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Mittwoch, 07 September 2022 07:22

Strategisches Trostpflaster

Vinschgau/Südtirol - Die Wahl der Laaser BMin Verena Tröger als SVP-VizeObfrau am vergangenen Samstag bei der SVP-Vollversammlung in Meran ist ein strategisches Trostpflaster für die geschundene Tal-SVP im Vinschgau. Das Novum in der SVP, neben einer ladinischen Vertretung zwei Frauen als Vize in der Partei zu haben, muss erst noch seine Wirkung entfalten. Nach der Niederlage von Abi Plangger bei den parteiinternen Vorwahlen für eine Kandidatur für die Camera dei Deputati ist es gut, dass Tröger direkt in der Kraftwerkzentrale der SVP gelandet ist. Den Weg für Tröger frei gemacht hat der Rückzug im Vorfeld der Wahlen der jungen Haflinger BMin Sonja Plank. Überrascht haben die Zustimmungswerte für Tröger. Tröger hat 55,16 der Stimmrechte erhalten, die in Meran gewählt haben. Trögers Wahlergebnis ist noch höher zu bewerten, wenn die Stimmrechte hergenommen, mit denen die Landeshauptmannstellvertreterin Waltraud Deeg aus dem gewichtigen Pustertal als 2. SVP-Stellvertreterin gewählt worden ist: 38,27%.
Mit diesem Ergebnis für Tröger dürfte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass LH Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philip Achammer den Vinschger SVP-Wähler:innen Tröger als mögliche Kandidatin für die Landtagswahlen 2023 anbieten werden. Die Bezirks-SVP selbst wird nach dieser möglichen Logik mit Sepp Noggler und, das wird von vielen Seiten gewünscht, Abi Plangger in den Ring steigen. Also 1 (LH und SVP-Obmann) plus 2 (Vinschger SVP)? (eb)

Mittwoch, 07 September 2022 07:21

Essen und Trinken bei Demenz

Menschen mit Demenz können vergessen zu essen und zu trinken, Speisen nicht mehr erkennen oder den Umgang mit Besteck sowie Tischsitten vergessen. Das ist für alle Beteiligten nicht einfach und deshalb ist es wichtig, das Verhalten und die Probleme von Menschen mit Demenz zu verstehen, um richtig reagieren zu können. In Form eines „Gedächtnisstübele“ lädt die Organisation „Demenzfreundlicher Vinschgau“ am 21. September 2022 von 15 bis 17 Uhr zu einem Vortag mit Karin Pörnbacher in die Bibliothek Schlandersburg. Anmeldung bibliothek@schlanders.it Tel.:0473 737780

Mittwoch, 07 September 2022 07:20

Wir wünschen maskenfrei

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Den Schulen und der Bevölkerung darinnen wünschen wir für das angelaufene Schuljahr 2022/2023 Maskenfreiheit und beim Studieren und im Unterricht freies Atmen. Einen guten Schulstart den Schüler:innen, den Lehrer:innen, den Schuldiener:innen und dem Reinigungspersonal und den Direktor:innen! Den Mamas und den Papas wünschen wir wohlwollendes Verhalten den Bildungseinrichtungen gegenüber - Einmischung wenn notwendig und Zurückhaltung immer dann, wenn Schule Probleme selbst lösen kann. Auch Schule ist in diesem Sinne Politik, eine res pubblica.
Der Politik wünschen wir auch Maskenfreiheit. Da ist natürlich etwas anderes gemeint. Von vielen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, dass sich der Abi Plangger für eine Kandidatur zum Landtag 2023 outen und rüsten solle. Den anhaltenden Solidaritätsschwung im Tal und auch auswärts soll er dazu nutzen. Die Rechnung könnte so aufgehen, dass Abis langjähriger Weggefährte Sepp Noggler dem Abi gegenüber das Wadlbeißen vor den Wahlen wenn nicht aufgeben so doch einschränken wird und mit dem Abi einen gemeinsamen Wahlkampf machen könnte. Eine solche Maskenfreiheit hätte was Befreiendes. Auch die Vinschger SVP weiß, dass diesmal ein Aufbau von Kandidaten früh genug beginnen wird müssen, um entsprechend gewählt zu werden, um dann im verruchten Bozen mitreden zu können. Maskenfreiheit also mit offenem Visier im Vinschgau und dann nach Bozen. Dann mit Maske.

