FLOHMARKT
Samstag, 09. April 2022 11.00 – 16.00 Uhr
Kultursaal Eyrs
Die Einnahmen aus der Standgebühr gehen zugunsten Geflüchteter aus der Ukraine.
Green Pass 2G
Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz
Naturns - Naturns ist seit 1997 Mitglied im Klima-Bündnis und steht damit für globale Klimagerechtigkeit und den lokalen Klimaschutz. Für dieses langjährige Engagement wurde Naturns jetzt vom Klima-Bündnis eine Urkunde zur 25-jährigen Mitgliedschaft überreicht.
Das Klima-Bündnis feierte vor zwei Jahren Jubiläum: Seit 30 Jahren versammeln sich unter seinem Dach Städte, Kreise und Gemeinden sowie Bundesländer und Provinzen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und andere Organisationen, um lokale Maßnahmen für den globalen Klimaschutz zu ergreifen. Besonderes Augenmerk liegt dabei an der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit indigenen Völkern der Regenwälder. Denn deren Existenz ist durch die Ausbeutung der Natur und dem damit einhergehenden Klimawandel stark bedroht.
In diesem Jahr feiert nun auch die Gemeinde Naturns ein Jubiläum. Seit 1997 ist sie Mitglied im Klima-Bündnis. Dafür wurde sie ausgezeichnet: Naturns stehe für „25 Jahre lokaler Klimaschutz und globale Klimagerechtigkeit“.
„Wir freuen uns natürlich sehr, seit 25 Jahren Teil des größten europäischen Städtenetzwerks zu sein, das sich dem Klimaschutz verschrieben hat“, unterstreicht Bürgermister Zeno Christanell. Man wolle sich jedoch nicht auf den Lorbeeren ausruhen – ganz im Gegenteil „Es gibt viel zu tun. Aus diesem Grund wurde auch das Klima- Energieteam Naturns wieder aktivieren“.
Schluderns - Am 3. Mai 2021 wurde in Bozen die neue gemeinnützige Freiwilligenorganisation „Transplantation ist Leben“ gegründet. Präsidentin ist Anna Maria Saviolo. Zu den sieben Vorstandsmitgliedern zählen die Vinschger Egon Blaas aus Schluderns und Eleonora Egua aus Mals. Neben dem Vereinssitz in der Streitergasse 5 in Bozen, das erst kürzlich bezogen werden konnte, steht dem Verein künftig auch ein Büro im Bahnhofsgebäude in Mals zur Verfügung. Der Verein stützt Transplantierte aller Bereiche und Anwärter:innen auf eine Transplantation in den unterschiedlichsten Belangen rund um das Thema. Organtransplantierte haben im Rahmen der Nachsorge oft das Problem, rechtzeitig zu den für sie lebensnotwendigen immunrepressiven Medikamenten für eine Nachsorge zu kommen, da diese nur von den Fachärzten der Transplantationskliniken ausgestellt werden können, und deshalb oft so manche Hürden zu überwinden sind. Denn diese Kliniken befinden sich in Österreich oder in Oberitalien. Das ist nur ein Beispiel für eine Notlage, in der die Präsidentin Saviolo aktiv werden kann. Denn sie pflegt gute Kontakte zu den Kliniken in innsbruck, Bologna,Padua und Verona. Menschen auf dem Weg hin zu einer Transplantation werden ebenfalls beraten und begleitet, sei es rechtlich, wie auch psychologisch. Kurzum, der Verein setzt sich dafür ein, dass Betroffene und auch deren Angehörige Hilfe finden können, wenn sie diese brauchen. Um arbeiten zu können, ist der Verein „Transplantation ist Leben“ auf Spendengelder angewiesen. Die Kaufleute und die KVW-Verantwortlichen von Schluderns übergaben kürzlich eine Spende von 2.600 Euro an den Verein. Es handelt sich um den Reinerlös des KVW-Versorgungsstandes anlässlich des Weihnachtsmarktes „Liebgoldenes Schluderns“ im Jahre 2019. (mds)
Kontaktdaten: Transplantation ist Leben 339 331 97 40 info@trapiantoevita.it oder 348 0927061 (Egon Blaas)
Schnals/Karthaus - Erfreuliches aus dem Schnalstal – Vor Tagen – am Fest Maria Verkündigung – geschah in Karthaus ein kleines Wunder. Eine Romanische Madonna kehrte 240 Jahre nach der Aufhebung des Klosters „Allerengelberg“ wieder in den Bereich der ehemaligen Kartause zurück.
