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Mittwoch, 27 Juli 2022 06:41

Außerste Vorsicht geboten

Südtirol/Vinschgau - Vertreter der Agentur für Bevölkerungsschutz haben am 22. Juli mit der Führungsebene der Bergvereine die Situation im Hochgebirge bezüglich Besteigung analysiert: Die Gletscher schrumpfen immer schneller: Durch strukturelle Veränderungen sind auch die Aufstiegsrouten einem ständigen Wandel unterworfen. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: „Wir appellieren deshalb als gemeinsames Fazit dieser heutigen Bewertungskonferenz an die Eigenverantwortung aller, äußerste Vorsicht auch bei großer Erfahrung walten zu lassen und sich im Vorfeld gut bei Experten vor Ort zu informieren und entsprechend auszurüsten.“ Es gelte, Alternativrouten zu nehmen und sich nicht an vor Jahren gedruckte und deshalb überholte Wanderführer zu halten.

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:37

Grillzeit

Spieße von Schwein und Rind mit Kichererbsen-Salat

Zutaten für 4 Personen:

Spieße
- 300 g Hüfte Schwein,
ca. 2 cm groß gewürfelt
- 300 g Hüfte Rind,
ca. 2 cm groß gewürfelt
- 200 g Zucchini
- 300 g Melanzane
- Salz
- 4 rote Zwiebeln
- 3 Zweige Majoran
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Olivenöl
- Pfeffer aus der Mühle

Kichererbsen-Salat
- 1 Dose Kichererbsen, ca. 205 g
- ½ Gurke
- 1 rote Zwiebel
- 1 Zitrone
- 1 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer aus der Mühle
- gemahlener Koriander


 

Zubereitung

1. Zucchini und Melanzane putzen, in mundgerechte Stücke schneiden, leicht salzen und beiseitestellen. Zwiebeln schälen und vierteln.

2. Majoranblätter von den Stielen zupfen und fein schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Beides mit Olivenöl mischen.

3. Rind- und Schweinefleisch nach Belieben mit dem vorbereiteten Gemüse auf Spieße stecken, gleichmäßig mit der Majoran-Marinade bestreichen und ca. 30 Minuten zugedeckt bei Zimmertemperatur marinieren.

4. In der Zwischenzeit Kichererbsen abgießen, die Gurke schälen und würfeln, Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden.

5. Für die Sauce Zitrone auspressen, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Koriander verrühren. Kichererbsen, Gurke und Zwiebeln unterrühren und zur Seite stellen.

6. Spieße auf dem vorgeheizten Grill bei mittlerer Hitze ca. 8–10 Minuten grillieren, dabei einmal wenden.

7. Spieße leicht mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Kichererbsensalat servieren.

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:35

Krebshilfe organisiert Sommerausflug

Vinschgau - Das Kloster Marienberg war das erste Ziel der Wandergruppe, organisiert von der Krebshilfe Vinschgau für Betroffene und Mitglieder. Neben jenen aus dem Vinschgau waren auch Mitglieder und Betroffene der Krebshilfe Meran mit dabei. Denen hatte der gebürtige Laatscher Oskar Asam während der Fahrt die Schönheiten des Tales beschrieben. Nach der hl. Messe in der Klosterkirche, zelebriert von Pater Pius, und nach der Begrüßung durch Abt Markus Spanier, führte die Historikerin Helene Dietl Laganda die Gäste in drei Gruppen nacheinander einmal in die weltberühmte Krypta, dann ins neu gestaltete Museum und schließlich zur nahen Kirche St. s15 IMG 6229Stephan. Das uralte, kleine Kirchlein ist Begräbnisstätte der Mönche und besticht durch die spezielle Architektur und durch die jüngst freigelegten Malereien aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Weiter ging die Fahrt nach Schlinig, wo im Hofschank Andrien ein köstliches Mittagessen vorbereitet worden war. Gestärkt wanderte anschließend eine Gruppe, geführt von Erich Pircher (Vorstandsmitglied in der Organisation Krebshilfe Vinschgau) über den Waalweg nach Prämajur und zur Jausenstation Planöf, während sich die andere Gruppe noch einige Zeit unter anderem beim Kartenspiel in Schlinig aufhielt und dann mit dem Bus nachkam. Bei Kaffee und Kuchen und bei Ziehharmonikamusik gespielt von Sepp Sprenger aus Laas/Tarnell klang der Tag beschwingt und fröhlich aus. Corona bedingt nicht dabei sein konnte die Präsidentin der Krebshilfe Vinschgau Helga Schönthaler. Vertreten wurde sie durch Gertraud Kaserer (Schriftführerin im Vorstand). Sie verfolgte den Ausflug über Whatsapp und bedankte sich bei ihr, bei den helfenden Kräften aus dem Vorstand und bei allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Ausflüge und Treffen im Rahmen der Krebshilfe dienen dem Austausch zwischen Betroffenen und bietet ihnen eine willkommene Abwechslung. (mds) 