Mittwoch, 07 September 2022 07:18

Dreitägiges Eishockeyfest in Latsch

Latsch - Drei Tage lang stand Latsch im Zeichen des Eishockeysports. Grund dafür war der Vinschgau Cup, der zum sechsten Mal ausgetragen wurde. Die Liste der teilnehmenden Teams konnte sich erneut sehen lassen. Zu Gast im IceForum war neben dem ERC Ingolstadt, der traditionell in dieser Zeit ein Trainingslager in Latsch absolviert, der HC Bozen Südtirol Alperia, der HC Pustertal und die Nürnberg Ice Tigers. Während die beiden Südtiroler Vereine in der ICE-Hockeyliga teilnehmen, sind die beiden deutschen Mannschaften in der DEL, der höchsten Liga in Deutschland am Start.
s47 pustertalDen zahlreichen Fans wurde Eishockey vom feinsten geboten. Es fanden spannende Partien auf hohem Niveau statt und die vielen Zuschauer sorgten für eine tolle Atmosphäre. Während der HC Pustertal in der Eröffnungspartie den ERC Ingolstadt in der Verlängerung besiegte, gewannen die Nürnberg Ice Tigers am Tag darauf das Match gegen den HC Bozen. Am Sonntag standen die letzten Partien auf dem Programm. Zunächst trafen am Nachmittag die beiden Sieger der vorherigen Spiele aufeinander. Nürnberg besiegte dabei Pustertal und sicherte sich den Turniersieg. Im Abendspiel feierte Ingolstadt einen knappen Sieg gegen Bozen. (sam)

Mittwoch, 07 September 2022 07:16

Leichtathletik: kleine Champions wachsen

Leichtathletikcamp in Latsch und Mals - Der LAC Vinschgau Raiffeisen ASV organisierte vom 1. bis 3. August in Latsch und vom 4. bis 6. August 2022 in Mals wiederum die Leichtathletikcamps. Die knapp 40 Kinder in Latsch und die ca. 20 sportbegeisterten Kinder und Jugendliche aus Mals und Umgebung hatten jede Menge Spaß beim spielerischen Erlernen der verschiedenen Disziplinen der Muttersportart Leichtathletik. Laufen, springen, werfen, aber auch verschiedene Geschicklichkeits- und Koordinationsübungen begeisterten die kleinen Champions von morgen. Vielfältig und einfallsreich gestalteten die Trainer*innen des LAC Vinschgau die Trainingseinheiten und in den Pausen wurden alle mit einer leckeren Jause von den freiwilligen Helfer*innen verwöhnt. Nicht das Resultat des abschließenden Wettkampfs stand im Vordergrund, sondern die Begeisterung und der Spaß an der vielfältigen Bewegung.
Ein besonderer Dank gilt der Raiffeisenkasse Latsch und Mals/Obervinschgau, welche die Medaillen und verschiedene Sachpreise gesponsert haben. Auch den beiden Gemeinden Latsch und Mals sei gedankt für die Unterstützung. Wir freuen uns schon wieder auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt „Auf die Plätze, fertig, los!“

Mittwoch, 07 September 2022 07:47

„Die Olympischen Spiele sind mein Fernziel“

Barbara Gambaro träumt von den Olympischen Spielen in Paris. Die Sportschützin aus Schlanders machte kürzlich mit ihrem Podestplatz beim Weltcup in Südkorea nicht nur landesweit, sondern auch international auf sich aufmerksam. In Kürze nimmt sie an der EM, anschließend an der WM teil. Dort werden die ersten Quotenplätze für Olympia 2024 vergeben.

