Erfreuliche Zahlen konnte der Verein freiwillige Arbeitseinsätze EO (VFA) am 6.4.2023 bei seiner Mitgliederversammlung vorlegen: Sowohl die Zahl der Helfer als auch jene der Einsatztage ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Sorgen bereitet der Rückgang bei den Gesuchstellern. Die Zahl der Helfer ist nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2021 voriges Jahr wieder leicht gestiegen – von 1935 auf 1979. Von den Spitzenwerten(2014 waren es 2414 Helfer), ist der VFA damit zwar noch weit entfernt, aber ein Aufwärtstrend ist erkennbar.
Graun - Mit kaum zu überbietendem Selbstbewusstsein hat der Grauner BM Franz Prieth (Bild) Forderungen und Vorhaben der Gemeinde vorgetragen. Anlass war die Vollversammlung des Tourismusvereines Reschenpass (sh. Seite 10). Einmal ging es um die Südtirol Guest Card. Die Touristiker der Gemeinde Graun zögern einen Beitritt zu dieser GuestCard hinaus. Als Grund dafür nannte Prieth, dass man den Eindruck habe, dass das Geld dafür, also die vorgesehenen 53 Cent pro Nächtigung, direkt nach Bozen geschickt würden, ohne dass die Peripherie etwas davon habe. „Wir sind in der Peripherie nicht so gut aufgestellt, ähnlich wie das Ortlergebiet oder Schnals, weit weg von einer Zugverbindung“, sagte Prieth. Es sei ein erfolgreicher Prozess im Gange, um „für die Gemeinde Graun etwas rauszuholen“. Ein großes Thema seien etwa die Skibusse. Die Skibusse in der Gemeinde Graun würden mit mehr als 200.000 Euro Kosten zu Buche schlagen. Diese Finanzierung solle das Land übernehmen, so eine der Forderungen. Denn nur so könne man gewährleisten, dass ein Teil der Gelder für die GuestCard in der Gemeinde blieben. „Wir werden die Bushaltestellen ausbauen“, gelobte Prieth. Zugeben musste Prieth, dass die 11 kostenpflichtigen Parkplätze in der Gemeinde rund eine halbe Million Euro an Einnahmen im Jahr generieren.
Beim geplanten Hallenbad in Graun sei man nach zwei Jahren und 20 Varianten mit der Planung „fast durch“. Die Finanzierung stehe und die Baukomission habe bereits so gut wie zugestimmt und nun komme das Projekt in den Gemeinderat. Beim Landesprojekt Weißkugelhütte ist der Vertrag für die Grundverfügbarkeit von der Fraktion Langtaufers nach langen Verzögerungen unterschrieben worden und man sei bemüht, für heuer einen Pächter für die alte Hütte zu gewinnen. Und beim großen Projekt Turmareal sei man ebenfalls dahinter. Die Machbarkeitsstudie sei, nach Einigung mit dem Landesdenkmalamt und dem Vermögensamt des Landes, in der Ausschreibung. (eb)
Heute präsentierte sich die Bewegung „Die Mitte“ im Zuge einer Pressekonferenz am SVP-Sitz. „Die Mitte“ besteht aus einem Kreis von Parteimitgliedern, für die das Zusammenführen und der Interessenausgleich der verschiedenen Strömungen im Vordergrund steht.
Die Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei steht für das gemeinsame Bewusstsein, dass jedes politische Handeln nur im Sinne des sozialen Zusammenhalts und des Gemeinwohls gelingen kann. „Es liegt im Wesen der Südtiroler Volkspartei als Minderheiten- und Sammelpartei, dass Interessen zusammengeführt werden. Initiativen, die das nochmals unterstreichen sind deshalb zu begrüßen“, eröffnete Parteiobmann Philipp Achammer die Pressekonferenz.
„Die Bewegung „Die Mitte“ ist eine Gruppe von Personen, die diesen Grundsatz in den Vordergrund stellt und voranbringen will. „Die Mitte" setzt sich zum Ziel, den Ausgleich und das konstruktive Miteinander innerhalb der unterschiedlichen Strömungen der Südtiroler Volkspartei zu stärken und entschieden für ein Gleichgewicht der Kräfte einzutreten", erklärte Landesrat Arnold Schuler bei der heutigen Pressekonferenz zur Vorstellung der „Mitte“, die sich für eine 360°-Politik einsetzt.
