Kaiser Franz I. bezeichnete die 1825 fertiggestellte Stilfserjoch Straße bei seinem Besuch im Jahre 1832 als straßenbautechnische Meisterleistung. Die „Königin der Alpenstraßen“ und die Strukturen auf der Passhöhe fristen mittlerweile ein tristes Dasein. Studien und Vorschläge für eine Aufwertung, auch für eine Maut, gab es einige. Vieles wartet seit Jahren auf eine Umsetzung. Nun scheint sich etwas zu bewegen. Doch erstmals wird Jubiläum gefeiert.
von Magdalena Dietl Sapelza
Für die Jubiläumfeier 150 Jahre Stilfserjoch Straße im Sommer 1975 hatte sich die Bevölkerung von Trafoi und Prad einiges einfallen lassen. In historischen Gewändern, mit Festwagen und Musikanten zogen sie zur Passhöhe, wo sie von vielen Schaulustigen erwartet wurden. Heuer wird die Stilfserjoch Straße 200 Jahre alt. Aus der „Königin der Alpenstraßen“, wie die Straße auch genannt wird, ist mittlerweile eine gequälte Königin geworden. Die Straße mit ihren Serpentinen auf Südtiroler Seite ist längst eine Attraktion und ein Anziehungsmagnet. Über die Straße schlängeln sich Jahr für Jahr zig-tausende Autos und Motorräder, und im Gegensatz zu anderen Passstraßen in den Alpen, ohne auch nur einen Pfennig zu bezahlen. Die Fahrzeuge berieseln gleichzeitig auch die vielen Radfahrer mit den Auspuffgasen. Von einer Aufwertung der Stilfserjoch Straße ist seit Jahrzehnten die Rede, genauso wie von einer möglichen Maut. Im Laufe der vergangenen Jahre sind mehrere Projekte zur Aufwertung der Trasse ausgearbeitet worden, wie zum Beispiel durch die Schaffung einer Panoramastraße. Doch viele Ideen sind in den Schubladen verschwunden. Auch das Thema Maut kommt nicht voran. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Südtirol und der Provinz Sondrio ist bislang nicht richtig in die Gänge gekommen. Doch nun soll sich etwas bewegen. Doch dazu später.
Stilfserjoch Straße - Geschichte
Die Stilfserjoch Straße wurde im Auftrag des österreichischen Kaisers Franz I. im Zeitraum von 1820 bis 1825 unter der Leitung des Ingenieurs Carlo Donegani (1775 - 1845) gebaut, um die Lombardei, die damals zu Österreich gehörte, schnellstmöglich zu erreichen. Die Zeit drängte, da die langjährige Verbindungsstraße über den Umbrailpass, einst Wormser Joch genannt, von den Schweizer Eidgenossen kontrolliert wurde. Kaiser Franz I. besichtigte die neue Straßenverbindung im Jahre 1832 höchst persönlich und sprach von einer straßenbautechnischen Meisterleistung. Als Anerkennung erhob er den Ingenieur Donegani 1840 in den Adelsstand und verlieh ihm den Titel „Ritter von Stilfsberg“. Schon kurz nach der Einweihung der Stilfserjoch Straße im Oktober 1825 mussten die stark lawinengefährdeten Straßenabschnitte mit hölzernen Lawinenschutztunneln in einer Länge von 3.500 Metern gesichert werden. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Passstraße im Winter geöffnet und konnte mit Pferdeschlitten befahren werden. Für die knapp 50 km lange Strecke zwischen Bormio und Prad benötigten die Fuhrwerke bis zu zehn Stunden, mehrere Pferdewechsel mit eingerechnet. 1848 setzten Aufständische aus der Lombardei, die für die Loslösung von Österreich kämpften, die hölzernen Lawinenschutztunnel in Brand und machten die Straße unpassierbar.
1859 wurde über das Stilfser Joch die Staatsgrenze zwischen dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich Italien gezogen. Die österreichische Regierung wollte die Straße daraufhin auflassen. Jedoch die Vinschger Gemeindeverwalter kämpften dagegen an, weil sie einen wirtschaftlichen Nachteil befürchteten. Sie erreichten im Ministerium für Handel und Gewerbe in Wien einen Teilerfolg. Die Straße blieb offen. Die Gemeinden mussten jedoch für die Offenhaltung der Straße selbst sorgen.
Wichtig wurde die Verbindung zum Stilfser Joch dann als Militärstraße für die Ortlerfront im I. Weltkrieg, die über den Monte Scorluzzo über den Nagler- und die Geisterspitze zur Hohen Schneid und über die Trafoier Eiswand zum Gipfel der Königsspitze und des Ortlers führte. 1919 gab es wieder eine Grenzziehung. Südtirol kam zu Italien und somit auch Teile des Stilfser Jochs.
Die Straße blieb nur noch in den Sommermonaten offen. Während der Zwischenkriegszeit und des II. Weltkrieges fristeten das Stilfser Joch und seine Straße ein eher tristes Dasein. Erst mit dem aufblühenden Tourismus und dem Sommerskilauf auf dem Stilfser Joch wurde das Gebiet für Gäste aus ganz Europa attraktiv. In den 1960 und 1970er Jahren erlebte das Stilfser Joch durch den Sommerskilauf goldene Jahre. Auf der Scheitelhöhe des Passes tummelten sich die Skifahrer neben unzähligen Tagestouristen. Die italienische Straßenverwaltung ANAS war für die Wartung der Straße zuständig. Vieles wurde nur notdürftig repariert. Im Jahre 1998 ging die Stilfserjoch Straße zusammen mit allen Staatsstraßen des Landes an die Autonome Provinz Bozen über. Die Straße wurde teilweise technisch aufgerüstet.
Ideen zur Aufwertung der Stilfser Joch Straße - eine unendliche Geschichte
Nach der Übernahme der Staatsstraßen durch das Land entwarf der damalige Landesrat Florian Mussner einen Masterplan für die Aufwertung der Stilfserjoch Straße. Sie sollte zu einer historischen Panoramastraße umgestaltet werden. Er gab eine Studie in Auftrag, die von Ingenieur Siegfried Pohl und Architekt Kjetil Thorsen 2007 vorgestellt wurde. Das ambitionierte Projekt sah zum Beispiel ein Besucherzentrum in der Festung bei Gomagoi vor, Aussichtsplattformen, Neugestaltung des Geländes auf der Passhöhe und einiges mehr. Die Umsetzung sollte bis 2012 erfolgen und wurde mit 10 Millionen Euro beziffert. Das Ganze blieb in der Projektierungsphase stecken.
Im Jahr 2017 stellte eine Steuerungsgruppe um den Vinschgau Marketing Direktor Kurt Sagmeister, den Architekten Arnold Gapp und Stephan Gander die zwei Projekte „Stilfserjoch - Aufwertung der Passstraße“ und „Erlebnisraum Stilfserjoch“ vor. Bei der Ausarbeitung in Arbeitsgruppen waren auch Vertreter aus Bormio und Graubünden mit eingebunden. Auch das Thema Maut wurde dabei besprochen. Laut Berechnung könnte ein Umsatz von bis zu 3 Millionen Euro generiert werden. Erste Schritte zur Umsetzung sollten bereits 2018/2019 gemacht werden, so die Ankündigung. Das Ganze landete in der Warteschleife.
Neue Initiativen und Festlichkeiten zum 200. Jubiläum
Ein neuer Versuch zur Aufwertung der Stilfserjoch Straße wurde im April 2022 mit der Gründung der Stilfserjoch GmbH in Angriff genommen. Dieser Gesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der Region Lombardei und der Autonomen Provinz Bozen an. Präsident der Stilfserjoch GmbH ist Roland Brenner aus Stilfs. Ein neuer Masterplan, der auf die Vorarbeiten der vergangenen Jahre aufbaut, soll es nun endlich richten. Das Ziel ist eine nachhaltige Aufwertung der Passhöhe und des Gebiets rund um das Stilfserjoch. Auf der Passhöhe soll ein Multifunktionsgebäude entstehen mit Infopoint, ein Museum, Ausstellungsflächen und Raum für kulturelle Veranstaltungen. Es sind Parkplätze für Fahr- und Motorräder, öffentliche Sanitäranlagen und einiges mehr geplant. Der Straßenverlauf soll ebenfalls aufgewertet und die Weichen für eine Maut - sprich Eintrittsgebühr - gestellt werden. Realisiert werden soll auch das Projekt „Sprechende Straße“, bei dem über eine App und Podcasts die wechselvolle Geschichte der Straße erzählt wird. Brenner ist zuversichtlich, dass sich nun etwas bewegen wird. Ein Planungswettbewerb für die Servicestruktur (5,6 Mio. Euro voraussichtliche Kosten) auf der Passhöhe ist in Ausarbeitung. „Wir peilen das Jahr 2026 an“. Auch mit einer Eintrittsgebühr soll es ernst werden. Gespräche laufen zwischen Südtirol und Bormio. „In diesem Zusammenhang hängt jedoch alles am Verkehrsministerium in Rom“, so Brenner.
Doch erstmals wird das 200-Jahr-Jubiläum gefeiert. Den Auftakt macht eine Großveranstaltung der Vereine in Prad am 25. Mai 2025 zum Thema „Leben mit und an der Stilfserjoch Straße“, koordiniert vom Bildungsausschuss um Werner Altstätter und unterstützt von Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad. Die eigentlichen Jubiläumsfeiern finden vom 4. bis zum 6. Juli 2025 statt, organisiert von den Verantwortlichen der Ferienregionen Ortlergebiet und Prad am Stilfserjoch. Auch Vertreter aus Graubünden und Bormio sind involviert. Die organisatorischen Fäden zieht ein Organisationsteam um Roland Brenner, Peter Pfeifer und Stephan Gander. Mit eingebunden sind die Bürgermeister von Stilfs Franz Heinisch und von Prad Rafael Alber.
Hier einige Programmpunkte: Am 4. Juli 2025 wird es eine Premiere des Films von Hansjörg Hofer zur Stilfserjochstraße auf der Franzenshöhe geben. Am 5. Juli starten historische Fahrzeuge in Glurns und in Bormio, die sich dann auf der Passhöhe treffen. Die Hauptveranstaltung findet am 6. Juli 2025 statt. Da werden ähnlich wie vor 50 Jahren wieder Festwagen vorfahren und Musikkapellen spielen. Das Jubiläumsjahr findet am 12. Dezember 2025 mit dem Orchester des Konservatoriums Claudio Monte Verdi im Nationalparkhaus Aquaprad den Abschluss.
Partschins - Die Gemeinderäte müssen kurzfristig reagieren. Denn die Landesregierung hat dekretiert, dass die Gemeinden mit 10 % an der Ortstaxe beteiligt werden sollen. Die Schwierigkeit: Die Tourismusvereine haben bereits ihr Budget für 2025 beinander. Die Diskussion am Beispiel Partschins.
von Erwin Bernhart
Die Aufteilung der Ortstaxe ist ohnehin eine komplizierte Angelegenheit. Mit Beschluss der Landesregierung und per Dekret von LH Arno Kompatscher vom November werden den Gemeinden 10 % der Ortstaxe zugesprochen. Die Gemeinden sind im Dezember unter Zugzwang gesetzt worden. Im Gemeinderat von Partschins hat Sekretär Hubert Auer den Gemeinderäten das Prozedere so erklärt: Beschließt der Gemeinderat in der Causa Ortstaxe nichts, dann verliert der Tourismusverein die gemachte Erhöhung zur Gänze. In Partschins wären das rund 174.000 Euro. Beschließt der Gemeinderat, 10 % auf die gesamte Ortstaxe einzubehalten, dann wären das rund 76.000 Euro. Oder der Rat folgt der einvernehmlichen Verhandlung im Vorfeld mit Tourismusverein und Tourismuskommission und erhebt Anspruch auf 10 % der Ortstaxenerhöhung. Das wären rund 17.000 Euro. Der Rat ist dann mehrheitlich der dritten Option mit den 17.000 Euro gefolgt und hat dies - bei vier Enthaltungen - mehrheitlich beschlossen. Zuvor gab es grundsätzliche Diskussionen. So hat etwa Jutta Pedri von der Bürgerliste darauf hingewiesen, dass Nachbargemeinden wie Dorf Tirol 10 % der Basisortstaxe einbehalten wollen, und dieses Geld dann in Form von Dienstleistungsverträgen wieder dem Tourismusverein zukommen lassen. Es gehe darum, sagte Pedri, ob wir das Geld aus der Hand geben oder ob wir als Gemeinde das besser verwalten könnten. Es sei halt einfach, das Geld beim Tourismusverein zu lassen. sie werde sich deshalb enthalten. Ob denn die Gemeinde da nicht auf Einnahmen verzichte, fragte Johannes Tappeiner von der Bürgerliste grundsätzlich. Auch Sabine Zoderer (Freie Wähler) kündigte ihre Enthaltung an und zwar mit dem Argument, dass sie die große Position, die an die IDM gehe (30 % der Ortstaxe), regelrecht erschrecke. Zudem werde dem Gemeinderat per Dekret im letzten Moment eine Entscheidung regelrecht „aufgedruckt“. Diese Kurzfristigkeit ist auch BM Luis Forcher sauer aufgestoßen. Der Tourismusreferent Ulrich Schweitzer erkärte den Werdegang der Ortstaxe und wies darauf hin, dass der Tourismusverein bei der Budgeterstellung Sicherheit und Planbarkeit benötige. Der Tourismusverein sei mit Veranstaltungen für das Dorf, wie etwa die Konzerte in der Stachlburg, nicht nur touristisch unterwegs. Wenn die verplanten Einnahmen für den Tourismusverein erheblich gekürzt würden, dann würden etwa Dorfveranstaltungen ins Wasser fallen.
Schlanders - So wie’s derzeit ausschaut und wenn sich alle SVP-Gruppierungen an die ausgemachten Regeln halten, wird in der Marktgemeinde Schlanders nach den Gemeinderatswahlen im Mai eine Bürgermeisterin regieren. Nichts ist aus der im November 2024 noch kolportierten Möglichkeit geworden, dass der ehemalige Schlanderser Generalsekretär Günther „Noldi“ Bernhart für die Wirtschaft als BM-Kandidat in den Wahlkampfring steigen wird. Dem Schlanderser SVP-Wirtschaftsobmann Karl Pfitscher ist es nicht gelungen, Bernhart zu dieser Art der Kandidatur zu bewegen. Es war dann im SVP-Frauenausschuss, der wenige Tage vor der entscheidenden Koordinierungsssitzung zusammengetreten war, als sich neben der bereits im Vorfeld oft genannten Christine Kaaserer auch Kunhilde von Marsoner bereit erklärt hat, sich als Bürgermeisterin-Kandidatin der Wahl zu stellen. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, war von Marsoners Devise. Man hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Gewissheit, dass sich kein weiterer Kandidat finden hat lassen und sich die Wirtschaft nolens volens den Bauern anschließen wird müssen. Die Offenbarung trat dann im Koordinierungsauschuss zu Tage - die Wirtschaft musste vermelden, dass sie keinen eigenen BM-Kandidaten aufstellt. Damit waren alle Eventualitäten von Vorwahlen hinfällig. Kurt Schönthaler ließ kurz nach der Koordinierungssitzung folgende Mitteilung an die Presse hinaus:
„Der SVP-Koordinierungsausschuss von Schlanders hat in seiner heutigen Sitzung (Freitag, den 13. Dezember 2024 Anm. d. Red.) mehrere wichtige Entscheidungen getroffen. Einstimmig wurde beschlossen, dass alle Fraktionen wieder gemeinsam mit einer SVP-Einheitsliste zur kommenden Gemeinderatswahl antreten werden. Alle Ortsgruppen und Richtungen bemühen sich, eine vielfältige und kompetente Kandidat*innenliste zu erstellen. Weiters wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, mit zwei Bürgermeisterkandidat*innen zur Wahl anzutreten.
Der Vorsitzende der Arbeitnehmer*innen Daniel Donner machte Kunhilde von Marsoner namhaft. Von Seiten der Landwirtschaft wurde Christine Kaaserer vom Vorsitzenden Michael Tappeiner vorgeschlagen. Der Frauenausschuss in Vertretung der Vorsitzenden Renate Laimer zeigte sich hoch erfreut und kündigte an, beide Frauen unterstützen zu wollen. Die Wirtschaft brachte keinen eigenen Bürgermeister*innen-Vorschlag. Unter Anwesenheit aller Ortsgruppen und Richtungen wurden die beiden vorgeschlagenen Frauen einstimmig und mit Geschlossenheit zu den beiden SVP-Bürgermeisterkandidatinnen ernannt. Die Mitglieder des SVP-Koordinierungsausschusses sind erfreut, zwei dermaßen politisch erfahrene Frauen als Spitzenkandidatinnen gewonnen zu haben.
Der Koordinierungsobmann
Kurt Schönthaler“ (r/eb)
Töll/Partschins - Zwei wichtige Infrastrukturprojekte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Partschins laufen derzeit parallel: der Bau der Rad- und Fußgängerunterführung Töll sowie die Neugestaltung der Kreuzung Töll/Partschins. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und Bürgermeister Alois Forcher besichtigten zu Jahresende gemeinsam mit Technikern und den ausführenden Bauunternehmen die beiden Baustellen.
„Wie versprochen haben wir die Arbeiten nach der Erntesaison gestartet, um den Verkehr so wenig wie möglich einzuschränken. Die bisherigen Fortschritte zeigen, dass die Organisation und Zusammenarbeit aller Beteiligten funktionieren“, zeigt sich Alfreider zufrieden. „Die Arbeiten sind ein wichtiger Schritt für die Verkehrssicherheit in Partschins“, betont Bürgermeister Forcher.
Für die Bauarbeiten an der Kreuzung an der Töll wurde in den vergangenen Tagen bergseitig der Vinschger Staatsstraße (SS 38) eine provisorische Umleitung errichtet. Ab Mitte Januar wird der Verkehr auf diese Umleitung verlegt, damit die Arbeiten an der neuen Kreuzung ohne Unterbrechung fortgesetzt werden können.
