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In Anbetracht des sich anbahnenden Parlamentswahlkampfes am 25. September stellt Stefan Premstaller, Landessekretär der Südtiroler Volkspartei, klar: „Unabhängig davon, was andere Parteien machen: Wir kämpfen bei den anstehenden Parlamentswahlen für eine starke Vertretung Südtirols in Rom. Trotzdem lautet unser Angebot an alle autonomiefreundlichen Parteien des Landes: Arbeiten wir – parteiübergreifend – für die Erreichung dieses Ziels“, unterstreicht Premstaller und betont: „Besonders jetzt, wenn mit dem Vormarsch von nationalistischen Populisten der Wind für unsere Minderheit in Zukunft rauer wird!“

„Die Regierungskrise in Rom, mit der Ministerpräsident Draghi aus parteipolitischen Interessen in die politische Wüste geschickt wurde, ist besonders in der jetzigen Situation völlig unverantwortlich und ein perfektes Beispiel dafür, was passiert, wenn Politik versagt“, ärgert sich Landessekretär Stefan Premstaller. Indes ist das Ziel in der Brennerstraße klar: „Wir werden in den kommenden Wochen dafür werben, die erfolgreiche Vertretung der Interessen unseres Landes in Rom fortzusetzen, um auch in Zukunft eine starke und geschlossene Vertretung Südtirols zu garantieren. Vor allem auch deshalb, weil zum heutigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden muss, dass der Wind für Minderheiten zukünftig in Italien rauer wird!“, so Stefan Premstaller.

„Gerade deshalb müsste es im Interesse aller autonomiefreundlichen Parteien sein, sich geschlossen hinter dieses Ziel zu stellen. Aus diesem Grund haben wir uns in der vergangenen Sitzung der SVP-Leitung dafür ausgesprochen, den Kontakt mit allen autonomiefreundlichen Kräften des Landes zu suchen. Im Mittelpunkt dieser Gespräche muss das Einende und nicht das Spaltende stehen – für eine starke Vertretung Südtirols in Rom im Interesse unseres Landes“, so der SVP-Landessekretär.

Bozen, 27. Juli 2022

Die österreichische Regierung hat heute beschlossen, ab Herbst eine Preisbremse für Strom einzuführen, um damit die Grundversorgung mit Energie zu einem günstigen und leistbaren Preis für alle Haushalte sicherzustellen. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, schlägt vor, so eine Preisbremse für Strom auch in Süd-Tirol einzuführen. Für Strom muss teilweise schon jetzt das doppelte gezahlt werden, wie noch vor einem Jahr, bis zum Winter wird sich die Teuerung noch weiter zuspitzen. Viele Bürger können sich das schlichtweg nicht mehr leisten. 

Die Situation in Süd-Tirol ist besonders paradox, da mehr Strom im Land produziert wird, als im Jahr verbraucht wird. Auch die Stromproduktion durch die Wasserkraftanlagen hat sich nicht verteuert oder geändert, weshalb es nicht zu rechtfertigen ist, dass die Süd-Tiroler für den selbst produzierten Strom nun exorbitant höhere Preise bezahlen sollen.

Angesichts einer drohenden Gaskrise im Winter rüsten sich derzeit immer mehr Haushalte mit strombetriebenen Heizanlagen. Wenn die Strompreise jedoch weiter so steigen, wird es in vielen Wohnungen kalt bleiben.

Mit der Einführung einer Preisbremse für Strom könnte leistbarer Strom für alle Bürger sichergestellt werden. Die Landesregierung sollte daher dem Beispiel der österreichischen Initiative folgen und eine ähnliche Maßnahme zur Senkung der Strompreise auf Vorkrisenniveau auch in Süd-Tirol einführen. 

Der in Süd-Tirol produzierte Strom muss zu leistbaren Preisen an die Süd-Tiroler Haushalte abgegeben werden!

L.-Abg. Sven Knoll,

Süd-Tiroler Freiheit.