Bereits seit 35 Jahren finden in der altehrwürdigen Kartause Kunstausstellungen statt. 1996 – also vor 26 Jahren hat der bekannte Nordtiroler Maler Herbert Danler diese Ausstellung bestritten. Im Zuge der Besprechungen zur Vorbereitung der Ausstellung bemerkte der Künstler, dass er im Besitze einer romanischen Madonna wäre, welche aus dem Schnalstal stamme.
Der Chronist Dr. Siegfried Gurschler, welcher seit Anbeginn dem Ausstellungskomitee in der Kartause bzw. dem Kulturverein Schnals angehört, erinnert sich, dass man damals wohl den Wunsch geäußert habe, dass es schön wäre, wenn diese Statue wieder in Schnalstal zurückkehren könnte. Der Künstler aber wollte sie damals verständlicher Weise nicht gleich abgeben. In den letzten Jahren hat sich der Chronist wieder auf das Gespräch besonnen, und es ist ihm gelungen, mit den Nachfahren des Künstlers, der in der Zwischenzeit verstorben war, Kontakt aufzunehmen. Vor allem mit dessen Sohn, dem Berufskollegen Architekt DI Andreas Danler, Bürgermeister der Gemeinde Patsch bei Innsbruck, konnte er eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen und zugleich erreichen, dass auch dessen Geschwister der Rückkehr der Statue nach Schnals zustimmten. Der Chronist erkundigte sich bei Experten über den Wert und das Alter der Statue. Es stellte sich heraus, dass das Kunstwerk wohl bald nach der Gründung der Kartause – 1326 – etwa in der Zeit zwischen 1330 und 1340 entstanden sein muss; somit hätte die Statue ein Alter von nahezu 700 Jahren. Gurschler nahm anschließend mit der Leiterin des Landesdenkmalamtes Kontakt auf. In einem angeregten Gespräch bestärkte diese den Chronisten, die Angelegenheit weiter zu betreiben. Gewappnet mit den positiven Erkenntnissen und guten Ergebnissen aus diesen Gesprächen, konnte er dann vor Weihnachten letzten Jahres den Bürgermeister der Gemeinde in Kenntnis setzen und diesen dazu bewegen, die nötigen Mittel bereitzustellen, um das kostbare Objekt für Schnals erwerben zu können. Der Bürgermeister selbst zeigte sich sehr erfreut und sicherte die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu.
Herr DI Andreas Danler erklärte sich in der Folge selbst bereit, das wertvolle Stück nach Schnals zu bringen. Wie eingangs erwähnt, fand am vergangenen Freitag im Ratssaal der Gemeinde die Übergabe statt. Nach der Begrüßung und der gegenseitigen Vorstellung, schilderte der Chronist die abenteuerliche Geschichte des Kunstwerkes seit der Aufhebung der Kartause im Jahre 1782 bis in die Zeit, als sie vor gut 50 Jahren in den Besitz des Künstlers Herbert Danler gelangte.
Wie bekannt, ist die ehemalige Kartause Allerengelberg im Jahre 1326 durch König Heinrich II. von Böhmen gegründet und im Jahre 1782 durch den Kaiser Joseph II. aufgehoben worden. Unmittelbar nach der Aufhebung war ein begüterter Monsignore und Graf namens Castruccio Castracane aus Fano – in der Nähe von San Marino – am Kaufe des Klosters interessiert und leistete bereits eine Anzahlung von 8000 Gulden. Nach der Besichtigung aber war er enttäuscht und trat vom Kauf zurück, wobei er auf die geleistete Anzahlung verzichtete. Da sprang Graf Hans Hendl von Kastelbell in die Bresche. Diesem fehlte allerdings das nötige Kleingeld; doch ein gut situierter Bauer aus Unser Frau leistete ihm Bürgschaft und so konnte Hendl den Klosterbesitz erwerben. Er zerstückelte diesen und verkaufte die einzelnen Zellen an Interessierte aus dem Tal und der Umgebung. So ist aus der Klostersiedlung das Dorf Karthaus entstanden. Übrigens dieser Hans Graf Hendl konnte sich nicht lange über diesen Erwerb erfreuen, denn er fiel in der Schlacht von Calliano im Süden von Trient im Jahre 1809.