„Unsere Gruppe, bestehend aus vorerst 33 Personen, steht stellvertretend für viele, die diese Politik vertreten und sich für das Allgemeininteresse einsetzen. Das Werteverständnis der "Mitte" richtet sich nach dem SVP-Grundsatzprogramm aus, das Leitlinie politischen Handelns sein muss", betonte Martha Stocker.
„Wir fordern, alle Programme der Partei und ihrer Organisationen, besonders aber die politische Praxis künftig wieder vermehrt nach dem Allgemeinwohl auszurichten“, meldete sich auch die Junge Generation der Südtiroler Volkspartei, vertreten von Julian Nikolaus Rensi, zu Wort.
„Die Bewegung „Die „Mitte“ will „sensibilisieren, sich aktiv einbringen und jene unterstützen, die die Werte der „Mitte“ vertreten“, erklärte auch die Bürgermeisterin Verena Tröger und sprach sich für den Zusammenhalt in der Partei aus.
Abschließend betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Nach durchaus konfliktreichen Zeiten begrüße ich es, wenn sich jetzt innerhalb der Südtiroler Volkspartei engagierte Funktionäre und Mandatare kurzschließen, um das Allgemeininteresse wieder vor das durchaus legitime Interesse einzelner Gruppen zu stellen sowie den Ausgleich und die Kompromissfähigkeit als Markenzeichen unserer Sammelpartei verstärkt in den Vordergrund zu rücken.“
Bozen, 14. April 2023
Beim Verkehrsgipfel zwischen Südtirol, Tirol und Bayern unterzeichneten LH Mattle, LH Kompatscher und Ministerpräsident Söder eine Erklärung für ein digitales Managementsystem am Brennerkorridor.
Eine gemeinsame Erklärung für ein digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor ist das Ergebnis des ersten Treffens von Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am heutigen Mittwoch (12. April) in der Festung Kufstein. "Wir freuen uns auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und Bayern. Mit dem intelligenten, digitalen Verkehrsmanagement haben wir einen gemeinsamen Standpunkt – nun sind die Nationalstaaten gefordert", sind sich die Regierungschefs einig.
Weniger Staus, mehr Verkehrs- und Versorgungssicherheit für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und die Bevölkerung, weniger Zeitverzögerungen, bessere Planbarkeit im Sinne des freien Warenverkehrs und aufgrund von geringerem "Stop-and-Go"-Verkehr auch weniger Lärm-, Luftschadstoff- und Klimagasemissionen – das alles soll ein intelligentes, digitales Verkehrsmanagementsystem bringen. Geplant ist, dass eine bestimmte Zahl an LKW zu bereits vorab gebuchten Zeitfenstern (Slots) den Brennerkorridor passieren dürfen. Die Landeshauptleute aus Südtirol und Tirol sowie Bayerns Ministerpräsident haben sich auf eine 14 Punkte umfassende Erklärung zur Realisierung eines solchen Verkehrsmanagementsystems geeinigt.
Die heutige Erklärung zur Einführung des Verkehrsmanagement-Systems mit buchbaren Slots fußt auf einer im Auftrag von Südtirol durchgeführtenMachbarkeitsstudie. Dazu unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Durch die Prüfung der rechtlichen und technischen Machbarkeit eines digitalen grenzüberschreitenden Verkehrsmanagements wollten wir unseren Beitrag leisten, um einen Lösungsweg aufzuzeigen, welcher die Situation für die Bevölkerung, die Umwelt und auch für die Wirtschaftstreibenden verbessern kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Entscheidungsträger entlang des Brennerkorridors an den Verhandlungstisch zurückkehren. Dies ist der dringendste Apell, den wir heute aussenden möchten. Auch zwischen Bayern, Tirol und Südtirol waren wir nicht stets einer Meinung, aber in vertrauensvoller Zusammenarbeit konnten wir uns auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen. Deshalb hoffen wir nun auf die Bereitschaft der staatlichen Ministerien, Verhandlungen über eine gemeinsame grenzüberschreitende Korridorpolitik zu führen. Der Brenner Basistunnel zeigt eindrücklich auf, welche Errungenschaften möglich sind, wenn Mitgliedsstaaten und die Europäische Union an einem Strang ziehen."