Vom Wind gefunden - Das Jahr 2025 ist für die katholische Kirche ein Heiliges Jahr. Papst Franziskus hat es unter das Motto „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ gestellt und lädt Kirche und Welt ein, in diesem Jahr Zeichen der Hoffnung zu setzen. Angesichts von Kriegen, Klimakrise und Ungerechtigkeit in der Welt wirbt der Papst für Zeichen der Hoffnung - dies ist seine zentrale Botschaft für das Heilige Jahr 2025, das am 24. Dezember begann. In der Verkündigungsbulle „Spes non confundit“ mahnt er Frieden, einen Schuldenerlass für arme Länder, eine Kultur des Lebens, Solidarität mit Migranten und Menschen am Rande an. Für die Chinesen beginnt am 29. Januar 2025 das Jahr der Holz-Schlange. Nach dem dynamischen Jahr des Holz-Drachen erwartet uns eine Zeit der Besonnenheit. Die Schlange gilt in China nämlich als Symbol der Weisheit und des Glücks. Pantone, das amerikanische Unternehmen für Farbsysteme, hat Mocha Mousse zur Farbe des Jahres 2025 erklärt. Mocha Mousse ist ein warmes, erdiges Braun, das die perfekte Balance zwischen Modernität und zeitloser Eleganz verkörpern soll. Mocha Mousse ist raffiniert und üppig, aber gleichzeitig schlicht und klassisch. Brauntöne gelten als Vermittler einer warmen und beruhigenden Atmosphäre. Andere denken dabei an Holz, Brot, Leder oder an Schokolade. 2025 wird auch an die Bauernkriege vor 500 Jahren erinnert und in Südtirol an die Fertigstellung der Stilfser Joch Straße vor 200 Jahren, mit 2757 m Höhe die höchste Passstraße Italiens und lange Zeit die höchste Passstraße der Alpen. (hzg)
Bozen/Vinschgau - Ende jeden Jahres werden die Wasserzinsgelder über die Gemeinden im Lande ausgeschüttet. Auf Vorschlag des Rates der Gemeinden, der intern nach bestimmten Schlüsseln die Verteilung vornimmt, wurde im Dezember von der Landesregierung die Aufteilung der 11 Millionen Euro beschlossen. Für die Gemeinden im Vinschgau sind folgende Summen vorgesehen: Gemeinde Glurns (63.986 Euro), Gemeinde Graun (317.852 Euro), Gemeinde Kastelbell-Tschars (170.497 Euro), Gemeinde Laas (197.818 Euro), Gemeinde Latsch (187.532 Euro), Gemeinde Mals (206.681 Euro), Gemeinde Martell (179.594 Euro), Gemeinde Naturns (176.108 Euro), Gemeinde Partschins (111.545 Euro), Gemeinde Plaus (40.211 Euro), Gemeinde Prad am Stilfserjoch (57.459 Euro), Gemeinde Schlanders (158.725 Euro), Gemeinde Schluderns (73.650 Euro), Gemeinde Schnals (207.505 Euro), Gemeinde Stilfs (42.347 Euro) und Gemeinde Taufers im Münstertal (45.972 Euro).
Der Aufteilungsschlüssel sieht vor, dass von den 11 Millionen Euro 72 % (7,92 Millionen) auf die Standortgemeinden und 28 % (3,08 Millionen) auf die anderen Gemeinden aufgeteilt werden. Standortgemeinden sind Graun, Mals, Glurns, Schluderns, Laas, Schladners, Latsch, Kastebell-Tschars, Schnals, Naturns und Partschins. Gleich doppelte Standortgemeinden sind Laas, Latsch und Kastelbell-Tschars. (eb)
Der Termin für die Gemeinderatswahl 2025 in der Region Trentino-Südtirol und für eine eventuelle Stichwahl ist nun offiziell. In seiner Funktion als Präsident der Region Trentino-Südtirol und als Südtiroler Landeshauptmann hat Arno Kompatscher das entsprechende Dekret unterzeichnet: Die Gemeindewahlen werden demnach am Sonntag, 4. Mai 2025, von 7 bis 22 Uhr stattfinden. In Südtirol finden 2025 Gemeindewahlen in 111 Gemeinden statt. In fünf Gemeinden ist bereits 2024 der Gemeinderat erneuert worden:
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Unseren Leserinnen und Lesern, unseren treuen Kunden, unseren Gönnern und Förderern alles Gute für das neue Jahr 2025. Mögen Erfolg, Gesundheit und Glück euch alle begleiten. Nun denn, lassen wir das neue Jahr kommen - mit vielen Gedenkfeiern, Erinnerungsanlässen und vor allem mit viel Neuem. Wir werden im Laufe des Jahres an die fernen Bauernaufstände aus den Jahren um 1525 erinnern. Wir nehmen die erste Ausgabe des Vinschgerwind, die Sie in den Händen halten, zum Anlass, an das 200-Jahr-Jubiläum der Stilfserjochstraße hinzuweisen. 150 Jahre Bestandsjubiläum feiert heuer die Freiwillige Feuerwehr Schlanders. Und es wird noch viel Anlässe ähnlicher Art geben, um Rück- und Vorausschau halten zu können. Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür, die Neueröffnung der Vinschgerbahn war vor 20 Jahren, der Vinschgerwind wird ebenfalls 20.
Wir sind willens, fähig und fit, über all diese Jubiläen und über kommende Ereignisse zu berichten. Dazu brauchen wir eure Hilfe. In der aktuellen Ausgabe geben wir euch als Beilage die Aufforderung und die Daten zur Hand, wie ihr den Vinschgerwind unterstützen könnts. Wir bedanken uns schon jetzt für euer Engagement und für euer Entgegenkommen.
Weil im „Vaterland“ das rechte Parteispektrum die Macht übernehmen wird, sei - neben freien und fairen Wahlen - an die Grundfeste der Demokratie erinnert: Die Basis der Demokratie bilden Menschenrechte, Bürgerrechte, unabhängige Gerichte und die freie Meinungsäußerung in Presse und Versammlungen. Demokratie lebt vom Diskurs und von einer respektvollen Kultur der Selbstkorrektur. Solange diese Basis der Demokratie - von wem auch immer - nicht in Frage gestellt wird, geht’s mutig voran.
Schöneben - Im Skigebiet Schöneben am Reschenpass ging am Samstag, den 14. Dezember, zum zweiten Mal das Internationale Dreiländer Kids-Race über die Bühne. Die Sonne ließ sich kaum blicken, doch die Freude der Veranstalter, sportbegeisterten Eltern und Kinder blieb ungetrübt. 196 junge Skirennfahrer, im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren, sind aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Italien angereist, um sich in der Disziplin Riesentorlauf zu messen. Das Internationale Dreiländer Kids-Race war auch für die vielen Vinschger Nachwuchs-Skifahrer gleich zu Beginn der Wintersaison ein Highlight, bei dem sie ihr Können und ihre Freunde am Skisport unter Beweis stellen konnten. Spöttl Manuel vom ASV Vinschger Oberland nutzte seinen Heimvorteil und gewann in der Kategorie U9. In der Kategorie U15 war Angerer Nina vom ASC Ortler nicht zu schlagen. Über den zweiten Platz freuen konnten sich in den jeweiligen Kategorien: Marth Isabell und Telser Amelie (ASV Prad am Stilfserjoch), Pinggera Max und Fiegl Theresa (ASC Ortler), Eckhart Lina, Weisenhorn Liana und Eckhart Luis (ASV Vinschger Oberland) – um nur einige sportliche Erfolge zu nennen. Der ASV Prad am Stilfserjoch zeigte eine starke Teamleistung und gewann die Vereinswertung vor dem Gastgeberverein ASV Vinschger Oberland und dem ASC Ulten. Die Vereine und Athleten konnten zudem spektakuläre Preise gewinnen: Freestyle-Ski, Skistöcke und Skibrillen sowie Erlebnisgutscheine für Bogenschießen in St. Valentin, Segeln und Kajakfahren am Reschensee und ein Enduro-Mountainbike-Tag in Schöneben. Das Kinderskirennen erfreut sich immer größerer Beliebtheit: „Letztes Jahr fand das Internationale Dreiländer Kids-Race zum ersten Mal statt, heuer nahmen schon rund 50 Teilnehmer mehr an der Sportveranstaltung teil“, freut sich Franz Mall, Präsident des ASV Vinschger Oberlands, und dankt den vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren, für die wertvolle Mithilfe und finanzielle Unterstützung. (ana)
Schlinig - An drei Renntagen zu Dezemberbeginn konnte Schlinig Athleten aus 29 Nationen am Start willkommen heißen, darunter Brasilien, Iran, Taipeh, Thailand und Australien. Über 400 Athletinnen und Athleten waren beim ersten FESA-Cup der Saison am Start.
Federica Cassol und Giovanni Ticcò eröffneten die Rangliste der neuen „europäischen“ Saison im Sprint-Free-Tech-Rennen, und auch bei den Junioren feierte Italien mit dem Erfolg von Beatrice Laurent und dem dritten Platz von Marco Pinzani.
Bei den Junioren glänzte der Schweizer Isai Näff. Im Finale des Rennens siegte er vor dem Deutschen Jakob Elias Moch und dem Friauler Marco Pinzani.
Das Rennprogramm am letzten Tag wurde zu einem agileren Einzelstart geändert. Unter Beibehaltung der Dynamik in der freien Technik konnten sich die Jugendweltmeisterin von Planica Maria Gismondi (FFOO) und der zweifache Olympiasieger und WM-Bronzemedaillengewinner Clement Parisse (FRA) vor Martino Carollo (FFOO) behaupten. Bei den Junioren konnten durch Beatrice Laurent (2.) sowie Daniel Pedranzini und Marco Pinzani (beide FFOO) Podestplätze für Italien gewonnen werden.
Die Siegerin des Tages bei den Damen war Maria Gismondi aus Subiaco. Bei den Männern zeigt Clement Parisse (FRA) eine beeindruckende Leistung: Der zweifache Olympiasieger und Weltmeister im Staffellauf hat bereits wieder zu seiner früheren Form im Crosslauf zurückgefunden.
Die Organisation des Europacups im Obervinschgau erfolgte mit großer Sorgfalt und bestätigte das hohe Niveau des örtlichen CO. Der Vorhang für den FESA-Cup in Schlinig fiel inmitten der Folklore der Obervinschgauer Krampusse, die es sich nicht nehmen ließen, die Siegerehrung am Ende des Tages zu bereichern. Wir freuen uns, dass die Organisation des ASC Sesvenna und der Ferienregion Obervinschgau in Zusammenarbeit mit Swiss Ski erfolgreich verlaufen ist. Auch der Malser BM Josef Thurner bekundete seine Freude über die Ausrichtung der Veranstaltung: „Es ist uns eine Ehre, Veranstaltungen dieses Kalibers auszurichten, die es uns ermöglichen, uns international zu präsentieren. Und jetzt freuen wir uns auf eine lange und schneereiche Wintersaison!“
Das Team des Organisationskomitees unter der Leitung von Veit Angerer konnte auf die wertvolle Unterstützung von mehr als 50 Freiwilligen zählen. In Schlinig ist derweil eine vielversprechende Langlaufsaison gestartet. Es ist zu erwarten, dass diese Veranstaltung einen wichtigen Beitrag zum sportlichen und gesellschaftlichen Leben im Obervinschgau leisten wird.
Vinschgau - In einem spannenden Wettkampf traten die Schüler der Vinschger Mittelschulen im Mehrkampf gegeneinander an. Der Wettkampf bot nicht nur die Gelegenheit, sportliche Leistungen zu messen, sondern auch den Teamgeist in den verschiedenen Disziplinen unter Beweis zu stellen.
In der Kategorie Schüler B konnte Moriggl Daniel (Mittelschule Mals) mit beeindruckenden 2.589 Punkten glänzen und sich den Sieg sichern. Besonders herausragend waren seine 4,76 Meter im Weitsprung, die ihm eine starke Basis für seine Gesamtpunktzahl gaben. Nur knapp hinter ihm landete der Marteller Tobias Holzknecht, der mit 2.507 Punkten einen tollen zweiten Platz belegte. In der Fakie-Wertung, einer speziellen Teamwertung, lieferten sich die Schulen aus Schlanders und Mals ein spannendes Rennen. Am Ende setzten sich die Schlanderser knapp vor den Malsern durch und sicherten sich den Sieg in dieser Wertung.
Bei den Mädchen dominierten die Naturnserinnen. Amoah Paula erzielte mit 2.097 Punkten den ersten Platz, dicht gefolgt von ihrer Teamkollegin Pföstl Sarah mit 2.067 Punkten. Beide überzeugten mit konstant starken Leistungen über die verschiedenen Disziplinen hinweg. Auf dem dritten Platz landete die Malserin Winkler Lina mit 1.636 Punkten. Die Fakie-Wertung bei den Mädchen war ebenfalls spannend. Am Ende konnte sich die Mittelschule Mals durchsetzen und gewann vor den Mannschaften aus Schlanders und Naturns.
In der Kategorie Schülerinnen A ging der Sieg an Rainer Marie, die sich vor Moriggl Lisa und Gurschler Daria durchsetzen konnte. Auch bei den Jungen der gleichen Altersklasse gab es spannende Duelle. Der Schwimmer Spieß Gabriel zeigte eine starke Leistung und gewann vor Niederfriniger Gabriel. Im Wettbewerb der Junioren maßen sich zwei Athleten aus Mals. Hier setzte sich Moriggl Jan mit einer beeindruckenden Leistung gegen Jakob Niederfriniger durch und sicherte sich den ersten Platz. Die Vinschger Schulen können stolz auf ihre talentierten Schülerinnen und Schüler sein, die bei diesem Mehrkampf ihre Vielseitigkeit und Ausdauer unter Beweis stellten.
Schnals/Marlene Cup - Mitte Dezember standen auf der Lazaun-Piste in Schnals je zwei FIS-Slaloms auf dem Programm. Das Rennen am Samstag zählte nicht nur als National Junior Race, sondern auch für die Gesamtwertung des Marlene Cups des Landeswintersportverbandes Südtirol. Dabei trumpften zwei Südtiroler Jungspunde groß auf: Die U18-Athleten David Castlunger und Victoria Klotz waren die Tagesschnellsten.
Damit gewannen beide die Wertung des National Junior Races und jene der U18-Kategorie des Marlene Cups. Castlunger vom Ski Team Alta Badia zeigte einen sagenhaften ersten Slalom-Durchgang, bei dem er mit einer Zeit von 49,27 Sekunden an erster Stelle lag. Im zweiten Durchgang war er zwar nicht mehr der Schnellste, mit einer Gesamtzeit von 1.40,23 Minuten holte er sich aber dennoch den Sieg. Der zweite U18-Athlet war Valentin Sparber von der RG Wipptal (1.41,08 Minuten), Platz drei ging an Alberto Davare vom Ski Team Alta Badia (1.42,16 Minuten).
Der Damen-Slalom ging ebenfalls an eine U18-Athletin. Victoria Klotz von der RG Wipptal war in Schnals in Top-Verfassung, wobei sie sich mit der besten Zeit im zweiten Durchgang (54,59 Sekunden) den Tagessieg im National Junior Race und in der U18 des Marlene Cups sicherte (Gesamtzeit: 1.47,04 Minuten). Platz zwei ging an Sophie Schweigl vom Kronplatz Skiteam (1.49,71 Minuten), das Podest komplettierte Rebecca Vetturini, ebenfalls vom Kronplatz Skiteam (1.50,48 Minuten).
Die Marlene-Cup-Wertung der Kategorie U21 ging hingegen an Eva Sophia Blasbichler (RG Wipptal, 1.48,11 Minuten) und David Thaler (Ski Team Alta Badia, 1.40,84 Minuten). Auf den zweiten Plätzen landeten Bianca Gufler (Riffian Kuens, 1.49,19 Minuten) und Max Clata (Kronplatz Skiteam, 1.41,44 Minuten), die dritten Ränge gingen an Selina Trafoier (1.51,34 Minuten) und Lukas Sieder (RG Wipptal, 1.41,55 Minuten).
Am Sonntag wurde ein weiterer Slalom als National Junior Race ausgetragen. Bei den Damen gewann Anna Trocker vom Seiser Alm Ski Team vor Bianca Gufler und Sophie Schweigl, das Rennen der Herren ging an Alex Silbernagl (Seiser Alm Ski Team), der Lukas Sieder und David Castlunger auf die Plätze zwei und drei verwies.
Vinschgau - Derzeit läuft eine Schiedsrichterausbildung des Vereins Südtiroler Sportvereine VSS. im Vinschgau. 14 Jugendliche ab 12 Jahre von Partschins bis Reschen haben sich zur Ausbildung gemeldet. Diese besteht aus drei Ausbildungseinheiten, jeweils an Wochenenden.
Die erste Einheit fand am 30. November 2024 in Lana statt und die zweite am 14. Dezember 2024 in Laas. Dabei ging es um die theoretische Ausbildung, um Fußballregeln, um die Art, wie Entscheidungen kommuniziert werden und einiges mehr.
Am 11. Jänner 2025 wird der Ausbildungslehrgang in Naturns mit dem Praxisunterricht auf dem Sportplatz fortgesetzt und abgeschlossen.
Die zu ausbildenden jungen Fußballbegeisterten werden während der Ausbildungsdauer und auch später bei den ersten Einsätzen auf den Fußballplätzen von erfahrenen Schiedsrichtern betreut.
Dass junge Schiedsrichterkräfte ausgebildet werden, ist höchst notwendig und allen Fußballspielern und Fußballfunktionären wichtig, allen voran dem Vinschger VSS-Schiedsrichterobmann Johann Messmer aus Naturns. Er ist auch stellvertretender Schiedsrichterobmann des VSS und hat die Ausbildung organisiert. Der Schiedsrichter ist ein wichtiger Mann auf dem Fußballfeld. Er leitet das Spiel und muss in kniffligen Situationen innerhalb von Sekunden seine Entscheidungen treffen. „Ein anderer Richter, der im Gerichtssaal Urteile fällen muss, hat oft jahrelang Zeit, ein Urteil zu fällen“, meint Messmer. Die Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen müssen immer damit leben, dass ihre Entscheidungen lautstark kritisiert und angezweifelt werden, von den Spielern auf dem Feld, von Trainern, Betreuern und Reservespielern auf der Bank und von den Zuschauerinnen und Zuschauern am Spielfeldrand. Dabei kommt es im Eifer des Gefechtes immer wieder auch zu unschönen Szenen, zu Beleidigungen, die unter die Gürtellinie gehen, und die dem Schiedsrichterwesen gar nicht guttun. Unfaires Verhalten ist auch dafür verantwortlich, dass sich selbst engagierte Schiedsrichter das Ganze nicht mehr antun wollen und das Handtuch werfen. „In manchen Orten lässt das Benehmen der Zuschauerinnen und Zuschauer sehr zu wünschen übrig“, betont Messmer. „Mein Wunsch ist mehr Fair Play in den Kreisen der Zuschauer, aber auch der Spieler, der Trainer und Betreuer “ Im Vinschgau sind derzeit 16 erfahrene VSS-Schiedsrichter bei den Spielen von der U-8 bis zur U-15 im Einsatz. Dazu kommen noch Freizeitturniere und Kleinfeldfußballspiele (auch außerhalb des Vinschgaus). Jährlich sind es an die 800 Begegnungen, die geleitet werden. Wegen des Schiedsrichtermangels müssen die einzelnen Schiedsrichter ein hohes Pensum an Spielen absolvieren, um alle Spiele abdecken zu können. Ein Schiedsrichter leitet an einem Wochenende oft vier bis fünf Spiele. Deshalb ist die Schiedsrichterausbildung so wichtig. Und wichtig ist es auch sich bewusst zu werden, dass es ohne Schiedsrichter keine Spiele gibt. (mds)
Jasmin Coratti hat es geschafft! Die Parallel-Snowboarderin aus Langtaufers feierte bei ihrem „Heimrennen“ in Carezza ihren ersten Weltcupsieg. Bereits im vergangenen Weltcupwinter sorgte die 23-Jährige für Furore und kletterte zwei Mal aufs Podest. Eine Verletzung stoppte das junge Talent, doch nun ist Coratti wieder da und das in beeindruckender Manier!
