricht an den Oberschulen durch die rund 400 Verstärkungs-Fahrten großteils gut bewältigt werden, heißt es aus dem Ressort für Mobilität.

Dienstag, 19 Januar 2021 07:29

KOLPING-Kerze

Kolping im Vinschgau - Die Kerze taucht in vielfältiger Weise in unterschiedlichen Lebenssituationen auf. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit – Dunkelheit und Stille – haben wir dies wieder erfahren. Die Kerze begegnet uns als Taufkerze, Kommunionkerze, Altarkerze, Hochzeitskerze, Osterkerze, aber auch als Grablicht, ewiges Licht und eben als KOLPINGKERZE. Immer ist sie ein Zeichen für Christus, denn er deutet unser Leben, er begleitet unser Leben und er leuchtet in unser Leben. Jede Kerze, auch eine kleine, kann viel Licht geben. Jede und jeder kann in ihrem/seinem Lebensbereich etwas zum Guten verändern. Überall, wohin wir Licht bringen, bleibt etwas von unserer Persönlichkeit. So verzehren wir uns genauso wie die Kerze sich verzehrt und dadurch Licht spendet. Sie drückt das tiefste Geheimnis unseres Glaubens aus: Christus ist für uns gestorben und auferstanden; er lebt mitten unter den Menschen. Er selbst ist das Licht der Welt. Es gibt so viele Dunkelheiten die wir erhellen können.
Adolph Kolping hat dieses Licht in besonderer Weise durch sein Leben und Wirken in die Welt getragen. Auch wir haben den Auftrag, uns immer wieder in kleinen Schritten aus dem Glauben im Sinne Kolpings für die Menschen einzusetzen. Daran erinnert uns die (Kolping)- Kerze sie bleibt Symbol und Ansporn- auch im Jahre 2021.
Otto von Dellemann

Montag, 18 Januar 2021 15:59

Wirtschaftsinfo

lorin wallnHaushaltsgesetz 2021

Das Haushaltsgesetz 2021 wurde am 30.12. 2020 im Amtsblatt der Republik veröffentlicht. Nachfolgend einige interessante Neuerungen: Die Steuerabsetzbeträge für die energetische Sanierung (65%/50%), für Wiedergewinnungsarbeiten (50%), der Fassadenbonus (90%) werden unverändert für das Jahr 2021 verlängert. Der Möbelbonus (50%) wurde für das Jahr 2021 von Euro 10.000 auf Euro 16.000 erhöht. Die Investitionshilfe sieht rückwirkend ab den 16.11.2020 für den Ankauf von materiellen und immateriellen (ex. Sonderabschreibung von Betriebsgütern i.H.v. 30-40%) Betriebsgütern eine Steuergutschrift in Höhe von 10% (vorher 6%) vor. Die Steuergutschrift erhöht sich auf 15% für den Ankauf von Hard- und Software, zur Umsetzung des „agilen“ Arbeitens (Smart Working). Neu mit der Einführung des Haushaltsgesetzes 2021, steht die Steuergutschrift auch für den Ankauf von immateriellen Betriebsgütern zu. Für die digitalen oder intelligenten Maschinen und Geräte (Investitionen gemäß Industrie 4.0 – ex. Hyperabschreibung) wird das Steuerguthaben von 40 auf 50 Prozent erhöht. Die betreffende Steuergutschrift kann in 3 gleich hohen (anstatt 5) Jahresraten ausschließlich durch Verrechnung mit dem Zahlungsvordruck F24 genutzt werden. Für Unternehmen und Freiberuflern mit Umsatzerlösen von weniger als Euro 5 Millionen kann das Steuerguthaben in einer einzigen Rate verrechnet werden. Ebenso wurde der 2020 eingeführte Steuerbonus für Investitionen in Forschung & Entwicklung (20% - bisher 12%), und für technologische Innovationen betreffend Produkte und Produktionsverfahren mit technischen Voraussetzungen 4.0 (15%) bis Ende 2022 verlängert. Viele Unternehmen haben aufgrund der Corona-Krise große Umsatzeinbußen erlitten und müssen im Jahr 2020 mit einem Verlust rechnen. Das italienische Zivilgesetzbuch regelt im Art. 2446, 2447 und 2483-bis folgendes: wenn das Gesellschaftskapital aufgrund von Verlusten um mehr als ein Drittel vermindert wurde, oder unter das gesetzliche Mindestmaß von Euro 10.000 fällt, müssen die Verwalter zweckdienliche Maßnahmen ergreifen, um das Eigenkapital wiederherzustellen bzw. die Gesellschaft aufzulösen. Durch das Haushaltsgesetz 2021 werden die vorgesehenen Vorschriften für 5 Jahre ausgesetzt. Dies gilt aber lediglich für den Verlust des Jahres 2020.