Mittwoch, 27 Juli 2022 12:10

„Ich sehe positive Entwicklungen“

Vinschgau - Albrecht Plangger fühlt sich wie Draghi mit einem „Fußstritt“ aus dem Parlament katapultiert. Über seine Polit-Karriere wird die SVP befinden. Dafür gibt es im Vinschgau Anzeichen, dass sich einiges bewegt. „Der Frust ist etwas kleiner geworden“, sagt Plangger.

Vinschgerwind: Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi wurde im Parlament regelrecht „abgeschossen“. Es gibt im Herbst 2022 Neuwahlen. Sind Sie ab sofort im Wahlkampf?
Albrecht Plangger: Überhaupt noch nicht. Die Voraussetzungen, ob ich nochmals kandidieren darf, bestimmt die Partei. Die Partei muss die Wahlordnung machen dann sieht man, ob ich überhaupt eine Chance habe, nochmals zu kandidieren. Ich selbst habe noch keine Entscheidung getroffen. Ich fühle mich so wie Draghi, als einer, der einen teuflischen Fußtritt bekommen hat.

Vinschgerwind: Sie selbst scheinen Freude an der Arbeit in Rom zu haben.
Albrecht Plangger: Ja, sicher. Ich habe mir eingebildet, dass die Regierung Draghi bis zum 27. Mai 2023 halten wird. Nun sind die Voraussetzungen für den Vinschgau schlecht. Den todsicheren Wahlkreis Meran-Vinschgau für die Kammer gibt es nicht mehr...

Vinschgerwind: Sie haben vorhin gesagt, dass es den Wahlkreis Meran-Vinschgau für die Kammer nicht mehr geben wird. Erklären Sie uns den Wahlmodus für den Herbst. Das Parlament soll ja verkleinert werden.
Albrecht Plangger: Im Jahr 2013 hat es in Südtirol für die Kammer einen einzigen Wahlkreis gegeben. Da hab’ ich kandidiert und die Wahlen gewonnen. Vor 5 Jahren gab es den Wahlkreis Meran-Vinschgau, also vom Sarntal bis Reschen, und da wurde ich wieder gewählt. Dieser Wahlkreis ist nun abgeschafft. Der Vinschgau mit seinen rund 20.000 bis 25.000 Wähler:innen und die Passeirer Gemeinden sind jetzt beim Pustertal, Eisacktal und Wipptal. Wir sind in einem fremden Bezirk. Das ist nicht mein Wahlkreis. Ich möchte mich da nicht hineindrängen. Denn die Leute kann ich von Reschen aus nicht betreuen.

Vinschgerwind: Nur ein:e Kandidat:in kann in diesem neuen Wahlkreis gewinnen.
Albrecht Plangger: Genau. Es gibt dann von Naturns bis Salurn mit Bozen, mit Meran einen zweiten Wahlkreis. Dieser Wahlkreis ist auch nicht meiner. Dann gibt es noch einen Platz für die SVP über die Proportionalliste. Wer auf diesem Platz kandieren darf, bestimmen die Partei und die Bezirksgremien un ddie Ortsgruppen. Die Partei sollte halt schauen, dass alle Bezirke im Parlament vertreten sind und der schon schwache Westen nicht ganz zu kurz kommt. Das ist die große Aufgabe der Partei. Auch muss die Partei ihr Verhältnis zu den Italienern klären.

Vinschgerwind: Kehren wir von den römischen Angelegenheiten in den Vinschgau zurück. Sie sind ja auch SVP-Bezirksobmann. Der Bezirk Vinschgau hat die Laaser BMin Verena Tröger für die Wahl als SVP-Obmannstellvertreterin vorgeschlagen. Ein neues Selbstbewusstsein in der Bezirks-SVP?
Albrecht Plangger: Ich glaube schon. Wenn sich eine BMin bereiter klärt, sich für eine solche Position zur Wahl zu stellen, ist das für den Vinschgau eine große Geschichte. Wir haben die SVP-Ortswahlen und die Bezirksausschusswahlen gut hingekriegt. Neue junge Leute sind in den Ortsausschüssen. Wir haben die Bezirksgremien alle neu bestellt und die Spitze paritätisch mit Bezirksobmann und Obfraustellvertreterin besetzt. Da ist schon ein neuer Schwung drinnen. Wir haben weniger Frust und einige Partei-Themen entwickeln sich im Vinschgau positiv. Unser Ziel ist es, dass der Vinschgau nach den Landtagswahlen in der Landesregierung vertreten ist.