Das heute in Kufstein verabschiedete Positionspapier soll nun an die Nationalstaaten Österreich, Italien und Deutschland herangetragen werden. Wien, Rom und Berlin entscheiden über die Umsetzung auf Basis eines dafür notwendigen Staatsvertrags. Neben dem mittelfristig umsetzbaren Verkehrsmanagementsystem wird gemeinsam auch an kurzfristigen Maßnahmen wie einem verbesserten Datenaustausch gearbeitet. Der nächste Schritt ist ein Konzept zur technischen Umsetzung des Systems. Experten werden damit beauftragt und sie werden von Anfang an Entscheidungsträger in allen drei Ländern sowie Frächter und Wirtschaftstreibende mit einbeziehen. Anschließend geht es um die Ausarbeitung eines trilateralen Staatsvertrags zwischen Österreich, Italien und Deutschland, dem alle Staaten zustimmen müssen. Ziel ist es, noch im ersten Halbjahr 2023 die Gespräche auf nationalstaatlicher Ebene aufzunehmen.
"Das hohe Verkehrsaufkommen ist für die Menschen in unserem Land eine enorme Belastung. Deshalb ist der heutige Tag ein Meilenstein im Umgang mit dem Transitverkehr für Tirol, Südtirol und Bayern: Wir schlagen neue Töne an und arbeiten konstruktiv und gemeinsam an einer Lösung der Transitproblematik. Für uns hat der Schutz der Menschen entlang des gesamten Brennerkorridors oberste Priorität. Mit dem heutigen Vorstoß erhöhen wir den Druck gegenüber Wien, Berlin und Rom. Wir wollen eine Lenkungsmaßnahme, die die Kapazitätsgrenzen des Brennerkorridors berücksichtigt. Mehr Sicherheit für alle, mehr Gesundheitsschutz für die Bevölkerung und bessere Planbarkeit für den Gütertransport – all dem wird dieses System gerecht“, sagt Tirols Landeshauptmann Anton Mattle, der seine Amtskollegen aus Südtirol und Bayern nach Kufstein eingeladen hat. "Um die Verkehrswende zu schaffen, bleibt die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene unser oberstes Ziel“, sieht Mattle eine neue Art der Zusammenarbeit.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betonte: "Wir machen ein smartes Angebot zur Besserung der Verkehrssituation auf der Brenner-Transitachse. Wir wollen dauerhafte Entlastung für die Anwohner und gleichzeitig den Erhalt des Güteraustauschs. Der Brenner steht sonst vor dem Kollaps. Unser Vorschlag: Ein digitales Verkehrsmanagement mit intelligenter Verkehrssteuerung. Durch kostenfreie Zeitfenster-Slots könnte der Lkw-Verkehr länderübergreifend besser fließen und die Autobahn nicht überlasten. Das ist eine moderne Alternative zu Blockabfertigung und Durchfahrtsverboten. Heute ist Startschuss zur Entwicklung dieses Systems. Nach langer Funkstille senden unsere Länder wieder gemeinsam. Jetzt müssen die Bundesregierungen handeln. Die zentrale Alpen-Verbindungsachse ist eine gesamteuropäische Aufgabe."
"Unsere Notmaßnahmen – die verschiedenen Verkehrsbeschränkungen - entlasten Straßen, Luft und Menschen in Tirol. Aber sie stellen unsere Nachbarn auch vor große Herausforderungen. Für Tirol ist klar, dass gemeinsame Lösungen jedenfalls wesentlich effizienter und nachhaltiger sind", sagt Landeshauptmann Mattle. Er ist überzeugt davon, dass durch das länderübergreifende Verkehrsmanagementsystem die Menschen entlang des gesamten Brennerkorridors entlastet werden. "Es braucht neue Maßnahmen, mit dem Ziel, die Bevölkerung zu schützen und Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Tirol ist offen für europäische, nachhaltige und gemeinsame Lösungen“, sagt der Tiroler Landeshauptmann.
Um auf das Verkehrsaufkommen möglichst rasch reagieren zu können, soll der Datenaustausch zwischen den österreichischen und deutschen Autobahnbetreibern sowie der Polizei verbessert werden. "Wir schlagen vor, dass der Datenaustausch zwischen Deutschland, Österreich und Italien am Brennerkorridor institutionalisiert wird. Nur dann kommen wir dem Ziel, eine gemeinsame Korridorpolitik zu betreiben, ein Stück weit näher" sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der aufgrund eines Rom-Termins in Kufstein nicht dabei sein konnte.