Von Sarah Mitterer
Vor knapp einem Jahr ging der Stern der Parallel-Snowboarderin Jasmin Coratti auf. Die 23- Jährige fuhr beim Weltcup im schweizerischen Scuol am 13. Jänner 2024 erstmals aufs Weltcuppodest. Nun - fast auf den Tag genau elf Monate später - ist der Knoten nun endgültig geplatzt, denn Coratti gelang am 12. Dezember ausgerechnet beim „Heimrennen“ in Carezza ihr erster Weltcupsieg. Bereits in der Qualifikation zeigte sie, dass man mit ihr auf dieser Piste rechnen sollte, denn die Snowboarderin erzielte die drittschnellste Zeit. Im Achtelfinale besiegte Coratti zunächst die Chinesin Naiying Gong, im Viertelfinale behielt sie gegen die Gesamtweltcupsiegerin Ramona Theresia Hofmeister die Oberhand. Nach dem Halbfinalsieg gegen Julie Zogg aus der Schweiz stand für Coratti ein weiteres Podium bereits fest. Doch in ihrem zweiten Finale bei einem Weltcuprennen bewies die Langtaufererin Nervenstärke und besiegte die um elf Jahre ältere Polin Aleksandra Krol-Walas. „Im ersten Moment, als ich die Ziellinie überquerte, konnte ich es nicht so recht realisieren“, so Coratti. Doch der Jubel der Fans und vor allem jener ihres Fanclubs sorgten dafür, dass Jasmin klar wurde, dass sie soeben ihren ersten Weltcupsieg erobert hat. „Ich habe an alle gedacht, die für mich nach Carezza gefahren sind und mich unterstützt und begleitet haben“, zeigt sich die bescheidene Snowboarderin dankbar. Und nur wenige Tage später bewies Coratti erneut, dass sie in diesem Winter zur Parallel-Snowboard-Elite gehört. Denn in Cortina gelang ihr erneut der Sprung aufs Podest. Im kleinen Finale sicherte sie sich im Duell mit der Japanerin Tsubaki Miki den dritten Platz.
Ein großes Highlight steht Ende der Saison an: Die Weltmeisterschaften im Engadin. Mit ihrem Premierensieg hat sich Coratti die Tür für die Teilnahme sehr weit aufgemacht und es wäre eine Überraschung, wenn sie dort nicht dabei wäre. Bis dahin stehen noch einige Weltcuprennen auf dem Programm und man darf gespannt sein, wie sich die Profisportlerin in den nächsten Bewerben präsentieren wird. Eines steht jedoch bereits fest: Jasmin Coratti ist im Konzert der ganz Großen angekommen und ist zu einer ernstzunehmenden Konkurrentin für ihre Weltcupkolleginnen geworden.
Snowboard - In knapp einem Jahr finden die Olympischen Winterspiele von Mailand-Cortina statt. Sollten sich die Geschwister Coratti dafür qualifizieren, so wären es für Edwin die dritten Spiele. Für seine jüngere Schwester Jasmin wäre es die erste Teilnahme. (sam)
Snowboard - Edwin Coratti gehört schon sehr lange zu den stärksten Parallel-Snowboardern der Welt. Der 33-Jährige machte es seiner Schwester Ende November vor und siegte beim Weltcup im chinesischen Mylin. Für Edwin war es der sechste Weltcupsieg in seiner Karriere, der erste Sieg seit dem Jahr 2022. (sam)
Wolfgang Platter, am Neujahrstag 2025
Die spontane Rückkehr des Wolfes in die Alpen spaltet die Meinungen und füllt seit Jahren auch die Zeitungsseiten. Der Wolf polarisiert sehr stark. Fundamentalistische Positionen von Tierrechtlern haben vor Verwaltungsgerichten Bestand und setzen Abschussverfügungen der Landeshauptleute im Trentino, in Südtirol und in Tirol zu Problemwölfen außer Kraft. Viehhaltende Bauern, Kleintierzüchter und Almbewirtschafter resignieren ob der Wolfrisse an alpgesömmerten Nutztieren. Behirtung mit Herdenschutzhunden wird mancherorts von weitsichtigen Almbewirtschaftern als notwendig, machbar und vom Gesetz gefordert, angegangen. Die Schutzzäune um Tausende Hektar große Almen im steilen und unwegsamen Bergebiet als geforderte Vorbeugemaßnahmen sind nicht nur meines Erachtens aber illusorisch, nicht machbar und auch nicht effizient.
Schutzstatus herabgestuft
Der Europarat hat den Schutzstatus des Wolfes von der höchsten Schutzkategorie „streng geschützt“ auf „geschützt“ zurückgestuft und damit einen Weg zur juridischen Lösung des Wolfsproblems aufgetan. Hintergrund für die Einstufung des Wolfes in der niedrigeren Schutzkategorie ist die Tatsache, dass sich die Zahl der Wölfe in Europa in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat. Der Europarat ist von der Europäischen Union unabhängig. Mitglieder des Europarates sind 50 Staaten, darunter die 27 EU-Länder, aber auch Länder wie Großbritannien oder die Türkei. Der Europarat kümmert sich um die Wahrung der Menschenrechte, ist aber auch für die Einhaltung der Berner Konvention zuständig. Die Berner Konvention ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere.
Gegen die Senkung des Schutzstatus´ von Wölfen haben Tierschützer ihrerseits Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Die Aufhebung des Schutzstatus´ist in den Augen der einsprechenden Artenschützer ein „wissenschaftlich nicht fundierter Beschluss.“
Die Zahl der in den Ländern der EU vom Wolf gerissenen Nutztiere (vor allem Schafe und Ziegen) wird auf mindestens 65.000 pro Jahr geschätzt.
Das EuGH-Urteil zum Wolf
Nicht unerwähnt darf das Wolf-Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Sommer 2024 bleiben. Dieses Urteil hat für die Entnahme von Wölfen Verschärfungen gebracht. Univ. Professor Walter Obexer, Experte für Europarecht an der Universität Innsbruck, nennt für den erschwerten Abschuss von Wölfen aus dem Urteil des EuGH drei Hauptgründe:
• Voraussetzung für eine Entnahme ist, dass die Wolf-Population bei Entnahmen in einem günstigen Erhaltungszustand bleiben muss. Und dieser günstige Erhaltungszustand muss nicht nur auf der Ebene des Mitgliedstaates bewiesen werden, sondern auch auf der Ebene der Region. Hieße nicht nur für ganz Italien, sondern auch für das Land Südtirol.
• Bei den Schäden dürfen nur die direkten Schäden und nicht auch die indirekten Schäden herangezogen werden. Ein direkter Schaden ist jener, der durch Risse eines Problemwolfes entsteht. Der indirekte Schaden für die Almwirtschaft, die Landwirtschaft, die Nutztierhaltung und den Tourismus darf bei der Quantifizierung der Schäden durch Wölfe nicht herangezogen werden.
• Die dritte Verschärfung durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes betrifft die Alternativmaßnahmen zum Herdenschutz. Das Land Tirol und auch Südtirol argumentiert, dass Herdenschutzmaßnahmen nur dann gesetzt werden, wenn sie nicht unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen. Mit Alternativmaßnahmen sind gemeint: das Einzäunen von Almen, das Anstellen von Hirten, der Kauf und die Abrichtung von Herdenschutzhunden, das nächtliche Einpferchen der Weidetiere. Der EuGH hat entschieden, dass die wirtschaftlichen Kosten der Alternativmaßnahmen zwar berücksichtigt, aber nicht ausschlaggebend sein dürfen, um diese Alternativmaßnahmen zu unterlassen. Diese Erkenntnis des EuGH gefährdet auch die Definition von Weideschutzgebieten gemäß Südtiroler Landesgesetz, das seit dem 15. Juni 2023 in Kraft ist. Am 8. August 2024 hat die Südtiroler Landesregierung die Durchführungsverordnung zu diesem Landesgesetz genehmigt. Diese Durchführungsverordnung beinhaltet die vom Direktor der Abteilung Forstwirtschaft festgelegten Kriterien für die Ausweisung von Weideschutzgebieten, die Modalitäten der Vergrämung und Entnahme von Wölfen und die Modalitäten des Wolfsmonitorings.
Wolfsmanagement im Kanton Graubünden
In Konfliktsituationen tut ein Blick über den Gartenzaun immer gut. Dieser Blick geht in die Schweiz und im Engeren in den Kanton Graubünden als unseren Nachbarn, in dem der viehhaltenden Berglandwirtschaft ebenfalls noch eine bedeutende Rolle zukommt.
Dem Quartalbericht November 2024 des Amtes für Jagd und Fischerei (rätoromanisch: Uffizi da chatscha e pestga) des Kantons Graubünden habe ich die nachfolgenden Angaben zum Wolfsbestand und zum Wolfsmanagement im Schweizer Nachbarkanton entnommen.
Aktuell leben im Kantonsgebiet Graubünden 13 Wolfsrudel (siehe Karte). Die anfangs November 2024 durchgeführte gutachterliche Schätzung der Wildhut ergab einen Mindestbestand von 91 Wölfen für den ganzen Kanton Graubünden. Ein neues Rudel (Forcola) wurde in der Gemeinde Soazza in der italienischsprachigen Val Mesolcina zwischen Bellinzona und San Bernardino Pass mittels Fotofallen-Aufnahme vom 2. Oktober 2024 bestätigt. Das Foto hat drei Wölfe erfasst.
Für 10 Rudel wurden für das Jahr 2024 Reproduktionen mit einer Mindestanzahl von 57 Welpen bestätigt. Von den drei neueren Rudeln (Alpetli, Calanda 2 und Forcola) wurden mindestens 13 Junge erfasst. Dies ergibt für 2024 die Geburt von insgesamt 70 Wolfswelpen im Kanton Graubünden.
Für die Wolfsregulation wurden in der Regulierungsperiode 2024/25 insgesamt 37 Wölfe zum Abschuss freigegeben und alle 37 wurden erlegt. 37 Abschüsse bei 91 Wölfen Bestand ergibt eine Regulierungsquote von 40,4% (!). Dies in jenem Land, in welchem die „Berner Konvention“ zum Schutz bedrohter Wildtiere unterzeichnet wurde. Vernunft ist eine wertvolle Gabe: Wenn man die Koexistenz von Wolf, Menschen, Berglandwirtschaft und Almsömmerung von Nutztieren in den Alpen haben und absichern will, muss man meines Erachtens den Wolf regulieren.
Zusätzlich wurde in Graubünden ein Wolf am 13.1.2024 wegen Krankheit oder Verletzung abgeschossen. Am 23.10.2024 ist ein weiterer Wolf durch einen Verkehrsunfall zu Tode gekommen.
Die Erhebung der Nutztierrisse durch Wölfe ergab für den Kanton Graubünden im Jahr 2024 insgesamt 206 tote Ziegen und Schafe und 4 Rinder.
In Graubünden können Bauern, Tierhalter und Imker den Aufenthaltsort der Großraubtiere Braunbär, Luchs, Wolf und Gold-schakal mittels App vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei in Echtzeit an ihrem Mobiltelefon abrufen.
Der besenderte Jungwolf M237 aus dem Rudel Stagias hat die längste bekannte Wolfswanderung Mitteleuropas zurückgelegt. Er wanderte im Sommer 2022 ab und legte rund 1.900 km über Österreich, Ungarn bis beinahe zur Slowakischen Landesgrenze zurück, wo er Anfang April 2023 tot aufgefunden wurde. Die ungarische Polizei konnte Wilderei bestätigen und die Verantwortlichen überführen.
Der Wolfbestand in Österreich und in Europa
In der Nachrichten-Sendung „Zeit im Bild“ vom österreichischen Fernsehen ORF II vom Dienstag, 3.12.2024 wurde der derzeitige Wolfbestand in Europa mit 23.000 Tieren angegeben, davon 800 in Skandinavien und 104 in Österreich.
Aufgrund der Wanderungs- und Ausbreitungstendenz der Wölfe könnten die Zentralalpen der Begegnungspunkt der dinarischen Wölfe aus dem Balkan und der Apenninen-Wölfe aus Italien werden.
Großer Andrang herrschte bei der Einweihung der energiesanierten und renovierten Raiffeisenkasse St. Valentin auf der Haide. Mehr als 300 Besucher:innen lauschten den Reden und den Segnungsworten, besuchten die Vorträge, die Ausstellung von Christian Stecher und labten sich im Anschluss daran am wunderbaren Buffet von Karlheinz Steiner.
Die Mitglieder und Kunden der Raiffeisenkasse nahmen die baulichen Veränderungen so wahr, als ob sie schon immer vorhanden waren - die Verlegung des Stiegenhauses, die Anordnung der Beraterräume, die schallgedämpften Decken. Der Raika Direktor Markus Moriggl wies auf die große Selfservice-Zone und auf die vier Beraterräume im Erdgeschoss hin. Der Schalterdienst sei in den letzten Jahren laufend zurückgegangen und mit der Umstrukturierung sei man nun up-to-date. Collaboration-Büros gebe es im Obergeschoss mit Sitzungssälen.
Mit von Sebastian Felderer gesammelten und der Raika zur Verfügung gestellten Postkartenmotiven aus allen 13 Fraktionen des Einzugsgebietes der Raika Obervinschgau sollen künftig die Büroräumlichkeiten geschmückt werden.
An den die Räumlichkeiten trennenden Glaswänden werden noch die markanten Bergketten des Einzugsgebietes angebracht.
Mit der energetischen Sanierung werde man den Energiebedarf auf 20% von dem, was man bisher benötigt hat, drücken können.
Im Kellergeschoss, dort, wo das Wasser aus dem Stollen eingedrungen ist, stellt der bekannte Künstler Christian Stecher großformatige und unvergleichlich farbige Bilder zum Motto „Weißwasser - Schwarzwasser“ aus. Die Ausstellung ist noch längere Zeit zugänglich.
„Wir wollen attraktiver Arbeitgeber sein, und dazu gehören attraktive Arbeitsplätze dazu“, sagte Moriggl und wies auf die Neuerungen in den Beraterbüros hin.
Wichtig war es der Raiffeisenkasse Obervinschgau, lokale Handwerker mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten zu betrauen. Markus Moriggl hat vor den Gästen alle Handwerker aufgezählt und gedankt.
Lob und Anerkennung zollte BM Franz Prieth im Namen der Gemeinde Graun. „Ihr habt ja ein ganzes Kraftwerk aufgebaut“, sagte Prieth unter anderem. Ein großes Anliegen sei es der Baukommission, den Baukörper der Raiffeisenkasse zu erhalten. Verschiedene Kompromisse habe man gefunden, entsprechende Fenster einbauen zu lassen, damit die Mitarbeiter und Kunden genügend Licht im Inneren zur Verfügung haben. Der Wirtschaftskreislauf im Oberland, zu dem die Raiffeisenkasse als wichtiges Rad gehöre, funktioniere, man sei im Aufbau, es werde viel saniert, wichtige Infrastrukturen werden derzeit von Seiten der Gemeinde gebaut. Dass die Wirtschaft im Oberland boomt, sei auch ein Verdienst der Raffeisenkasse. Auch für die Gemeinde Graun sei das Thema Nachhaltigkeit von Wichtigkeit.
Herbert von Leon, der Obmann des Raiffeisenverbands Südtirol brachte den Ritterschlag für die Raiffeisenkasse Obervinschgau, indem er sage: „Gratulation zum gelungenen Umbau. Nach dem Zyklus der Reorganisation, der mit Hilfe des Obmannes, des Direktors und der Mitarbeiter gelungen ist, steht die Raiffeisenkasse heute stark und gut da.“
Mehr Details sagt uns Markus Moriggl im Kurzinterview.
Im Anschluss an die Eröffnung hat es in diversen Räumlichkeiten der Raika eine Hausmesse zum Thema Nachhaltigkeit gegeben.
Vinschgerwind: Was hat die Raiffeisenkasse Obervinschgau bewogen, eine große Sanierung ihres Hauptsitzes in St. Valentin auf der Haide in Angriff zu nehmen?
Markus Moriggl: Wir beschäftigen uns seit 2015 mit den Themen der Nachhaltigkeit und haben damals bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie definiert. Bislang ist das den Kunden, im Rahmen der Beratungen für unsere zinsgeförderten Produkten zugutegekommen. Unsere Nachhaltigkeit-Investitionen betreffend die energetische Sanierung hatten wir bislang hinten angestellt. Nach einer zweieinhalbjährigen Planung, bedingt durch die preisgekrönte Architektur unseres Hauptsitzes, konnten wir nun viele energetische und ergonomische Maßnahmen umsetzen. Das Gebäude wurde Ende der 70er Jahre geplant. Es war uns ein Anliegen, die Kubatur optimal zu nutzen und die Räumlichkeiten an zukünftige Gegebenheiten anzupassen.
Vinschgerwind: Was ist mit der Sanierung entstanden?
