Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Am Sonntag, den 26. Mai 2019 sind europaweit Europawahlen. Die Abgeordneten, die Südtirol in den nächsten fünf Jahren im Europaparlament in Brüssel bzw. Straßburg vertreten, werden am 26. Mai gewählt. Die aus Südtiroler Sicht aussichtsreichsten Kandidaten sind,Renate Holzeisen (Team Köllensperger auf der Liste +Europa), Norbert Lantschner (Grüne auf der Liste EuropaVerde) und Herbert Dorfmann (SVP). Eine demokratische Auswahl ist demnach gegeben. Die traditionellen rechten Parteien in Südtirol treten zur Wahl nicht an. Für alle drei Kandidaten ist es auch eine Standortbestimmung ihrer jeweiligen Parteien im Lande. Das gilt für die SVP, das gilt für das Team Köllensperger und auch für die Grünen. Die Vorzugsstimmen, also der jeweilige ausgeschriebene Name neben dem Ankreuzen des Listenzeichens, sind besonders wichtig, um den Kandidaten überhaupt eine Chance zur Wahl zu geben. Wir Südtiroler Wähler sind es mittlerweile gewohnt Vorzugsstimmen abzugeben, das ist also nichts Neues.
Das Schimpfen über Europa erspare ich mir, dafür ist mir der europäische Gedanke zu wertvoll. Denn der hat, mit Ausnahme des immer noch ungelösten Kosovo, für Jahrzehnte Frieden auf dem Kontinent sichergestellt. Für mich ist dieser Umstand von unschätzbarem Wert. Aus diesem Gedanken heraus gehe ich auch problemlos zur Wahl. Ich gehe auch deshalb zur Wahl, um den jeweils Gewählten den Rücken zu stärken. Die Gewählten sollen wissen, dass die Bevölkerung, zumindest eine relevante Wählerschicht - und vor allem gilt dies für eine sprachliche Minderheit in einem Staate, wie wir eine sind - hinter ihnen steht.
Wandern - In unmittelbarer Näh der Bergstation der Seilbahn Unterstell befindet sich der Klettergarten „Knott“, der von Christjan Ladurner konzipiert und erstellt worden ist. Für Familien ideal erfreut sich der Klettergarten großer Beliebtheit. Über dem Klettergarten schwebt die Aussichtsplattform, die einen atemberaubender Rundumblick in den Vinschgau und in den Talkessel von Meran ermöglicht.
Großer Dank: Von alleine kommen die Attraktionen am Naturnser Sonnenberg nicht. Der Klettergarten „Knott“ ist ein Gemeinschaftswerk, welches ohne Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Konrad Götsch von der Seilbahn Unterstell ist es ein Anliegen, sich öffentlich bei den Sponsoren zu bedanken: Tourismusverein Naturns, Südtiroler Spitzbuam, Grafik Grüner, Raiffeisenkasse Untervinschgau, Kaufhaus Gritsch, Beauty-Balance, Berg und Sport Unterholzner, Preidlhof Luxury Dolce Vita Resort, Bäckerei Gebrüder Psenner OHG, Waibl Anton KG, Schweitzer Getränke GmbH / srl, DolceVita Hotel Feldhof****S, Schgör Mode und Sport, Fuchsberg-Bau-KG, Hotel Weiss***, Hutter Sport, Familien-Wellness Residence Tyrol****, Metzgerei Pfitscher, Alpenwelt Verlag, Sonnen Resort ****S, Idea Werbegrafik, Residence Hochwart
WF Mechanik GmbH, Baufirma Müller, Vitalpina Hotel Schulerhof ****, Texelbahn, Familien- & Wellnesshotel Prokulus, Kaltenbachhof-Obstbauernhof, Metallatelier Christoph Schwazer, DolceVita Hotel Lindenhof, Waldcamping Naturns, Pohl-Immobilien, Schnolser Summerfest, Zimmerei Weithaler.
Wanderinfos:
Sommerfahrplan: 31.03.2019 bis 10.11.2019. Von Montag bis Sonntag von 8 - 19 Uhr jede halbe Stunde. Die Fahrten finden jeweils zur halben Stunde und vollen Stunde statt.
TIPP:
Der Kinderspielplatz an der Bergstation Unterstell hält einige Attraktionen für die Kleinen bereit: Dank der unterschiedlichen Spielgeräte, wie Trampolin, Sandkästen, Rutschen, Klettergerüste, Wippen und Schaukeln, können sich die Kinder so richtig austoben.