Dass langfristig kein Weg an der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorbeiführt, darin sind sich die Regierungschefs einig. Demnach wurden auch die Zulaufstrecken zum Brenner Basistunnel, die Korridormaut und die Harmonisierung des Schienenverkehrs diskutiert. Das Pilotprojekt "Brenner ohne Grenzen", das von der Tiroler EU-Abgeordneten Barbara Thaler initiiert und von ihren Kollegen Markus Ferber aus Bayern und Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann unterstützt wurde, ist bereits ein klarer Auftrag für einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum: Der Schienenverkehr muss so einfach wie der Straßenverkehr funktionieren. Dafür braucht es den Abbau nationaler Regeln und Betriebsvorschriften. Dazu zählen für die drei Regierungschefs beispielsweise keine Bremstests beim Grenzübertritt oder eigens reservierte Slots für Güterzüge über den Brenner. "Um die Attraktivität und vor allem die Kapazität der Schiene zu erhöhen, gibt es bereits jetzt einiges an Potential auf der Bestandsstrecke. Wir setzen uns bei den zuständigen Infrastrukturbetreibern mit Nachdruck dafür ein, dass die Zeit bis zur Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels genutzt wird, um die Betriebsabläufe auf der Schiene grenzüberschreitend zu harmonisieren. Jegliche Harmonisierung, die nun angegangen wird, hilft, die zusätzlichen Kapazitäten des BBT möglichst effizient zu nutzen", sagt Südtirols Landeshauptmann Kompatscher.
red/uli/gst
Aus dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums geht hervor, dass am morgigen Donnerstag (13. April) in einigen Gebieten Südtirols mit Schneefall bis in die Tallagen zu rechnen ist.
Dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz kann entnommen werden, dass ab Mitternacht verbreitet Regen einsetzt und teils auch Schneefälle im Tal zu erwarten sind. Die Schneefallgrenze sinkt auf 900 bis 1200 Meter. In höher gelegenen Tälern und auf den Bergen wird es winterlich. Im Sterzinger Raum werden circa fünf Zentimeter Schnee erwartet, am Brenner können bis zu 20 Zentimeter fallen. In den Dolomiten und im oberen Pustertal stellt sich die Lage ähnlich dar, es werden bis zu 20 Zentimeter Schnee erwartet; am Reschen werden es voraussichtlich knapp 10 Zentimeter sein, legt Meteorologe Philipp Tartarotti vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung dar.
Aufgrund dieser Vorhersage und der erwarteten Verkehrslage kann es vereinzelt oder zeitweise zu Behinderungen im Straßenverkehr kommen. Deshalb gilt laut Bewertung des Landeswarnzentrums für die Gebiete im oberen Vinschgau, im Wipptal und im oberen Pustertal morgen (13. April) die Warnstufe Gelb.
Die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes sind in den vom Schneefall betroffenen Landesteilen in Bereitschaft, die Fahrzeuge sind einsatzbereit. Die Bevölkerung ist angehalten, in den angegebenen Gebieten im Straßenverkehr besonders aufmerksam zu sein und darauf zu achten, dass die Fahrzeuge mit Winterausrüstung ausgestattet sind, unterstreicht der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.
Das Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz veröffentlicht täglich den Warnlagebericht, in dem das Gefährdungspotential von Naturgefahren auf der Grundlage von vier Alarmstufen bewertet wird. Die Warnstufe Gelb für Schneefälle im Tal weist morgen auf geringes Gefahrenpotential für kleinräumige Ereignisse hin. Auch wo im Warnlagebericht die Warnstufe Grün aufscheint, sind lokale Schäden und Unannehmlichkeiten nicht auszuschließen.