Markus Moriggl: Entstanden ist eine vierstöckige Nutzungsfläche, die in den Kundenbereichen als erweitertes Wohnzimmer für unsere Mitglieder dienen soll. Im Kellergeschoss, wo sich der Tresor und die größten Vermögenswerte der Kunden befinden, haben wir Räumlichkeiten für Dauerausstellungen eingerichtet. Derzeit ist dort eine Bilderausstellung von Christian Stecher zu sehen. Vorgesehen ist zudem ein kleines Museum mit historischen Bankgeräten. Im Erdgeschoss befindet sich die Selfservicezone, ein Schalter und 4 Beratungseinheiten. Das durch die Verlegung des Stiegenhauses geschaffene Atrium eignet sich als Raum für Veranstaltungen. Im ersten Stock ist der Innenbereich der Bank situiert, dort befindet sich nun auch ein Gemeinschaftsraum für Teamsitzungen. Das oberste Stockwerk beherbergt den Sitzungsraum, den Pausenraum und die Kreditabteilung. Der Künstler Christian Stecher hat den Sitzungsraum beim ersten Betreten mit einem Flugzeug verglichen. Nun ist es das Cockpit unserer Bank. Wir haben ein Ursprungsgebäude mit starker Philosophie in Bezug auf unser Tätigkeitsgebiet vorgefunden. Der Architekt Plankensteiner hatte in seinem ursprünglichen Plan Kirchentürme, Wohlstandserker, Wasser des Sees und einen Burgfried eingearbeitet. Wir mussten uns diese Besonderheiten der Immobile vorerst bewusst machen und verstehen. Das Baumanagement von Fkontract hat daraufhin versucht die Architektur in Abstimmung mit ihm behutsam, nach unseren Vorsteillungen weiterzuentwickeln.
Vinschgerwind: Wie gestaltet sich das künftige Arbeiten?
Markus Moriggl: In erster Linie geht es darum, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter moderne und angenehme Arbeitsplätze vorfinden, in denen sich auch unsere Kunden wohlfühlen. Haptisch und visuell können die Beratungen besser aufbereitet und erklärt werden. Auf großen Beratungsbildschirmen können die Kunden den Erklärungen besser folgen. In gewissen Büros, das muss man schon sagen, war es bisher verdammt kalt und das wurde mit der energetischen Sanierung behoben. Auch bei den internen Leuchtmitteln wurde grundlegend umgestellt. Wir hatten in der Vergangenheit Stromverbräuche wie 10 Einfamilienhäuser. Auf unserem Dach haben wir nun eine 50 Kilowatt produzierende Photovoltaikanlage angebracht und wir verfügen im Keller über einen Batteriespeicher von 40 Kilowattstunden. Damit können wir auch unser E-Auto kostengünstig speisen. Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ging es darum, die Bank selbst, ergonomisch, kostengünstig und energiesparend aufzustellen. Wir haben ja die Kunden bisher dahin beraten und nun haben wir diese Form der Nachhaltigkeit endlich im eigenen Gebäude umsetzen können. Das, was wir nach außen predigen, haben wir nun intern umgesetzt.
Interview: Erwin Bernhart
Die energetische Sanierung und die Radon-Schutzmaßnahmen an der Grundschule Laatsch sind abgeschlossen. Während die Hülle neu ist, hat sich das Innenleben kaum verändert. Die räumlichen Qualitäten blieben unangetastet.
von Angelika Ploner
Spätestens am ersten Schultag gehörte die Grundschule Laatsch wieder den Grundschülerinnen und Grundschülern und nicht mehr den Handwerkern. Die energetischen Sanierungsarbeiten und die Radon-Schutzmaßnahmen waren pünktlich abgeschlossen worden, damit sich die Grundschulkinder in der neuen Grundschule vom ersten Tag an wohlfühlen dürfen. In nur einem Sommer gingen die Bauarbeiten über die Bühne. Im Mai 2024 hatten die Arbeiten begonnen - ohne den Unterricht zu beeinträchtigen. Anfang September vergangenen Jahres waren diese - wie erwähnt - abgeschlossen.
Mit der energetischen Sanierung und der Installation einer Radon-Entlüftungsanlage wurde das Gebäude zukunftsfähig gemacht und vor allem die Qualität für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig verbessert. Mit anderen Worten: Die Grundschule wurde auf den neuesten technischen Stand gebracht. Denn das Gebäude war eine Energieschleuder.
Das Augenmerk der Bauarbeiten lag demnach auf der Hülle des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Unangetastet blieben Charakter des Gebäudes und Baustil. Das Planungsbüro Patscheider & Partner aus Mals hat die Architektur nicht oder nur kaum berührt. Das Gebäude, in dem zudem die Bibliothek und das Probelokal der Musikkapelle Laatsch untergebracht sind, wurde mit Steinwolle eingepackt, das Dach statisch verstärkt und ebenso mit Steinwolle gedämmt.
Steinwolle hat mehrere Vorteile: Einerseits spricht der ökologische Aspekt für dieses Material und der hervorragende Dämmwert, andererseits ist es atmungsaktiv und nicht brennbar. Zudem wurden alle alten mit neuen dreifach-verglasten Fenstern ausgetauscht und sorgen für eine sehr gute Energiebilanz. "Die energietechnische, vor allem brandschutztechnische Sanierung Qualitätssprung stand im Fokus", sagt Ronald Patscheider, der Verantwortliche von Patscheider&Partner.
Der Eingangsbereich wurde neu gestaltet. Auch die Farbtupfer an der Fassade tragen die Handschrift der Planer. Damit hat man dem Bau einen kleinen modernen und neuen Anstrich gegeben. Der Eingang ist gleichzeitig Windfang und ästhetischer Blickfang. Und: gliedert das Gebäude. Sichtbarkeit und Kommunikation entstehen mit jenen, die hier ein und aus gehen. Besonders: Die Farbtupfer an der Fassade wiederholen sich im Inneren des Gebäudes. Denn die fünf Farben finden sich in den Beschattungselementen in den Klassenräumen wieder.
Auf zwei Stockwerke erstrecken sich die fünf Klassen- und Ausweichräume der Grundschule Laatsch. Im Inneren wurde genutzt, was an Qualität da war: Die Holzböden wurden abgeschliffen. Die bestehenden Akustikdecken und Leuchtstoffröhren an der Decke sorgen auch nach der Sanierung für eine ruhige und angenehme Lernatmosphäre. „Im heurigen Schuljahr besuchen 30 Kinder die Grundschule Laatsch“, sagt Rosmarie Reiterer.
Architektonisch geplant wurde die Grundschule Laatsch 1959 von Architekt Wilhelm Gutweniger. Es war eines von vielen öffentliche Gebäuden im Vinschgau, die seine Handschrift tragen. Das heutige Gebäude besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil stammt aus dem erwähnten Jahr 1959, der zweite Teil, der die Bibliothek und das Probelokal der Musikkapelle beherbergt aus dem Jahr 2000. Bereits 2021 – kurz nach Corona – begann man mit den Planungsarbeiten für die Radon- und energetische Sanierung. Als 2022 der Aufruf für die PNRR-Gelder erfolgte, lag das Projekt bereits fixfertig in der Schublade und konnte – nach Preisanpassungen – sofort eingereicht werden. 1,2 Millionen Euro hat die Sanierung bis zum Schluss gekostet - gedeckt zum Großteil mit den erwähnten Geldern aus dem Aufbaufond.
Ein energie- und natürlich kostenschonendes öffentliches Gebäude steht nun am Ende der Radon- und energetischen Gebäudesanierung. Auch eine Rampe für Rollstuhlfahrer ist gebaut worden. Das war vor allem Referent Günther Wallnöfer wichtig. „Wir sind sehr zufrieden, hatten eine relativ ruhige Bauzeit, ohne Reklamationen und die Termine wurden eingehalten“, resümiert der zuständige Referent Günther Wallnöfer. Einen energetischen Qualitätssprung hat das Gebäude gemacht. Die Heizung kann digital gesteuert werden, der Energiebedarf hat sich drastisch verringert.
Die Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Firmen war ausgesprochen gut. Einheimische Firmen kamen zum Zug. Auch das war den Gemeindeverwaltern ein Anliegen.
Mein Bistro ist auf Expansionskurs. In Eyrs wurde im November das insgesamt neunte Restaurant eröffnet. Mit vollem Erfolg. Konzept, Küche und Ambiente überzeugten die zahlreichen Gäste nicht nur bei der Neueröffnung. „Mein Bistro“ ist in kürzester Zeit zu einer beliebten Genussadresse geworden.
Der Anspruch der Mein Bistro-Kette ist alles andere als klein: Neue Maßstäbe in der Systemgastronomie setzen. Ein Meilenstein dabei: Die Eröffnung des 9. und neuesten “Mein Bistro”-Restaurants in Eyrs. “Mein Bistro, wo Tradition auf Moderne trifft” – ein cooles Konzept. Besinnung auf Werte: Gute, regionale Kost zu erschwinglichen Preisen. Und die ab sofort auch in Eyrs. Und noch etwas ist ganz neu: Das Road-Hotel im selben Gebäude – der ideale Ort für Kurzurlaube.
Auf rund 500 Quadratmetern Restaurant-Fläche können 250 Gäste gleichzeitig essen. Täglich wird alles frisch gekocht. 20 neue Arbeitsplätze hat “Mein Bistro” geschaffen und beim Bau großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Beispielsweise mit einer Photovoltaik Anlage, die 100 Kilowatt Strom produziert.
Im angeschlossenen Road-Hotel bieten 40 Zimmer Platz für Kurzurlauber, die vom Frühstück bis zum Abendessen die volle Speisekarte des “Mein Bistro” – Eyrs genießen können.
Gegründet wurde “Mein Bistro” 2015 in Südtirol. Martin Hitthaler, Inhaber der Kette: “Wir bringen gesundes, frisch zubereitetes Essen auf den Tisch, das nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch für jeden erschwinglich ist. Denn wir glauben, gutes Essen sollte ein universelles Recht sein, kein Luxus.”
Das einzigartige System-Gastronomie-Konzept fußt auf drei starken Säulen:
Einfach. Digital. Frisch gekocht.
Es gibt täglich wechselnde Gerichte - von leichter Küche bis zum großen Hunger. Schneller Service wird garantiert. Auch eine Pizza-Karte fehlt nicht. Durch optimierte Prozesse in der Küche und beim Service - sowie dank einer innovativen Bestell-App - wird das Essen zum “Kinderspiel”. Inzwischen werden auch vegane und vegetarische Speisen “made in Südtirol” angeboten.
Highlights 2024
Zwei neue Highlights hat “Mein Bistro” 2024 eingeführt: Restaurant-Roboter, die die Kellner entlasten und das schmutzige Geschirr aus dem Restaurant zum Abspülplatz fahren. Der Kellner hat so mehr Zeit für die Gäste und schont seine Kraft. Die elektronischen Helfer funktionieren fehlerfrei und sind die Attraktion bei den Gästen des Bistros.
Und: Die App “Nanea”. Die Idee dahinter: Besser zu sein als der damalige “Marktführer” MC Donalds bei der schnellen, individuellen Bestellung. Die App erkennt den Tisch an dem man sitzt, nimmt die Bestellung auf, lässt den Kunden sofort und ohne Wartezeit bezahlen und garantiert, dass das Essen binnen 5 Minuten heiß auf dem Tisch steht.
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten sind:
MO,DI,MI von 7:00-16:00
DO,FR,SA,SO von 7:00-22:00
Küchenzeiten sind:
Mittag: 11:00-14:30
Abend: 18:00-21:00 (von DO-SO)
Pizzazeiten sind:
Mittag: 11:00-14:30 (außer Montag)
Abend: 18:00-21:45 (von DO-SO)
Eindrücke von der Eröffnungsfeier am 8. November 2024
Bozen/Schlanders - Die Filmschule ZeLIG ist die einzige Ausbildungsstätte für Dokumentarfilme in Südtirol und das bereits seit 1988. Am 04. Dezember stellt sich die Filmschule ZeLIG in der Basis in Schlanders vor und präsentierte dort den Film „Fuoritempo“, eine Abschlussarbeit einer ehemaligen Studentin. ZeLIG bildet alle drei Jahre bis zu 30 angehende Filmemacher:innen zwischen 18 und 30 Jahren zu Filmprofis aus. Im ersten Jahr gibt es Einführungsseminare mit praktischen Übungen zur Geschichte des Kinos, über Fotografie, Ton, Schnitt und das Schreiben von Video-Skripts. Nach der Grundausbildung gibt es im zweiten Jahre Spezialisierungen mit Seminaren und Übungen in den drei Bereichen: Regie und Projektentwicklung, Kamera und Licht, sowie Schnitt und Postproduktion. Im dritten Jahr wird vor allem an der Produktion des Filmabschlusses gearbeitet. Wie Veronica Rungger von der Filmschule ZeLIG in der Basis ausführte, besteht der Unterricht aus Seminaren und Projektarbeiten in kleinen Gruppen. Der Unterricht ist ganztägig, es gilt Anwesenheitspflicht und unterrichtet wird in Deutsch, Italienisch oder Englisch. ZeLIG legt großen Wert auf weltweite Vernetzung, bringt Studierende und Lehrende aus ganz Europa, aber auch aus anderen Kontinenten zusammen. Die Dozent:innen kommen direkt aus der Praxis und fördern Teamgeist, Kreativität und Persönlichkeit. Nach der Vorstellung der Filmschule wurde der Film Fuoritempo, ein Dokumentarfilm über die Lebensgeschichte von Sante Notarnicola, gezeigt. Notarnicola (1938 –2021) war ein italienischer Kommunist und Revolutionär, Bankräuber und Dichter, der fast 30 Jahre im Gefängnis verbrachte. Nach dem Film gab es eine Gesprächsrunde mit den drei Filmenacher:innen: Matilde Ramini, verantwortlich für die Regie, Lorenzo Covi, dem Kameramann und Alessandra Bassi, welche für den Filmschnitt zuständig war. Das Gespräch wurde von Emanuele Vernillo, dem didaktischen Leiter der Filmschule, moderiert. Im Herbst 2025 startet der neue, dreijährige Lehrgang. Bis am 23. Jänner kann man sich online über www.zeligfilm.it bewerben. (hzg)
Schlanders - Am 7. Dezember fand das letzte Herbsttreffen des Sprachencafés in der Bibliothek von Schlanders statt. Mehrere Personen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und Berufe nahmen dieses kostenlose Angebot des Bildungsausschusses Schlanders wahr und konnten ihre Kommunikationsfähigkeiten in Englisch, Italienisch oder Deutsch verbessern. Einige von ihnen haben sich bereit erklärt, kurz über ihre Erfahrungen zu berichten.
Gianni: Seit Jahren nehme ich gerne an dieser Initiative teil, weil ich in einem sehr freundlichen und ungezwungenen Umfeld Menschen treffen kann, mit denen ich mich über die verschiedensten Themen unterhalten kann, ohne „Angst“ zu haben, wie in der Schule korrigiert zu werden.
Zita: Jedes Treffen in der Bibliothek ist für mich extrem spannend. Die Themen entstehen im spontanen Austausch jedes Mal neu: allgemeine oder tiefere Gespräche zu Erlebnissen, Erfahrungen, Meinungen, verschiedenen Wissensbereichen sowie alltäglichen oder speziellen Themen. Es ist eine sehr schöne Möglichkeit, unbekannte oder auch bereits bekannte Menschen in lockerer Atmosphäre besser kennenzulernen und dabei die Sprachkenntnisse zu verbessern. Danke der Bibliothek, dem Bildungsausschuss, den OrganisatorInnen!!!
Renate: Ich besuche das Sprachencafé, weil ich Italienisch besser lernen möchte und sonst kaum Gelegenheit habe, diese Sprache zu sprechen und auch weil die Treffen immer sehr nett und interessant sind. Die ModeratorInnen haben sehr gute Ideen, um das Gespräch in Gang zu bringen.
Sind Sie jetzt neugierig geworden und wollen mehr wissen? Besuchen Sie uns am Samstagvormittag zwischen 10 und 11.30 Uhr in der Bibliothek von Schlanders! Die Treffen beginnen wieder am 11. Januar 2025 und enden am 29. März 2025 (außer am 1. und 8. März).
Südtirol/Vinschgau - Im Vorjahr haben das Landesamt für Senioren und Sozialsprengel und der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) in einer gemeinsamen Sensibilisierungskampagne zum Thema „Liebe und Sexualität im Alter“ informiert. Neben einer Tagung und Filmabenden wurde dabei auch eine Broschüre herausgegeben, die nun in der zweiten Auflage aufliegt.
„Liebe und Sexualität kennen kein Alter. Es ist ein Thema, das wir als etwas Natürliches beachten sollten, das zum menschlichen Leben dazugehört“, hebt Martina Ladurner, Präsidentin des VdS hervor.
