Schluderns - Die Rahmenbedingungen am Samstag, den 8. Oktober 2022 konnten nicht besser sein. Es herrschte strahlend blauer Himmel, die Temperatur war angenehm und die Organisatoren vom ASV Schluderns hatten alles bis ins kleinste Detail organisiert. Für Speis und Trank und kleine süße Überraschungen für die einzelnen Telinehmer:innen war bestens gesorgt. Und so wurde das Dorflauf-Finale in Schluderns zu einem Fest für Groß und Klein.
320 Läuferinnen und Läufer aus dem ganzen Land ließen sich das Finale der 42. VSS/Raiffeisen Stadt- und Dorflaufserie am Fuße der Churburg nicht entgehen. Das Startkommando am Rathausplatz gab ihnen der Platzsprecher Josef Platter. Er nahm alle, vom Ersten bis zum Letzten in bewährter Form auch wieder in Empfang. Große Aufmerksamkeit schenkte er den Läufer-innen aus der Einrichtung der Lebenshilfe in Schlanders um Michael Traut und seinem Team. Diese Gruppe wurden - wie auch alle anderen Läufer:innen - vom Publikum mit Applaus bedacht.
Silvia Weissensteiner (ASV Sterzing) und Martin Mayrhofer (SG Eisacktal) holten sich den Tagessieg. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an die Läufer:innen des ASC Laas, die sich auch über den Gesamtsieg in der Vereinswertung freuen konnten.
Die VSS-Stadt- und Dorfläufe erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. In der vergangenen Laufsaison wurden erstmals elf dieser Bewerbe in ganz Südtirol ausgetragen, an denen rund 900 Läuferinnen und Läufer teilnahmen. Große Begeisterung, Einsatz und Kampfgeist prägten auch die Veranstaltung in Schluderns.
Positiver Nebeneffekt der Sportveranstaltung: Der Dorfkern von Schluderns war zur Freude vieler einen Tag lang belebt. (mds)
Glurns/Vinschgau/Südtirol - Viele junge Kicker aus dem Vinschgau verfolgen die Spiele der FC Südtirol in der Serie B sehr aufmerksam. Denn im vergangenen Sommer konnten sie beim Fußballcamp in Glurns eine Beziehung mit Trainern und Spielern des Südtiroler Spitzenclubs aufbauen. Unvergesslich ist vielen die Autogrammstunde mit dem Topspieler Hannes Fink. Doch der Reihe nach: In Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des Südtiroler Amateursportvereins Glurns Stefan Sagmeister und dem Fußball Sektionsleiter Umberto Ghitti hatten die Verantwortlichen des FC Südtirol heuer zum zweiten Mal ein Fußballcamp organisiert. 108 junge Kicker, darunter auch Mädchen, waren mit von der Partie. Sie genossen die Trainingseinheiten, das Rahmenprogramm wie den Schwimmbadbesuch und vor allem auch das Essen, mit dem sie vom Küchenteam um Chefkoch Paul Engl verwöhnt wurden. In Einsatz waren zahlreiche Helferinnen und Helfer, die sich um das Wohl der jungen Sportler:innen kümmerten. Die sechs Trainer des FC versuchten den Kindern den geschickten Umgang mit dem Ball zu vermitteln, wobei in erster Linie der Spaß im Mittelpunkt stand. Doch bei kleinen Wettkämpfen wurden in sechs Gruppen auch Sieger gekürt. Diese erhielten je eine Gratis- Eintrittskarte für ein Serie-B Spiel in Bozen als Geschenk und ermäßigte Eintrittskarten für deren Eltern. „Unser Ziel als Sportverein ist es, den Jugendfußball zu fördern“, erklärt Sagmeister. Der FC-Südtirol hat dasselbe Ziel und hält gleichzeitig Ausschau nach Fußballtalenten. Durch die Camps wird auch der Bezug der Bevölkerung zum FC Südtirol gestärkt. Sagmeister hofft nun, dass 2023 erneut ein Camp stattfindet. Das Interesse der jungen Kicker und Kickerinnen daran teilzunehmen ist jedenfalls groß. (mds)
Mals/Badminton - Schauplatz der diesjährigen Under/Junioren IM war Bozen. In der Landeshauptstadt wurden in den letzten vier Tagen insgesamt 20 Italienmeistertitel der Kategorien U13 – U15 – U17 und U19 gekürt (Dameneinzel, Herreneinzel, Damendoppel, Herrendoppel und gemischtes Doppel). Dabei konnte der südtiroler Nachwuchs 14 IM-Titel gewinnen. Als Badminton Hochburg konnte sich wieder der ASV Mals etablieren – gewann doch deren Athleten gleich 8 IM-Titel und der Malser Verein wurde zum 13. mal (ununterbrochen) vom ital. Badmintonverband als bester Verein ausgezeichnet. Dies die Vereinsrangliste: 1. ASV Mals mit 163,50 Punkten; 2. ASV Überetsch mit 91,50 Punkten und 3. Junior Badminton Mailand mit 56 Punkten
Mals ist bester Verein Italiens und hat die meisten IM-Titel gewonnen – diese Ausbeute kann sich sehen lassen. Das territorale Trainingszentrum des ital. Badmintonverbandes in Mals trägt ihre Früchte und bestätigt die Arbeit, die in Mals mit jungen Athleten gemacht wird. Dies zeigt allein die Ausbeute in der jüngsten Kategorie( U13). In dieser Kategorie gewann der ASV Mals alle 5 IM-Titel – zum Teil waren die Final-GegnerInnen ebenfalls Athleten des ASV Mals. Dies verspricht weiterhin eine „goldene“ Zukunft.