Mittwoch, 27 Juli 2022 12:01

Ritterspielfieber steigt

Schluderns. Die Südtiroler Ritterspiele finden nach zwei Jahren Pause wiederum statt. Vom 19. bis 21. August 2022 kann mittelalterliches Leben unter dem Motto Faszination, Abenteuer und Geschichte in all seinen bunten Facetten genossen werden. Die gute Nachricht: Die Eintrittspreise werden nicht erhöht.

von Magdalena Dietl Sapelza

Das OK-Team vom Verein Südtiroler Ritterspiele lud am 22. Juli zur Pressekonferenz in die Churburg. Und das Ritterspielfieber war deutlich zu spüren. Nach der Corona Pause wird auf dem ehemaligen Flugplatz bei Schluderns wiederum zwei Tage lang buntes mittelalterliches Treiben herrschen, das Klein und Groß begeistert. „Es wird keine Erhöhung der Eintrittspreise geben, denn wir wollen bei den derzeitigen Spekulationen nicht mitmachen“, erklärt der Präsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele, Edwin Lingg. „Auch das Kinderprogramm wird wie bisher kostenlos sein.“ Auf dem Gelände werden rund 1.500 Darsteller aus 11 Nationen in 469 Zelten wohnen und für unterschiedliche Attraktionen sorgen. 93 Marktstände werden aufgebaut. Die Akteure aus der Ukraine, Russland und Weißrussland sind wegen der politischen Lage erstmals nicht dabei. Doch sie konnten ersetzt werden. Rund um die Uhr wird Programm geboten. Neun Shows sind zu sehen, sechs Musikgruppen zu hören. Fünf Gaukler- und Artistengruppen werden ihre Künste zeigen, die Kleinen können sich über neun Attraktionen freuen. „Zu den Höhepunkten, auf die wir uns besonders freuen, zählen die Ritterturniere, das römische Streitwagenrennen, die neu gestaltete Nachtshow Historica mit bewegenden Momenten zwischen Menschen und Pferden. Auch Barockpferde und Greifvögel sind in perfekte Harmonie zu bewundern beschreibt Programmkoordinator Mirko Stocker. Für Gänshautmomente sorgen wiederum die Vollkontaktkämpfe (internationaler Wettkampf) und die Calvenschlacht. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung wird der traditionelle Umzug am Samstag durch Schluderns sein. Zur Pressekonferenz gekommen waren neben Presseleuten, BM Heiko Hauser, die Vertreter der Sponsoren Matthias Gögele FORST, Alexander Telser VION, Werner Platzer, Andrea Dietrich, Karl Schwabl RAIKA sowie Katharina Fritz von der Ferienregion Obervinschgau.
Der Vorverkauf mit ermäßigten Preisen ist bereits angelaufen. Dieses Angebot kann bis einschließlich 14. August genutzt werden. Günstig sind beispielsweise die 3-Tageskarten. Eine Familienkarte (zwei Erwachsene + drei Kinder/Jugendliche bis 15 Jahre) ist im Vorverkauf für 78 Euro erhältlich.

 

Infos: Vorverkauf online auf
www.ritterspiele.it, Direktverkauf: in den Tourismusbüros Mals und Schluderns

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:33

Der rote Teppich ist ausgerollt

 Zu Jahresmitte lässt sich die Zwischenbilanz 2022 für Südtirols Wirtschaft durchaus sehen: der Tourismus hat angezogen, die Investitionsbereitschaft bleibt robust, der Außenhandel bricht alle Rekorde, die Anzahl an lohnabhängig Beschäftigten im Allzeithoch. Unsicherheitsfaktoren wiegen aber schwer: Energiepreisschock, Rezessionsängste, Lieferengpässe, ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie, der Ukraine-Krieg. Trotzdem: Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung Südtirols in den nächsten 12 Monaten sind die vom AFI|Arbeitsförderungsinstitut befragten Arbeitnehmer:innen wieder zuversichtlicher.