Vinschgerwind: Sie haben angedeutet, dass sich einiges im Vinschgau zum Positiven entwickelt. Der Parkplan zum Beispiel für den Nationalpark wird von der Landesregierung genehmigt. Freude darüber?
Albrecht Plangger: Der Parkplan ist eine der wichtigsten Geschichten. Nach der Genehmigung durch die Landesregierung haben Bürger:innen und Gemeinden Gelegenheit für Stellungnahmen. Nach einer zweiten Genehmigung in der Landesregierung kommt der Plan nach Rom. Und dort, da bin ich überzeugt, wird er wohl liegen bleiben. Aber dann haben wir zumindest unseren Parkplan, mit dem wir zum Positiven werkeln können. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Natürlich wird es mehr Geld aus Bozen brauchen, mehr Personal auch. Das Land Südtirol wird sich bewusst sein müssen, dass der Park etwas Besonders ist.

Vinschgerwind: Sie sind als Wirbelwind auf allen Ebenen unterwegs. Im Herbst 2021 haben Sie im Bezug auf die Gesellschaft am Stilfserjoch wörtlich gesagt „Da habe ich einen Frust“. Hat sich seither etwas Konkretes bewegt?
Albrecht Plangger: Der Frust ist viel kleiner geworden. Ich sehe positive Entwicklungen, gerade am Stilfserjoch. Die Gesellschaft ist gegründet, der Präsident ist ernannt. Aber es fehlt noch an allen Ecken und Kanten. Es ist immer noch keinen Maltamaschine oben, die sich dreht. Das einzige ist, dass das E-Werk Stilfs das Breitband hinauf auf’s Joch verlegt. Da hat es einiges an Vorarbeit gebraucht, etwa dass wieder die Landesförderungen dazu geflossen sind. Einer arbeitet jedenfalls. Die Voraussetzungen für die Gesellschaft sind geschaffen, Geld aus dem Grenzgemeindenfond, also 6 Millionen Euro für die nächsten 5 Jahre, steht bereit.

Vinschgerwind: Begleiten Sie diese Entwicklungen?
Albrecht Plangger: Ich war bisher der „Kümmerer“ und werde weiterhin so etwas wie der Sekretär vom Präsidenten sein. Vom Verkehrsministerium und von der ANAS in Rom ist noch die Bewilligung ausständig, dass wir eine Eintrittsgebühr einheben können. Wir haben aus den Fehlern gelernt. Wir haben 2012 von einer Maut gesprochen und dann von Rom und Mailand auf die Ohren bekommen. Diesmal wollen wir die Sicherheit, dass das vom Verkehrsministerium passt, dann erst werden wir mit den Leuten über die Finanzierungsformen reden. Erst mit den Geldern aus dem Grenzgemeindefonds und aus den Eintrittsgeldern kann am Joch einiges qualitativ bewegt werden. Am Joch muss „entschleunigt“ werden. Wir wollen nicht mehr Leute aufs Joch bringen, sondern die Leute sollen die Einzigartigkeit viel mehr genießen können. Demnächst steht die 200-Jahrfeier der Stilfserjochstraße an und da möchten wir den Giro d’Italia wieder am Joch haben und einigen Wirbel erzeugen. Die Zustände oben sind nicht gut. Es fehlen öffentliche Klos, als Umkleidekabine für Radfahrer dient eine alte Liftkabine. Da braucht es schon dringend Infrastrukturen und eine tiefgreifende Instandhaltung der etwas vernachlässigten Strukturen.