Montag, 18 Januar 2021 15:57

Leserbriefe Ausgabe 2-21

Die Vergessenen?!?
Südtirol wurde im letzten Jahr wirtschaftlich regelrecht gebeutelt. Auch im neuen Jahr scheint kein klares Licht am Südtiroler Wirtschaftshimmel. Während sich die Gastronomie, der Tourismus, das Handwerk damit beschäftigt, die stets neuen Dekrete von A bis Z zu prüfen was alles im Betrieb erlaubt ist, blieben andere Sektoren ganz auf der Strecke, stellt der zweifache Italienmeister im Showaufguss Michael Niedermair fest.
Als Südtirol im Oktober 2020 zum zweiten Mal in den Lockdown ging, wurden öffentliche Schwimmbäder und Saunalandschaften aber auch Fitnessstudios als erstes geschlossen. Auch dies sind Bereiche die viel Geld in den Hygienestandards investierten. Es sollte wohl allen bekannt sein, dass Sport, Bewegung und vor allen das gesunde Saunieren, das Immunsystem stärken. Warum werden diese Bereiche dann nie erwähnt oder berücksichtigt? Es scheint so als werden diese einfach vergessen, so der Saunameister.
Niedermair, der selbst in einer öffentlichen Sauna arbeitet, erhofft sich in Zukunft von der Landesregierung auch diese „vergessenen“ Bereiche zu berücksichtigen.
„Auch wir sind systemrelevant“, unterstreicht Niedermair abschließend.
Niedermair Michael, Gemeinderat des Freien Bündnis Kastelbell- Tschars, Saunameister, 2-facher Italienmeister im Showaufguss

 

Tappeiner Peter irrt!
Abgesehen von der herabstufenden Bezeichnung als „Hilfssherrif“ und der wenig wertschätzenden Haltung gegenüber der Gemeindepolizei in einer höchst schwierigen Zeit, in der sich viele Bürger noch strengere Kontrollen wünschten, irrt Peter Tappeiner völlig, wenn er von „Spaziergängern auf der Promenade in Schlanders auflauerten und mit Bußgeldern belegten ...“ schreibt. Keiner einzigen Person wurde dort aufgelauert und kein einziges Bußgeld dort verhängt!
BM Dieter Pinggera

 