Mittwoch, 27 Juli 2022 11:00

Impressionen Gianni Bodini

Kann man die Zeit fotografieren? Zwischen den zwei Bildern liegen über 100 Jahre.
Ein Augenblick für die Erde, einige Generationen für uns und eine Mahnung, schonend mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:25

Leserbriefe Ausgabe 15-22

Tante Emma Laden

Ganz im Stil vom Tante Emma Laden: das gibt’s noch - der kleine Dorf-Lebensmittel-Laden in Taufers:
Die frischen Brötchen zum Frühstück oder was feines zum Kaffee und die würzige Salami zum Abendessen: Damit Kundinnen und Kunden Lebensmittel ganz nach ihrem Geschmack auf den Teller bekommen, gibt es Fachverkäuferinnen, sie stehen hinter den Regalen und beraten, verpacken und verkaufen, was das Zeug hält. Im kleinen „Lädeli“ in der Nachbargemeinde Taufers it. gibt es immer Spezialitäten mit reichhaltigem Buffet an Fleischwaren sowie einheimischer Käse mit einem Weinsortiment par excellence u.v.a.m. Ich bin immer wieder angenehm überrascht wie freundlich und beratend man hier empfangen wird. Da ist der Kunde noch König... Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal dem ganzem Team ein ganz großes „grazia fich“ aussprechen; es ist immer ein Vergnügen, bei Euch einzukaufen oder draußen auf der Sitzbank bei einem Bier zu Relaxen und die neusten Nachrichten in der Zeitung zu lesen. Auch die kleinen Snacks sind exzellent. Wer ein wenig Zeit hat, darf dieses nicht verpassen. Erstaunlich, in diesem Tante Emma Laden findet man fast alles was man so zum täglichen Bedarf braucht und erst noch sehr persönlich und engagiert.
Tschau ed a revair.
Giacumin Bass , 7537 Müstair

 

„Habt ihr gut gemacht“

Wenn ich mit unserer Landespolitik nie (auch mit der im VINSCHGAU) ganz einverstanden bin ,habe ich aus Medien erfahren, dass die gewissen Herren zur Unterstützung um eine ZUG-VERBINDUNG Mals-Scuol--Mals-Landeck Promi Unterstützung eines PROF.Dr.Dr.Ing.Konrad Bergmeister (er ist der Prof meines Sohnes, der in Wien studiert) dazu geholt haben. Dazu kann ich nur sagen: habt Ihr gut gemacht. Auch in unserem Land haben wir sehr intelligente Personen, die über die Landesgrenzen hinaus beliebt und geschätzt sind. Wenn ich ehrlich bin, ich werde wenn es nötig ist, immer Kritik üben, aber heute habe ich lobende Worte.
In der heutigen oft schwierigen Zeit ist ein HAUSVERSTAND mehr den je gefragt. Liebe Grüße aus Zürri u bleibs gsund.
Herbert Marseiler, Zürich, Prad

 

Fotowettbewerb:
s11 Fotografie annie spratt unsplashHobby-Fotografinnen und Hobby-Fotografen aufgepasst: Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sucht wieder die besten Fotos aus der Euregio für den Jahreskalender 2023. Die Bürgerinnen und Bürger aus den drei Ländern der Euregio sind eingeladen, ihre Lieblingsbilder einzureichen, auf denen sie die Schönheit der drei Alpenländer eingefangen haben.
Die Teilnahme ist bis einschließlich 4. September 2022 unter www.europaregion.info/foto-wettbewerb möglich. Ein Video zum Euregio-Fotowettbewerb ist auf dem Youtube-Kanal der Euregio zu finden.

 