Vinschgerwind: Zu einem anderen Wirbel-Thema: Die Terna hat in Mals eine ganze Reihe von Baustellen eröffnet. Da eingezäunt, dort eingezäunt. Gearbeitet wird aber nur jeweils an einer Baustelle. Die Malser klagen, dass da wenig koordiniert wird.
Albrecht Plangger: Ich sehe, dass Terna aufräumt, positiv aufräumt. Ich sehe schon, dass Straßenteile gesperrt werden, die nicht sein müssten. Ich bin derzeit kaum gefragt, dass ich da nachhaken und Druck aufbauen müsste. Es gibt einen koordinierenden Geometer, den man anrufen kann und der sich kümmert. Wir haben auch Ansprechpartner bei den Ingenieuren. Auch die Eigentümer sind ansprechbar. Den Direktor habe ich extra in Rom persönlich kennengelernt, um die Zusammenarbeit zu garantieren. Die Baustelle von Terna in Latsch beim Umspannwerk, die hat mich zusammen mit dem Bürgermeister mehr beansprucht. Da waren fast 30 Lokalaugenscheine zu machen. Seit 14 Tagen ist die Kabine am Hochspannungsnetz angeschlossen und wir sind damit im Land weitaus am besten in Sachen Versorgungssicherheit aufgestellt.

Vinschgerwind: Als SVP-Bezirksobmann bekommen Sie die Stimmungen von Bürgermeistern, von Touristikern, von Bauern usw mit. Was sagen Sie zum geplanten Bettenstopp im Tourismus?
Albrecht Plangger: Meine Position war immer schon: Was geht das uns im Vinschgau an? Wir haben im Vinschgau in den letzten 10 Jahren ganz wenige Betten dazugebaut. Overtourismus gibt es bei uns nicht. Auch nicht in Sulden, auch dort bräuchte man mehr Betten, um die Infrastrukturen gut auslasten zu können. Die sollen uns im Vinschgau mit diesem Thema in Ruhe lassen. Mittlerweile hat sich beim Konzept schon was geändert. Wir wissen nun zumindest, dass es für die 10 strukturschwachen Gemeinden im Vinschgau und bei der Betriebsnachfolge Ausnahmeregelungen geben wird. Alle Gemeinden werden ein provisorisches Bettenkontingent erhalten, dazu die strukturschwachen Gemeinden noch Betten aus dem Landeskontingent. Der Vinschgau muss sich jedenfalls ganz normal weiterentwickeln können. Jedenfalls werden wir anständig Alarm schlagen, wenn die Versprechungen nicht eingehalten werden und es doch zu einem Entwicklungsstopp im Vinschgau kommen sollte. Die Landtagwahlen werden uns die Gelegenheit geben, entgegen zu wirken, wenn es mit der Bettenbörse und den Ausnahmeregelungen doch nicht so klappt, wie versprochen.

Vinschgerwind: Kommen wir zur Problematik des Dritten Sektors, also zu den Vereinen, den ehrenamtlichen Tätigkeiten, den Sozialgenossenschaften. Die sollen sich in ein zentrales Register in Rom eintragen. Die Vereine befürchten Bürokratie und Überwachung. Was ist da Sache?
Albrecht Plangger: (Atmet tief durch). 2017 ist das Gesetz erlassen worden und es haben bisher die Durchführungsbestimmungen und Regelungen gefehlt, auch die Steuerbestimmungen. Als Covid vorbei war, hat es geheißen, dass alle bis 22. August 2022 eingetragen werden sollen. Dann hat jeder große Verein die Normen hier bei uns interpretiert und da ist viel daneben gegangen. Sache ist, dass auch beim staatlichen Register alle Kompetenzen in Bozen bleiben, dort wird registriert, kontrolliert, kein Zettel geht nach Rom. Einzig für Vereine, die in mehreren Provinzen tätig sind, liegt die Kompetenz beim Arbeitsministerium in Rom. De facto ist dieses „RUNTS“ ein Provinzregister. Mittlerweile hat man in Rom die allermeisten Punkte entschärfen können. Einige Steuerberater sagen sogar, dass es mit diesem Register für die Vereine besser, einfacher und transparenter wird.