Auch das Inventar und die religiösen Einrichtungen wurden damals veräußert. Zur Zeit der Aufhebung gab es in der Konventkirche mindestens drei Altäre. Diese befinden sich heute in verschiedenen Orten der Umgebung und zwar in Vernagt (Leiterkirchl, Renaissance-Altar), in Vent (Ötztal, Barock) und Vernuer oberhalb Riffian (Barock).
Zu den ältesten religiösen Gegenständen aus der Kartause zählte wohl die gegenständliche Madonna, welche, wie oben erwähnt, laut Expertenmeinung zwischen 1330 und 1340 entstanden sein dürfte. Wohl über die Verbindung zum Grafen Hendl kam die Statue auf den Hof des oben erwähnten Bauern und verblieb dort bis zum Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. In dieser Zeit war sie noch an der Fassade des Bauernhauses in der Ortschaft Unser Frau zu sehen. Einem geschäftstüchtigen Antiquitätenhändler ist es gelungen die wertvolle Statue dem damaligen Besitzer abzuluchsen. Dem Bauer aber war der Wert wohl bewusst, denn er ließ von einem geschickten einheimischen Bildschnitzer aus Karthaus, namens Johann Brugger, vulgo Joch‘n Hans, eine Kopie anfertigen, welche fortan bis vor ein paar Jahren an der Stelle des Originals die Hausfassade zierte. Gut zehn Jahre danach erwarb dann der Künstler Herbert Danler, angeblich bei einer Versteigerung in Österreich, das Werk und dieses blieb bis zur jetzigen Übergabe im Besitz seiner Familie.
Die Statue stellt die Muttergottes, Maria mit dem Kinde, in sitzender Stellung dar. Sie ist vermutlich aus Zirbenholz (Arve) geschnitzt, 52 cm hoch und farbig gefasst. Das Gewand der Gottesmutter ist dunkelrot und blau, das Kleid des Kindes nur dunkelrot. Maria trägt eine goldfarbene Krone auf dem Haupte. Das Jesuskind hält ein Buch in den Händen, Sinnbild des Neuen Testamentes, während die Gottesmutter ursprünglich wohl einen Apfel (vgl. Reichsapfel der mittelalterlichen Herrscher) in der Rechten hielt, der nun allerdings fehlt. Der Zustand der Statue ist dem Alter entsprechend gut.
Soweit die Schilderung bzw. Erklärung des Chronisten.
Anschließend dankte Bürgermeister Karl Josef Rainer vor allem seinem Amtskollegen DI Danler und seinen Geschwistern für die großzügige Überlassung des kostbaren Gutes. Einen besonderen Dank richtete er an den Chronisten Siegfried Gurschler, der durch seine Recherchen, seine Beharrlichkeit und geschickte Verhandlung dieses kleine Wunder ermöglicht hat.
Der Chronist meinte dazu, dies wäre für ihn ein Fest, wie Weihnachten und Ostern zugleich.
Bei diesem Empfang und der Übergabe waren weiters anwesend: Herr Pfarrer Franz Messner, der Obmann des Kulturvereines Schnals Benjamin Santer, weitere Mitglieder des Kulturvereins, die Tochter und die Enkelin des vorhin erwähnten Bildschnitzers, sowie die Frauen der Architekten Danler und Gurschler. Anschließend an die Übergabe begab man sich dann ins „Klosterstübele“ zu einem kleinen Umtrunk. Die Übergabe dieses Kulturobjektes war für alle Anwesenden ein beeindruckendes Erlebnis.
Für die Statue muss noch der endgültige Standort gefunden werden. Die Madonna soll auf jedem Fall an einem würdigen Ort aufgestellt werden, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Mit dem Landesdenkmalamt und mit Fachleuten ist noch abzuklären, ob eine Restaurierung ratsam ist. Möglicherweise soll eine dendrochronologische Untersuchung ins Auge gefasst werden, um das Alter genau bestimmen zu können.