Dauer-Chaos am Stilfserjoch

s12 Traktor Event StilfserjochWo bleibt die viel versprochene Modellregion für nachhaltige Mobilität im Nationalpark Stilfserjoch und wo bleiben die Grundsätze für einen innovativen und achtsamen Um-gang mit den naturgegebenen Ressourcen? Diese Fragen waren in den letzten Tagen sowohl bei Einheimischen, als auch bei den Feriengästen präsenter denn je. Denn, wenn man sich das allwöchentliche Treiben entlang der Stilfserjoch-Straße anschaut, so denkt man eher an einen Rummelplatz als an eine „Modellregion für nachhaltiges Le-ben“.
Einen dieser Glanzpunkte stellte das Oldtimer-Event dar. Fast 500 Traktoren waren aus mehreren Ländern angereist, um - begleitet von Gestank und Lärm - durch die Dörfer zur Passstraße empor zu karren. Geparkt wurde zuvor natürlich am Biotop der Prader Sand. Was haben sich die verantwortlichen Beamten wohl dabei gedacht, als sie so einer Veran-
staltung in einem Nationalpark die Genehmigung erteilten und welche Rolle spielten da-bei die Verkehrssicherheit und der Klimaschutz?
Doch damit nicht genug: am darauffolgenden Tag fand der Drei-Länder-Giro auf das Stilfserjoch statt. Chaotische Szenen spielten sich auch da auf der Straße ab, da im Vor-feld nicht für die entsprechende Verkehrssicherheit und ein einheitliches Benimm - Dich- Reglement gesorgt wurde. Mitten in diesem Irrsinn machten auch wieder unzählige Sportwagenflitzer und Motorrad-Freaks die Straße unsicher. Anscheinend kann hier je-der das Gaspedal nach Lust und Laune ohne Rücksicht auf Mensch und Natur betätigen.
Wir fordern die zuständigen Behörden und Politiker auf, endlich den Versprechungen konkrete Taten folgen zu lassen und ein ökologisch ausgerichtetes Mobilitätskonzept für das Stilfserjoch umzusetzen. Es ist der falsche Weg auf der Straße millionenschwere In-vestitionen zu tätigen und motorisierte Events durchzuführen, dabei aber die Anrainer und diese einmalige Naturlandschaft mit der ständig höheren Verkehrsbelastung alleine zu lassen.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
i.V. Eva Prantl

 

Unser Wald eine öffentliche Toilette?

s13 IMG 20220718 102951s13 UnknownGeht man in diesen Tagen in den angrenzenden Wald entlang der Radwege, im besonderen entlang des Haider und Reschen Sees fühlt man sich regelrecht angeekelt. Papiertaschentücher und die dazugehörenden Ausscheidungen an jeder Ecke, auf dem Gras, den Schwarzbeerstauden, auch direkt auf den Steigen.
Der Mensch muss halt seine Notdurft verrichten, keine Frage.
Wollen wir immer mehr Radfahrer und Wanderer anlocken und dann keine Infrastrukturen für die menschlichen Bedürfnisse zur Verfügung stellen? Aus meiner Sicht müssen unbedingt einige Klos entlang dieser Strecken aufgestellt werden (inkl. regelmäßige Reinigung!). Die derzeitigen Zustände sind untragbar und bis zum Herbst wird die Sache noch schlimmer.
Längerfristig bedarf es auch Aufklärungsarbeit. Wissen alle dass Papiertaschentücher mindestens 3 Jahren brauchen um zu verrotten? Besser wäre es Klopapier und noch besser große Grasblätter zu verwenden. Anschließend wäre zuzudecken oder einzugraben.
Margherita Köfler; Mals

 

Traktoren brauchen keine Fürsprecher

Geschätzter Don Mario! Ich habe bisher deine Beiträge im Vinschger Wind gerne gelesen und „nachgedacht“. Aber was du diesmal schreibst, schlägt jedem Fass den Boden aus. Die Gletscher fliegen uns um die Ohren, die Bäche vertrocknen, die Bauern können nicht mehr bewässern, die Waldbrände grassieren, und, und, und. Es ist seit Jahrzehnten nachgewiesen, dass der Verkehr einen wesentlichen Anteil an der Luftverschmutzung hat. Es gibt nämlich nicht nur die Traktorenausflüge: Da gibt es Oldtimertreffen, Vespatreffen, Motorradtreffen und so weiter. Das heißt, in unserem schönen Tal kommt man nicht zur Ruhe. Viele Wanderwege im Oberen Vinschgau kann man nicht mehr genießen, weil der Lärm bis auf die Berge hinauf dröhnt. Lieber Mario, setz dich einmal in Stilfser Brücke, Gomagoi oder Trafoi in einen Garten, der neben der Stilfser Joch-Straße ist, dann kannst du vielleicht die Empörung nachvollziehen. Mich wundert schon lange, warum sich die Menschen nicht mehr empören. Gegen die Klimakatastrophe hilft kein E-Motor, nicht bei Autos und auch nicht bei Fahrrädern. Es hilft nur weniger fahren. Wenn wir unsere Fahrzeuge weiterhin für notwendige Fahrten brauchen wollen, werden wir uns Auto, Motorrad und E-Bike als Spielzeug abgewöhnen müssen. Anstatt über die Empörung zu jammern, sollten wir die Natur, die wir ja noch im Überfluss haben, wieder neu entdecken lernen. Fiele das nicht auch in die Aufgaben eines Seelsorgers? Wenn Priester die Schönheit des von Menschen Geschaffenen mehr loben als Gottes wunderbare Schöpfung, dann Halleluja!
Ernst Thoma, Mals