Informationen zum Warnlagebericht: warnungen.provinz.bz.it
Informationen zur Verkehrssituation gibt es laufend aktualisiert auf den Seiten der Landesverkehrsmeldezentrale und auf www.suedtirolmobil.info. Stets aktuelle Online-Informationen gibt es zudem unter folgenden Links zur Wetterlage, zur Lawinensituation und zum Zivilschutzstatus.
mac
"Der Erfolg der Bürgerinitiative ist ein klares Zeichen für die große öffentliche Unterstützung für Maßnahmen zugunsten von Bestäubern, Biodiversität und nachhaltiger Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang fordert die Kommission das Europäische Parlament und den Rat auf, rasch und ehrgeizige Vereinbarungen über die bereits vorgelegten Legislativvorschläge zu erzielen, die dazu beitragen werden, die europäischen Bestäuber zu schützen und wiederherzustellen und die Ambitionen der Bürgerinnen und Bürger in Rechtsvorschriften umzusetzen."
Wir, die Initiatoren der EBI, werden die nächsten Schritte genau verfolgen und fordern das Europäische Parlament und den Rat nachdrücklich auf, rasch und ehrgeizige Vereinbarungen über die Legislativvorschläge zur Verringerung von Pestiziden und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, sowie zum Schutz der Bienen und Insekten und der Gesundheit der Menschen zu erzielen.
„Nun ist genug geredet, die Parlamentarier konnten mehrfach ihre Standpunkte darlegen, nun heißt es abstimmen und umsetzen“ so die Biobäuerin aus dem Vinschgau Gluderer Annemarie, Vertreterin von Italien für die EBI. „ZZ (ziemlich zügig) würden meine Enkelkinder sagen und sie haben Recht, denn wir können nicht zuwarten bis wir die restlichen 30% der Bestäuber verloren haben um dann über Ernährungssicherheit zu reden!“ so die Oma, die sich für eine Zukunft ihrer Enkelkinder und aller nachfolgenden Generationen einsetzt.
Diese EBI befasst sich mit einem dringenden Thema, das für viele wichtig ist: dem Ausstieg aus dem Einsatz synthetischer Pestizide, um die Umwelt zu schützen und gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Sie berührt viele Aspekte unseres Lebens: Artenvielfalt, gesunde Ernährung, sichere Arbeitsbedingungen für Landwirte, sauberes Wasser, fruchtbare Böden, die Freude an einer sauberen Umwelt und die Möglichkeit, langfristig Nahrungsmittel zu produzieren. Ohne Biodiversität keine Landwirtschaft. Die Europäische Kommission ist sich dessen sehr wohl bewusst und hat nach dem Start unserer EBI im Jahr 2019 wichtige Legislativvorschläge vorgelegt. Die Pestizidreduktionsverordnung (SUR) und das Naturschutzgesetz sollen die Gesundheit von Landwirten und Bürgern schützen und die biologische Vielfalt wiederherstellen. Die kürzlich ins Leben gerufene Bestäuber-Initiative wird dies unterstützen.
Keine Verzögerung mehr: Beschleunigen, ehrgeiziger
Die vorsichtigen Vorschläge der EU sind sehr wichtig und verdienen mehr Ehrgeiz. Stattdessen ziehen es Teile der Politiker im Europäischen Parlament sowie vieler Mitgliedstaaten vor, auf die Lobby der Pestizidhersteller zu hören und den Entscheidungsprozess zu verzögern. In den Diskussionen, an denen die politischen Entscheidungsträger der EU und der Mitgliedstaaten beteiligt sind, werden immer wieder viele falsche Argumente wiederholt.
Martin Dermine von PAN Europe und Hauptvertreter dieser EBI sagt:
"Es gibt immer mehr wissenschaftliche Beweise für den katastrophalen Zustand der biologischen Vielfalt und die Gefahr von Pestiziden für unsere Gesundheit. Ohne Biodiversität gibt es keine Nahrungsmittelproduktion. Wir haben jetzt den Beweis, dass sich Pestizide viel stärker ausbreiten als bisher angenommen. Sie sind überall zu finden und reichern sich sogar im Hausstaub an. Viele Substanzen sind in sehr geringen Dosen besonders gefährlich für das Ungeborene und Kleinkinder. Es wird auch immer deutlicher, dass sie ein wichtiger Faktor für die sich entwickelnde Parkinson-Epidemie sowie für den Anstieg von Krebserkrankungen sind. "
Helmut Burtscher-Schaden, stellvertretender EBI-Vertreter von GLOBAL 2000, fügt hinzu:
"Angesichts der aktuellen Krise gibt es keine Alternative zur Reduzierung des Pestizideinsatzes und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt. Wir unterstützen daher die Aufforderung der Kommission an die gesetzgebenden Organe, rasch und ehrgeizige Vereinbarungen über ihre Legislativvorschläge zu treffen, die die Ambitionen der Bürgerinnen und Bürger in Gesetze umsetzen. Die schädlichsten Pestizide müssen von vornherein verboten werden. Dazu brauchen wir einen aussagekräftigen Risikoindikator. Der aktuelle Indikator (PDF-Dokument) ist absolut inakzeptabel und kontraproduktiv. Es würde nur den Status quo schützen."