Graun - Der BM fordert einen seiner Referenten öffentlich zum Rücktritt auf, der Referent seinerseits fordert den Rücktritt des BM. In der Gemeinde Graun fliegen die Fetzen. Auslöser für Streit und für die politische Krise ist die Nervösität rund um die Skiliftverbindung Langtaufers-Kaunertal.
von Erwin Bernhart
Sind wir wahnsinnig?“, fragt sich Paul Jakomet und fügt hinzu: „Mir macht das Sorgen. Da schauen alle zu, wie der Sepp gekreuzigt wird.“
Mit dem Sepp meint Jakomet den Langtauferer Hotelier Sepp Thöni, den Gemeindereferenten in der Gemeinde Graun. Und mit dem „Wahnsinn“ spielt Jakomet auf die jüngsten Turbulenzen in der Gemeindestube an. „Haben die da oben Angst, dass unser Projekt in der Landesregierung durchgeht?“, fragt sich Jakomet weiter.
Und mit der „Kreuzigung“? BM Heinrich Noggler hat seinen Referenten bei der jüngsten Ratssitzung öffentlich zum Rücktritt aufgefordert.
Was ist los in der Gemeinde Graun? Warum wird - in aller Öffentlichkeit - unwürdig gestritten?
Tatsache ist, die Nerven liegen blank. Das hat mehrere Gründe - zentrales Thema ist aber der skitechnische Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal bzw. das Verfahren, welches für die Machbarkeitsstudie unterwegs ist. Die Grünen im Landtag haben jüngst eine Pressemitteilung herausgegeben, in der an die Öffentlichkeit gelangt ist, wovon die Beteiligten in Graun längst wissen. Die Grünen schildern darin kurz einen Rückblick: „ Im Jahr 2017 hat die Landesregierung über die Zusammenlegung der beiden Skigebiete Kaunertal und Langtaufers entschieden und dem damals vorgelegten Projekt eine Absage erteilt. Wegen rechtlicher Widrigkeiten zog die Landesregierung den Beschluss 1423/2017 im Frühjahr 2018 zurück. Somit musste das Projekt nochmals vom Umweltbeirat und von einer „sozioökonomischer Kommission“ (zusammengesetzt aus drei Fachpersonen der Sozioökonomie sowie der Mobilität) behandelt werden. In einer Anfrage hat die Grüne Fraktion gebeten, über den Stand der Entwicklung informiert zu werden und Einsicht in genannte Gutachten zu erhalten.
Jetzt liegt uns die Antwort der Landesrätin Hochgruber Kuenzer vor, derzufolge sowohl der Umweltbeirat als auch die „sozioökonomische Kommission“ dem Konzept ein negatives Gutachten ausgestellt haben.
Allerdings muss sich laut Landesrätin genannte „sozioökonomische Kommission“ wohl nochmals mit der Causa beschäftigen, da für eines der drei Mitglieder ein Befangenheitsverdacht besteht. „Für uns ist die Sachlage somit klar“, kommentiert Hanspeter Staffler den Verlauf der Dinge, „Das negative Gutachten dieser beiden Kommissionen bedeutet für die Grüne Fraktion, dass die Zusammenlegung der Skigebiete Kaunertal und Langtaufers ein für alle Mal vom Tisch ist. Auch wenn mit der Befangenheit eines Kommissionsmitglied noch ein Hintertürchen offenbleibt, ändert dies nichts an der Sachlage.“ Die Grüne Fraktion wird mit einem Beschlussantrag die Landesregierung zum wiederholten Male dazu aufzufordern, die Ergebnisse der Gutachten – vor allem des Umweltbeirats – als bindende Entscheidung anzuerkennen und konsequenterweise das Projekt abzulehnen.“
Diese „sozioökonomische Kommission“, bestehend aus Manuela Defant (Direktorin der Landesabteilung Wirtschaft) als Präsidentin, Joachim Dejaco (Generaldirektor STA – Südtiroler Transportstrukturen AG), und Luca Filippi (Vizegeneralsekretär der Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen) wurde am 11. September 2018 von der Landesregierung ernannt und hat ihr Gutachten am 13. November 2018 bereits erstellt. Weil die Handelskammer im Vorfeld ein (positives) Gutachten für einen Zusammenschluss von Langtaufers mit dem Kaunertaler Gletscher abgegeben hat, gilt der Handelskammer-Vertreter Luca Filippi als befangen. Die Kommission muss neu bestückt nochmals über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Zusammenschlusses befinden.
Das hatte man in ähnlicher Form schon einmal. Ende 2016 war es der Umweltbeirat, der ein negatives Gutachten abgegeben hat. Die Landesregierung hat demzufolge die vorgelegte Machbarkeitsstudie Langtaufers-Kaunertal abgelehnt. Allerdings machte die Landesregierung im Frühjahr 2018 einen Rückzieher und hob den eigenen Beschluss wieder auf. Grund dafür war, dass eine Befangenheit von Georg Simeoni vorgelegen hat. Der Alpenverein Südtirol hatte im Vorfeld eine (negative) Stellungnahme gegen die Machbarkeitsstudie abgegeben und Simeoni war für den AVS im Umweltbeirat.