Stilfs - Nicht nur in den Städten gibt es die Advents- bzw. Weihnachtsmärkte, sondern zunehmend auch in den kleinen Ortschaften. Nur sind sie dort kürzer, kleiner und feiner, meist auch stimmungsvoller. So wurde in Stilfs auch in diesem Jahr zum zweiten Mal am 14. und 15. Dezember der Stilzer Adventszauber vom Katholischen Familienverband und der Freiwilligen Feuerwehr organisiert. Neben rund zwei Dutzend Marktständen mit vorwiegend lokalen Produkten, gab es einen Streichelzoo mit zwei Eseln und einigen Schafen, ein Krippenspiel der Theatergruppe, ein Kasperletheater, Kinderschminken, eine Bastelecke, eine Vorlesestunde in der Bibliothek und den Christbaumverkauf. Zur musikalischen Umrahmung traten die Männersinggruppe Stilfs auf und die Bläsergruppe der Musikkapelle Prad, außerdem wurde eine HipHop Aufführung und das Konzert True Colors angeboten. Die Vereine sorgten für leckere Köstlichkeiten und warme Getränke auf dem Kirchplatz von 14:00 bis 22:00 am Samstag und von 10:00 bis 17:00 am zweiten Adventsonntag. Nicht nur die Stilfser, sondern auch Leute von auswärts genossen die vorweihnachtliche Atmosphäre in Stilfs. (hzg)
Schlanders/Theater SKI - Schon zu Lebzeiten war Maria Callas (1923 -1977) eine Legende, genannt die Göttliche, die Primadonna schlechthin, eine außergewöhnliche Frau, die sowohl von sich selbst wie auch von anderen alles abverlangte. Sie war eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Das Theaterstück „Meisterklasse“ von Terrence McNally ist eine Hommage an Maria Callas, ein biografisches Theater, mit großem Erfolg gespielt von der Kammerschauspielerin Andrea Eckert zwischen 1997 und 2008 am Volkstheater Wien. Anlässlich des 100. Geburtstages von Maria Callas am 02.12.2023 spielte Andrea Eckert ab 2023 erneut das Erfolgsstück in Wien, aber auch auf anderen Bühnen. Am 03.11.2023 sollte es im Kulturhaus von Schlanders im Rahmen der Theateraufführungen des Südtiroler Kulturinstituts aufgeführt werden. Da es Ausfälle bei der Lichttechnik gab, musste das Theaterstück abgebrochen werden. Doch Andrea Eckert ist, wie versprochen, nach Schlanders zurückgekehrt und das vielgespielte Werk wurde mit großem Erfolg am 10. Dezember 2024 im voll besetzten Theatersaal des Kulturhauses aufgeführt. Maria Callas hat 1971 nach dem Verlust ihrer Gesangsstimme in New York ihre erste und einzige Meisterklasse eingerichtet. Zwei Sopranistinnen und ein Tenor erarbeiten im Theater mit Maria Callas bekannte Arien, welche die Operndiva selbst in ihrer Glanzzeit gesungen hat. Im Mittelpunkt des Theaterstücks steht Maria Callas, ihr Anspruch auf Vollkommenheit und unbedingte Opferbereitschaft. Es geht nicht nur um den perfekten Gesang, es geht auch um den Auftritt, die Ausstrahlung, Leidenschaft, Emotionen und die Identifizierung mit der Musik. Sie lebte die Musik und verlangte auch von den Schülern, alles zu geben. Immer wieder blickt sie im Theater auf ihr Leben zurück, auf ihre Jugend als Kind griechischer Einwanderer, die 1923 in New York zur Welt kam, auf ihre reichen Männer und ihren Wunsch, ein Kind auf die Welt zu bringen. Meisterklasse ist ein Drama über Größe und Grausamkeit der Kunst. Die Künstler lieben den Applaus des Publikums, bleiben aber im Grunde einsam. (hzg)
Schlanders/Vinschgau - Der Max Gögele und der Noggler Peppi haben das Keschtnbraten übernommen und die Weinbaufreunde Schlanders/Kortsch und Vetzan haben ihre selbst gekelterten und besten Tropfen aus den Kellern geholt und auf einem Stand in der Fußgängerzone Schlanders vor dem Rosenwirt, Freunden und Gönnern bei einer Weinverkostung gegen freiwillige Spenden serviert. Rundherum mitgeholfen haben der Schupferwirt. das Gasthaus Goldene Rose, die Bäckerei Psenner, Getränke Walzl, Manfred Haringer und Stefan Proserpio. Die Stimmung war gut und der Zuspruch groß. Es war, wie schon in der Vergangenheit, eine Weinverkostung mit Benefizcharakter, die bereits im vergangenen Herbst über die Bühne gegangen ist. Die Weinbaufreunde sind ein geselliger Zusammenschluss Gleichgesinnter aus allen Berufssparten, die sich in ihrer Freizeit mit lernwilligem Engagement und mit Begeisterung dem Weinbau widmen. Diese Geselligkeit und diese Begeisterung bringen die Weinbaufreunde in die Gesellschaft von Schlanders bereichernd ein. Der Erfolg und der Zuspruch geben den Weinbaufreunden recht, denn das Spendenaufkommen bei der geselligen Weinverkostung in der Fußgängerzone von Schlanders steigt von Jahr zu Jahr. Es war diesmal die dritte Veranstaltung dieser Art, die die Weinbaufreunde mit Freude in Angriff genommen haben.
Die volle Summe des Erlöses wird auf zwei Familien in einer Notlage im Vinschgau aufgeteilt. Die Übergabe erfolgte kurz vor Weihnachten von Exponenten aus den Reihen der Weinbaufreunde persönlich.
...für das neue Jahr finden sich auf dieser Doppelseite wieder. Es sind dies Betriebe und Geschäfte, die mit Angeboten, mit Neuheiten, mit Dienstleistungen aufwarten. Das Einrichtungsstudio Gerstl in Latsch etwa steht für stilvolles Wohnen. Der familiengeführte Betrieb überzeugt seit mehr als sechs Jahrzehnten mit Qualität, Service und persönlicher Beratung. Bei Gerstl hat man die Trends im Blick, das Handwerk im Blut und berät mit einem besonderen Sinn für Ästhetik.
Webteam 2000 feiert im heurigen Jahr 25 Jahre. 25 Jahre Service, 25 Jahre Kundendienst. 25 Jahre Ansprechpartner für Klein- und Mittelbetriebe und für Privatkunden. Das Credo: Gut verkaufen ist das eine – viel wichtiger ist aber nach dem Kauf einen Ansprechpartner zu haben.
Wohlfühlen steht für Schuhe Spechtenhauser in Laas ganz oben. Die Philosophie: „Wenn sich Ihre Füße und Sie selbst in unseren Schuhen „pudelwohl“ fühlen, dann haben wir unsere Aufgabe gut gemacht!“ Schuhe zum Wohlfühlen bei Schuhe Spechtenhauser heißt aber auch Beratung und Service. Denn eines ist sicher: Das Team um Schuhe Spechtenhauser ist einer der Wohlfühlfaktoren.
Die Leidenschaft von Frowin Stecher für den Sport spürt man auf Anhieb in den Geschäften Sport Tenne in St.Valentin und Mals. Die fachliche Kompetenz des ganzen Teams ist vorbildlich und so wohl nirgends zu finden. Sport Tenne: im Sommer Eldorado für Biker und Wanderer und im Winter für Ski- und Snowboarder.
Auf ein gesundes, gutes, zufriedenes, neues Jahr 2025!
Glas ist ein ganz besonderer Stoff. Glas ist lichtdurchlässig, aber auch zerbrechlich und damit ein Symbol für die Vergänglichkeit. Neben der Transparenz zeichnet sich Glas durch seine Natürlichkeit aus. Es besteht aus Quarzsand, Soda und Kalk, hat eine hohe Belastbarkeit und ist mit anderen Materialien gut kombinierbar. Glas hat eine große Temperaturstabilität und ist ein nachhaltiges, umweltfreundliches Material, das sich leicht wiederverwerten lässt. Das Licht, das durch die bemalten Kirchenfester der gotischen Kathedralen strömt, verwandelt die Innenräume in magische, paradiesische Orte. Glas und Glasverarbeitung ist verbunden mit Geheimnissen, besonderen Techniken und einem besonderen Zauber. In den Glashütten von Murano, einer Inselgruppe nördlich von Venedig, wurde das Geheimnis ihrer Kunst gehütet. Wer diese Geheimnisse verraten hatte, wurde mit dem Tode bestraft. Das Geheimnis der venezianischen Glaskunst ließ sich aber trotz aller Drohungen nicht verbergen. Glasmacher aus Murano versuchte ihr Glück jenseits der Alpen, gründeten Glashütten und arbeiteten weiter im venezianischen Stil. Das böhmische Glas stellte in der Barockzeit die legendäre venezianische Produktion in den Schatten und wurde zum Spitzenprodukt in Europa. Heute wird Glas in Großindustrien durch Pressen, Blasen, Schleudern, Spinnen, Walzen und Ziehen der Glasschmelze geformt und vielfältig verwendet: im Haushalt, in der Technik, in der Architektur und in der Kunst.
Glas hat eine lange Geschichte
Seit mehr als 5000 Jahren kann der Mensch Glas herstellen. Doch schon vorher gab es Glas. Es entsteht auf natürliche Weise, wenn durch große Hitze Quarzsand geschmolzen wird, zum Beispiel durch Vulkane oder Blitzeinschläge über sandigen Gebieten. Steinzeitmenschen benutzten Glas als Schneidewerkzeug. Die Wiege des Glashandwerks stand vermutlich im Vorderen Orient. Von dort stammen die frühesten Funde aus der Zeit um 3500 vor Christus. Die Zusammensetzung der Rohstoffe für die Glasherstellung hinterließ der assyrische König Ashurbanipal bereits auf einer Tontafel um 650 vor Christus: „Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen, 5 Teile Kreide – und du erhältst Glas.“ Sand, Kalk, Soda und Pottasche hieß die Rezeptur später. Die chemischen Bestandteile waren im Prinzip gleich. Bei 1400 Grad Celsius schmelzen sie zu Glas. Eine technische Revolution war um 200 vor Christus die Erfindung der Glasmacherpfeife in Syrien. Damit ließen sich nun die aufwändigsten Formen gestalten. Carl Zeiss schuf in Jena die Grundlagen der modernen Optik für viele wissenschaftliche Instrumente. In der 1847 gegründeten Firma Carl Zeiss wurden Mikroskope in einer bis dahin nie gekannten Qualität hergestellt. Die Stadt Jena wurden binnen kürzester Zeit zum wichtigsten Standort für die Produktion optischer Gläser. Die Erzeugung von Brillengläsern in dieser Zeit hat das Sehen und damit die Lebensqualität vieler Menschen enorm verbessert. Die Glasmalerei hat einen besonderen Stellenwert in der Malerei, denn keine andere Maltechnik kann eine so hohe Farbleuchtkraft und so große Helligkeitsunterschiede zeigen wie ein durchsichtiges Glasbild. Die Farbenpracht erzeugt eine mystische Stimmung und wird deshalb überwiegend im sakralen Bereich verwendet. Der Ursprung der Glasmalerei liegt in Persien. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. setzten die Römer in ihren Thermen Glasscheiben und Glasmosaiken ein. Auch in den Häusern der Reichen gab es schon Glasfenster. Die ältesten erhaltenen Buntglasfenster in Zentralfrankreich befinden sich im romanischen Langhaus der Kathedrale von Le Mans um 1120 und in der Westfassade der Kathedrale von Chartres um 1150. Als die größte Blütezeit mittelalterlicher Glasmalerei gilt die Gotik, insbesondere in den französischen Kathedralen. Ein wichtiges Beispiel: die Kathedrale Notre-Dame de Paris, ein Symbol Frankreichs, zwischen 1163 und 1345 errichtet. Nach dem Dachstuhlbrand vom 15. April 2019 konnte sie nach einer 5-jährigen Restaurierung am 7. Dezember 2024 wieder eröffnet werden. Nun strahlt sie wieder in neuer Schönheit, genauso wie ihre alten, bunt bemalten Glasfenster. Es gibt auch sehr beeindruckende moderne Kirchenfenster z.B. von Marc Chagall und Gerhard Richter.
Die Glaskünstlerin Helene Pobitzer aus Schlanders
Die Künstler und Künstlerinnen im Vinschgau arbeiten vor allem mit Holz, Metallen und Stein, besonders mit Marmor bzw. sind in erster Linie Maler und Zeichner. Der Umgang mit Glas und der Glasmalerei ist selten. Eine Ausnahme ist die Glaserei Spechtenhauser in Schlanders, die auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken kann. Gegründet von Josef Spechtenhauser, wird der Betrieb 1970 von seinem Enkel Pepi Spechtenhauser übernommen. Pepi hat im ganzen Land Kirchenfenster auf professionelle Art restauriert. Martin Spechtenhauser, der Sohn von Pepi Spechtenhauser, führt den Betrieb in der 4. Generation weiter. Außerdem gibt es die Glaskünstlerin Helene Pobitzer aus Schlanders, geboren 1960, die ihre Ausbildung im Fachbereich „Glas und Design“ an der Glasfachschule Kramsach in Tirol begann und anschließend ein Atelier in Schlanders und nach ihrer Heirat in Kaltern eröffnete. Mit einer Ausstellung ihrer Glasarbeiten im Schaufenster #16 von Basis Vinschgau ist sie nach Schlanders zurückgekehrt. Vom 14. bis 30. November 2024 konnten ihre Arbeiten in der kleinen Galerie in der Fußgängerzone bewundert werden. Unter dem Titel „Beziehungsweise Glas“ zeigte Pobitzer vor allem Glasgesichter und verschiedene Glasarbeiten, aber auch Glaslandschaften mit Gräsern. Bei der Vernissage am 14. November legte die bekannte Kuratorin und Kunsthistorikerin Eva Gratl Einblicke in das Arbeitsmaterial Glas und das künstlerische Schaffen von Helene Pobitzer dar. Gratl betonte, dass nicht nur die Arbeitstechnik, die Formen und Farben eine große Rolle spielen, sondern auch das Licht im Wechsel des Tages die Arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise zum Leuchten bringt. Glas verlangt eine besondere Beziehung, ein großes Einfühlungsvermögen und Feingefühl, so Gratl. Die Glasarbeiten von Helene Pobitzer sind meditative Bilder, entstanden durch die Begegnung mit der Natur. Schilfgräser am Kalterer See verwandelt Pobitzer in beinahe abstrakte Bilder, in denen die Zartheit der Natur zum Ausdruck kommt. Gezeigt wurden viele Gesichter, bzw. Charakterköpfe, entstanden in der Zeit der Pandemie. Zwei oder drei Personen mit großer Ausdruckskraft, leuchtenden Augen, roten Lippen, goldenen Nasen und ernsthaftem Ausdruck, manchmal mürrisch und zornig, sitzen in Holzbooten und schwimmen dahin auf dem großen Ozean des Lebens. Der Gesichtsausdruck von Pobitzers Glasköpfen hat Ähnlichkeiten mit den Gesichtern in der Prokuluskirche von Naturns. Inspiriert wurde ihre Arbeit von der viel zitierten Aussage während der Pandemie: „Wir sitzen alle im gleichen Boot“. Es sind verzagte Gesichter, die miteinander kommunizieren und die Besucher teils ängstlich, teils fragend anblicken, so als wollten sie sagen: wo fahren wir hin, wo ist das rettende Ufer? Basis Vinschgau hat mit dieser Ausstellung Nummer 16 in der kleinen und fast familiären Galerie in der Fußgängerzone von Schlanders wieder einen wichtigen und wertvollen kulturellen Akzent gesetzt und alle Vorbeigehenden zum kurzen Verweilen und Betrachten eingeladen und einer Künstlerin die Möglichkeit gegeben, ihre Arbeiten zu zeigen und im Dialog mit der Bevölkerung zu treten.
Heinrich Zoderer
Liebe Jugendliche, danke fir a tolls Johr mit enk in Jugendtreff Tarsch und af nu viele Erlebnisse.
Alles Gute und an super tolln Start ins Johr 2025.
Enker Jugendtreff Tarsch Team
„Es wor richtig toll weil viele Freunde von mir do woren und weil mir olm viele tolle Sachen gmocht hoben z.B es Weihnachtsessen oder es Imst“.
„Olm flott“.
„Miar mochts volle Spaß olm wieder ins Jugendtreff zu gian, weil mir verschiedene Sochen tian und a als Gruppe an Ausflug mochen“.
Vol. 1 von Coira Rock
Laute Beats, vibrierende Boxen und leidenschaftliche Bands – ein bunt gemischtes und ausgelassenes Publikum. Das war Coira Rock 2024.
Der Konzertnachmittag und -abend wurde von einer Gruppe Musikbegeisterter in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Phönix initiiert. Ziel war es dabei jungen Menschen das Feeling von Live-Musik und Bandkultur näher zu bringen und den, was Jugendkultur angeht, etwas verschlafenen Vinschgau mit einem Musikgenre variierenden Line-up aufzuwecken.
Der Nachmittag, an dem aufgrund einer kurzfristigen Absage einer Band, nur ein Auftritt stattfand, stand im Zeichen der Förderung junger Bands. Zwei Musikschule-Bands wurden eingeladen und konnten neue Erfahrungen auf der Bühne sammeln.
Der Abend startete mit einer einheimischen Rockband zum Mitgrölen, gefolgt von hemmungslosem Punk aus Naturns. Danach wurden die Mikros heiß und die Tanzwütigen wild. Drei Mal Metalcore vom Feinsten wurde serviert.
Jung und Alt feierten und tanzten gemeinsam und so hoffen wir gemeinsam auf eine zweite Ausgabe (und viele mehr) von Coira Rock.
Nun bleibt nur ein großes Danke auszusprechen. Allen, die mitorganisiert haben, den ganzen Unterstützenden und vielen Helfenden und natürlich allen, die dabei waren und dadurch das Event erst zu dem gemacht haben, was es war!
Stay tuned und geht auf Konzerte!
Tabland - Bereits zum 18. Mal organisierten die Krippenfreunde Tabland einen Krippenbaukurs unter der Leitung von Rudi Martin. In seiner Garage wurde viele Stunden lang gearbeitet, um die Krippen herzustellen. Heuer waren es insgesamt 18 Krippen, eine orientalische, der Rest waren heimische Krippen. “Es ist immer wie in einer Familie”, erzählt Martin. “Jung und alt arbeiten fleißig mit. Wenn wir Hilfe benötigten, ist Hansjörg Schlegel aus Naturns immer zur Stelle. Mein Dank geht an den KVW Tabland und an alle Teilnehmer:innen des diesjährigen Kurses, auch an meine Frau Evi. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wäre dies alles nicht zu bewältigen”.
Die Krippen wurden am 7. und 8. Dezember 2024 im Widum von Tabland präsentiert. Gesegnet wurden sie durch Pater Daniel, Kapuziner in Meran. Er sagte: “Diese Krippen wollen uns einladen, dass auch wir in unseren Herzen versuchen, eine Krippe aufzubauen. Denn unser Bethlehem, unser persönliches Bethlehem, ist in unserem Herzen. Dort möchte Jesus spätestens in der Weihnacht geboren werden”.