Madeleine Coste, Slow Food, die sich aktiv an der EBI beteiligt, fügt hinzu:
"Wir brauchen schnellere Fortschritte, um sicherzustellen, dass unser Ernährungssystem gesund, nachhaltig und klimaresistent ist. Wir können nicht länger die Tatsache ignorieren, dass sauberes Wasser, gesunde Böden, biologische Vielfalt und Lebensmittelproduzenten, die sich für den Schutz der Natur einsetzen, unerlässlich sind, um die Welt zu ernähren. Wir brauchen eine viel stärkere Unterstützung der Landwirte, um ihre Abhängigkeit von Pestiziden zu beenden, und mehr Anerkennung für diejenigen, die bereits mit der Natur arbeiten, anstatt sie zu zerstören. Wir erwarten von der EU und den Mitgliedstaaten, dass sie dies unterstützen und fördern und die GAP und andere ernährungsbezogene Politiken aufeinander abstimmen, um einen agrarökologischen Übergang zu fördern."
Save Bees and Farmers ECI ist noch lange nicht vorbei
Martin Dermine fasst zusammen: "Wir werden das Follow-up genau beobachten. Eine EBI ist mehr als nur Eine Unterschrift mit persönlichen Daten ist eine aktive Beteiligung am Prozess. Wir werden die Entwicklung der politischen Situation beobachten, Falschaussagen entlarven und die Bürgerinnen und Bürger dazu anregen, sich an ihre nationalen und EU-Politiker zu wenden, um ihre Beteiligung an jedem Schritt zu zeigen. Mit den bevorstehenden EU-Wahlen müssen die Politiker zeigen, dass sie den gemeinsamen Interessen für Gesundheit, sauberes Wasser, gute Lebensmittel und Biodiversität dienen und die Position der Landwirte in der Lebensmittelkette stärken. Unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder sollte Vorrang vor den Profiten der Agrarindustrie haben."
Vor 13 Jahren kamen beim Zugunglück an der Latschander neun Menschen ums Leben. Am 12. April wird der Opfer gedacht.
Auch wenn das Unglück der Vinschger Bahn mittlerweile 13 Jahre zurückliegt und die Zeit voranschreitet, bleiben die Opfer unvergessen. Am Montag, 12. April 2010, kurz nach 9 Uhr, wurde ein Zug der Vinschger Bahn im Bereich der Latschander zwischen Kastelbell und Latsch von einer Schlammmure erfasst. Neun Menschen verloren ihr Leben, 28 wurden verletzt.
"Wie bereits in den vergangenen Jahren verlangsamt auch heuer jener Zug, der am Mittwoch, 12. April die Unglücksstelle in der Latschander passiert, seine Fahrt. Gleichzeitig gibt der Zug drei akustische Signale ab", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. "Damit wollen wir auch heuer, 13 Jahre nach dem Unglück, unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen und deutlich machen, dass die Opfer des Zugunglücks vom 12. April 2010 unvergessen sind."
Mobilitätslandesrat Alfreider ruft alle Südtirolerinnen und Südtiroler im Namen der gesamten Südtiroler Landesregierung dazu auf, am Jahrestag des Bahnunglücks um 9 Uhr kurz innezuhalten, den Opfern zu gedenken und den Angehörigen das Mitgefühl auszudrücken.
red/san
Der bayrische Ministerpräsident Söder und die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol, Mattle und Kompatscher, stellen am 12. April das gemeinsame Verkehrsmanagement für die Brennerroute vor.