Von Sarah Mitterer

Volle Konzentration, einatmen, Ruhe bewahren, Ziel anvisieren, Schuss – diesen Ablauf kennt Barbara Gambaro aus Schlanders bestens. Die 30-Jährige gehört seit ihrem 16. Lebensjahr der italienischen Nationalmannschaft der Sportschützen an und weiß genau, worauf es in dieser Sportart ankommt: der mentale Faktor. Denn der Schießsport wird auch als Präzisionssport bezeichnet. Gerade einmal ein einziger Millimeter kann über das Weiterkommen in die nächste Runde, die Olympiaqualifikation, über Sieg oder Niederlage entscheiden. Und genau dies ist es, was Barbara so sehr am Sportschießen gefällt: „Es ist dieser Kampf mit sich selbst, der mich so sehr fasziniert. Diese Sportart bringt eine enorme mentale Anstrengung mit sich. Man muss lernen ruhig zu sein und sich nur auf diese eine Sache zu konzentrieren.“
Ihre Liebe zum Sportschießen entfachte bei den Sportschützen Schlanders/Kortsch. Die damals 10-Jährige begleitete ihre Eltern öfters zum Schießstand nach Kortsch und absolvierte dort ihre ersten Schießversuche mit dem Luftgewehr. „Ich habe gemerkt, dass ich das gar nicht so schlecht mache“, erklärt die Sportschützin mit einem kleinen Lächeln. Es folgten Teilnahmen an verschiedenen Wettkämpfen und an den Italienmeisterschaften. Eine entscheidende Wende nahm ihre sportliche Karriere im Alter von 15 Jahren, als sie zu einem Sichtungsschießen für die Nationalmannschaft eingeladen wurde und den Sprung ins Team schaffte. Von jenem Zeitpunkt an investierte die amtierende Italienmeisterin, die der Sportgruppe „Fiamme oro“ angehört, ihre gesamte Freizeit in den Sport. Sie begann fürs Training mehrmals die Woche nach Eppan zu fahren, sammelte Erfahrung auf internationalem Boden und übte ihre Leidenschaft nun professionell aus. Fünf bis sechs Mal in der Woche trainiert Barbara, neben dem Schießtraining steht auch stets das Trockentraining sowie ein Mentaltraining an. „Man muss lernen mit Niederlagen umzugehen“, erklärt sie.
Ihren bisher größten Erfolg feierte sie vor rund einem Monat beim Weltcup im südkoreanischen Changwon. Dort sicherte sie sich im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber den zweiten Platz und kletterte erstmals in ihrer Karriere auf ein Weltcuppodium. „Ich hatte nicht damit gerechnet und mich schon sehr darüber gefreut, es ins Finale der Top 8 geschafft zu haben!“, berichtet sie stolz. Mit ihrem zweiten Platz erhielt sie endlich die Bestätigung, dass sich ihr hartes Training und ihr jahrelanger Einsatz ausgezahlt haben. Ihre weiteren Ziele sind klar gesetzt: „Die Teilnahme an den Olympischen Spielen sind mein Fernziel. Jetzt konzentriere ich mich zunächst auf die EM und die WM.“ Im September finden in Polen die Europameisterschaften statt, im Oktober werden in Kairo die Weltmeister gekürt. Dort werden die ersten Quotenplätze für Olympia vergeben. Wenn Barbara also in nächster Zeit durch das Visier ihres Gewehrs schaut, dann ist ihr Blick nicht nur auf die 50 Meter entfernten Scheiben gerichtet, sondern ein wenig auch nach Paris.

Mittwoch, 07 September 2022 07:14

Kniend, liegend, stehend…

Sportschießen
…In dieser Reihenfolge müssen Sportschützen beim Dreistellungskampf 60 Schüsse abgeben, jeweils 20 pro Positionen. (sam)

Mittwoch, 07 September 2022 07:13

Zwei Vinschger in der Nationalmannschaft

Sportschießen
Neben Barbara Gambaro gehört mit Simon Weithaler aus Naturns ein weiterer Vinschger der italienischen Nationalmannschaft der Sportschützen an. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bartholomäus, 24. August 2022

Das Rotwildmanagement im Nationalpark Stilfserjoch unter Einschluss von herbstlichen Abschüssen kann und muss fortgesetzt werden. Die wissenschaftliche Grundlage dazu bildet ein auf fünf Jahre ausgelegter Managementplan zum Erhalt und zur Regulierung des Rotwildes in den drei geografischen Untereinheiten des Südtiroler Anteiles am Nationalpark. Dieser Mehrjahresplan für den Zeitraum 2022 -2026 ist vom Bozner Faunentechniker Davide Righetti verfasst und vom nationalen Institut für den Schutz und die Erforschung der Umwelt (ISPRA) positiv begutachtet worden. Die Südtiroler Landesregierung hat den Managementplan mit ihrem Beschluss Nr. 514 am 22. Juli 2022 genehmigt.