Hervorzuheben sind aus südtiroler Sicht drei Athleten, die alle drei Titel gewonnen haben.
Franzi Hellrigl (U13) vom ASV Mals gewann alle drei IM-Titel;
Anton Gurschler (U13) vom ASV Mals gewann alle drei IM-Titel
Anna Hell in der Kat. U15 und U17 vom ASV Überetsch gewann drei IM-Titel.
An der Spitze dran… und am hinteren Ende des Feldes. So sieht die aktuelle Situation für die fünf Vinschger Mannschaften in der 2. Amateurliga aus. Während Kastelbell-Tschars und Morter sich in der vorderen Hälfte befinden und auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze sind, sieht es für Goldrain nicht so gut aus. Das Team befindet sich auf dem aktuell vorletzten Platz. Doch die Saison ist noch sehr lang.
Von Sarah Mitterer
Die Hälfte der Rückrunde in der zweiten Amateurliga ist gespielt (Stand: 14.Oktober). Bestes Vinschger Team ist aktuell Kastelbell-Tschars, das in sechs Partien elf Punkte sammelte und damit Platz 3 belegt. Zuletzt ergatterte das Team einen Punkt im Derby gegen Schlanders. Fünf Zähler fehlen Kastelbell-Tschars auf den Tabellenführer Tscherms-Marling. Morter, in dessen Reihen mit Johannes Höllrigl einer der Toptorjäger der Liga steht, befindet sich mit dem aktuell vierten Platz ebenfalls in Lauerposition.
Zwei Siege, zwei Untentschieden, zwei Niederlagen – so lautet die Bilanz von Absteiger Schlanders, das im Vorfeld zu den Favoriten auf den Meistertitel gehörte. Mit acht gesammelten Punkten belegen die Schlanderser aktuell den siebten Platz. Dabei sah der Start sehr vielversprechend aus. Die ersten beiden Partien entschied Schlanders für sich und auch im dritten Spiel – das Vinschger Derby gegen Morter, welches hunderte von Fans anlockte – holte man sich einen Punkt. Es folgten zwei Niederlagen, ehe man gegen Kastelbell-Tschars wieder punkten konnte.
Einen Zähler weniger auf dem Konto hat die Mannschaft aus Mals, die sich auf Rang neun befindet. Mals ist bisher die einzige Mannschaft, die dem Spitzenreiter Tscherms Marling durch ein 1:1 unentschieden einen Punkt abknöpfen konnte.
Gerade einmal vier Punkte konnte bisher Goldrain sammeln und befindet sich damit im Tabellenkeller. Den einzigen Sieg in den ersten sechs Partien feierte man zu Hause gegen Marling. Doch noch ist es viel zu früh, um aus den Platzierungen in der Tabelle eine Vorschau auf die gesamte Saison abzugeben. Sowohl an der Spitze als auch im Tabellenkeller ist immer noch alles möglich. Niemand darf sich auf seinen Lorbeeren ausruhen oder jetzt schon den Kopf in den Sand stecken. Die Fußballfans dürfen sich jetzt schon auf ein enges Rennen sowohl an der Tabellenspitze als auch an Tabellenende freuen.
2. Amateurliga
Das Derby steht vor der Tür. Am 22. Oktober empfängt Goldrain zu Hause die Mannschaft aus Morter. Seit Jahren lockt dieses Spiel zahlreiche Fans an. (sam)
2. Amateurliga
Sieben der elf Tore, die Morter in sechs Spielen vorzuweisen hat, gehen auf das Konto von Johannes Höllrigl. In der Torjägerliste belegt er damit Position 2. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Theresa von Avila, 15. Oktober 2022
Die Interaktion zwischen dem Menschen und dem Wald beeinflusste die Geschichte des Waldes auch in den Alpen und damit in unserem Land Südtirol schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte.
Das Erdzeitalter, in dem wir heute leben, ist das Eiszeitalter oder Quartär. Im Lichte der menschengemachten Erwärmung und Klimaänderung ist der Ausdruck „Anthropozän“ oder Menschenzeitalter für unsere Jetztzeit wohl eher zutreffend. Paul Cruitzen, der Nobelpreisträger für Chemie, hat den Begriff „Anthropozän“ 2002 in unseren Sprachgebrauch eingeführt, nachdem die 10 Jahre davor schon eindeutig auf den menschenverstärkten Treibhauseffekt verwiesen haben.