Es ist Zeit
Die Hermeneutiker des Evangeliums, die Hermeneutiker der Bibel, die Hermeneutiker der Zeichnung Gottes sind nicht die Mächtigen, sondern die Armen. Es sind die Massen der Enterbten. Es gibt zwei Drittel der Welt, die im Unbehagen leben. Dort liegt die Prophezeiung, dort liegt die Prophezeiung.
Wenn der Bischof und der Papst von den Toten der Infektionskrankheiten in Afrika sprechen – Afrika wird gerade zum Leichenschauhaus der Welt – würde meines Erachtens eine Geste gut dazu passen: „Verlasse den Vatikan, den Palast aus dem 16. Jh., und lass dich in Burundi in Burkina Faso nieder, in einer Hütte zusammen mit…“ Diese Geste löst das Problem zwar nicht, würde uns aber vor eine Reihe von Fragen stellen, und dieses Zeugnis würde uns zwingen… uns drängen, unseren Weg zu ändern – aut aut. Wenn keine symbolischen Gesten vollbracht werden, mit denen wir uns identifizieren, und wir in den Palästen des 16. Jh. eingeschlossen bleiben, dann bleibt alles beim Alten und sind unsere Gesten nicht mehr glaubwürdig. Sie werden erst glaubwürdig, wenn derjenige, der sie vollbringt, selber auf einen vollen Magen verzichtet, sich mit jenem gleich macht, dessen Magen leer ist und die Rechts- und Gleichberechtigungsansprüche des Armen teilt, dann wird er authentisch.
Ich stelle mir die Frage nach der Stille der Menschen. Ich stelle mir die Frage nach der Stille der Kirche.
Treten wir aus diesem Kokon der bürgerlichen Religion aus und stellen wir uns nicht neben die Macht, sondern dieser gegenüber. Es ist Zeit zu reden – die Zeit zu schweigen ist nun vorbei. Kämpfen wir gegen einen heimtückischen Verfolger, einen heuchlerischen Feind, der uns nicht in den Rücken fällt, sondern unseren Bauch streichelt. Er beschlagnahmt unsere Güter nicht, um uns das Leben zu schenken, sondern er bereichert uns, um uns den Tod zu bringen. Er verweigert uns nicht die Freiheit, indem er uns einsperrt, sondern er treibt uns zur Sklaverei, indem er uns in seinen Palast einlädt. Er trifft uns nicht in die Seiten, sondern nimmt Besitz von unserem Herzen. Er hackt uns den Kopf nicht mit dem Schwert ab, sondern tötet unsere Seele mit Gold.
Es ist Zeit, dem Lärm, der Hektik, der Verführung durch die Schaufenster, dem Schauspiel der Äußerlichkeiten zu entfliehen. Es ist Zeit, gegen ein verlogenes System zu kämpfen, das den Menschen von sich selbst entfremdet. Es ist Zeit, auf Gleichmachung, Resignation, Wertezerstörung zu reagieren. Wenn dies nicht geschieht, geht die Festbeleuchtung früher oder später aus und wir werden uns in einer dunklen Wüste des Betrugs wiederfinden.
Hört, ihr Oberhäupter der Städte und Kirchen. Ihr, die ihr sagt, die Gerechtigkeit zu kennen, die ihr aber die Menschen im Schlamm leben lasst, während ihr nur mit dem Schutz eurer Privilegien beschäftigt seid. Ihr, die ihr die Zivilisation, die Kultur, den Fortschritt, das Gemeinwohl schützen solltet… Heuchler! Ihr bezeichnet euch als Propheten, sprecht aber nur gegen ein Entgelt im Namen desjenigen, der euch den Bauch füllt. Genug! Niemand kann der Ungerechtigkeit, der Armut, der Ausgrenzung, der verzweifelten Stille des Schmerzes noch regungslos gegenüberstehen.
Wenn die Stadt keine Gerechtigkeit walten lässt, wird sie – wie ein Betrunkener – Zeuge ihres eigenen Untergangs werden.
Ettore Nava, Schluderns