Die Vorgeschichte
Im Zeitraum 1997-1999 hatten wir als Konsortium Nationalpark Stilfserjoch im Herbst mit Einverständnis des Umweltministeriums im Martelltal jeweils 150-200 Stück Rotwild abschießen lassen, weil aus völlig abgemagerten und verkoteten Tieren berechtigter Verdacht auf Tierkrankheiten bestand. Post mortem wurden die biometrischen Maße der Tiere aufgenommen und die entnommenen Organe im Labor auf 30 verschiedene Bakteriosen und Virosen untersucht. Diese Untersuchungen hatten damals ergeben, dass ein Drittel der Rotwildkälber im Martelltal an Paratuberkulose erkrankt oder Träger von Paratuberkulose war. Es bestand auch die Gefahr, dass diese Krankheit von den Wildtieren während der sommerlichen Alpung auf die Nutztiere überginge.
Das staatliche Rahmengesetz über die geschützten Gebiete Nr. 394/1991 verbietet im Artikel 11, Absatz 3 Wildtiere in Nationalparken zu stören, zu fangen und zu töten. Das Gesetz sieht Ausnahmen nur in zwei Fällen vor: erstens bei Krankheit und Seuchengefahr und zweitens bei nachgewiesenem Ungleichgewicht zwischen der Anzahl einer Tierart und dem verfügbaren Lebensraum.
Neben der Erkrankung an Paratuberkulose war in einigen Untereinheiten des Nationalparks auch dieses Ungleichgewicht zwischen Wilddichte und Lebensraum für das Rotwild gegeben. Es waren nämlich massive Verbiss-Schäden am Baumbestand des Waldes und auch Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen und dabei hauptsächlich in den Dauerwiesen und in den Beerenkulturen zu verzeichnen.
In der Folge wurde während der Präsidentschaft von Professor Annibale Mottana vom Konsortium park statNationalpark als damalige Führungsstruktur des Parks für dessen Südtiroler Länderanteil ein erster, auf drei Jahre ausgelegter Managementplan für das Monitoring, die Kontrolle und die Regulierung der Rotwildpopulation in den Jahren 2000 – 2002 ausgearbeitet. Dabei wurden die beiden oben genannten Ausnahmen des staatlichen Rahmengesetzes zum Eingreifen bei Wildtieren in Nationalparken als juridische Grundlage bemüht. Der Plan wurde vom Wildbiologischen Institut (damals INFS – Istituto Nazionale per la Fauna Selvatica) als Referenzinstitut für das Umweltministerium positiv begutachtet. Ein Hauptziel des Planes war die Reduzierung der Rotwilddichte von 10 Stück je 100 Hektaren auf 5 St./100 ha. Das Umweltministerium (mit dem damaligen Minister Edo Ronchi) verfolgte die Umsetzung des ersten Managementplanes mit Interesse, äußerte sich formal aber nicht schriftlich. Der Plan des Nationalpark Stilfserjoch war nämlich das erste Exempel staatsweit für Eingriffe in eine Wildtierpopulation in Nationalparken unter Bemühung der Ausnahmen laut Artikel 11, Absatz 3 des staatlichen Rahmengesetzes.
Nach der Umsetzung des ersten Dreijahresplanes wurden zwischen 2002 und 2021 mehrere Drei- bzw. Fünfjahrespläne erstellt, genehmigt und umgesetzt, ohne dass die angestrebter niedrigere Rotwilddichte vollends erreicht werden konnte.
Im Februar 2016 ist das Konsortium Nationalpark Stilfserjoch als Verwaltungsstruktur für den Nationalpark aufgelöst worden. Kraft einer Durchführungsbestimmung zum Sonderstaut der Autonomen Region Trentino Südtirol und eines eigenen Regionalgesetzes für die Lombardei sind die Verwaltungskompetenzen zum Park vom Konsortium für den jeweiligen Flächenanteil in Anerkennung des Subsidiaritätsprinzips von Seiten der staatlichen Regierung an die Länder Lombardei, Trentino und Südtirol übergegangen.