Sobald die Standortfrage geklärt ist, soll die Romanische Madonna in einer geziemenden Feier der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Text: Dr. Siegfried Gurschler
Fotos: Daniela Brugger
Schlanders/Kulturhaus - Zum zweiten Mal kamen die „Bücherwelten“ nach 2019 wieder nach Schlanders. Im Kulturhaus konnten interessierte Leser:innen vom 30. März bis 6. April in insgesamt 1.000 Büchern lesen, schmökern und stöbern. Neben neuen Romanen gab es Sachbücher, Jugend- und Kinderbücher, Tirolensien und Bildbände. Unter dem Motto „Mensch & Maschine“ wurden viele Neuerscheinungen aus dem gesamten deutschen Sprachraum und preisgekrönte Bücher präsentiert. Zur Eröffnung am 29. März konnte der Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher neben dem Präsidenten des Südtiroler Kulturinstitutes, Hans-Christoph von Hohenbühel, auch den Direktor der Landesbibliothek F. Teßmann, Johannes Andresen und den Abteilungsdirektor der Deutschen Kultur, Volker Klotz begrüßen und auf das umfangreiche Rahmenprogramm hinweisen. Zusätzlich zur Ausstellung organisierten die Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, der Bildungsausschuss, das Kulturhaus Karl Schönherr, der Verein Vinschger Bibliotheken, sowie Schlanders Marketing ein buntes Rahmenprogramm rund ums Thema Lesen. Neben Buchvorstellungen und Autorenlesungen, gab es drei Fachvorträge und die Neuverfilmung des Kinoklassikers „Tod auf dem Nil“ von Agatha Christie. Martin Trafoier machte sich in seinem Kurzstatement Gedanken über die Frage, warum wir alle mehr lesen sollten. Lesen von Kriminalgeschichten ist nicht nur unterhaltsam und kann von Alltagssorgen ablenken, beim Lesen von Tageszeitungen können wir uns informieren und eintauchen in verschiedene Welten. Vor allem aber sollten wir mehr lesen, weil es gesund ist und uns gesund hält. Man hält inne, kommt zur Ruhe, kann rasten und manchmal sogar einschlafen. Und eine gute Lektüre und ein guter Schlaf sind gut für die Gesundheit, so Trafoier. Für die musikalische Umrahmung sorgte die junge Miriam Rechenmacher mit ihrer Steirischen Harmonika. (hzg)
Schlanders/Verein Lichtung - In Zusammenarbeit mit dem KVW hat der Verein „Lichtung – Verein zur Förderung der psychischen Gesundheit“ zu einem Gespräch zum Thema Suizid eingeladen. Christine und Walter Schullian aus Kaltern berichteten darüber, wie sie ihren Sohn, der den Freitod gewählt hat, verloren und anschließend die schwierige Zeit der Trauer bewältigt haben. Der Notfallpsychologe Anton Huber aus Bruneck berichtete über den Umgang mit Trauer und Schuldgefühlen. „Wir werden nichts verstecken“, meinte Walter Schullian. Sie wollen offen darüber reden wie es ihnen erging und wie sie erleben mussten, dass ihr Sohn zwei Selbstmordversuche machte, zwei Abschiedsbriefe hinterließ in denen er u. a. schrieb: ich bin unendlich einsam. Huber erläuterte, dass Perfektionismus oft zum Stolperstein wird, mangelndes Selbstwertgefühl, das Problem der Selbstüberforderung Menschen in die Depression drängt. Der Leistungs- und Erfolgsdruck führt zur Überforderung der Psyche. Christine und Walter Schullian betonten, dass es für sie wichtig war Kraftquellen anzuzapfen und von einem Netz aus Freunden getragen zu werden. Man wird nach einem solchen Ereignis ein anderer Mensch, meinten sie. Sie betonten auch, dass Männer anders trauern als Frauen und dass es in der Trauerarbeit immer wieder Rückschläge gibt. Es gibt auch Trauernde, die angebotene Hilfen nicht annehmen können. Auch das muss man akzeptieren. Wichtig ist es einfach da zu sein. Ratschläge helfen nichts. Huber meinte, dass in der Trauer viele Gefühle hochkommen: Ohnmacht, Angst, Wut, Schuld und Scham, ein Gefühl der Leere. Viele müssen in der Trauer erst eine Sprache finden, um darüber zu reden und damit zurecht zu kommen. Schwierig ist es wenn Angehörige nicht begreifen, warum jemand Selbstmord gemacht hat und in Abschiedsbriefen Mitmenschen angeklagt werden. Die Einsamkeit ist ein wichtiges Thema, genauso wie der Leistungsdruck, meinte Huber. Wir müssen lernen, dass die Lebensmelodie aus vielen Tönen besteht. Auch Halbtöne und dunkle Töne müssen Platz haben, meinte der Psychologe. Und wir müssen nicht immer die Besten sein. (hzg)
Latsch - Eines sei vorausgeschickt: Die gesamte Veranstaltung fand im Freien statt, alle geltenden Sicherheitsbestimmungen wurden eingehalten und ein zusätzliches Sicherheitskonzept mit dem ärztlichen Leiter ausgearbeitet.