Der Zick-Zack-Kurs in Bozen scheint sich demnach fortzusetzen und ist vor allem der rechtlichen Basis geschuldet. Also wird im laufenden Verfahren demnächst ein weiteres Gutachten einer neu zusammengesetzen sozioökonomischen Kommission zu erwarten sein, bevor die Landesregierung wiederum entscheiden wird.
Das Verfahren läuft seit gut drei Jahren. Eingeleitet wurde dieses durch einen mehrheitlichen Beschluss im Grauner Gemeinderat. Der Gemeinderat hat die Machbarkeitsstudie angenommen und die entsprechenden Unterlagen nach Bozen weitergeleitet. Der Beschluss ist aufrecht. Dass es so lange dauern würde, damit hat niemand gerechnet. Wohl auch nicht damit, dass sich in der Gemeinde Graun wesentliche Dinge in kurzer Zeit geändert haben: Die Inkorporation des Haideralm in die Schöneben AG, den Bau des Zubringerliftes von St. Valentin nach Schöneben, der Neubau des Höllentalliftes samt Abfahrt... Im heurigen Frühjahr hat man die erste Saison hinter sich, in der eine einzige Gesellschaft alle Lifte im Oberland betrieben hat - mit großem Erfolg.
In der Zwischenzeit wird man nervös. Vor allem bei der „Oberländer Gletscherbahn AG“. Der Alleinverwalter Paul Jakomet hat ein Mailänder Rechtsanwaltsbüro damit beauftragt, bei der Gemeinde Graun um Akteneinsicht - die Baukonzessionen, die Ausführungsprojekte usw. betreffend - anzufragen. Jakomet sagt, dass dies ein normaler Vorgang sei. Auch um die Fragen beantworten zu können - „Was machen wir falsch? Was haben die anderen richtig gemacht?“ Es geht um große wirtschaftliceh Interessen. Denn die Oberländer Gletscherbahn AG hat in ihrer Machbarkeitsstudie Investitionen von rund 27 Millionen Euro vorgesehen - und rechnet mit einem Landesbeitrag von rund 7 Millionen Euro. „Der Vorwurf, wir wollen nur die Landesbeiträge abgreifen, stimmt nicht“, verweist Jakomet auf die rund 20 Millionen Euro Eigeninvestition.
Der Brief ist in der Gemeindestube als Affront aufgefasst worden. Der Brief ist auch Auslöser für die Rücktrittsaufforderung von BM Heinrich Noggler an Sepp Thöni. Nicht der Inhalt des Briefes, sondern seine Handhabung. Noggler sagt dem Vinschgerwind, dass Thöni in einer Ausschusssitzung ihn regelrecht erpressen wollte. „Wenn sich der Bürgermeister für das Kaunertal einsetzt, dann verschwindet der Brief“, soll Thöni im Ausschuss gesagt haben. „Das ist Erpressung im Amt“, sagt BM Noggler. Das lasse er sich nicht bieten. Deshalb auch die unmissverständliche Aufforderung zum Rücktritt als Gemeindereferent. Das Vertrauensverhältnis sei nachhaltig gestört. Und einmal in Fahrt, legt Noggler nach. Thöni vertrete nur Privatinteressen. Es gebe auch andere Sachen. Die Öffnungszeiten der Gasthäuser seien nicht abgestimmt. Thöni sei schließlich auch HGV-Ortsobmann und hätte einen Öffnungskalender für die Gasthäuser auf die Beine bringen sollen. Auch sei Thöni untätig geblieben, wenn ein Lebensmittelgeschäft in St. Valentin geschlossen habe. Keine Abstimmung mit dem hds habe er in die Wege gleitet.
Sepp Thöni wehrt sich gegen diese Vorwürfe (sh. Stellungnahme auf Seite 12). Der Bürgermeister „flippt aus“, sagt Thöni. Der Antrag auf Akteneinsicht sei legitim. Das Ganze ins Rollen gebracht, sagt Thöni, habe die Aussage des Bürgermeisters, nur noch das zu tun, was Schöneben wünscht. Dass man in Langtaufers mit Langlaufevents beglückt werden soll, ist für Thöni nicht hinnehmbar. Die Langlaufloipe befinde sich teilweise in hochroter, also in lawinengefährlicher Zone. „Wir müssen froh sein, wenn im Laufe des Winters bis Ostern nichts passiert ist“, gibt Thöni zu bedenken.