Kälte- und Wärmeperioden
Blicken wir aber weiter zurück in längere erdgeschichtliche Zeiträume. In den letzten zweieinhalb Millionen Jahren sind die Temperaturen für mehrere zehntausend Jahre um ein paar Grad abgesunken und dann für ein paar Tausend Jahre wieder mehr oder weniger stark angestiegen. Dieser Wechsel von Kalt- und Warmphasen kennzeichnete das Klima in den Alpen, in Europa, ja darüber hinaus. Es gab vier Eiszeiten, die nach Flüssen benannt sind: Günz-, Mindel- Riss- und Würm-Eiszeit. Die letzte Kaltphase der Würm-Eiszeit wird dabei auf einen Zeitraum von etwa 115.000 bis 10.000 Jahre vor heute datiert. In den Eiszeiten waren die gletscherbedeckten Flächen natürlich vegetationslos, also pflanzenleer. Vor etwa 18.000 Jahren stiegen die Temperaturen allmählich an und das Eis der Gletscher begann abzuschmelzen. Die Gletscherflächen wichen zurück. Auf den eisfrei gewordenen Flächen begann Pflanzenwachstum mit sporenbildenden Pflanzen wie Algen, Flechten und Moosen. Und allmählich stellten sich erste krautige Blütenpflanzen als Pionierbesiedler unter den Samenpflanzen auf den Gletschervorfelder ein. Jahrhunderte bis Jahrtausende später beginnt Holzwuchs mit schaftbildenden Pionierbaumarten wie Birke und Kiefer. Im Gegensatz zu früheren Warmzeiten verlief die Waldentwicklung nach der Würm-Eiszeit als der letzten langanhaltenden Kälteperiode diesmal anders: Wir sind jetzt in der Steinzeit und es leben jetzt auch in den Alpen – zumindest saisonal und zeitweise – schon Menschen. Die Besiedlung der Zentralalpen stellt man sich nach heutigem Kenntnisstand von Süden her und in einem Dreischritt vor: Von nomadisierenden Jägern und Sammlerinnen über zumindest teilnomadisierenden Hirten mit erster Haustierzähmung zu sesshaften Bauern mit Ackerbau und winterlicher Vorratshaltung.
Homo sapiens wird sesshaft
Die modernen Menschen des Homo sapiens nutzten den Wald und das Wild von Anfang an. Fernwaffen wie Speere und Pfeile kamen vor etwa 20.000 Jahren auf und verbreiteten sich rasch auf dem ganzen Kontinent. Mit dem Übergang von Jäger- und Sammlergesellschaften zu Hirten und Bauern in der Jungsteinzeit ging eine immer intensivere Nutzung des Waldes einher. Etwa 5.000 Jahre vor der Zeitenwende begannen die Bauern der bandkeramischen Kultur in Mitteleuropa mit Ackerbau und Viehhaltung. Auf gerodeten Waldflächen wurden nun Felder zum Ackerbau von Kulturpflanzen wie Einkorn, Emmer, Gerste, Erbsen und Lein u. a. angelegt. Ihr Vieh – Rinder, Schafe und Ziegen – trieben die Bauern zum Weiden in die Wälder. Eine Tradition, die sich über Jahrtausende halten sollte. Doch schon nach wenigen Jahrzehnten gaben die ersten Bauern ihre Siedlungen oftmals wieder auf. Der Grund war möglicherweise ein Nachlassen des Bodenertrages auf den Feldern. Wahrscheinlich war aber auch der zunehmende Mangel an Holz der Grund für die Suche nach neuen Siedlungsplätzen. Nach dem Weiterziehen konnte sich der Wald die verlassenen Siedlungsplätze wieder zurückerobern. Zuerst wuchs Gebüsch auf den Brachflächen, dann folgten die Pionierarten Birken und Kiefer. Den Birken und Kiefern folgten im Flachland weitere Arten, darunter immer mehr Laubbaumarten wie Eichen u.a., um die Pionierarten schließlich zu verdrängen.
Laub- und Nadelhölzer
Im feuchten Klima der gemäßigten Zonen können Laubbäume wegen ihres effizienteren Wassertransportes im Stamm rascher wachsen als Nadelbäume. Die Nadelbäume haben als Wasserleitbahnen mit den so genannten Tracheiden nur einen Typ von Wasserkapillaren. Diese Tracheiden haben allesamt etwa den gleichen, relativ kleinen Durchmesser. Laubbäume hingegen verfügen neben den engen Tracheiden zusätzlich über weitlumige Tracheen als großporige Wasserleitbahnen. Mit diesem zweifach ausgeformten Leitungssystem können Laubbäume weit mehr Wasser in die Baumwipfel leiten als Nadelbäume, wenn dieses Wasser im feuchten Klima in ausreichender Menge verfügbar ist und die Verdunstungsverluste über die Blätter ausgeglichen werden können. Durch das erhöhte Wasserangebot können Laubbäume auch mehr Fotosynthese betreiben als Nadelbäume, ein Grund, weshalb Eichen, Ulmen, Linden, Eschen, Ahorne sich gegenüber Nadelhölzern im Tiefland durchsetzten.