Dienstag, 19 Januar 2021 15:57

Impressionen Gianni Bodini

Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Vinschgau/Schweiz - Gemäß dem derzeit gültigen Abkommen von 1974 werden Grenzpendler, die in der Schweiz arbeiten, ausschließlich in der Schweiz besteuert. Von den Einnahmen aus der Quellensteuer für italienische Grenzgänger leiten die betroffenen Kantone 40 Prozent (bei einigen Kantonen 38,8) als finanziellen Ausgleich an die italienischen Wohnsitzgemeinden dieser Grenzgänger weiter.
Der Vertrag Italien/Schweiz zur Vermeidung der Doppelbesteuerung aus dem Jahr 1974 ist 2014 verfallen. Am 3. November 2015 wurde zwischen Italien und der Schweiz ein neuer Vertrag ausgehandelt und von denzuständigen Finanzministern unterzeichnet. Allerdings wurde der Vertrag von den Parlamenten in Rom und Bern nie ratifiziert wurde, da schon bald von beiden Seiten Nachverhandlungen gefordert wurden.
Am 23. September 2020 wurde die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga vom italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella und Regierungschef Giuseppe Conte in Rom empfangen. Bei dieser Gelegenheit wurde der Abschluss der Verhandlungen zur Besteuerung der Grenzpendler angemahnt. Die Grenzpendler-Gewerkschaften, die Vereinigung der italienischen Grenzgemeinden und die parlamentarische Gruppe „amici dei frontalieri“, der auch Albrecht Plangger angehört, waren in die Verhandlungen über mehrere Videokonferenzen eingebunden.
Am 23. Dezember 2020 wurde der Vertrag von den Regierungen in Italien und der Schweiz unterzeichnet. Der Vertrag muss nun von den Parlamenten in Rom und in Bern ratifiziert werden und tritt erst danach(voraussichtlich 2023) in Kraft.
Der neue Vertrag sieht eine Unterscheidung zwischen aktuellen Grenzpendlern (frontalieri attuali) und zukünftigen Grenzpendlern (frontalieri futuri) vor.
Aktuelle Grenzgänger: Als aktuelle Grenzgänger gelten Personen, die zwischen dem 31. Dezember 2018 und dem Datum des Inkrafttretens des neuen Abkommens in den Kantonen Graubünden, Tessin oder Wallis abhängig arbeiten oder gearbeitet haben.
Die aktuellen Grenzpendler mit Wohnsitz innerhalb des 20-Kilometer-Streifens werden weiterhin ausschließlich in der Schweiz besteuert. Bis zum Ende des Steuerjahres 2033 werden die betroffenen Schweizer Kantone weiterhin 40 Prozent der Einnahmen aus der Quellenbesteuerung der Grenzgänger an die Wohnsitzgemeinden abführen. Ab dem Steuerjahr 2034 wird die Schweiz keine Ausgleichszahlungen mehr leisten und somit das gesamte Steueraufkommen einbehalten.
Zukünftige Grenzgänger: Personen, die ab dem Datum des Inkrafttretens des Abkommens zu Grenzgängern werden, gelten als zukünftige bzw. „neue“ Grenzgänger. Für diese Personen wird die Schweiz 80 Prozent der Quellensteuer erheben.
In Italien werden „neue“ Grenzgänger zudem ordentlich mit den dort geltenden Bestimmungen, auch bezüglich Abschreibungen (Arztspesen, Fahrtkosten, Hypothekardarlehen usw.), besteuert. Die in der Schweiz rückbehaltene Quellensteuer kann in Abzug gebracht werden.
Im Ratifizierungsgesetz des Staatsvertrages soll auch der Steuerfreibetrag von 7.500 auf 10.000 Euro angehoben werden, die Abschreibbarkeit der freiwilligen Altersvorsorge (2. und 3. Säule) und die Nicht-Besteuerung der Familienzulagen garantiert werden. Die Schweiz übermittelt jährlich innerhalb 20. März die Steuerdaten der „zukünftigen“ Grenzpendler (nicht aber der aktuellen) an die italienische Steuerbehörde.
Die Schweiz wird bis inklusive 2033 den sogenannten Steuerausgleich (ristorno fiscale) - der sich nun progressiv verringern wird - an die italienischen Grenzgemeinden im Ausmaß von 40 Prozent der anfallenden Quellensteuer in der Schweiz überweisen. Nach dieser Übergangsfrist bleibt die Quellensteuer zu 100 Prozent in der Schweiz.
Steuerausgleich:
In einem gleichzeitig unterzeichneten Einvernehmensprotokoll zwischen der italienischen Regierung und den Grenzpendler-Gewerkschaften sowie der Vereinigung der Grenzgemeinden zur Schweiz wird festgelegt, dass der Staat Italien bis einschließlich 2033 den aktuellen Steuerausgleich von ca. 88 Mio. CH Fr. (2019) für ca. 65.000 Grenzpendler mit eigenen Finanzmitteln garantiert und die sich nun progressiv vermindernden Überweisungen aus derSchweiz (durch Ausscheiden der aktuellen Grenzpendler z.B. durch Pensionierung oder Kündigung) ausgleichen wird.
Nach 2034 soll dieser Betrag nur mehr durch die Steuereinnahmen des Staates aus der erhöhten Besteuerung der zukünftigen Grenzpendler gedeckt werden.
Mit dem neuen Besteuerungssystem wird der Staat Italien bedeutend mehr Steuereinnahmen haben, als der bisherige Steuerausgleich aus der Schweiz erbracht hat.
Diesbezüglich erkennt die Regierung die Spezifität und die Rolle der Grenzgemeinden an und verpflichtet sich, diese Mehreinnahmen auf dem Territorium den Grenzgemeinden zu belassen und diese für lokale Projekte zum wirtschaftlichen Aufschwung der Grenzgebiete einzusetzen.
Infos KVW: 0471 941705
grenzpendler@kvw.org


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