Die Herausforderungen im Bereich des Transitverkehrs am Brennerkorridorkönnen nur gemeinsam gelöst werden. Eine im Auftrag von Südtirol durchgeführte Machbarkeitsstudie bestätigte, dass ein Verkehrsmanagementsystem für den Güterverkehr auf der Straße umsetzbar ist. Im Rahmen der Pressekonferenz
am morgigen, Mittwoch, 12. April 2023
um 11.15 Uhr
im Kaiserturm (Beschilderung vor Ort) der Festung
in Kufstein
wird nun die gemeinsame Position zum digitalen Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor vorgestellt. Die Regierungschefs der drei Länder Südtirol, Tirol und Bayern, Arno Kompatscher, Anton Mattle und Markus Söder, unterzeichnen eine Absichtserklärung zur Umsetzung dieses konstruktiven Lösungsansatzes.
Im Anschluss an die Pressekonferenz gibt es Foto- und Filmmöglichkeiten beim Fotopoint im Freien auf der Festung Kufstein.
LIVE
Die Pressekonferenz kann live auf den Online-Kanälen des Landes Tirol mitverfolgt werden. Die Videoaufzeichnung wird den Medienvertretende im Anschluss zur Verfügung gestellt und der entsprechenden Downloadlink zeitnahe versendet.
red
Der Wettbewerb „Gemeinsam für unsere Zukunft“ wurde von den Südtiroler Raiffeisenkassen gemeinsam mit der Plattform Land heuer zum ersten Mal ausgeschrieben. Gestern wurden auf der Haselburg in Bozen die drei Sieger prämiert, die von einer Fachjury ausgewählt wurden. Insgesamt wurden 51 Projekte eingereicht.
Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative und nachhaltige Projekte für den ländlichen und urbanen Raum in Südtirol zu fördern. Bei der Siegerauswahl legt die Jury großes Augenmerk darauf, dass die Projekte nicht nur im Bereich der Ökologie nachhaltig sind, sondern auch für ökonomische und soziale Nachhaltigkeit stehen. Unter den 51 eingereichten Projekten befanden sich 15 Projekte von Genossenschaften - ein Zeichen dafür, dass Genossenschaften zu den treibenden innovativen Kräften im Land zählen.
Gestern wurden die drei Siegerprojekte bei einer Abschlussveranstaltung auf der Haselburg in Bozen prämiert. Insgesamt wurden 30.000 Euro (1. Preis: 15.000 Euro, 2. Preis: 10.000 Euro und 3. Preis: 5.000 Euro) ausgeschüttet.
„Die Entscheidung über die Siegerauswahl war nicht einfach, denn es waren viele interessante und innovative Projekte dabei. Daran kann man einmal mehr sehen, dass wir in Südtirol ein großes Potential an engagierten und kreativen Menschen und Unternehmen haben, welche zu einem lebenswerten Südtirol beitragen,“ betonte Robert Zampieri, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol. Dem pflichtete der Geschäftsführer der Plattform Land, Ulrich Höllrigl bei: „Wir sind erfreut, dass der Wettbewerb ein so großes Echo erfahren hat. Die Förderung und das Sichtbarmachen von innovativen Ideen tragen auch zukünftig zu einem lebendigen ländlichen Raum bei.“
Die Siegerprojekte sind:
1. Bistro Vinterra: Das Projekt der Sozialgenossenschaft Vinterra stärkt regionale Kreisläufe und verringert somit den ökologischen Fußabdruck. Ferner werden Arbeitsplätze für sozial Benachteiligte geschaffen. Diese werden betreut und begleitet, sodass sie gestärkt im Arbeitsmarkt integriert sind und Wertschätzung erfahren. Nach einer schwierigen Anfangsphase ist es gelungen, das Bistro auf eine wirtschaftlich stabile Basis zu stellen und Überschüsse zu erwirtschaften. Die Sozialgenossenschaft bindet eine Vielzahl von Akteuren in ihre Tätigkeit ein; durch die Lieferung von regionalen Produkten profitieren sowohl der ländliche als auch der urbane Raum. Die geplante Installation einer PV-Anlage, zu der das Preisgeld beiträgt, stärkte die Jury in der Entscheidung, diese als Gewinner zu küren.