Vor diesem Hintergrund fand die Geburtstagsfeier für eine besondere Jubilarin, die 100-jährige Johanna Trenkwalder Raffeiner im Hof des Seniorenwohnheims Annenberg in Latsch statt. Auf den Tag genau: den 12. März. Mit musikalischen Einlagen von der Musikkapelle Tschars und gesanglichen Grüßen des Kirchenchors Tschars, mit Glückwünschen von Bürgermeister Gustav Tappeiner wurde die Jubilarin überrascht. Gewünscht hat sie sich eine Schwarzwälder Kirschtorte zu ihrem Geburtstag. Diesem Wunsch kam man natürlich gerne nach. Am 12. März 1922 wurde die „Kellerguater Hanna“ als älteste von 5 Kindern auf dem “Pedrui Hof” in Tschars geboren. In Staben besuchte sie die italienische Volksschule und ging zusätzlich in die Katakombenschule. Im Februar 1951 verheiratete sie sich mit Alois Raffeiner, dem “Kellerguater Luis” aus Tschars und schenkte in der Folge 5 Kindern das Licht der Welt. Die „Kellerguater Hanna” spielte beim Tscharser Theaterverein mit und hatte eine große Leidenschaft: das Singen. Bis 80 sang sie noch im Kirchenchor Tschars mit, mehr als 66 Jahre lang war sie Chormitglied. Seit Juli 2020 wohnt Johanna Trenkwalder im Seniorenwohnheim. Mit ihren 100 Jahren ist sie geistig sehr rege und benutzt noch jeden Tag ihr Handy, um mit ihren Angehörigen zu telefonieren. Die „Kellerguater Hanna“ ist im Seniorenwohnheim Annenberg eine von 55 betreuten Personen. Die Direktorin Iris Cagalli: „Das ist die vorgesehene Anzahl an betreuten Personen. Zudem ist die Kurzzeitpflege bis zum Ende des Jahres ausgebucht. Seit Juli 2021 bieten wir wieder die Tagesbetreuung für max. 3 Personen an, um in Notfällen helfen zu können. Da es zu unser aller Berufsbilder gehört, das Alter zu ehren, freut es mich besonders, dass wir derzeit noch die Möglichkeit haben ausreichend Mitarbeiter*innen zu beschäftigen, die den Wert der stationären Seniorenbetreuung anerkennen und ich hoffe, dass auch dieses Jubiläum der ehrenwerten Frau Trenkwalder dazu beitragen kann, weitere Mitarbeiter*innen für das Annenbergheim Latsch und unser Leitbild „Selbstbestimmt Leben im Alter“ gewinnen zu können.“ (ap)
Paul Flora gilt als einer der bekanntesten und eigenwilligsten Tiroler Künstler des 20. Jahrhunderts. Er sagte von sich selbst: „Ich habe mich als Karikaturist betätigt, da ich die Fähigkeit dazu hatte, aber ich habe mich immer als Zeichner verstanden“. Flora veröffentlichte über 30 Bücher und Mappen und seine Zeichnungen wurden tausendfach in Zeitungen und Magazinen abgedruckt.