Vinschgerwind: Die Vereine befürchten mit der Buchhaltung mehr Bürokratie, mehr Kontrollen...
Albrecht Plangger: Für die normalen Vereine, das sind mehr als 90% bleibt alles beim Alten. Dass man allerdings eine digitale Unterschrift, einen SPID braucht, ist normal. Den SPID braucht es ja sogar dazu, die Kinder für den Kindergarten und für die Schule anzumelden. Da sollten wir in Südtirol etwas nach vorne denken. Wir haben uns mit unseren Diskussionen und Befürchtungen, mit der falschen Auslegung von Normen zum Ehrenamt selber Schlechtes getan. Da brauchen wir nicht Rom die Schuld geben. Wir sind aber nun auf einem guten Weg, das wieder mit der guten Beratung durch das Dienstleistungszentrum für das Volontariat (DZE) und das für die Vereine zuständige Landesamt wieder hinzubiegen. Diese Beratung muß man allerdings auch wollen. Noch mit der alten Regierung soll das seit 2017 ausständige Steuersystem für die Vereine beschlossen und an die EU notifiziert werden. Das Kassa-Prinzip und die vereinsinternen Rechnungsprüfer wird bleiben und für über 90% der Vereine wird es auch keinen Steuerberater brauchen. Es wird eine bessere Absetzbarkeit von Spenden geben, die Steuerbefreiung für gelegentliche „Fundraising-Tätigkeiten“ (Wiesenfeste ohne Registrierkasse), wenn „mäßige“ Preise garantiert und das Fest ehrenamtlich vom Verein organisiert wird, Befreiung von GIS, Stempelsteuer und Registergebühr und weiterhin zusätzliche Einnahmequellen über die 2 und 5 Promill-Regelung, Beiträge der öffentlichen Körperschaften, Spenden und Konventionen mit der öffentlichen Hand. Einige Einschränkungen werden sich in Rom auch in einem zweiten Moment beseitigen lassen Das Ehrenamt wird es weiterhin geben, wie wir es in Südtirol gewohnt sind. Es sind jetzt viele unterwegs, ganz vorne der Landeshauptmann, die dafür „fußeln“ .


Interview: Erwin Bernhart

Mittwoch, 27 Juli 2022 08:08

Raubäume und Totholz schaffen Lebensraum

St. Valentin/Haidersee - Ich bin kein Fachmann, aber mich hat die Frage, warum da diese Nadel- und Laubbäume am orographisch rechten Ufer einfach in den Haidersee gefällt wurden, so gewurmt, dass ich nachschauen und recherchieren musste. Jetzt weiß ich, dass hiermit ein gutes Ökosystem im Wasser erreicht werden soll. Das finde ich super, denn beim Thema Naturschutz bin ich mit dabei! Unter Raubaum («rauer Baum») versteht man einen frisch gefällten Baum oder Teile davon, der im Uferbereich von Seen und Flüssen der Strukturverbesserung dient. Vor einigen Jahren begann der Fischereibesitzer Uferbäume direkt in den See zu fällen und sie dort liegen zu lassen. Das Laub, die Nadeln und das Geäst der gefällten Bäume sollten Verstecke und Nahrung für Fische und Kleintiere bieten. Inzwischen liegen über 40 Raubäume und Totholz am und im See. Sie bieten Schutz vor Raubfischen und Fisch fressenden Vögeln. Wohl kaum bewusst ist den Fischen, dass sie in den Bäumen auch vor den für sie nicht minder gefährlichen Anglern geschützt sind. Der Barsch nutzt das Astwerk auch zur Befestigung seines Laichs, ähnlich wie der Hecht. Auf den Ästen der Bäume entwickelt sich rasch ein lebender Überzug aus Algen und Kleintieren. Er dient einerseits den Fischen als Nahrung und trägt anderseits zur Reinigung des Wassers bei. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass es sinnvoller ist, jedes Jahr einige wenige Bäume und in größeren Zeitabständen ins Wasser zu fällen, als viele auf einmal. So erreicht man, dass die Wasserfauna jederzeit von Bäumen in verschiedenen Zerfallsstadien und mit entsprechend unterschiedlichen Funktionen profitiert.
Andreas Waldner