Der neue Managementplan 2022 – 2026
In den zwei Südtiroler Untereinheiten des Nationalparks Mittelvinschgau mit Martell und Gomagoi bis Taufers (einschließlich der Abschüsse in den parkangrenzenden Revieren) sind in den Jahren 1997 – 2021 insgesamt 8084 Stück Rotwild durch herbstliche Abschüsse entnommen worden. Im gleichen Zeitraum 1997-2021 wurde in den beiden Mikroregionen ein Gesamtbestand von 28.539 Stück Rotwild gezählt und hochgerechnet. Die Gesamtzahl der Abschüsse in 25 Jahren betrug somit im gleichen Zeitraum 28,3 % des Gesamtbestandes. Vereinfacht ausgedrückt: Ungefähr ein Viertel der Population wurde durch Abschüsse entnommen und die Verbiss-Schäden konnten nur unzureichend gedrückt werden.
Die Abschüsse erfolgten in der Regel zwischen 15. Oktober und 15 (bzw. 31.) Dezember unter Mitwirkung und Beteiligung jener ortsansässigen Jäger, welche sich einem vorausgehenden Einschulungskurs in die Ziele des Managementplanes unterzogen hatten. Wie bereits oben ausgeführt, ist die angestrebte verringerte Dichte des Rotwildes noch nicht erreicht worden und die Verbiss-Schäden im Forst sind weiter gestiegen. Im Jahr 1995 hatte Giorgio Carmignola, damals Mitarbeiter im Südtiroler Landesamt für Jagd und Fischerei, die verbissenen Endtriebe der Waldbäume auf insgesamt 324 Probeflächen der Südtiroler Parkfläche und darüber hinaus im restlichen Vinschgau erhoben. In diesem Jahr 1995 waren die Endtriebe von 61,1 % der Bäumchen über 25 cm Höhe vom Wild verbissen. In den Jahren 2012 – 2014 wurde die Erhebung der Verbis-Schäden an Nadel- und Laubbäumen nach der gleichen Methodik wie 1995 von Anna Bonarda wiederholt. Aus dem Vergleich der Abbildungen (unten) von den beiden Mikroregionen Mittelvinschgau und Obervinschgau erkennt man an der Häufung der roten Felder, dass die Verbiss-Schäden im Wald nicht abgenommen, sondern zugenommen hat.
Im neuen Managementplan für das Rotwild 2022 – 2026 kommen dessen Autoren Davide Righetti, Luca Pedrotti, Stefanie Winkler und Hanspeter Gunsch unter Bezugnahme auf die Felderhebungen von Anna Bonarda zu folgenden zusammenfassenden Schlussfolgerungen:
• Die Naturverjüngung des Waldes hat sich von der ersten forstlichen Erhebung zu den Verbiss-Schäden 1995 zur zweiten 2012 – 2014 verschlechtert.
• In seiner Artenzusammensetzung nach Baumarten hat der Wald durch den Wildverbiss eine selektierende Entmischung erfahren.
• Die Verbiss-Schäden haben sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen des Nationalparks zugenommen.
• Vom Wildverbiss besonders betroffen ist die Weißtanne. Deren Verjüngung durch Naturaussaat unterbleibt im gesamten Untersuchungsgebiet vollkommen. Es gibt keine Jungtannen über 70 cm Höhe mehr. Dies ist insbesondere für den „Brugger Wald“ zwischen Glurns und Taufers zu beklagen. In diesem Wald stockt eine ökologisch und genetisch äußerst wertvolle, inneralpine Varietät der Weißtanne, die besonders trockenresistent ist.
• Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass das Rotwild der Hauptverursacher der Verbiss-Schäden und damit der ausbleibenden Verjüngung des Waldes ist.
• Die Heimweide von Nutztieren und deren Almsömmerung spielen im Vergleich zu den Verbiss-Schäden durch das Rotwild eine untergeordnete Rolle.

Der Wolf kann die Rotwilddichte nicht richten
Zur spontanen Rückkehr und zur Ausbreitung des Wolfes in den Alpen schreibt Davide Righetti in seinem Bericht auf S. 9, dass man aus den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft vorsichtig feststellen kann, dass der Wolf als Großer Beutegreifer auch bei territorialer Stabilität einer Wolfspopulation kein begrenzender Faktor für die Huftiere unter den Wildtieren ist. Bestenfalls führt die Präsenz des Wolfes zu einer größeren räumlichen Zerstreuung der an bestimmten Orten sehr verdichteten Rotwildpopulation.