 

Gestaltung und Zerstörung

Widersprüchlicher könnten die beiden Artikel im „Vinschger-Wind“ vom 30. 06. 2022 nicht sein: Der eine „Bereit für die Bienen“ (S. 14) zur Fertigstellung der Bienenweide am Latscher Sonnenberg, der andere von der Umweltschutzgruppe Vinschgau „Grün-Grün-Umwidmung zerstört Lebensraum mit Hecken“ über die Zerstörung eines natürlichen Heckenstreifens an der Staatsstraße zwischen Spondinig und Schluderns (S. 12). Die einen tragen mit viel Einsatz und Begeisterung zur Biodiversität bei, andere zerstören ein kostbares kleines Refugium mit brachliegender Wiese und einem natürlichen Heckenstreifen. Solche Hecken sind rar geworden und stehen laut Umweltschutzgruppe unter Naturschutz. Der wird jedoch - wie so oft, wenn es drauf ankommt - einfach übergangen. Leider!
Johanna Ratschiller, Schlanders

Vinschgau - Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es besonders viel Rotwild, das den Bergwald und auch die landwirtschaftlichen Kulturen schädigt. Die Dichte liegt zwischen 5,5 und 10 Stück Rotwild je Quadratkilometer, was die Waldverjüngung fast unmöglich gemacht hat. Am 19. Juli hat die Landesregierung den Rothirschplan für den Zeitraum von 2022 bis 2026 gutgeheißen. Durch diesen fünfjährigen Rothirschplan sollen „die erhöhte Rothirschdichte in den Gebieten des Nationalparks Stilfserjoch reduziert und das aus den Fugen geratene ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden“, wie LH Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung betonte. Der 177 Seiten umfassende Plan zum Management des Rothirsches 2022-2026, den das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch erarbeitet hat, war zuvor vom gesamtstaatlichen Institut für Umweltschutz und Umweltforschung ISPRA (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca ambientale) positiv beutachtet worden.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, in deren Zuständigkeit der Nationalpark Stilfserjoch fällt, verweist darauf, „dass der Rothirschplan vor allem dazu dient, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und die Rothirschpopulation im Nationalpark Stilfserjoch zu reduzieren“. „Der Plan ermöglicht eine geregelte Entnahme, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft vorzubeugen“, unterstreicht Hochgruber Kuenzer.
Im Zuge der Plangenehmigung wurde der Direktor im Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch, Hanspeter Gunsch, mit der Umsetzung des Planes und den notwendigen Entnahmeaktionen beauftragt. „Die Entnahmen beginnen im Herbst 2022 in den Gebieten Mittlerer Vinschgau, Martell, Gomagoi, Taufers und im Ultental“, informiert Amtsdirektor Gunsch. „Die Entnahmeaktion wird vom Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch koordiniert und organisiert. Die Entnahmen werden in Zusammenarbeit mit eigens dafür geschulten Entnahmespezialisten und Emtnahmespezialistinnen durchgeführt, von denen unser Amt bisher knapp 500 ausgebildet hat“, berichtet Amtsdirektor Gunsch. Der letzte Entnahmespezialisten-Kurs hat im Juli 2021 stattgefunden.
Der Plan beinhaltet unter anderem ein Populationsmonitoring, er zeigt den Einfluss des Rothirsches auf den Wald, das Grünland und die damit zusammenhängenden Schäden auf und umfasst eine Beurteilung der vergangenen Kontrollpläne auf die Populationsdynamik und den Erhaltungs- und Kontrollplan für den Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026.