Mittwoch, 27 Juli 2022 08:07

„Blöde Vertrags-Situation“

Mals - Zu einer unguten Vertragssituation ist es in der Gemeinde Mals gekommen. Es betrifft das E-Werk Saldur in Matsch und die Ausgangslage ist kompliziert. Den Strom, der im Saldurwerk erzeugt wird, verkaufen die beiden Gesellschafter - die Gemeinde Mals (70%) und die Fraktion Matsch (30% - an einen Trader. Seit zwei Jahren nimmt der Südtiroler Energieverband (SEV) den in Matsch erzeugten Strom zu einem Fixpreis ab. Weil der SEV einen Vertrag mit dem VEK hat, in dem ein Passus von einer jährlichen Mindestmenge an Strom drinsteht, kommt es nun zu unguten lokalen Rechtsstreitigkeiten. Denn im Jahr 2021 ist der Generator in Matsch in Tilt gegangen, so dass es für knapp zwei Monate, vom 10. Juni bis zum 3. August, zu einem Produktionsausfall gekommen ist und zwar just in den zwei wasser- und damit ertragreichsten Monaten. Die vertraglich festgelegte Mindestmenge an Strom wurde durch diesen Zwischenfall unterschritten. Der SEV musste die entgangene Strommenge auf dem freien Markt zu teurem Geld einkaufen. Der SEV und in seiner Mittlerrolle das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) fordern von der Gemeinde Mals und von der Fraktion Matsch nun Schadenersatz.
„Für den Ausfall des Generators, für einen Maschinenbruch gibt es keine Versicherung“, sagt der Malser BM Josef Thurner. Die Gemeinde Mals bringt sich gegen die Schadenersatzforderung mit dem Rechtsanwalt Karl Zeller in Stellung und hat mit dem Ausschussbeschluss 279 ein an den beklagten Schaden errechnetes Honorar von netto 52.000 Euro (inklusive Mehrwertsteuer und Fürsorgebeiträge rund 76.000 Euro) vorgesehen. Der Streitwert dürfte also gemessen am Anwaltshonorar beträchlich sein. „Wir sind die Beklagten“, sagt BM Thurner. Die Staatsadvokatur in Trient hat die Vertretung der Gemeinde Mals abgelehnt. Karl Zeller ist deshalb in Frage gekommen, weil er in der Causa Saldurwerk schon in der Vergangenheit tätig war und die Materie bestens kennt. Thunrner spricht von einer „blöden Vertragssituation“. Die Sache gehe laut Thurner vor Gericht.
Der für Südtiroler Verhältnisse kleine Trader SEV, offenbar von der selbst verschuldeten Vertragssituation peinlich berührt, strebt möglicherweise trotz seines Vorpreschens eine außergerichtliche Lösung an. Demnächst soll es ein Treffen der Streithansl geben.
Es gibt vom Saldurwerk auch Positives zu vermelden: Die Problematik mit dem GSE hat sich gelöst und das Saldurwerk erhält die Förderungen, rückwirkend auf den Produktionsbeginn 2016. Mit einem Fixpreis von 112 Euro pro Megawattstunde, da sind die Förderungen enthalten, wird der Saldurstrom 25 Jahre lang bedacht, sagt BM Josef Thurner. (eb)

Mittwoch, 27 Juli 2022 12:08

Drohkulisse abgebaut

Graun - Der Gemeinderat von Graun hat auf Vorschlag von BM Franz Prieth auf eine von ihm selbst aufgebaute Drohkulisse wieder rasch abgebaut. Es geht darum, wie man mit den Grundbesitzern in Langtaufers wegen der Langlaufloipe umgehen will.