2. Umwelt.Klima.Garten: Das Projekt wurde von der Stadtgemeinde Bruneck eingereicht. Es handelt sich dabei um einen Garten in St. Georgen, dessen Konzeption unter Einbindung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet wurde. Der Aufbau des Gartens ist innovativ, weil es durch seinen Bodenaufbau die Erfordernisse des Klimawandels berücksichtigt; trotz seiner Biodiversität bedarf der Garten nur einer geringen Pflege. Dank seiner Lage an einem Außenbezirk von Bruneck wird die Verbindung von dem ländlichem mit dem urbanen Raum gefördert.
3. Projekt Eggental: Der erfolgreiche Start einer verbesserten Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus steht im Mittelpunkt des Projektes Eggental, das vom Tourismusverein Eggental eingereicht wurde. Ziel dabei ist es, die regionalen Kreisläufe zu stärken, die Belastung für die Umwelt zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Das starke Engagement der Beteiligten und der innovative Einsatz von Koordinatoren für jeden Sektor und in jeder Gemeinde sowie die einfache Kommunikation per Whatsapp sind Erfolgsfaktoren des Projektes. Das Projekt wurde im Jahr 2022 gestartet ist und wird heuer mit zunehmender Beteiligung von Betrieben fortgesetzt.
Die Aufgabenteilung zu klären und effektiver zusammenzuarbeiten war das Ziel des heutigen (04. April) Treffens zwischen der IDM Südtirol und den Vertretenden der Tourismusorganisationen.
Die Klausurtagung war Teil eines größeren Abstimmungsprozesses, der darauf abzielt, die Rolle der Akteure einzuordnen, den Tourismus in der Region zu fördern und das Wachstum des Sektors nachhaltig zu gestalten. Tourismuslandesrat Arnold Schuler hat dafür eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Teil dieser Gruppe sind Mitarbeitende des Landesverbandes der Tourismusorganisationen (LTS), der IDM, des Ressorts für Tourismus sowie das Kollegium der Südtiroler Tourismusdirektoren.
Beim heutigen Treffen im Sitz der Handelskammer in Bozen wurden verschiedene Themen diskutiert, um ein umfassendes Konzept für die kommenden Jahre zu erarbeiten. „Wir müssen zunächst festlegen, wer was macht und welche Dienstleistungen von wem in Anspruch genommen werden. Nur dann können wir zukunftsweisende Entscheidungen fällen.“, erklärt Schuler.
Es wurden die Funktionen und Zuständigkeiten sowie die Aufgabenbereicheder Akteure im Tourismus bestimmt und abgegrenzt, um die Zusammenarbeit zu optimieren. Entschieden wurde, dass die Tourismusagenden künftig vermehrt auf breiter Basis und unter Einbezug aller Akteure bestimmt werden. Die Aufgaben, die die Arbeitsgruppe diskutiert hat, reichen von der Mitarbeit bei PR-Vision und Strategie für Südtirol über die Beteiligung an Vertriebskampagnen und Marketing-Aktivitäten. Weitere Themen waren die Definition und Profilierung der Erlebnisräume, die Integration von Digitalisierung sowie die Organisation von Veranstaltungen.
Am Ende der Klausur wurden die erarbeiteten Ergebnisse den Präsidenten des HGV, Manfred Pinzger, des LTS, Ambros Hofer, der IDM, Hansi Pichler, der Privatvermieter, Esther Mutschlechner und der Campingplatzbetreiber, Thomas Rinner, vorgestellt. An der Präsentation teilgenommen hat auch der Landtagsabgeordnete Helmut Tauber. Die Arbeitsgruppe ist sich einig, dass die Zusammenarbeit zwischen den übergeordneten Organisationen und den Akteuren vor Ort verbessert und gestärkt werden muss, um die künftigen Herausforderungen zu meistern.
Schuler unterstrich die Bedeutung einer klaren Aufgabenteilung und einer engen Zusammenarbeit zwischen IDM und den Tourismusorganisationen: "Um als Regionenmarke Südtirol erfolgreich zu werden, müssen wir unsere Stärken in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ausspielen. Hierbei ist es notwendig, dass alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen.“
In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Schritte folgen, um die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Tourismusbereich zu verbessern. „Nach dem heutigen konstruktiven Austausch zwischen allen Beteiligten bin ich sehr zuversichtlich, dass unsere gemeinsamen Bemühungen den Tourismussektor in Südtirol für die einheimische Bevölkerung und die Gäste weiter stärken werden", unterstreicht Schuler abschließend.
np/