Anschließend an die Segnung gab es etwas zu essen und zu trinken. Es wurden Lose verkauft und eine Krippe verlost. Der Erlös aus dem Verkauf und die freiwilligen Spenden gehen zu hundert Prozent an die Krebshilfe Vinschgau und an die Debra Schmetterlingskinder. (pt)
Schluderns - Die Altenpflegerinnen im Schludernser Altenheim absolvierten kürzlich eine Fortbildung zum Thema „Betriebliches Gesundheits-Manegemant“ mit dem Erwachsenenbildner Ludwig Fabi. Dabei betrachteten sie bei Workshops ihre vielen Aufgaben, die unterschiedlichen Herausforderungen im Dienst der Seniorinnen und Senioren, aus der Perspektive von Theaterspielerinnen. Die erarbeiteten Stücke gaben sie dann vor Heimbewohnern und deren Angehörigen zu Besten. Das Theaterformat eignete sich bestens, um den Umgang mit Menschen zu schulen, den Berufsalltag zu vermitteln und gegenseitigen Respekt zu fördern. Die Geschäftsleiterin des Heimes Sibille Tschenett unterstrich den Wert der Fortbildung ganz im Sinne des Leitspruchs: „Miteinander, Füreinander, Gemeinsam“. Die Theateraufführung mit dem Titel: „Die Legende von der Erschaffung der Altenpflegerin“ berührte. In himmlischen Gefilden formten Engel und ihre Helferinnen die ideale Pflegerin, eine die alles kann, die ein großes Herz hat, die immer da ist, die sofort hilft, die tröstet, die sich nicht beschwert, die sich mit schlechter Bezahlung zufriedengibt, kurzum, die eine ist, die immer lacht und nur im einsamen Kämmerlein weint. Die Träne ist das Überlaufventil. Die Botschaft: Den Altenpflegerinnen wird so vieles abverlangt, was die meisten Angehörigen und die Menschen außerhalb nicht sehen. Die vielen Anforderungen an ihren Beruf darzulegen und vieles kritisch anmerken zu können hatte etwas Befreiendes. Aufgezeigt wurden auch Perspektiven zur Erholung. Das alles hat den Akteurinnen gutgetan. Es war eine Fortbildung einmal anders und doch effizient. Die Altenpflegerinnen haben das Theaterstück mit Herzblut und Spaß einstudiert, es anschaulich vorgeführt und gleichzeitig Selbstreflexion gehalten. Chapeau! (mds)
Kastelbell-Tschars - Der Faschingsball in Schlums, der seit mehr als 35 Jahren vom ASV Kastelbell-Tschars Raiffeisen veranstaltet wird, hat sich vom traditionellen Faschingsball mit Kinderfasching am Nachmittag und dann mit Abendveranstaltung mit Verkleidung und Verpflegung, mit traditioneller Band und Unterhaltung zu einer Faschingsparty für die Jungen verwandelt. Elektronische Musik mit DJs hat seit den Nullerjahren die Bands abgelöst und das Publikum wurde immer jünger. Geblieben ist der Name „Narrenball“ und geblieben ist die Veranstaltung als wichtige Einnahmequelle für den Sportverein, der damit die sportlichen Tätigkeiten querfinanzieren kann. Dies erzählt der derzeitige und mittlerweile langjährige Sportvereinspräsident Gerhard Eberhöfer. Im ersten Coronajahr 2020 ist der Faschingsball noch unbehelligt über die Bühne gegangen, 2021 und 2022 musste coronabedingt zwangspausiert werden. 2023 hat dann mit dem jungen Jan Rizzi das fume-festivals die Bühne in Schlums betreten und seither wird der „Narrenball“ in Synergie zwischen Sportverein und Rizzi veranstaltet. Durchaus mit Erfolg und vor allem mit einem anderen Drive als bisher. Lange vor Veranstaltungsbeginn muss vermeldet werden, dass der „Narrenball“ in Schlums bereits ausverkauft ist. Die Befeuerung der Veranstaltung vor allem auf Instagram, das Gespür für angesagte DJs, lockere Umfragen an die jugendlichen Besucher:innen sind neben anderem das Geheimrezept für den frühzeitigen Ausverkauf. „Voriges jahr haben wir einen Kostümcontest eingeführt mit Preisen aus unseren Sponsorenkreisen“, sagt Jan Rizzi. Ein gutes Angebot für junge Leute zu haben, so sagt es Eberhöfer, sei dem Sportverein wichtig. Denn im Vinschgau gebe es sehr wenige. Natürlich sei man den Jugendlichen, den Eltern und der Gemeinde als Besitzerin der Anlage in Schlums verpflichtet. Deshalb seien vor allem Sciherheitsmaßnahmen wichtig, die man einerseits mit einer 15-köpfigen Security-Crew und andererseits durch die Mitarbeit aktiver Sportler und deren Freunde bewerkstellige. Schließlich sei der Eintritt zum „Narrenball“ ab 16 Jahren möglich. Der Alkoholausschank werde durch verschiedenfarbige Eintrittsbänder bei den Minderjährigen kontrolliert.
Der „Narrenball“ hat sich in den vergangen Jahren einen besonderen Ruf erarbeitet, sagt Jan Rizzi. Und der soll heuer im Februar gesteigert werden. (eb)
Laas/Raiffeisenkalender - Seit dem Tiroler Gedenkjahr 1984 gibt die Raiffeisenkasse Laas jedes Jahr einen Themenkalender mit ansprechenden Bildern und Texten heraus. Im Mittelpunkt des Jahreskalenders 2025 stehen die Vereine von Laas, Eyrs, Tschengls, Allitz und Tanas. Es sind insgesamt 37 Vereine, die in Bildern und kurzen Texten vorgestellt werden. Dazu werden das Gründungsjahr, die Anzahl der Mitglieder und der Vereinsobmann bzw. die Obfrau angeführt. Wie Roman Perkmann, der Projektleiter und neben Herbert Raffeiner und Marlies De Martin einer der drei Kalendermacher, bei der Vorstellung am 11. Dezember im Josefhaus ausführte, waren 24 Kalenderblätter notwendig, um alle Vereine die notwendige Sichtbarkeit zu geben und kurz über ihre Vereinstätigkeit und Höhepunkte im Vereinsleben berichten zu lassen. Johann Spechtenhauser, der Obmann der Raiffeisenkasse Laas betonte die Wichtigkeit der Vereine für das kulturelle, soziale und sportliche Geschehen im Dorf, zur Pflege der Bräuche, das Gestalten der Dorffeste und zur Stärkung der Dorfgemeinschaft. Die Vereine sind das Herzstück unserer Gemeinschaft, meinte Spechtenhauser. Im Kalender werden die Vielfalt der Vereine und ihre Tätigkeitsfelder sichtbar und die vielen Möglichkeiten, damit die Jugend und auch die Erwachsenen geistig und körperlich fit bleiben. Der Kalender ist auch ein wichtiges Dokument über das Dorfgeschehen im Laufe des Jahres. Es gibt vieles zu entdecken und nachzulesen. Wann wurde die Musikkapelle Laas gegründet, wieviele Vereinsmitglieder hat der Alpenverein, wozu braucht der Jagdverein Laas eine Drohne, wo gibt es das Hydrantenfestl, welche Feuerwehr hat eine Bootsgruppe und was spielte die Volksbühne Laas zum 100-jährigen Bestehen der Theaterbühne? Musikalisch umrahmt wurde die Kalendervorstellung von der Bläsergruppe Tschengls. Nach der Kalendervorstellung lud die Raiffeisenkasse Laas zu einem Umtrunk ein. (hzg)
Rampenlicht Laatsch
Kinder und Jugendliche im Theaterverein „Rampenlicht“ in Laatsch brachten vor Weihnachten das bezaubernde Theaterstück von Dagmar Pflug „A Märchen as inserer Zeit” auf die Bühne. Die Welt der Märchen erscheint uns oft bizarr, doch die Welt der Menschen ist es genauso.
Die begeisterte Gruppe von Kindern und Jugendlichen erweckten Märchenfiguren bei einem Ausflug in die Welt der Menschen zum Leben. Das führte zu manch irrwitzigen, aber auch nachdenklichen Situationen. Das Rotkäppchen lernt den tristen Alltag im Altersheim kennen, während der Jäger wahllos Vögel abschießt, die Königin den Spiegel mit dem Selfie-Wahn tauscht und Dornröschen zu einer Punkerin mutiert. Die Darstellerinnen und Darsteller in ihren märchenhaften Kostümen überzeugte mit Spielfreude und Textsicherheit. Bei dieser Produktion konnten die Laatscher Theatermacher viele jungen Spielerinnen und Spieler für das Rampenlicht begeistern und damit dem Theaternachwuchs der Zukunft den Weg bereiten. Regie führten Egon Reinstadler und Brunhilde Sandbichler. Ein spezieller Dank ging an die Koordinatorin und „Theatermutti“ Claudia Schöpf und an ihre Tochter Tina Schöpf, die die Werbung organisiert hatte. (mds)
Vinschgau/Prad - Der Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) im Bezirk Schlanders feierte am 15. Dezember im Raiffeisensaal „aquaprad“ bei einem Festakt sein 75-jähriges Bestehen. Dabei gab das Bezirksblasorchester 50+ ein schwungvolles und unterhaltsames Konzert. Außerdem wurden fünf verdiente Männer aus dem Bezirk geehrt.
von Heinrich Zoderer
Benjamin Blaas, der Bezirkskapellmeister, konnte im voll besetzten Raiffeisensaal von Prad viele Obmänner und Obfrauen, Musikanten und Freunde der Blasmusik begrüßen, auch Pepi Ploner, den Verbandsobmann im VSM, sowie die 57 Musikanten und Musikantinnen des diesjährigen Bezirksblasorchesters 50+ mit dem Bezirksobmann und Dirigenten Manfred Horrer und der Konzertsprecherin Maria Raffeiner von der Musikkapelle Tschengls. Eröffnet wurde das Konzert mit „Commemoration“, eine Overture des amerikanischen Komponisten Robert Shelton. Beim zweiten Stück „Remember Me“ des tschechischen Komponisten Pavel Stanek wurden Bilder von verstorbenen Musikanten, Obmännern und Funktionären aus dem ganzen Bezirk eingeblendet, die sich für die Musikkapellen eingesetzt und durch ihre langjährige Tätigkeit verdient gemacht haben. Bei diesem Totengedenken erinnerte man u.a. an die ersten drei Bezirksobmänner aus Schlanders: Franz Marx (1949 – 1959), Kajetan Vill (1959 – 1977) und Luis Vill (1977 – 2001). Vor den Ehrungen wurde der Konzertmarsch „Goldene Kameraden“ gespielt. Der amerikanische Komponist James Barnes hat das Stück mit einer humorvollen Anspielung auf den Marsch „Alte Kameraden“ komponiert. Maria Kuppelwieser, die Bezirks-Beirätin im VSM konnte dann fünf Musikanten ehren, die sich auf Orts- und Bezirksebene in mehreren Funktionen große Verdienste erworben haben. Geehrt wurden: Lukas Obwegeser (Prad), von 2011 – 2019 Bezirksobmann-Stellvertreter und seit 2019 Bezirks-EDV-Referent, Georg Horrer (Schlanders), Beirat und von 2007 – 2016 Bezirkskapellmeister, Christian Prister (Kastelbell), Beirat, Bezirksjugendleiter und von 1989 – 2007 Bezirkskapellmeister, Dietmar Rainer (Schnals), von 2016 – 2019 Bezirkskapellmeister und verantwortlich für die Dirigentenausbildung im Bezirk, Manfred Horrer, Schriftführer, Kassier und von 2001 – 2019 Bezirksobmann und seit 2019 stellvertretender Bezirksobmann. Nach den Ehrungen wurden noch vier Musikstücke gespielt: „Blasmusik im Herzen“ von Toni Scholl. Anschließend spielte das Orchester den Walzer „Wiener Praterleben“, den der erst 17-jährige deutsche Komponist Siegfried Translateur komponierte. Darauf folgte der Festmarsch op. 452 von Johann Strauß Sohn, arr. von Stefan Schwalgin. Offiziell abgeschlossen wurde das Konzert mit „My Fair Lady“ aus der Musicalverfilmung von Frederik Loewe, arr. von Alfred Ree. Zum Abschluss gab es noch zwei Zugaben, zuletzt den Walzer „Mein Heimatland“ und anschließend einen langen Applaus für das gelungene Konzert.
Bozen/Vinschgau - Auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat die Landesregierung am 17. Dezember das Investitionsprogramm der landeseigenen STA – Südtiroler Transportstrukturen AG für den Zeitraum 2024-2026 um weitere 9,2 Millionen Euro aufgestockt. Im Fokus stehen dabei verschiedene Eisenbahninfrastrukturen.
Anpassungsarbeiten an Eisenbahninfrastrukturen
Der größte Teil der Gelder – nämlich rund 7,5 Millionen Euro – fließen ins Vinschgau und ins Pustertal. So werden am Bahnhof Latsch die Bahnsteige verlängert und zwei Aufzüge gebaut. Am Bahnhof Innichen wird hingegen die bestehende Remise angepasst. „Seit Sonntag ist die Pustertalbahn ein Jahr lang abschnittsweise gesperrt, um die Arbeiten zum Bau der Riggertalschleife und technische und sicherheitstechnische Arbeiten an der Bestandstrecke zu ermöglichen. Um den Bahnverkehr auf dem nicht gesperrten Streckenabschnitt zu gewährleisten, werden die Züge nun in Innichen gewartet“, sagt Landesrat Alfreider.
Auch die Remise am Bahnhof in Mals wird – in Hinblick auf die neuen Züge, die nach der Elektrifizierung der Bahnlinie auch im Vinschgau fahren werden – angepasst. Diese Arbeiten sind notwendig, um künftige Wartungsarbeiten an der Zugflotte durchführen zu können.
Franz-Tumler-Literaturpreis - Der Franz-Tumler-Literaturpreis feiert 2025 sein Jubiläum: Am 19. September wird in Laas zum zehnten Mal der Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Debütroman vergeben. Zur international besetzten Fachjury der diesjährigen Ausgabe gehören der Journalist und Autor Manfred Papst aus Zürich, die Berliner Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Jutta Person, der Autor und Literaturwissenschaftler Gerhard Ruiss aus Wien sowie die Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Daniela Strigl, ebenfalls aus Wien. Für das Jubiläumsjahr hat das Organisationsteam zudem Ferruccio Delle Cave als neues Mitglied in die Jury berufen. Der Meraner Literatur- und Musikwissenschaftler ist vielen als ehemaliger Kurator des Franz-Tumler-Literaturpreises in Erinnerung geblieben. Zusammen mit Wilfried Stimpfl hat er den Literaturpreis im Jahr 2007 ins Leben gerufen und einen bedeutenden Beitrag zum Erfolg des Preises geleistet. Die Fachjury benennt fünf Finalist:innen, die in Laas vor der Jury und dem Publikum aus ihren Debütromanen lesen. Unter den nominierten Autor:innen wählen die Juroren anschließend den/die Preisträger/in aus. Der Franz-Tumler-Literaturpreis ist mit 8.000 Euro dotiert und mit einem Schreib- und Leseaufenthalt in Laas verbunden. Außerdem vergibt der Verein der Vinschger Bibliotheken einen Publikumspreis, welchen die Leser:innen und das Saalpublikum bestimmen. Organisiert wird die Literaturveranstaltung von der Gemeinde Laas, dem Bildungsausschuss Laas, dem Südtiroler Künstlerbund und dem Verein der Vinschger Bibliotheken. (ana)
Schlanders - Politische Bildung wird am Oberschulzentrum ernst genommen und unter anderem in einem regelmäßign Poitikcafé praktisch umgesetzt. Weil die „Res pubblica“ also die „Öffentliche Sache“ immer mit der Öffentlichkeit zu tun hat, war der Vinschgerwind am 13. Dezember eingeladen.
von Erwin Bernhart
Den 54 Schüler:innen aus der WFO, TFO und aus dem Real- und Sprachengymnasium wurde die Beschäftigung mit Donald Trump aufgetragen. Nach kurzer Einführung durch Lehrer Julian Lahner in der Aula Magna haben sich die Schüler an 8 Thementischen mit den vier Themen auseinandergesetzt (“Trump hat versprochen, innerhalb 24 Stunden Frieden in der Ukraine herzustellen. Darf man das Blaue vom Himmel versprechen?“ - Was verkörpert Trump? Braucht es etwas Hass in der Demokratie?“ - Benötigt Europa einen Trump oder haben wir das schon?“ und Was bedeutet Trumps Wiederwahl für die EU? Lassen die USA Europa jetzt im Stich?“)
Am Podium wieder in der Aula saßen danach Schüler von je einem Tisch und die große Mehrheit bezog in den von den Lehrern Emanuel Gemassmer und Tobias Lechthaler geleiteten Diskussion klar Stellung für Trump. Trump sei mit Putin befreundet und könne innerhalb 24 Stunden einen Waffenstillstand zustandebringen. Trump habe, so ein weiterer Schüler seine Versprechen eingehalten. Ein Waffenstillstand wäre gut, dann hätten die Waffenlieferungen ein Ende. Aus welchem Grund könne Trump als „Friedensengel“ einen Waffenstillstand mit Putin schließen, warf der Lehrer Heinrich Zwischenbrugger in die Runde. Es gehe auch ums Geld, argumentierten die Schüler, um Kriegsmüdigkeit in der russischen Bevölkerung, um die Lieferung von Langstreckenwaffen. Ein Schüler wies darauf hin, dass die Krim 2014 besetzt worden sei. Eine von Trump geforderte Aufrüstung in den Natostaaten sei angebracht. Trump sei zwar als Mensch provokant und er habe ein große Klappe, aber er schaue auf das eigene Land.
Die Lehrer brachten einen Faktencheck: Manche Versprechen habe Trump gehalten, manche nicht. So gebe es keine von Mexiko finanzierte Mauer, eine Abschaffung der Krankenversicherung sei Trump nicht gelungen. Allerdings habe er die Migration beschränkt, den Austritt der USA aus dem Klimabkommen vollzogen, Richterstellen besetzt. Trump wurde als Retter der USA gesehen, die Leute waren mit ihm zufrieden, warf ein Schüler ein. Ein Trump wäre für Europa nicht gut, sagt ein Schüler. Ein anderer: Mit Polen, Ungarn, Türkei und auch Holland seien Trumps bereits in Europa.
Auf die Frage, welche Auswirkungen große Zölle etwa für China, haben könnten, argumentierten die Schüler, dass weniger Waren aus dem Ausland das BIP in den USA erhöhen werden. Ein anderer Schüler brachte den Hinweis auf die E-Mobilität in Europa. Überzeugt waren mehre Schüler, dass die USA mit Traump nicht aus der Nato aussteigen würden.
Heinrich Zwischenbrugger wies die Schüler zum Schluss auf Grundwerte der Demokratie hin. Systemrelevant für die Demokratie sei der politische Streit. Zwei oder mehrere Standpunkte seien auszustreiten, aber im Rahmen von Rücksicht und Toleranz. Rote Linien werden in einer Demokratie überschritten, wenn Mitbewerber als „Feinde“ bezeichnet und damit ausgegrenzt würden. Nach einem Match, nach dem Streit um faktenbasierte Positionen und Meinungen, reiche man sich die Hand und dieser Handschlag müsse immer auf Basis der Grundwerte, wie sie Menschenrechte, freie und faire Wahlen, freie Gerichtsbarkeit sind, geschehen.
Naturns/Terra Raetica - Kürzlich fand in Naturns das erste Jahrestreffen des laufenden Interreg-Projektes „Der Baumschläfer und Co in der Terra Raetica“ statt. In grenzüberschreitender Zusammenarbeit der Regionen im Dreiländereck Österreich, Italien und der Schweiz wollen die teilnehmenden Expertinnen mehr über diese seltene und europaweit streng geschützte Kleinsäugerart erfahren. Aus den Forschungsergebnissen sollen Schutzmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden.