In Gebirgsregionen und Hochlagen wie den Zentralalpen mit ungünstigeren Klimabedingungen, wie intensiver Sonneneinstrahlung und erhöhten Verdunstungsverlusten, Winterkälte mit Bodenfrost und damit Wassermangel waren hingegen die „sparsamen“ Nadelbäume den Laubbäumen überlegen und konnten sich ausbreiten.
Wald entstand immer wieder neu
Auf den vom Menschen geschaffenen und aufgelassenen Freiflächen entstand Wald immer wieder neu. Aber nicht von Beginn der Waldbildung an als geschlossener Hochwald, sondern als Mosaik von Lichtungen, Waldrändern, Wiesen, Hochstaudenfluren und verbuschten Bereichen. Diese Übergangsräume und Saumgesellschaften boten verschiedene Lebensräume, in denen jede heimische Art von Tieren und Pflanzen ihre eigene Nische fand. Und der Artenreichtum war entsprechend groß und wurde immer größer.
Die Römer bringen die Dauersiedlung
Als die Römer um das Jahr 15 v. Chr. bis in das Rheinland und nach Süddeutschland vordrangen, brachten sie eine neue Lebensweise nach Mitteleuropa. Siedlungen und Wirtschaftsflächen wurden jetzt nicht mehr ständig verlagert, sondern blieben dauerhaft bestehen. Regionen, in denen die neue römische Siedlungsweise Fuß gefasst hatte, grenzten nun an andere, in denen – wie in vielen Jahrtausenden zuvor – Siedlungen gegründet und wieder aufgegeben wurden. Die Grenze zwischen zwei so unterschiedlichen Welten war im heutigen Deutschland der Limes, die befestigte Außengrenze des Römischen Reiches, die quer durch Mitteleuropa verlief.
Holzbedarf im Mittelalter
Im Mittelalter kam es auch in den Rand- und Zentralalpen zur weiteren Konsolidierung von Siedlungen. Um die Siedlungen herum lag üblicherweise eine Ackerbaufläche. Und am Außenrand der Ackerbaufläche bestand eine mehr oder weniger feste Außengrenze, jenseits der die Gemeinschaftsweide oder Allmende lag. Die Allmende durfte von allen Bauern des Dorfes gemeinsam als Viehweide benutzt werden. Sie diente aber auch zur Gewinnung von Holz, Streu und anderen Ressourcen. Niemandsland oder besser Jedermannsland.
Mit dem Siedlungsbau stieg der Bedarf an Brennholz. Der zunehmende Holzeinschlag und die Abnahme der Holzvorräte in den Wäldern beunruhigten die Menschen. Deshalb wurden schon im Hoch- und Spätmittelalter erstmals Waldflächen aufgeforstet.
Auf der mittelalterlichen Gemeinschaftsweide gingen die Grenzen von Wald und Offenland fließend ineinander über. Bäume wurden vom Weidevieh verbissen, reagierten beim Laubholz in ihrem Wachstum mit mehrtriebigen Stockausschlägen anstelle eines einzigen Schaftes oder Hochstammes wie ihn die Nadelhölzer ausbilden. In den Gemeinschaften entstanden erste Regelwerke zu den verschiedenen Nutzungen des Waldes, um die Widersprüche zwischen Weide und Bauholzbedarf aufzulösen. So genannte Niederwälder waren auch Energielieferanten, um Erze und Glas zu schmelzen. Mancherorts entstanden auch „Mittelwälder“, in denen einzelne Stämme in die Höhe wuchsen und bis zum Einschlag als Bauholz geschont wurden. So entstand ein zweischichtiger Aufbau des Waldes: Im Laubwaldklima gediehen u. a. auch Eichen und diese schafften es, manchmal als Einzelbäume hohe Stämme zu bilden, meist auch verdreht und knorrig wachsend. Diese Eichenstämme fanden etwa im süddeutschen Raum Verwendung zum Hausbau.
In der unteren, bodennahen Schicht des Waldes wuchsen hingegen niedrige, verbuschende Gehölze, welche weiterhin der Gewinnung von Brennholz dienten. Für den Bau der damals etwa im außeralpinen Raum weit verbreiteten Fachwerkhäusern waren gerade gewachsene Stämme, wie sie von Nadelbäumen stammen, nicht immer verfügbar, aber auch nicht unbedingt nötig: Zum Bau der Tragkonstruktion von Fachwerkhäusern genügten kürzere Teile und die Baumeister füllten die einzelnen Gefache mit Lehm, Getreidespreu oder anderen Materialien auf.