von Erwin Bernhart

Mit den Langtauferer Bauern ist nicht gut Kirschen essen. In der Vergangenheit hat es immer wieder Widerstand und kleinere Scharmützel im Tal gegeben und zwar wegen der Langlaufloipe, vor allem wegen der Großveranstaltung „La Venosta“. Um die Widerspenstigen zu zähmen, hat BM Franz Prieth eine Drohkulisse augebaut, die es in sich hatte: Auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 11. Juli stand schlicht: „Langlaufloipe samt Beschneiungsanlage: Deklarierung des öffentlichen Interesses (Gemeinnutzungserklärung)“. Ziel der Drohung war es, den Grundbesitzern ein Servitut für die Benutzung der Langlaufloipe in Melag ins Grundbuch schreiben zu lassen. „Um Planungssicherheit haben zu können“, wie es BM Franz Prieth formulierte. Über diese Vorgangsweise waren die Grundbesitzer in Langtaufers sehr aufgebracht. Die Referentin Manuela Wallnöfer musste im Vorfeld der Ratssitzung eine Versammlung mit den Grundbesitzern einberufen. BM Franz Prieth sprach von einem konstruktiven Gespräch, im Tal spricht man davon, dass dem BM bei diesem Treffen in Melag ordentlich die „Kutteln gewaschen“ worden sind. Die Eintragung eines Servitutes und eine Beschneiungsanlage lehnen die Grundbesitzer rundweg ab. Man wolle nun die Vereinbarungen neu aufsetzen, sagte Prieth und die Angelegenheit einvernehmlich lösen. Die Drohkulisse wurde abgebaut und der Tagesordnungspunkt einstimmig fallen gelassen. Lob dafür, die Dinge mit den Grundbesitzern einvernehmlich lösen zu wollen, kam vom Ratsmitglied Valentin Paulmichl. Das sei der richtige Weg.
Bei der Ratssitzung wurde der Entwurf des Gefahrenzonenplanes, online vorgetragen von Andreas Heinz von Planteam GmbH, genehmigt. Seit zwei jahren sei man mit der Dokumentenerstellung unterwegs und den Bürgern, den betroffenen Grundbesitzern sei der Entwurf bereits vorgestellt worden. Langtaufers ist von Lawinen- und Wassergefahren besonders betroffen. Bei den Lawinengefahren liegen 11 Gebäude und bei den Wassergefahren 8 Gebäude in der roten Zone. Der Langtauferer Gemeinderat Sepp Thöni sagte, dass er im Entwurf die Lawinen in Melag, orografisch links, vermisse. BM Prieth sagte, dass es sich beim Gefahrenzonenplan um ein dynamisches Instrument handle und dass in den kommenden Jahren viel an Verbauungen bevorstehe. Der Entwurf wurde genehmigt, kommt nun in die Dienstellenkonferenz, dann zu einer zweiten Lesung in den Gemeindrat und letztlich in die Landesregeirung.

Mittwoch, 27 Juli 2022 08:04

Mals ist Corona-Hotspot

Mals - In der Gemeinde Mals sind die Coroaninfektionen in den letzten Tagen rapide angestiegen und Mals ist zu einem Hot-Spot der sommerlichen Coronawelle geworden. Hatte Mals vor 14 Tagen mit 28 Infizierten eine 7-Tage-Inzidenz von 509, so ist diese Zahl von Tag zu Tag angestiegen. Am Freitag (15. Juli) waren es 40 Infizierte (Inzidenz von 736), am Samstag , den 16. Juli waren es 52 Infizierte (Inzidenz 943), am Montag, den 18. Juli gab es bereits 63 Infizierte (Inzidenz von 1132), am Dienstag darauf blieb es bei 62 Infizierten (Inzidenz 1094), am Mittwoch 79 Infizierte (Inzidenz 1245), am Donnerstag vor einer Woche waren es 78 Infizierte mit einer Inzidenz von 1283. Mit dem Anstieg der Zahl der Infizierten steigt auch die Infektionsrate. Gar einige Malser haben wegen dieser ansteigenden Infektionsraten große Sorgen und fragen sich, ob dieses Phänomen von Seiten der Gemeindeverwaltung überhaupt wahrgenommen wird und ob denn irgendetwas unternommen werden. Der Malser BM Josef Thurner (Bild) nimmt’s gelassen. Auf Nachfrage vom Vinschgerwind sagt Thurner locker, dass man da nichts tun könne. Momentan gebe es derzeit keine größeren Regelungen. Ein Mahnen zur Vorsicht macht Thurner nur in kleinem Kreis, in Gesprächen oder bei Sitzungen. Es gehe eben Auf und Ab, sagt Thurner. Thurner sagt, dass Mals eben eine große Gemeinde sei, mit vielen Nächtigungen, mit vielen Pendlern in die Schweiz und vielen Aus- und Einpendlern. Da müsse man durch, sagt Thurner. Beruhigung für sorgenvolle Bürger:innen ist das keine. (eb)