Kindheit im Obervinschgau:
Paul Flora wurde am 29. Juni 1922 in Glurns im Obervinschgau geboren. Sein Vater arbeitete als Gemeindearzt in Glurns. In dem alten Familienhaus lebten Onkel und Tanten, Großonkel und Großtanten zusammen. Floras Eindrücke aus seiner Kindheit waren die einer altmodischen und lange vergangenen Zeit. Als Paul Flora 5 Jahre alt war siedelte die Familie nach Matrei am Brenner, wo sein Großvater eine Pension gebaut hatte. Von Matrei am Brenner kam Paul Flora schlussendlich nach Innsbruck.
Künstlerische Entwicklung:
In Innsbruck entdeckte Paul Flora das erste Mal Zeichnungen von Alfred Kubin, seinem „künstlerischen Vater“ und bald darauf begann er selbst zu zeichnen. An der Universität Innsbruck hatte er die Möglichkeit ein Semester lang an Aktzeichenkursen teilzunehmen. „Das war meine einzige Ausbildung“, sagte er später.
Nach der Matura ging Paul Flora nach München. Um dem Kriegsdienst zu entgehen schrieb er sich 1942 an der Akademie der Bildenden Künste ein, 1944 wurde er dennoch zum Kriegsdienst nach Ungarn eingezogen. 1945 kehrte er nach kurzer US-amerikanischer Gefangenschaft wieder nach Tirol zurück. Sein Geld verdiente er zunächst als Beamter in einem Kulturnachrichtenbüro, bald aber zog er sich ins Privatleben zurück und fing an zu zeichnen. Seitdem lebte er als freischaffender Künstler in Innsbruck. Seine erste Einzelausstellung machte Paul Flora in Wien. Die Ausstellung war so erfolgreich, dass er 1948 in den Art-Club (Wien) aufgenommen wurde. In den darauffolgenden Jahren nahm er an mehreren Ausstellungen des Art-Clubs teil. Außerdem wurde er gebeten wöchentlich für die deutsche Wochenzeitschrift „Die Zeit“ zu zeichnen. Flora arbeitete dort von 1957 bis 1971 und wurde so international berühmt.
Im Laufe der Jahre wurde Flora immer häufiger als politischer Karikaturist abgestempelt, was ihm persönlich mißfiel. Flora selbst sah sich lediglich „als einen politischen Laien mit Hausverstand“. Paul Flora ging zunehmends seinen eigenen Weg und wurde so zu einer Größe in der bildenden Kunst, die heute aus der Kunstgeschichte nicht mehr wegzudenken ist. Er betrachtete die Menschen und das Geschehen um sich herum und brachte seine Beobachtungen mit Witz und Ironie auf Papier. Wiederkehrende Themen sind die Tiroler, die Stadt Venedig mit seinem Karneval sowie Raben, die ihn bis ins Grab begleiteten.
Flora und die Tiroler:
In seinem Buch „Die verwurzelten Tiroler und ihre bösen Feinde“ übt Paul Flora deutlich Kritik an seinen Tiroler Landsleuten. Seiner Meinung nach sind all die Tugenden die den Tirolern nachgesagt werden, wie zum Beispiel Tapferkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Frömmigkeit, nur irgendwann erfunden worden und haben den Tiroler idealisiert. Die Tiroler haben dieses Klischee jedoch gerne angenommen, es ist ja gut für den Fremdenverkehr und für das Image!
Paul Flora hat es verstanden auf humorvolle Art und Weise die Tiroler zu verarschen. Die Engstirnigkeit der Tiroler, die Vertrottelung und Verdeppung waren beliebte Themen.
Für Flora selber hatten seine Zeichnungen keine tiefere Bedeutung. Er sagte einmal, dass er oft ungeheuer überschätzt wurde. Manche Leute interpretieren oft etwas in seine Arbeiten hinein, was aber vollkommen absurd ist. Ihm kam es hauptsächlich darauf an, möglichts gute Zeichnungen zu machen und sich bei der Arbeit zu amüsieren.
Unter den zahlreichen Orden, die Paul Flora in seinem Leben erhalten hatte, findet sich auch ein kleiner, selbstgebastelter Orden mit der Aufschrift: „Für nix und wieder nix“.