In den Regionen, in denen vorwiegend Nadelhölzer wuchsen, sahen die Hauskonstruktionen ganz anders aus: Hier konnte man aus den geraden und lang gewachsenen Stämmen der Nadelbäume massive Blockbauten errichten. In den Alpen als Nadelwaldgebiet herrschten daher massive Holzblockbauten vor.
von Angelika Ploner
Für Christian Thuile kommt Sauerkraut so oft wie möglich auf den Teller „weil es eine der wertvollsten Bezugsquellen für Vitamin C und besonders kalorienarm ist.“ Für Hademar Bankhofer, österreichischer Autor für Gesundheitsthemen etwa ist das Sauerkraut schlicht Lieblingsthema. Denn: Sauerkraut liefert viel Wertvolles. „Durch die Gärung entsteht Milchsäure. Sie ist für die Gesundheit des gesamten Verdauungstraktes wichtig. Sie fördert die Bildung positiver Darmbakterien, stärkt die Immunkraft im Darm, neutralisiert Gärstoffe. Daneben, so Bankhofer, hat Sauerkraut eine ganze Reihe von Wirkstoffen:
- Sauerkraut ist reich am Vitamin B 12. Dieses Vitamin ist eminent wichtig für geistige Frische, für gute Laune, Vitalität, für Stressbewältigung, für den Aufbau der roten Blutkörperchen, für den Knochenbau und den Herzmuskel. Wichtig für Vegetarier: B12 - normalerweise im Fleisch - ist in Sauerkraut sehr viel enthalten.
- Sauerkraut versorgt uns mit Vitamin B 6 für die Eiweiß-Verarbeitung mit B 3 für den Gehirnstoffwechsel.
- Im Sauerkraut ist auch reichlich Folsäure enthalten.
- Genau diese B-Vitamine - B 6, B 12 und Folsäure - machen das Sauerkraut so wichtig gegen zu hohe Homocystein-Werte. Homocystein ist eine aggressive Aminosäure, die unsere Gefäße und dass Herz bedroht, wenn man zuviel Fleisch und zu wenig Gemüse isst.
- Da im Sauerkraut auch Zink und Magnesium zu finden sind, ist es ein herrlicher Ausgleich für alle, die sich sonst nicht sehr vollwertig ernähren.
- Das Acetyl-Chlorin im Sauerkraut wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem.
Bei den Laaser Krautwochen lässt man alljährlich das Kraut oder den Kobis hochleben. Das kommt nicht von ungefähr. Der Laaser Familienbetrieb Lechner ist der traditionsreichste Sauerkrauthersteller in ganz Südtirol und das Kraut, das er verarbeitet, stammt aus Laas und seiner Umgebung. Dort gedeiht es - wegen der kalkhaltigen Bodenbeschaffenheit - nämlich besonders gut.
Genussvolles Laas
Laas ist die Heimat des Kobis. Das Kraut ist zusammen mit der Marille der kulinarische Schatz hier im Marmordorf. Es ist nicht nur das Kraut als kulinarische Kostbarkeit, es sind vor allem auch die Menschen hier, die die Tradition bewahren und neu aufleben lassen, kleine Betriebe, die große Genusserlebnisse hervorrufen. Deshalb holt man sich den Appetit am besten in den Gastbetrieben in der Gemeinde Laas.
1 Im Gasthaus Sonneck in Allitz lassen sich Gäste seit Generationen mit Gerichten verwöhnen, bei denen die Saison den Ton angibt. Authentische Kreationen werden von Hebs und Markus serviert zum Wohle von Wanderern und Gästen. Deshalb steht jetzt Törggelen ganz oben auf der Speisekarte, am Donnerstag, 27. Oktober und am 3. November mit Livemusik. Am 4. November steht eine ganz besondere Einladung im Zeichen der Krautwochen: Kraut & Ruabm – ein Galadinner – zu dem gerne ab sofort die Reservierung entgegen genommen wird. Und als süße Zugabe gibt es beim Hebs das Sauerkrauteis.
2 Das Kraut als kulinarisches Laaser Aushängeschild wird in der Krone in Laas in ganz verschiedenen Spezialitäten verarbeitet. Enrico und Elisabeth, die das Zepter in der Küche in der Hand hält, arrangieren Krautköstlichkeiten wie Krauttirtlen, Schlachtplatte, Gedünstetes Kraut mit Käsenocken oder die Sauerkrautsuppe traditionell und raffiniert gleichermaßen zu einem besonderen Genusserlebnis.
3 Im Gasthof Sonne in Laas werden Krautknödel, hausgemachte Kartoffelteigtaschen mit Vinschger Bauernkraut, das Krauttris oder Geräuchertes vom Schwein, Laaser Bauernsauerkraut und Knödel serviert. Mit Sorgfalt und Kreativität werden die Kraut-Kreationen zubereitet und sorgen für besondere kulinarische Momente, die auf der Zunge zergehen.
4 Pizzagenuss mit Kraut. Neben den Klassikern und bewährten Pizzas hat in den Krautwochen das Laaser Kraut auch in besonderen Pizzakreationen seinen schmackhaften Auftritt. In der Pizzeria Odler gibt es verschiedene Pizzas mit Kraut und mit fermentiertem Kimchi-Gemüse – eine Neuheit, mit der Laas auftischen will.