Der Baumschläfer
(Dryomys nitedula) im Fokus
Er ist nur knapp 10 Zentimeter groß, wiegt etwa 25 Gramm und ist an seinem grauen, dichten Fell und an seiner schwarzen Gesichtsmaske von der Nase bis zu den Augen erkennbar. Ihn im Wald oder Unterholz zu entdecken, gilt als eine kleine Sensation. Denn der Baumschläfer, der zur Familie der Bilche zählt, ist selten. Um mehr über den kleinen Allesfresser zu erfahren oder ihn überhaupt zu finden, tragen Expertinnen aus verschiedenen Regionen der Terra Raetica laufend Informationen über seine Lebensweise, seine Ernährungsgewohnheiten und seinen Lebensraum zusammen.
Melde deinen Fund
Wenn Sie in Ihrem Umfeld, im Gartenhaus oder bei Ihren Wanderungen durch den Wald einen Baumschläfer oder einen seiner engen Verwandten -den Siebenschläfer, Gartenschläfer oder die Haselmaus- sichten, so teilen Sie uns das bitte mit. Nutzen Sie dazu das „Fundformular Baumschläfer & Co“ vorerst auf der Website des NATURPARKS ÖTZTAL (www.naturpark-oetztal.at)Projektpartner
Im Vinschgau ist Marco Carletta vielen Menschen bekannt. Denn er trug im Jahre 2022 neun Monate lang in mehreren Orten die Post aus. Nachdem sein Arbeitsvertrag abgelaufen war, machte er sich von Latsch aus zu Fuß auf nach Caltanisetta in Sizilien. Seine Freunde nennen ihn „Aladino Nomade“.
von Magdalena Dietl Sapelza
Marco startete seinen Fußmarsch nach Hause am 1. August 2024 am Postamt in Latsch, wo er zuletzt seinen Dienst als Briefträger getan hatte. Ganz bewusst verließ er seine Comfort Zone mit seinem Rucksack und nahm alle Schwierigkeiten auf sich. Täglich suchte er sich eine neue, günstige Übernachtungsmöglichkeit. Er machte viele positive Erfahrungen. Ein Priester in der Toskana überließ ihm das Nachtquartier beispielsweise kostenlos mit der Aufforderung, einem anderen irgendwann ebenfalls ein Quartier zu geben. Nach 78 Tagen Wanderung durch Italiens Regionen von Norden nach Süden erreichte er nach 2.174 Kilometern Fußmarsch am 26. Oktober 2024 seinen Heimatort San Cataldo in der Provinz Caltanisetta. Seine Freunde und Bekannte erwarteten ihn freudig. Sie nennen ihn heute nicht zu Unrecht „Aladino Nomade“. Denn es war nicht sein erster Marsch. Doch dazu später. Marco Carletta wuchs auf der Insel Sizilien mit zwei Brüdern auf. Seine Eltern waren Beamte. Er besuchte die Geometerschule, so wie einer seiner Brüder, dem er nacheiferte. Doch der Beruf des Geometers langweilte ihn. Eine neue Herausforderung fand er im Aufnahmezentrum für Asylbewerber in Caltanisetta. Dort kümmerte er sich um viele traumatisierte Bootsflüchtlinge aus Afrika. Er hörte ihnen zu, versuchte ihre Geschichten zu verstehen, sie zu trösten und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Anschließend schloss er sich dem Priester Don Antonio Mazzi an, der mit seinem Camper unterwegs ist. Zusammen mit dem Geistlichen übernahm er 13 Jahre lang Verantwortung für gestrandete Jugendliche, die wegen ihrer Drogenprobleme den Boden unter den Füßen verloren hatten, oder die mit der Justiz in Konflikt geraten waren. Dabei standen auch kürzere Wanderungen als Therapie an mit dem Ziel, den jungen Menschen einen neuen Weg aus ihrer Sucht und aus ihrem kriminellen Umfeld zu zeigen. „Il camino come terapia di vita“ (das Wandern als Therapie für das Leben), sagt Carlo. 2013, nachdem seine Mutter an Brustkrebs erkrankt war, wurde es auch seine Therapie. Als gläubiger Christ gab er vor ihrer Operation das Versprechen ab, nach Santiago de Campostela pilgern zu wollen, sollte der Eingriff erfolgreich sein. Das war dann auch der Fall und er löste das Versprechen ein. In 40 Tagen Fußmarsch erreichte er den Wallfahrtsort in Galizien. Dort traf er Christian Bruscagni aus dem Veneto, mit dem er vereinbarte in einem „Walk of Peace“ Sizilien zu umrunden. Doch aus dem gemeinsamen Projekt wurde nichts. Sein Freund starb an einem Herzinfarkt. Erst zwei Jahre später nahm Marco die Umrundung allein in Erinnerung an ihn in Angriff. Die 1.500 Kilometer schaffte er in 51 Tagen. Die „Via degli Dei“ (Bologna - Florenz) widmete er kurz darauf dem 25-jährigen Aldo Naro, der 2015 in Palermo als Zufallsopfer einer Schießerei getötet worden war. Das Wandern auf Schusters Rappen gehört mittlerweile zu seinem Leben. Dabei tritt er in Verbindung mit der Schönheit der Natur und der Schöpfung Gottes. Das Wandern ist für ihn eine Form der Meditation, die ihm auch hilft, den Verlust geliebter Menschen zu verarbeiten, so auch den Tod seiner Mutter, die den Kampf gegen ihre Krankheit 2018 verloren hat. Er ist stets auf der Suche nach „anime preziose (nach kostbaren Seelen)“, nach Menschen mit Liebe im Herzen, die sich für Frieden einsetzen und alles versuchen, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Und er findet diese. Nach Arbeitsstellen für eine Internetfirma und in einem Magazin für sanitäre Produkte bewarb sich Marco bei der italienischen Post. Er erhielt einen Arbeitsvertrag von drei Monaten und kam nach Latsch, wo er eine Wohnung bezog. In der Dorfgemeinschaft fühlte sich wohl und fand Freunde. Als Springer kam er in vielen Postämtern des Tales zum Einsatz. Regelmäßig trug er auch den „Vinschgerwind“ aus. Er lernte viele nette Menschen kennen. Und es ist ihm ein Bedürfnis, allen über den „Wind“ für die Gastfreundschaft zu danken. Marcos Arbeitsvertrag wurde noch zweimal verlängert. Nach neun Monaten musste er sich verabschieden und trat den „Walk of Peace“ nach Hause an. Welchen Weg er nun einschlagen wird, weiß er noch nicht. Gerne würde er wieder im Vinschgau die Post austragen.
Latsch/Vinschgau/Partschins - Mit der Finissage der Ausstellung „Schönweger 3“ endete am Silvestertag 2024 eine 20jährige Ausstellungstätigkeit im spazioRizzi. „Es waren über 30 Ausstellungen im Laufe der Jahre. Zwei Ausstellungen haben sich jährlich etabliert, im Herbst und im Frühjahr (Mai) im Rahmen der Latscher Kulturwochen. Eine Unterbrechung gab es lediglich während der Corona Zeit“, sagt Walter Rizzi, der am 31. Dezember 2024 gleichzeitig auch seinen 80. Geburtstag feierte. Die Anwesenheit von so vielen Menschen, Familienangehörigen, persönlichen Freunden, Mitarbeitern der Firma Rizzi und Freunden der Kunst bei der Finissage tat ihm sichtlich gut. Er bedankte sich insbesondere bei seiner Frau Christine, bei Ilse Thuile, Richard Theiner, Claudia Theiner, Günther Schöpf, bei der Koordinatorin der Ausstellung „Schönweger 3“, Frau Herta Wolf Torggler sowie dem Kurator Bernhard Rüdiger, beim Bürgermeister der Gemeinde Latsch, Mauro Dalla Barba und allen Künstler:innen, die in den letzten 20 Jahren den spazioRizzi mit ihrer Kunst gestaltet und bereichert haben. Kunst regt zum Nachdenken an und bietet einen anderen Blickwinckel. Walter Rizzi hat seinen Beitrag dazu geleistet. Seinen Nachfolgern im Familienunternehmen wünscht er weiterhin viel Glück mit diesen Räumlichkeiten, zusammen mit allen, die sich darin aufhalten und aktiv sein werden. (pt)
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Wieder kommt die originale Oboenband „Petit Écurie“ in unser Kulturhaus.
Der Name bezieht sich auf eine musikalische Einrichtung am königlichen Hof von Ludwig XIV. in Versailles. Das Ensemble, welches 2019 gegründet wurde, zeigt ein tiefes Interesse an der Erforschung neu entdeckter und noch zu entdeckender Originalliteratur für diese historische Bläserbesetzung. So gestaltet La Petit Écurie exklusiv an diesem Abend ein ausgefeiltes Programm, ausgehend vom fiktiven Tagebuch Johann Christian Schieferdeckers (1679 – 1732), der laut über sich und seine Kollegen, über Zeit und Welt nachsinniert.
Unter dem Motto “Barockes Tagebuch“ erwartet Sie lebhafte und erfrischende Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Originalmusik für Oboenorchester, gespielt auf historischen Instrumenten: zwei Oboen, Taille, Fagott und Schlagzeug. Sie hören unter anderem Werke von Joseph Bodin de Boismortier, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi…
Mitglieder der Gruppe sind der Vinschger Philipp Lamprecht (historische Trommeln und Tamburine), Miriam Jorde Hompanera und Valerie Colen (Barock-
oboen), Marc Bonastre Riu (Taille d’hautbois) und Giovanni Battista Graziadio (Barockfagott)
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse vor der Aufführung erhältlich. Vormerkungen: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Pedross, Fa. Fleischmann Raumausstattung und Fa. Schönthaler A. & Söhne.
Schluderns/Vinschgau - Am 11. Dezember 2024 versammelten sich Seniorinnen und Senioren, deren Betreuerinnen und Betreuer sowie Ehrengäste zur Weihnachtfeier im Kulturhaus von Schluderns. Die Sonnenstrahl-Gemeinschaft von GWR und Bezirksgemeinschaft Vinschgau feierte.
von Magdalena Dietl Sapelza
Koordinatorin Sieglinde Angerer Gamper begrüßte neben den politischen Vertreterinnen und Vertreter speziell Friedl Sapelza von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR. „Ohne seinen Einsatz wären wir heute nicht da und könnten den Menschen unsre Dienstleistungen nicht anbieten“, so Angerer. Besonders begrüßte sie auch die Seniorentheatergruppe aus Schleis, die mit „Eduard als Nikolaus“ und mit der „Weihnachtsflucht“ für Erheiterung sorgten. „Sonnenstrahl“ ist eine Plattform, die einfache Assistenzleistungen für Seniorinnen und Senioren anbietet. Die Hilfen richten sich nach den Bedürfnissen der Betreuten. Die Hilfskräfte begleiten die Menschen zum Arzt, führen sie spazieren, erledigen mit ihnen Botengängen, helfen beim Kochen, oder kommen auch nur zu einem „Ratscherle“. Kurzum, die „Sonnen“, wie Betreuerinnen auch genannt werden, bringen Licht in den Alltag der Menschen und wirken gegen Einsamkeit. Durch die Zuwendungen werden sie gestärkt und mit ihnen auch die Angehörigen, die Zeit für sich gewinnen. Seit das Projekt 2018 ins Leben gerufen wurde, konnte 107 Menschen in den Gemeinden Stilfs, Prad, Laas, Mals, Taufers i. M. Schluderns und Graun begleitet werden. Derzeit sind es 70 Seniorinnen und Senioren. Im Einsatz sind 14 Betreuerinnen, ein Betreuer und zwei Springerinnen. Diese arbeiten in Teilzeit, haben flexible Arbeitszeiten, um auf die Seniorinnen und Senioren besser eingehen zu können und sind sozialversichert. Die Betreuten bezahlen 3 Euro pro Stunde. Die Assistenzleistungen von „Sonnenstrahl“ werden immer wichtiger. Denn der demographische Wandel der Gesellschaft mit der steigenden Zahl an alten Menschen ist eine riesige Herausforderung. Die Wartelisten für Heimplätze werden immer länger, nicht zuletzt auch wegen des akuten Personalmangels. Es ist also erforderlich, die Menschen so lange wie möglich ein Leben in Würde in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Deshalb muss das Dienstleistungsprojekt „Sonnenstrahl“ in die Pflegelandschaft als koordinierte Betreuung integriert und auch mit den erforderlichen öffentlichen Geldmitteln ausgestattet werden. Die Dienstleistungen „Sonnenstrahl“ werden von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR koordiniert und von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau getragen.
Bozen/Mals/Müstair - Die Landesregierung hat am 10. Dezember 2024 beschlossen, die Buslinie Müstair-Mals für ein weiteres Jahr zu finanzieren. „Diese Verbindung ist ein essenzielles Angebot für Grenzpendelnde und Reisende im Vinschgau“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der den Beschluss eingebracht hat. Neben der neuen Verbindung nach Landeck in Tirol bleibe auch die Strecke in die Schweiz Teil der strategischen Planung des Landes für einen zukunftsfähigen Nahverkehr, der Menschen über Grenzen hinweg verbindet und gleichzeitig die Umwelt schone, erklärt Alfreider. Die Linie 811, betrieben von der „PostAuto AG“ im Auftrag des Kantons Graubünden, verbindet Zernez mit Mals und wird nun laut Landesregierungsbeschluss vom 15. Dezember 2024 bis 13. Dezember 2025 weitergeführt. Das Land Südtirol investiert dafür 411.114 Euro, die heute zweckgebunden wurden und die an den Kanton Graubünden zur Mitfinanzierung des Dienstes erstattet werden.
Der Museumsverband beteiligt sich am Euregio-Museumsjahr 2025. Unter dem Motto „Sozial gerecht? 12 Objekte erzählen“ ist dazu ein äußerst informativer Wandkalender erschienen. Dafür haben 12 Mitgliedsmuseen aus ganz Südtirol 12 Objekte aus den jeweiligen Sammlungen oder Dauerausstellungen ausgewählt, welche eine besondere Geschichte aus einer sozialhistorischen Perspektive erzählen. Das Vuseum in Schluderns ist mit den Kortscher „Holzlosen“, anhand derer die Wasserroad ausgelost wurde, mit dabei.
„Die Dienste am KH Schlanders in den Bereichen Pädiatrie und Anästhesie für den Jänner sind vollständig sichergestellt“, erklärt Gesundheitslandesrat Hubert Messner.
Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Oh ja, das ist mal wieder ein echter ‚Tappeiner‘!
Mit Freude habe ich den aktuellen Beitrag ‚Aus dem wieder erwachten Gerichtssaal‘ gelesen und kann nur sagen: Endlich!
In seiner gewohnt prägnanten, klaren Sprache schildert P. Tappeiner eine Begebenheit aus dem 1. Weltkrieg, die - lang her - dennoch eine Relevanz hat. Der Bezug sind die aktuell schmelzenden Gletscher, die Dinge preisgeben, die im vermeintlich ewigen Eis verborgen waren. Es kommt der unvorstellbar harte Alltag der einfachen Soldaten ans Licht, die auf der höchsten Front des 1. Weltkriegs, nämlich am Ortlermassiv kämpften und starben. Und zeitgleich lassen es sich die Offiziere -einquartiert im warmen Hotel - gutgehen und spielen sogar ‚Krieg‘ ! P. Tappeiner verknüpft die Vergangenheit mit der Gegenwart, indem er das damalige Feststellungsverfahren wieder aufleben lässt und es der Vorstellungskraft des Lesers überlässt, wie es den einfachen Frontsoldaten in den eisigen Höhen des Bergmassivs ergangen ist.
Es schadet auch keineswegs, dass er dabei ein klein wenig Werbung für das Buch ‚Zeit aus dem Eis‘ von Holler/Marseiler macht, das den furchtbaren Alltag der Soldaten anhand vieler Kriegsrelikte, die das Eis nun freigibt, schildert.
Hoffentlich müssen die Vinschger Wind Leser nicht mehr zu lange auf den nächsten Beitrag des Autors P. Tappeiner warten!
Marianne Vollmer, Essen
Gedenkfeier Sepp Kerschbaumer
Von den Herren Urzi, Bianchi und Co., welche als Gast in unserem Land Südtirol leben, brauchen wir keine Belehrungen und Bedrohungen. Vielleicht wäre es besser, wenn sich diese Herren mit der Vergangenheit und deren Taten beschäftigen würden, oder in den italienischen Staatsarchiven nachlesen würden, welches Unrecht, Folter, Erniedrigungen und Unterdrückung auf unser Volk ausgeübt wurde, in all den vergangenen Jahren, seit Südtirol ungerechterweise eine italienische Provinz wurde. Wir Südtiroler werden uns niemals unsere Kultur, Sprache und Gedanken verbieten lassen, von niemanden.
Mit freundlichen Grüßen aus Naturns
Elmar Karl Müller
Unser Chorkollege Max
Dein Platz im Prader Kirchenchor ist nun verwaist. Mit deiner ausgebildeten, feinen Tenorstimme hast du viele Gottesdienste, Proben und Veranstaltungen bereichert. Du warst unsere Leitfigur. Durch deine Tontreffsicherheit und durch deine ausgeprägte Musikalität hast du wesentlich zu einem harmonischen Gelingen der Gesänge beigetragen. Angetan warst du vor allem von lateinischen anspruchsvollen Messen. Max, wir vermissen dich sehr.
Als Jugendlicher kam Max ins Vinzentinum nach Brixen. Sein größter Wunsch war Geistlicher zu werden. Dort blieb er zwei Jahre. Verschiedene Umstände zwangen ihn sich anderweitig umzusehen. Im renommierten Hotel Greif in Bozen erlernte er das Hotelfachwesen. Später arbeitete er in verschiedenen Hotels in der Schweiz. Seine Besonnenheit, sein korrektes Auftreten und seine Dreisprachigkeit zeichneten ihn aus. Lange Zeit war er als Butler bei der wohlhabenden Familie Steigers in Zürich angestellt. Die Familie erkannte sein musikalisches Talent und ermöglichte ihm eine fundierte Gesangsausbildung und das Klavierspielen zu erlernen. Besonders liebte er die Klaviersonaten vom deutschen Komponisten Richard Wagner. Zäh arbeitete er sich durch die klassische Musik. Seine Ausdauer und sein Fleiß führten ihn nach Mailand auf die Skala. Beim Vorsingen von Arien gewann er den 3. Platz unter den vielen Teilnehmern. Bescheiden und doch mit einem gewissen Stolz erzählte er uns davon. In Zürich sang er bei zwei Chören, sang bei Hochzeiten und vielen weiteren Aufführungen. Er war ein gefragter und beliebter Sänger.