Erkenntnisse und Ziele
Davide Righetti und die Mitautoren des Rotwild-Managementplanes 2022-2026 fassen die Erkenntnisse aus den bisherigen 20 Jahren der Rotwildregulierung im Nationalpark so zusammen und bestätigen die Fortschreibung der Ziele auch für den neuen Fünfjahresplan:
• Im Südtiroler Flächenanteil des Nationalparks Stilfserjoch gibt es eine zahlenmäßig sehr konstante, gut altersstrukturierte und räumlich verteilte Rotwildpopulation.
• Das Rotwildmanagement im Nationalpark ist eingebettet in die land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Gebietes, das auch Dauersiedlungsgebiete mit geschlossenen Siedlungskernen und Einzelhöfen und deren Wirtschaftsflächen aufweist.
• Die ökologischen Schieflagen durch weiterhin bestehende, zu hohe Rotwilddichten sollen durch die Maßnahmen des neuen Fünfjahresplanes abgefedert werden.
• Die Bewirtschaftung des Waldes soll dergestalt erfolgen, dass der Baumbestand Verbiss-Schäden in Grenzen besser verträgt.
• Auch die immer noch leicht möglichen Sichtungen, die Beobachtungen, Zählungen und Hochrechnungen des Rotwildbestandes bestätigen seine nach wie vor, zu hohe Dichte.
• Durch die regulierenden Zugriffe auf das Rotwild erholt sich der Bestand des Rehwildes.
• Das Rotwild wird aber auch als ein Wert an sich aufgefasst, welcher ökonomischen, sozialen und ökologischen Nutzen auf lokaler und staatlicher Ebene generiert.
• Aufgabe der Parkverwaltung ist es unter anderem, das ökologische Gleichgewicht und die soziale Akzeptanz des Parkes in eine gute Balance zu bringen.
Da der neue Fünfjahresplan zum Rotwildmanagement im Nationalpark viele weitere statistische Angaben über den Langzeitraum 1997 – 2021 enthält, welche meines Erachtens eine breitere Öffentlichkeit und im Besonderen die an den Regulierungsmaßnahmen seit Jahren beteiligten Jäger interessieren, werde ich einem zweiten Zeitungsbeitrag noch einmal auf die Inhalte dieses Fachplanes zurückkommen.

Vor dem Hintergrund von explodierenden Kosten und Versorgungsengpässen sind Energie sparen und richtig Heizen zwei besonders gefühlte Themen und wichtiger denn je. Deutschland macht es vor: 20 Prozent Energie sollen im Winter eingespart werden. In einem öffentlichen Gebäude wird die Höchsttemperatur am Büro-Arbeitsplatz deshalb auf 19 Grad Celsius abgesenkt - je nach Art der Tätigkeit gelten andere Höchsttemperaturen, etwa zwölf Grad bei körperlich schwerer Tätigkeit. Das gilt ab 1. September. In Italien wurde diesbezüglich noch keine Maßnahmen getroffen – bis zu den Parlamentswahlen herrscht Stillstand.

Wir haben - unabhängig davon - nachfolgend einige einfache Tipps eingeholt, wie Energie und damit Geld gespart werden kann:

Temperatur senken

In vielen Haushalten sind Räume zu warm beheizt. Schon das Senken der Raumtemperatur um einen Grad reduziert den Energiebedarf bereits um fünf bis sechs Prozent. Dabei sollten jedoch bei ungenutzten Räumen 16 °C nicht unterschritten werden, da sonst die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit an den Wänden kondensieren kann. Über Nacht oder wenn man sich mehrere Stunden nicht in der Wohnung aufhält, ist es sinnvoll, die Temperatur um einige Grad abzusenken. Bei längeren Abwesenheiten kann die Temperatur weiter gesenkt werden.
Die ideale Raumtemperatur im Wohnzimmer liegt bei 20 bis 23 Grad Celsius. Im Schlafzimmer sind 16 bis 18 Grad ausreichend. Auch die Küche muss mit 18 bis 20 Grad nicht übermäßig geheizt werden. In Wohn- und Kinderzimmer sind 20 bis 22 Grad ein guter Richtwert. Das Bad wird mit 23 Grad am wärmsten gehalten.

 

Thermostat ventile

Mit ihnen wird die gewünschte Raumtemperatur am Heizkörper oder der Flächenheizung eingestellt. Sie regulieren energiesparend die Zufuhr von Heizwasser bis die eingestellte Temperatur erreicht ist. Mit elektronischen Thermostaten ist es einfacher die ideale Raumtemperatur einzustellen.