5 Auch die Pizzeria St. Sisinius sorgt für besondere Genussmomente: Auf der Karte stehen während der Krautwochen etwa die Käse- und Krautpizza mit Mozzarella, Gorgonzola, Almkäse, Kraut, Knoblauch und Origano oder die Krautpizza mit Tomatensauce, Mozzarella, Kraut, Selchkarre und Origano oder die Südtirolerin mit Tomatensauce, Mozzarella , Speck, Zwiebel, Kraut, Knoblauch, Origano.
6 Und im Sportbistro Eyrs verwöhnt ein buntes kulinarisches Programm die Gäste, bei dem das Kraut im Mittelpunkt steht. Omis Krautsuppe, die handgemachten Graukas-Teigtaschen auf Sauerkraut mit frittierten Zwiebeln und Speckstreifen oder Dreierlei von der Wurst mit frischem Sauerkraut lassen hier Freunde des kulinarischen Genusses auf ihre Kosten kommen. Natürlich fehlen das traditionelle Schlachtteller mit frischem Vinschger Sauerkraut oder die Geselchten Schweinswürste mit frischem Vinschger Sauerkraut nicht.
7 Auch die Tschenglsburg beteiligt sich bei den Laaser Krautwochen.
Lechners Kimchi made in Südtirol
Der Sauerkrauthersteller Lechner bringt in absehbarer Zeit Kimchi - fermentiertes Gemüse - nach koreanischer Art auf den Markt. Der Vinschgerwind hat mit Evelyn Lechner gesprochen.
Vinschgerwind: Der Laaser Familienbetrieb Lechner steht hinter dem weitum bekannten Sauerkraut. Nun tastet sich Lechner ans Fermentieren. Was hat es damit auf sich?
Evelyn Lechner: Unsere Familie macht seit über 70 Jahren Sauerkraut, d. h. das Fermentieren ist unsere Hauptarbeit und unsere Passion. Seit mehreren Jahren wagen wir uns an anderes gemischtes fermentiertes Gemüse, ein buntes Sauerkraut sozusagen, in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Gemüsemischungen. Das Fermentieren ist ja die älteste Methode, um Gemüse haltbar zu machen, es war früher die einzige Möglichkeit, die Vitamine und Nährstoffe des Sommers auch im Winter verfügbar zu haben. Wir haben jetzt zwar die Möglichkeit ganzjährig frisches Gemüse zu kaufen, das aus allen Teilen der Welt zu uns kommt oder wir können unsere hochwertigen lokalen Produkte so verarbeiten, dass wir uns das ganze Jahr abwechslungsreich und gesund ernähren können. Das Fermentieren ist jetzt wieder in Mode gekommen. Das fermentierte Gemüse nennt man Kimchi. Wir verstehen darunter aber eher die koreanische Variante von fermentiertem Gemüse, d. h. bunter gemischt und vor allem mit mehr Gewürzen und viel Zwiebel und Knoblauch usw. Wir haben schon einige Kimchis ausprobiert und voriges Jahr an einem Abend bei den Krautwochen Rezepte und Tipps von Irene Hager bekommen. Nun haben wir mit Patrick Kreidl einen Koch, der 15 Jahre lang die ganze Welt - auch den asiatischen Raum - bereist und nun die besten Rezepte nach Südtirol mitgebracht hat.
Vinschgerwind: Lechner will in absehbarer Zeit Kimchi auf den Markt bringen?
Evelyn Lechner: Ja, wir haben zusammen mit der Rizzi Group und Patrick und Alex von Ahia Ferments im letzten Jahr ein Kimchi - made in Südtirol - entwickelt. Mit besten regionalen Zutaten und der Erfahrung von allen drei Partnern werden wir in Kürze unsere drei Kimchis auf den Markt bringen. Zwei sind etwas mildere Varianten und eine ist pikanter. Kimchi kann man vielseitig einsetzen um zusätzliche Vitamine in unsere Ernährung zu bringen, am besten natürlich einige Gabeln über den Tag verteilt gut gekaut einfach zwischendurch essen, oder als Suppengewürz, als Farbtupfer in Salaten gemischt - der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
Vinschgerwind: Was sind die Vorzüge des Fermentierens?
Evelyn Lechner: Durch das Fermentieren wird Gemüse haltbar, leichter verdaulich und die wertvollen Nährstoffe vom rohen Obst und Gemüse kann der Körper besser aufnehmen. Und verwerten. Die in fermentiertem Gemüse zuhauf vorkommenden Michsäurebakterien bauen unsere Darmflora auf und stärken so auch unser Immunsystem.
Angebote in den Laaser Betrieben
Cafe Greta
Köstliche Kastanien-Specials, täglich frisch aus unserer Konditorei
Despar Kofler
Auf verschiedene Grabkerzen vom 18.10. bis 31.10. 15 – 25 % Skonto
Lechner Sauerkraut offen erhältlich!