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:23

Neue Förderungen für Fernwärme

Bozen/Vinschgau - Um die Erzeugungsanlagen von Fernwärme auszubauen, die Wärmeleistung zu erhöhen und neue Anschlüsse zu ermöglichen, hat die Landesregierung die entsprechende Förderung wieder eingeführt.
Die großen Preisanstiege bei den fossilen Brennstoffen haben eine große Nachfrage für neue Fernwärme-Anschlüssen zur Folge. Fernwärme gilt zudem als besonders umweltfreundliche Art, um Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Zur Erzeugung thermischer Energie werden in Südtirol zum einen der nachwachsende Rohstoff Holz (Biomasse) sowie in Bozen die von der Müllverwertungsanlage erzeugte Abwärme genutzt.
Auf Vorschlag von Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato hat die Landesregierung heute (19. Juli) neue Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen zur Förderung bestehender Fernwärmesysteme genehmigt und damit die Landesförderung für die Erweiterung der Fernwärme-Erzeugungsanlagen wieder eingeführt. Ebenso hat sie für diesen Zweck für das laufende Jahr 2022 drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung sagte, „geht die Landesregierung davon aus, dass das Land in Zukunft das Doppelte für diesen Zweck aufbringen werde“ müssen, um dadurch auch der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen entgegen zu wirken.
Die neuen Förderrichtlinien sehen vor, dass die Betreibenden von Fernwärmesystemen jeweils von Jahresbeginn bis 30. Juni Zeit haben, um ihre Ansuchen um Beiträge für die Erweiterung, Erneuerung oder Potenzierung bestehender Fernwärmesysteme online im Landesamt für Energie und Klimaschutz einzureichen. Förderfähig sind Erweiterungs- und Potenzierungsprojekte, die mehr als 50.000 Euro kosten und eine Erhöhung der Produktion von erneuerbarer Energie des bestehenden Fernwärmesystems bewirken.
Durch den Ausbau der Erzeugungsanlagen und die Erhöhung der Wärmeleistung wolle man auf die steigenden Preise am Energiemarkt und auch auf die zunehmende Nachfrage nach Neuanschlüsse an bestehende Fernwärmesysteme durch Bürgerinnen und Bürger reagieren, unterstreicht Landesrat Vettorato. Der Landesrat verweist darauf, dass das Land die Optimierung bestehender Erzeugungsanlagen und die Verdichtung bestehender Verteilinfrastrukturen im Auge behalte, um Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz der bestehenden Anlagen zu garantieren und dabei den Kohlendioxidausstoß zu senken, ganz im Sinne des ökologischen Wandels.

Mittwoch, 27 Juli 2022 06:22

„Junges Dorf“ Laas

Laas/Vinschgau - Das Label „Junges Dorf“ ist ein Qualitätssiegel für Gemeinden, die sich durch ihr Engagement für junge Menschen auszeichnen. Gemeinsam mit jungen Menschen wurden Bausteine ausgearbeitet, welche einen Ort attraktiv für junge Bürger:innen machen. Auf dieser Grundlage erarbeiten die Gemeinden ein Programm, welches das Jugendforum Vinschgau bewertet und über die Vergabe des Labels entscheiden.
Am Freitag, 12. August um 20:30 Uhr im Schulhof Laas wird das Label „Junges Dorf“ an die Gemeinde Laas im Rahmen einer Feier und mit Freilichtkino für junge Manschen und für Familien übergeben.
Für Speis und Trank sorgen die Kids der Jugendtreffs Lama Laas und JuTsche Tschengls.
Die Gemeinde Laas ist nach der Gemeinde Prad am Stilfserjoch die zweite Gemeinde, die vom Jugendforum Vinschgau mit dem Label „Junges Dorf“ ausgezeichnet wird. Als erste Gemeinde Südtirols erhielt die Gemeinde Prad am Samstag, den 11. September 2021 das Label „Junges Dorf“, vergeben vom Jugendforum Vinschgau und den Jugenddiensten Mittel- und Obervinschgau. Dieses Label war und ist eine neue Initiative der Jugendverbände, um die Jugendarbeit verstärkt in den Mittelpunkt zu stellen und Jugendliche anzuregen, sich vermehrt am Gemeindeleben aktiv zu beteiligen.
Es ist eine Anerkennung und Auszeichnung für die gemachte Jugendarbeit, aber vor allem ist es eine Aufforderung, eine Verpflichtung, sich in den nächsten Jahren bei der Jugendarbeit besonders zu engagieren, die Rahmenbedingungen zu verbessern und dafür zu sorgen, dass sich Jugendliche aktiv am Dorfleben beteiligen können und auch das entsprechende Gehör finden.


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