 

Heizkörper nicht bedecken

Damit sich die Wärme nahe der Heizkörper nicht staut und sich im ganzen Raum gleichmäßig verteilen kann, sollten Möbel, lange Vorhänge oder Verkleidungen den Heizkörper nicht verdecken.

 

Heizung entlüften

Wenn der Heizkörper, trotz voll aufgedrehter Thermostate, nicht mehr richtig warm wird, kann es sein, dass sich zu viel Luft darin befindet und der Heizkörper sich nicht mehr vollständig mit heißem Wasser füllen kann. Damit der Heizkörper wieder effizient arbeiten kann und keine Energie verschwendet wird, sollte er entlüftet werden. Nur so wird gewährleistet, dass auch die volle Wärme in den Raum abgegeben wird. Dafür braucht man lediglich einen Entlüftungsschlüssel, einen Kübel und ein Handtuch. Nicht ganz so einfach gestaltet sich dieser Prozess bei einer Fußbodenheizung. Es ist empfehlenswert, die Entlüftung von einem erfahrenen Heizungsinstallateur durchführen zu lassen.

 

Rohre und Puffer dämmen

Bei einer zentralen Heizungsanlage ist darauf zu achten, dass Heizungsrohre und Pufferspeicher gut gedämmt sind, damit nicht zu viel Wärme verloren geht.

 

Pumpentausch

Ältere, ineffiziente Umwälzpumpen, die für die Wärmeverteilung zuständig sind, sollten gegen moderne Hocheffizienzpumpen ausgetauscht werden. Diese können ihre Leistung an den tatsächlichen Bedarf anpassen und so den Stromverbrauch im Vergleich zu älteren Modellen um bis zu 80 Prozent senken.

 

Türen schließen

Die Türen zu unbeheizten oder weniger beheizten Räumen schließen, damit die Wärme nicht entweichen kann.

 

Abdichten von Fenstern und Türen

Oft geht über undichte Fenster und Türen viel Energie verloren. Eine kostengünstige Art, Heizenergie zu sparen, ist daher das Abdichten mit elastischen Dichtungsbändern. Dieser kurzfristigen und kostengünstigen Lösung, ist natürlich ist eine energetische Sanierung mit dem Austausch von Fenstern und Türen zu bevorzugen.

 

Stoßlüften statt Kipplüften

Frischluft in Haus und Wohnung ist vor allem in der kalten Jahreszeit wichtig, da in den Räumen meist eine trockene Heizluft herrscht. Durch die niedrigen Temperaturen sollte der Luftaustausch möglichst schnell durch ein weit geöffnetes Fenster passieren. Denn bei einem gekippten Fenster geht auf Dauer die Wärme des Raumes verloren. In den Wintermonaten empfiehlt es sich daher, 2 bis 3 Mal täglich für einige Minuten durchzulüften. Grundsätzlich gilt: Je wärmer es draußen wird, desto länger kann das Fenster beim Stoßlüften geöffnet bleiben.

Was genau ist am Kippen schlecht?
Ist das Fenster dauerhaft gekippt, kühlt nicht nur die Luft im Raum aus. Auch die Wände werden kühl, was die Temperatur im Raum dauerhaft beeinflusst. An kühlen Wänden kondensiert jedoch sehr leicht Feuchtigkeit. Dadurch werden die Wände dauerhaft leicht feucht sein, was Schimmelbildung begünstigt. Es kommt auf Dauer nur zu einem sehr geringen Luftaustausch, weshalb das Fenster in der Regel lange gekippt wird. Bei einem komplett geöffneten Fenster findet der Luftaustausch sehr schnell statt. Idealerweise sind zwei Fenster an gegenüberliegenden Seiten des Hauses gleichzeitig geöffnet, dann geht es noch schneller.

So lange sollte gelüftet werden
Wie lange stoßgelüftet werden sollte, hängt von der Temperatur und damit von der Jahreszeit beziehungsweise dem Monat ab. Empfehlenswert ist das Stoßlüften mindestens dreimal täglich.

September und April: 15 Minuten (im September ermöglichen Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen schnelleren Luftaustausch und damit kürzeres Lüften)
Oktober und Mai: 20 Minuten.
November und März: 10 Minuten.
Dezember bis Februar: 5 Minuten.
Juni, Juli und August: länger als 30 Minuten.

Nach dem Baden oder Duschen stoßlüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

(Quelle: Klimahausagentur)


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