Im Jahr 2021 ist die Zahl der Straßenverkehrsunfälle (1.493) und die Zahl der verletzten Personen (1.967) in Südtirol im Vergleich zu 2020 um 20% gestiegen. Währenddessen ist die Zahl der Todesopfer mit 24 auf den absolut niedrigsten Wert in der Geschichte gesunken (-22,6%). 50% der Verkehrsunfälle ereignen sich auf Straßen im Ortsbereich, während 50% der Todesopfer auf Staatsstraßen zu verzeichnen sind. Im Jahr 2021 gab es 17 Verletzte auf Elektroscootern. Die Zahl der entzogenen Führerscheine in allen Altersklassen unter 34 Jahren steigt an.

Mittwoch, 27 Juli 2022 07:02

Die Vier Jahreszeiten

Schlanders/Circolo Culturale Val Venosta - Nach fast genau einem Jahr Stillstand wegen Corona nimmt der Circolo Culturale Val Venosta wieder seine Tätigkeit auf. Den Auftakt wird am Samstag, den 06. August 2022 das Konzert „Le quattro stagioni/Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi (1678-1741) bilden. Der Präsident des Circolo Culturale Val Venosta Leonardo Pellissetti, der Vize-Präsident Renato Gallo und der, so sagt es Leonardo Pellissetti, „de-facto-Präsident“ Pietro Zanolin sind erfreut darüber, dass es gelungen ist, wiederum das Kreativ-Ensemble nach Schlanders einladen und so eine internationale, musikalische Vielfalt in den Vinschgau bringen zu können.
Das Konzert findet um 15.30 Uhr im Altersheim von Schlanders und um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders statt. Es sind also zwei Konzerte an einem Tag. Das Konzert wird vom Kreativ Ensemble gestaltet, welches 1983 gegründet worden ist. Das Kreativ Ensemble besteht aus internationalen Musikern, die in bedeutenden italienischen Orchestern spielen, im Orchester von Padua und des Veneto, im „Orchestra dei Pomeriggi Musicali di Milano“ und im Orchester Haydn von Bozen und Trient. Im Ensemble spielen Sonja Domuscieva, erste Geige, Franco Turra, zweite Geige, Giuseppe Miglioli, Viola, Fernando Sartor, Violoncello. Als Solisten spielen Victoria Borissova - Geige, Roberto Loreggian - Cembalo.
Bleibt zu erwähnen, dass auch seitens der Altersheimleitung die Initiative für das Konzert im Altersheim sehr positiv gesehen wird. (lp)
Der Eintritt ist frei. 

Mittwoch, 27 Juli 2022 08:01

Gute Fahrt zum Training

Mals - Neuer Sportbus für die Athleten und Trainer der Sportoberschule Mals. Die Südtiroler Sparkasse unterstützte den Ankauf.
Die Zusammenarbeit zwischen der Südtiroler Sparkasse und der Sportoberschule Mals hat Tradition. Das zeigt sich nicht nur bei der Erneuerung des Fuhrparkes, sondern auch beim „Internationalen Sportforum Mals“, welches heuer nach vierjähriger Pause vom 23. bis 29. Juli wieder am Oberschulzentrum Mals stattfindet. Auch die Stiftung Sparkasse fördert jährlich unsere jungen Talente im Rahmen der „Südtiroler Sporthilfe“.


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