Max wollte mehr aus seinem Leben machen. Er begann eine banktechnische Umschulung und arbeitete bis zu seiner Pensionierung auf der UBS-Bank in Zürich. Dort schien er angekommen zu sein.
In seiner freien Zeit besuchte Max gerne seine Großfamilie in Prad. Nach der Pensionierung blieb er endgültig in seiner erworbenen Wohnung in der Heimat. Meist war er mit seinem Rad unterwegs und gerne blieb er auf ein „Ratscherle“ stehen. Allmählich ließen seine Kräfte nach. Liebevoll wurde er von seinen Nichten und Neffen umsorgt.
Lieber Max, nun mögen die Chöre der Engel dich empfangen und dich einstimmen lassen in ihren Gesang, ewiges Leben möge dich erfreuen.
Vergelt’s Gott für alles.
Der Kirchenchor Prad
Gertraud Pobitzer
Gesundheit
Jeder kennt sie: diese Wünsche, etwas in seinem Leben zu verbessern, eine nicht förderliche Gewohnheit ablegen zu wollen, gesünder leben zu wollen und ein Ziel zu erreichen. Gehäuft treten diese Träume und Wünsche rund um Neujahr auf. Tatsächlich birgt diese Zeit der Rauhnächte ein großes Potenzial für Bewusstwerdung und Entfaltung. Wussten Sie, dass 80 % der Vorsätze scheitern? Woran liegt das?
In meiner Beobachtung liegt es hauptsächlich an zwei Gründen: zum einen an der fehlenden Willenskraft und zum anderen am nicht gefühlten Ziel.
Laut Definition ist sie die Fähigkeit, trotz fehlender Motivation, trotz Unlust und innerer Widerstände das zu tun, was getan werden muss. Nun gibt es von Natur aus Menschen mit einer Riesenportion an Willenskraft (=Volition), während andere sich dies hart erarbeiten und Stück für Stück aneignen müssen. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Willenskraft ist mit Selbstbeherrschung gleichzusetzen. Frage dich, unter welchen Umständen du deine Selbstbeherrschung verlierst? Dann kann man diese Situationen vermeiden oder ihnen mit besonderer Aufmerksamkeit begegnen. Das erleichtert die Selbstregulation. Denn jeder von uns hat mit Ablenkungen, Versuchungen, Vermeidungsverhalten oder Sucht zu kämpfen. Um bei Versuchungen NEIN zu sagen, Stolpersteine zu überwinden oder negative Einflüsse abzuwenden oder um klar JA zu sagen, um sein Vorhaben auf Dauer zu erreichen, braucht es einen klaren Willen. Man muss wissen, was man will!
„Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht, findet Gründe.“
Albert Camus
Petra Gamper
GesundSein
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Vinschgau/Schlanders - Mit einem Haushaltsvoranschlag von knapp 50 Millionen Euro startet die Bezirksgemeinschaft Vinschgau ins Jahr 2025. Allen Diensten attestiert Generalsekretär Urban Rinner hervorragende Arbeit, auch wenn man trotz 201 Mitarbeiter:innen aufgrund der überbordenden Bürokratie an die Grenzen gestoßen sei.
Von den rund 50 Millionen Euro belaufen sich die laufenden Ausgaben auf 31 Millionen, die Investitionen auf 13 Millionen und Ausgaben für Dienste auf Rechnung Dritter und Durchgangsposten auf 4,5 Millionen Euro.
Großen Anteil am Budget wird den Sozialdiensten zugedacht. Mit Maßnahmen für Kleinkinder und Minderjährige, für Menschen mit Behinderung, für Senioren, mit Maßnahmen für das Recht auf Wohnen, mit der Planung und Steuerung der sozio-sanitären und sozialen Dienste decken die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft ein unglaubliches und äußerst wertvolles Spektrum ab. Rinner hob kurz vor den Feiertagen bei der beschließenden Bezirksratssitzung mit der laufenden Betreuung von 400 Kindern und 100 Familien nur einen kleinen Aspekt der Arbeiten in den Sozialdiensten hervor.
9,4 Millionen Euro müssen für die institutionellen Dienste, Verwaltung und Gebarung aufgebracht werden, die Umweltdienste, vor allem mit der Müllentsorgung und der Abwasserentsorgung, werden mit 10,4 Millionen Euro abgedeckt, 2,6 Millionen gehen in den Nightliner und ins Straßennetz, knapp 3 Millionen in die Entwicklung der Interreg-Programme, 1,7 Millionen in den übergemeindlichen Ortspolizeidienst.
Bei den Investitionen hat die Bezirksgemeinschaft wiederum viel vor: viele Baulose beim Radwegnetz (Holzbrugg-Göflan, Göflan-Laas, Latsch-Kastelbell-Staben, Glurns-Taufers), bei den Kläranlagen in Schnals und in Sulden, bei der Kläranlage im Mittelvinschgau, Sanierungsarbeiten des Josefshauses in Laas, Kleininvestitionen bei den Sozialdiensten und diverse außerordentliche Instandhaltungsarbeiten.
Breite und Richtung Bozen und Rom rügende Diskussion hat das Thema Müllentsorgung eingenommen. Ab 2026 soll der Müllentsorgungsdienst nach den Richtlinien der staatlichen Behörde ARERA neu ausgeschrieben werden. Für die Provinz Bozen habe des bisher eine Ausnahmeregelung gegeben, sagte die Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch. Im kommenden Jahr 2025 werde das Thema alle politischen Ebenen beschäftigen. Die Fragen kreisen um die Vorschläge, ob die gesamte Provinz ein EGATO (laut ARERA: Ente di governo dell’ambito territoriale ottimale) sein solle, oder ob man eine Inhouse-Gesellschaft innerhalb einer oder zweier Bezirksgemeinschaften machen wird können. Sollte es so kommen, dass die gesamte Provinz als Ausschreibeeinheit definiert werde, dann, so Gunsch, ist es die Forderung der Gemeinden, in dieser Einheit die Mehrheit zu haben. Bei einer einzigen Einheit würden die Tarife für die Müllentsorgung vereinheitlicht. „Wir haben gegenüber den Städten einen sehr günstigen Tarif“, sagte Josef Thurner. Die ARERA beanstande mangelnde Qualitätskiterien in Südtirol. Ein Qualitätskriterium sei der Beschwerdeweg. Thurner bringt das auf den Punkt: „Wenn ein Müllbehälter nicht entleert worden ist, dann kontaktiert der Bürger den BM und dieser die Firma Tappeiner. Der Müll wird sofort entleert. Der Unterschied zu Italien: Dieser funktionierende Weg scheint nicht auf. In Italien wird eine Mail geschrieben, der Müll wird irgendwann entleert. Aber dieser Beschwerdeweg ist dann dokumentiert. Bei uns wird nicht dokumentiert, aber es funktioniert.“ ARERA schaue nur auf die Dokumentation, aber nicht auf das Funktionieren. (eb)
Brenner/Vinschgau - Um die Bestandsbrücke statisch zu entlasten, ist auf der Luegbrücke seit 1. Jänner 2025 eine einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen notwendig. Damit an Tagen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen lange Verzögerungen und Staus verringert werden können, wird eine temporäre Zweispurigkeit durch eine besondere Verkehrsführung eingerichtet.
Damit die Brücke an verkehrsstarken Tagen zweispurig befahren werden kann, ist es notwendig, dass schwere Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen auf der Innenseite der Brücke fahren. Damit wird das Tragwerk entlastet. Ein wissenschaftlicher Testbetrieb hat gezeigt, dass diese innovative Zweispurigkeit funktioniert. Alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht müssen auf die linke und somit innere Fahrspur wechseln. Pkw können beide Fahrspuren wie bisher auch nützen.“ So steht es auf der Info-Seite der Asfinag im Web.
„Nur gut informierte Verkehrsteilnehmende sind auch sicher und komfortabel unterwegs. Aus diesem Grund hat die ASFINAG zusammen mit Partnern, Ministerium und Behörden einen Fahrkalender entwickelt, um allen eine optimale Planung für die Fahrten über die Brennerautobahn zu ermöglichen. Dieser Fahrkalender ist ab sofort auf https://www.asfinag.at/luegbruecke als Download erhältlich“, informiert die Asfinag. Und: Neu seit dem Jahreswechsel auf der Website der Luegbrücke: Echtzeitinformationen zu Reisezeiten, Prognosedaten, Stautendenzen und Live-Kamerabilder. Wer also mit dem Auto über den Brenner will, sollte sich vorab über die genannte Infoseite über Zeitverzögerungen und Verkehrsflüsse informieren.
Val Müstair
Der Käse „Tea Fondada“ der Chascharia Val Müstair ist Vize-Weltmeister.
Einen grossartigen Erfolg durfte die Chascharia (Käserei) Val Müstair bei der Käse-Weltmeisterschaft in Portugal verzeichnen: Der Käse „Tea Fondada“ erreichte mit 84 Punkten den 2. Rang und wurde somit Vize-Weltmeister. Knapp 4800 Käsesorten aus 47 Ländern nahmen dieses Jahr an den World Cheese Awards teil. Vier Käsesorten aus der Schweiz schafften es unter die 14 Finalisten. Den ersten Platz erreichte mit 86 Punkten der „Quejo de Ovelha Amanteigado“ aus Portugal, dem Austragungsort.
Käse aus Biomilch aus dem Naturpark
Die Chascharia Val Müstair ist seit 1987 fester Bestandteil des Tales und produziert nebst Biomilchprodukten wie Joghurt, Rahm und Butter verschiedene Käsesorten. Zwölf Landwirte aus dem Val Müstair bringen jährlich rund 1,5 Millionen Liter Kuhmilch und 5‘000 Liter Ziegenmilch in die Käserei. Um höchste Qualität zu garantieren, verzichten die Bauern auf Silofütterung, was für qualitativ hochstehende Biomilchprodukte sorgt. Mit viel Liebe zum Detail werden jährlich über 100 Tonnen Halbhart- und Hartkäse aus der angelieferten Heumilch hergestellt: Extra reif, naturgereift, viertel- bis vollfett, Mutschli, Rahmkäse, Weichkäse und Ziegenkäse. Sämtliche Käse sind mit dem Produktelabel des Naturparks ausgezeichnet.
Bereits 2020 erreichte der naturgereifte «Chavalatsch» den 3. Platz beim World Championship Cheese Contest in der offenen Kategorie Halbhartkäse. Erfolge wie diese sind kaum überraschend, denn schon der Rohstoff überzeugt durch höchste Qualität. Sämtliche Milchlieferanten sind bio-zertifiziert.
Annelise Albertin
Schlanders/Bibliothek - Der Computer ist zum wichtigsten Arbeitsgerät für Betriebe, aber auch für den Privatgebrauch geworden. Neben der Hardware, dem Computer bzw. Laptop und den Zusatzgeräten wie Maus, Tastatur, Bildschirm und Drucker, gibt es auch die Software, d.h. die verschiedenen Programme, Betriebssysteme und Apps. Bei der Software gibt es kostenpflichtige Produkte, in erster Linie von Microsoft wie das Betriebssystem Windows oder die verschiedenen Office Programme wie das Textverarbeitungsprogramm Word, das Tabellenkalkulationsprogramm Excel oder das Präsentationsprogramm Power Point. Viele wissen nicht, dass es eine ganze Fülle an kostenloser Software gibt, mit der man ganz hervorragend arbeiten kann. Es gibt bereits eigene Clubs und Treffen, um sich über die verschiedenen Produkte der freien Software auszutauschen und diese weiterzuentwickeln. In Bozen trifft sich jeden Montagabend die Gruppe LUGBZ (Linux User Group Bolzano-Bozen-Bulsan) im Spazio77 zum Open-Source Labor. In Schlanders organisiert die Bibliothek Schlandersburg zusammen mit Ferdinand Tavernini seit November 2024 ein monatliches Treffen über freie, kostenlose Software. Das Treffen findet jeweils am ersten Dienstag im Monat von 17:00 bis 19:00 Uhr in der Bibliothek statt. Ferdinand Tavernini arbeitet seit Jahren mit freier Software und verfügt über ein umfangreiches Wissen und Erfahrungen sowohl über Linux Betriebssysteme wie Ubuntu oder Fedora. Er kennt aber auch verschiedene Anwenderprogramme wie Libre Office, das Bildbearbeitungsprogramm Gimp, das Designprogramm Inskape, das Programm gLabels für Etikettendruck, die Zeichenprogramme Dia oder FreeCAD, das Videobearbeitungsprogramm Blender, Calibre, ein Programm zur Verwaltung von Bücher oder Dokumenten und verschiedene andere Programme. Beim den bisherigen Treffen gab Tavernini einen Überblick über die Entwicklung des Computers und die verschiedenen Arten der freien Software. Das nächste Treffen ist am 4. Februar um 17. Uhr. Anmeldung ist keine erforderlich. (hzg)
Schlanders - Um die derzeit für viele nicht finanzierbaren Wohnungs- und Mietpreise zu senken, braucht es ein ganzes Bündel an politischen Maßnahmen: Wohnungen mit Preisbindung, Kubatur- und Energiebonus, Mehrgenerationenhaushalt, zinsloses Darlehen, Bausparen und Mietwohnungen mit Kaufoption sind die Zauberwörter dazu.
von Heinrich Zoderer
Bei einer Informationsveranstaltung am 17. Dezember in der Bibliothek Schlandersburg informierte der für die Raumentwicklung zuständige Landesrat Peter Brunner über die verschiedenen Maßnahmen mit dem Ziel die Wohnungs- und Mietpreise zu senken. Leonhard Resch von der Arche im KVW sprach über die praktische Umsetzung am Beispiel Marillen-Anger in Schlanders. Derzeit kostet eine Wohnung in einem Reihenhaus rund 650.000 bis 800.000 Euro. Das ist auch für Familien mit zwei Lohnempfängern nicht zu stemmen. Auch die Mietpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Leistbares Wohnen und die Finanzierbarkeit einer Eigentumswohnung bzw. einer Mietwohnung sind zentrale Aufgaben der politisch Verantwortlichen, so der LR Peter Brunner. Mitte Oktober wurde die Durchführungsverordnung zu den Wohnungen mit Preisbindung verabschiedet. Damit kann die Gemeinde mit einem Bauträger eine Vereinbarung abschließen und Interessierte, die in der Gemeinde wohnen bzw. arbeiten ihr Interesse zum Kauf einer Wohnung anmelden. Ziel ist es durch dieses neue Wohnmodell Wohnungen anzubieten, die rund 20 % unter dem Marktwert liegen, d.h. rund 3.500 Euro pro m² Konventionalfläche kosten. Großer Wert wird auch auf eine gute Bauqualität mit KlimaHaus Standard A gelegt, so der Landesrat. Wohnungen, die nicht verkauft werden, sollen mit einer Kaufoption vermietet werden. Der geförderte Wohnbau, der Kubatur- und Energiebonus wird fortgesetzt. Man will sich stärker für Mehrgenerationenhaushalte einsetzen, ebenso für die Errichtung von Wintergärten in Gebäuden, die vor dem 04.09.2007 gebaut wurden. Neben Schenkungsbeiträgen soll es für den Wohnungskauf auch ein zinsloses Darlehen in der Höhe von 250.000 Euro, rückzahlbar in 25 Jahren, geben. Leonhard Resch stellte das Projekt Marillen-Anger vor. 33 Interessierte haben ihr Interesse angemeldet und den Bedarf dokumentiert. Bis Jänner 2025 wird das bestehende Projekt an die Bedürfnisse der Interessierten angepasst. Die Gemeinde muss das überarbeitete Projekt genehmigen und mit dem Bauträger die Vereinbarung mit genauen Angaben über die verwendeten Materialien, die Preise der Wohnungen und den Zeitplan der Realisierung, abschließen. Interessierte können im April ihre Ansuchen einreichen, es wird eine Rangordnung erstellt. Nach dem Baubeginn im Mai 2025 soll die definitive Rangordnung erstellt und bis August 2025 die Vorverträge abgeschlossen sein. Bis zum Jahresende 2025 soll der Rohbau stehen und zu Jahresende 2026 die Wohnungen bezugsfertig sein. So der Plan.
Partschins - Mit einem üppigen Haushalt startet die Gemeinde Partschins ins Jahr 2025. In den rund 12.2 Millionen Euro an geplanten Einnahmen sind Einnahmen aus der Stromproduktion in einer Höhe von rund 2,35 Millionen Euro enthalten. Die Zielbachgemeinde hat wenig Grund zu klagen. Keine Schulden wolle man 2025 aufnehmen. Auf der Ausgabenseite werden für die laufenden Ausgaben 6,7 Millionen Euro geplant, für Investitionen rund 2,5 Millionen, für die Rückzahlung von Darlehen 1,1 Millionen und als reine Durchlaufposten 1,8 Millionen Euro. BM Luis Forcher erläuterte den Räten einige geplante Investitionen, die man 2025 angehen wolle. Für die Projektierung für eine energetische Sanierung des Rathauses mit Umgestaltung und Erweiterung der Büroräumlichkeiten sind 150.000 Euro vorgesehen, für neue Schilder (die derzeitigen sind vergilbt) am Kulturwanderweg Peter Mitterhofer sind 43.000 Euro eingeplant, für die Projektierung für die Kunstrasensanierung am Sportplatz sieht das Budget 50.000 Euro vor, 70.000 Euro für die Beleuchtung am Kreisverkehr auf der Töll, 150.000 Euro für die Sanierung des Mühlwaales am Pröfingweg, um nur einige zu nennen. Adi Erlacher kündigte erbost seine Gegenstimme an, weil seine schon lange vorgebrachte Anregung für eine GIS-Erleichterung für Handwerksbetriebe keine Berücksichtigung gefunden hat und auch kein Ansatz für die Radwegbeleuchtung auf der Töll vorhanden sei. Jutta Pedri hätte sich erwartet, dass im Zuge des Kreisverkehrsbaues auch jene Häuser an die Kanalistaion angeschlossen würden, die bisher keinen Anschluss hätten. Etwa beim Onkl Taa, denn dort verbreite sich zu bestimmten Tagen Gestank. Es gehe halt nicht alles zugleich, wiegelte BM Forcher ab. Es gebe dazu eine Machbarkeisstudie in einer Höhe von 1,5 Millionen Euro. Sabine Zoderer hätte sich eine informelle Sitzung zum Haushalt im Vorfeld gewünscht. So wurden das Strategiedokument für 2025 bis 2027 und der Haushalt 2025 – 2027 bei vier Enthaltungen und einer Gegenstimme mehrheitlich gutgeheißen. (eb)