Paul Flora und Glurns:
Paul Flora hatte zum Vinschgau, vor allem zu seinem Geburtsort Glurns zeitlebens eine gute Beziehung. Bei Interviews hat er immer wieder betont, dass er ein Glurnser sei. Er hatte die Sanierung der Stadt Glurns mit seinem Rat unterstützt und gefördert. Mit seinem „Standl“ beim traditionellen Glurnser Laubenfest ist er heute noch vielen in Erinnerung. 1992 wurde Paul Flora zum Ehrenbürger der Stadtgemeinde Glurns ernannt. Er starb am 15. Mai 2009 in Innsbruck und wurde nach seinem Wunsch in Glurns begraben. 2011 widmete ihm die Stadt posthum das Paul-Flora-Museum im Tauferer Turm.
Neben der Dauerausstellung im Tauferer Turm, welche von Ostern bis Oktober zugänglich ist, plant der Bildungsausschuss der Stadt Glurns zum 100. Jubiläum im Juni die Buchvorlesung „Paul Flora – Memoiren eines Mittelschülers“ (Folio Verlag) im Geburtshaus des Künstlers.
Peter Tscholl
Die Bilder wurden freundlicherweise von der Galerie Maier im Palais Trapp in Innsbruck, Maria-Theresien Str. zur Verfügung gestellt
Martell - Das Eltern Kind Zentrum (Elki) Martell ist seit 2015 eine Außenstelle des Elki Naturns. Ende Februar fanden die Neuwahlen des Vorstandes in Naturns statt und auch im Team in Martell gab es einige Änderungen. Voller Motivation sind die engagierten Frauen in das Frühjahr gestartet und viele Angebote erwarten Groß und Klein.
Im Vorstand in Naturns wird Marika Gurschler in Zukunft das Elki Martell vertreten. Heidi Gamper war die letzten sechs Jahre im Vorstand in Naturns tätig. „Es war eine sehr bereichernde Zeit für mich. Vor allem war es schön zu sehen, was wir zusammen alles organisiert, geplant und umgesetzt haben,“ meint Heidi Gamper begeistert. Auch im Team von Martell gab es einige Änderungen: Sabrina Schwarz ist neu mit dabei und Lotte Kuenz verabschiedete sich nach vielen Jahren aus dem Vorstandsteam.
Im neuen Jahr konnten alle geplanten Veranstaltungen stattfinden. So konnte der Vortrag „Ich glaub an Dich“ online organisiert werden. Im Februar trafen sich an zwei Samstagnachmittagen kochbegeisterte Männer im Bürgerhaus von Martell und kochten gemeinsam mit Chefkoch Roland Hanny verschiedenste Rezepte. Ein besonderes Bilderbuchkino fand heuer am Rosenmontag mit lustigen Faschingsgeschichten statt. Auch der Experimentiernachmittag oder die Bewegungsbaustelle kamen sehr gut an.
Im März starten wieder Yogaabende für Erwachsene und ein Vortrag zum „Feinfühligen Umgang mit Wut und Aggression“ erwartet alle Interessierten am 23. März um 19.30 Uhr im Bürgerhaus von Martell. Auf den Zivilschutznachmittag am 30. April und auf den Familiennachmittag mit Clown und Zauberer am 14. Mai können sich Groß und Klein schon freuen. „Das Elki-Martell ist mit den verschiedenen Angeboten für unser Tal und sogar darüber hinaus eine große Bereicherung“, freuen sich die Mitglieder des Elki-Teams Martell.
Schulen - Das freiwillige Corona-Screening, das der Südtiroler Sanitätsbetrieb landesweit in allen Schulstufen organisiert hat, wird bis zum 13. April mit der üblichen Häufigkeit fortgeführt. Ein weiterer Test wird den Schülerinnen und Schülern dann bei Wiederaufnahme des Unterrichts nach den Osterferien angeboten. Dies sieht die Verordnung Nr. 11 des Jahres 2022 im Sinne der Bewältigung der Covid-19-Pandemie vor, die Landeshauptmann Arno Kompatscher am 31. März unterzeichnet hat. Die Verordnung verlängert zudem bis zum 30. April die Pflicht für jene Personen, die nicht an der Schule tätig sind - z. B. Eltern, Lieferanten ... - beim Zugang zu den schulischen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sowie zu den Einrichtungen der höheren Bildung eine 3G-Bescheinigung (geimpft, genesen oder negativ getestet) vorzuweisen.