Hofladen Lechner
(Industriezone) Beim Kauf von 3 Produkten, schenken wir Ihnen einen „Koschter“ dazu!
Insr Lodn
20 % Skonto auf Topfsets 15 % Skonto auf Tellersets (solange Vorrat reicht)
Konfektion Stecher
auf alle Hosen 10 % Skonto
Konsum Laas
Auf die gesamte Unter- und Nachtwäsche 20 % Skonto
Flanellbettwäsche von Kaeppel € 39,90
Erika-Blumen a € 1,99 – sowie auf alle
Ölmotivkerzen 15 % Skonto
Lottobar
Herbstgetränke – kommt vorbei und probiert sie aus!
Metzgerei Alber
Frisch Geselchtes, Würste und einheimisches Lamm
Metzgerei Muther
Krautzeit ist Törggelezeit – große Auswahl an geselchten Hauswürsten, Rippelen und geräuchertem Fleisch
Schuh Spechtenhauser
Überraschung anlässlich 66 Jahre Schuh Spechtenhauser
Salon Carmen
Auf alle Haar- und Hautpflegeprodukte 15 % Skonto
Venustis
Neben herbstlichen Schokoladenkreationen aus Kastanie, Süßwein, Pflaume & Birne zaubert unsere Floristin Sonja tolle Herbstdekorationen auf Bestellung. Verschiedenste Ideen finden Sie im Geschäft, wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Programm
Freitag, 21.10. ab 18 Uhr
Wiedereröffnung nach Umgestaltung
bei Schuh Spechtenhauser
Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen, liebe Kund:innen auf die umgestaltete Bergschuhabteilung anzustoßen.
Samstag, 22.10. ab 14 Uhr
St. Sisinius Pizzeria/ Schwimmbad
PREISWATTEN - es gibt tolle Preise zu gewinnen
Anmeldung: 347 8280099
Montag, 24.10. von 8-14 Uhr
Oktobermarkt am Marktplatz
Greiterhaus Eyrs Verkauf von Herbstgemüse
Mittwoch, 26.10. sowie 02.11.
jeweils um 11.30 Uhr
Marmor trifft Schokolade
Eine Verführung für alle Sinne
Marmor-Genuss-Führung mit Schokoladen und Pralinenverkostung inkl. unserem Herbstzauber - edle Kastanie trifft fruchtiges Preiselbeermousse.
Treffpunkt: Bahnhof in Laas
Infos: www.venustis.it
„Soffali, Edithl, Idali, Margrethl, Schwarzali...“Das sind schottische Hochlandrinder, genauer gesagt Mutterkühe, die mit ihren Kälbern auf der großen umzäunten Wiese neben der Hofstelle „Joggl“ am Eingang des Langtauferer Tales grasen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Vor kurzem sind die Muttertiere mit ihren Kälbern und dem Stier von der Almweide ins Tal zurückgekehrt. Christian Eberhart ruft die Tiere mit Namen und füttert sie dann mit einem Stück Brot - ein Leckerbissen für die genügsamen Rinder. „Es gib pa inz koane nomenlose Viecher“, meint er. „Sel isch lai do, wo di Viechr a Nummr sain.“ Den Sommer verbringen die Tiere oberhalb der Grauner Alm Vivana am Fuße des „Joggl“. So wird der 2650 Meter hohe Endkopf im Volksmund genannt.
Die Hochland Jungrinder weiden in den die Sommermonate nauf der Rossbodenalm.
Der Kaminkehrer Christian und sein Bruder, der HOPPE-Arbeiter Matthias, züchten als Nebenerwerbsbauern bei Graun Hochlandrinder. Tatkräftig unterstützt werden sie von Christians Frau Anja Frank.
Die schottischen Hochlandrinder sind sehr genügsam. „Dia fressn lai Gros, Hei unt leckn pan Solzstoan“, erklärt Anja.
Vor 20 Jahren hatten die Brüder die Zucht mit drei Hochlandrinder begonnen. Heute ist ihre Herde auf über 50 Tiere angewachsen. Die Mutterkühe, die 15 bis 20 Jahre alt werden, sorgen regelmäßig für Nachwuchs. Großen Wert legt die Familie auf eine artgerechte Haltung der Tiere und auf schonende Schlachtung. Jährlich werden im Herbst und im Frühjahr mehrere dreijährige Jungrinder geschlachtet. Einer der beiden Brüder begleitet das jeweilige Tier im Viehtransporter zum Schlachthof nach Mals. Den Transporter kennen die Tiere von den Fahrten auf die Alm. Das und die Anwesenheit ihres Halters lässt sie auf dem Weg zum Metzger ganz ruhig bleiben. „Schlochtn tian miar olm mit an weinendn unt an lochendn Aug“, meint Anja. „Inz isch obr gonz wichti, dass es di Viecher gut geaht, solong si lebm.“ Das Fleisch wird im Rahmen der Direktvermarktung. verkauft. Nach erfolgter Bestellung wird es fix fertig portioniert, verpackt und zu den Kundinnen und Kunden direkt ins Haus gebracht. Angeboten werden zwei Paketformen zu rund sechs bis acht Kilogramm, und zwar das „Olla Toug Paktl“ mit Braten, Schnitzel, Gulasch, Roastbeef und Ossobuchi, und das etwas teurere „Feirta Paktl“ mit Filet, Wangen, Schulternaht, Flankensteak, Roastbeef und Ochsenschwanz.
Eine Spezialität sind die „Hoahklondknacker“. Es handelt sich dabei um Kaminwurzen, die ausschließlich aus dem Fleisch der Hochlandrinder bestehen und kein Pökelsalz beinhalten.
Die Hochlandrinder leben immer im Freien. Im Winter dient ihnen ein Unterstand als Schutz, den sie jedoch nur selten aufsuchen.
Die Werbung der Familie für das Fleisch ihrer Tiere bringt es auf den Punkt:
„In Summr grousn si af di beschta Olppeidn fo insrn Hausberg, unt in Wintr strouhlt di Sunna af suina Piggl ouchi.“
Infos: „Joggl“
Matthias Eberhart,
Josef Duile Straße 1, 39020 Graun,
Telefon: 3405737708
Fürstenburg/Burgeis. Nach zwei Jahren Corona Pause trafen sich Senninen und Senner, Almverantwortliche und Bauern wiederum zur 11. Südtiroler Almkäseverkostung in der
Fürstenburg in Burgeis. Mit dabei waren Teilnehmer.innen aus den Terra-Raetica-Regionen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Nach der „Internationalen Käseolympiade“ im Nordtiroler Galtür am 24. September fand am 1. Oktober 2022 in Burgeis die 11. Südtiroler Almkäseverkostung statt. Die Veranstaltung, die im Jahre 1991 als „Vinschger Almkäseverkostung“ mit elf teilnehmenden Vinschger Milchviehalmen begonnen hatte, ist inzwischen auf ganz Südtirol und nun auch im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes Terra Raetica auf Nordtirol ausgeweitet worden. Bereits vor der Publikumsverkostung, die im geselligen Rahmen in den historischen Räumen der Burg stattfand, hatte eine 12-köpfige Fachjury den Käse bewertet, der auf insgesamt 33 Kuhalmen und den drei Ziegenalmen produziert worden war. Die Jurorinnen und Juroren nahmen die Form des Käselaibs, dessen innere Beschaffenheit, das Schnittbild, die Farbe, die Textur, die Konsistenz, den Geruch und den Geschmack genauestens unter die Lupe. Der Jury gehörten an: Hannes Knolleisen, Matthias Ziernhöld, Hubert Köllemann, Markus Plankl, Ludwig Tschurtschenthaler, Christian Peer, Rudolf Amrain, Bruno Beerli, Julia Daniel, Frieda Eliscases, Sieglinde Nischler und Brigitte Wellzohn. Die Jury attestierte dem Almkäse im Allgemeinen eine sehr gute Qualität. Die Herausforderung für die Jury sei deshalb sehr groß gewesen und das Jurorenteam habe es sich nicht leicht gemacht, erklärte das Jurymitglied Christan Peer bei der abschließenden Prämierung. Markus Joos, der Direktor des Bezirksamtes für Landwirtschaft in Schlanders, sprach in diesem Zusammenhang von einer Momentaufnahme. Denn bewertet wurde immer nur ein Laib der jeweiligen Alm. Joos gab einen kurzen Überblick über die Situation der Vinschger Almwirtschaft. Im Raum von Graun bis Kastelbell und Schnals wurden 2022 auf 26 Gemeinschaftsalmen 1.415 Milchkühe gehalten. 17 Prozent davon kamen von außerhalb des Tales. Die Zahlen haben sich im Vergleich zu 2021 kaum geändert. Eine Kuh bringt im Durchschnitt 90 Kilogramm Käse und 10 Kilogramm Butter. Die Nachfrage nach Butter ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Um die Tiere kümmern sich in der Regel zwei bis drei Personen. Viele Senninnen und Senner sind Quereinsteiger genauso wie viele Hirtinnen und Hirten. Das Almpersonal ist oft starkem Wechsel ausgesetzt, und das stellt große Anforderungen an so manchen Almmeister. Die Qualität der Almprodukte überzeugt mittlerweile (siehe Tabelle). In den vergangenen Jahrzehnten wurde laufend durch gezielte Aus- und Weiterbildung in die Qualitätssteigerung investiert. Ein großes Problem im vergangenen Sommer war die Trockenheit. In der Regel bleiben die Tiere 88 bis 85 Tage auf der Alm. Wegen Futter- und Wassermangel musste die Alpung heuer auf einigen Almen früher beendet werden. Doch die Almverantwortlichen planen schon wieder für das kommende Jahr. Denn nach der Almsaison ist vor der Almsaison.