Die Problematik in Richtung Genehmigung oder Ablehnung der Verbindungsbahn Langtaufers Kaunertal spitzt sich also in den Personen des Bürgermeisters und seines Wirtschaftsreferenten zu. Die Nervosität wird sichtbar. BM Noggler sagt: „Schöneben ist unsere Gesellschaft. Mit einem Anteil von 27 Prozent ist die Gemeinde Graun an der Gesellschaft beteiligt. Das Gemeindevermögen ist durch die Fusion zwischen Haideralm und Schöneben erhalten geblieben. Das ist positiv.“
Die „Oberländer Gletscherbahn AG“ hat im Vorfeld mit dem Verwaltungsrat von Schöneben Kontakt aufgenommen und schriftlich um eine mögliche Zusammenarbeit gebeten. Die Schönebner haben - ebenfalls schriftlich - eine Zusammenarbeit klar abgelehnt. Mehr noch. Der Verwaltungsrat von Schöneben hat klar zum Ausdruck gebracht, dass man an einer Verbindung Langtaufers-Kaunertal grundsätzlich nicht interessiert sei und dass man diese Verbindung ablehne. Das Skigebiet Schöneben-Haideralm, welches die vergangene Wintersaison erstmals unter dem Dach einer einzigen Gesellschaft bestritten hat, operiert entlang eines engen Businessplanes. Eine Abweichung nach unten, also eine spürbare Abwanderung in andere Skigebiete ohne Rücklauf, ist für Schöneben nicht hinnehmbar. Ein Beispiel: Mit dem Skigebiet Nauders gibt es auch deshalb eine gute Zusammenarbeit, weil es einen Gästeaustausch zwischen den Skigebieten gibt. Anders sehen die Schönebner eine Verbindung mit dem Kaunertaler Gletscher. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass Gäste aus dem Kaunertal auch einmal in Schöneben oder in Nauders zum Skifahren kommen. Die Verbindung Langtaufers-Kaunertal wird in Schöneben als „Einbahn“ gesehen. Die Verbindung würde Gäste absaugen - es finde kein Austausch statt. Deshalb lehnt Schöneben diese einseitige Konkurrenzsituation ab.
Die „Oberländer Gletscherbahn AG“ wehrt sich. Paul Jakomet hat nach dem ablehnenden Gutachten des Umweltbeirates und der ablehnenden Zusammenschau des Amtes für Landschaftsplanung vor zwei Jahren eine im Oberland bekannte Koryphäe zu einer Stellungnahme bemüht: Roland Zegg von der Unternehmensberaterfirma „grischconsulta“ hatte bereits im Jahr 1999 eine Analyse über „die Bergbahnen um den Kirchturm von Graun“ erstellt und bereits damals eine Verbindung Langtaufers-Kaunertal positiv beurteilt. „grischconsulta hat sich 1999 explizit für die Realisierung der Anbindung an das Gletscherskigebiet („Neubau des Schneesportgebietes Langtaufers-Melag“) ausgesprochen“, schickt Zegg seiner Stellungnahme voraus. Für eine Verbindung heute spreche, so grischconsulta, eine Verlängerung der Saison, Erhöhung der Bettenauslastung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Vorteile für das Gastgewerbe. Für die Wertschöpfungsberechnung dürfte mindestens von 100.000 zusätzlichen Nächtigungen ausgegangen werden. „Wichtig ist, dass es sich nicht allein um eine Saisonverlängerung, sondern auch um ein starkes Bekenntnis der Region zum Skitourismus und einem kompletten Produkt, handelt. Mit dem Anschluss an den Kaunertaler Gletscher erhielte die ganze Region die Glaubwürdigkeit, dass sicher Ski gefahren werden kann. Ein Faktor der immer wesentlicher wird“, schreiben die Schweizer Unternehmensberater.
Auf ein nächstes „sozioökonomisches Gutachten“ wird gewartet wird und dann wird die Landesregierung entscheiden: Je kürzer dieser Weg, desto geringer die Möglichkeit der Selbstzerfleischung im Oberland.
Vom Wind gefunden - Stephen Hawking (Bild), der berühmteste Wissenschaftler unserer Zeit: „Können Sie mich hören? Es war eine wunderbare Zeit, zu leben und über theoretische Physik zu forschen. Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren erheblich verändert, und ich bin glücklich, wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte. Dass es uns Menschen, die wir hauptsächlich Ansammlungen von Partikeln der Natur sind, möglich war, einem Verständnis der Gesetze, die uns und das Universum regieren, so nahe zu kommen, ist ein großer Triumph. Ich möchte meine Aufregung und Begeisterung über diese Suche gerne teilen. Schauen Sie also zu den Sternen und nicht hinab auf Ihre Füße. Versuchen Sie, den Sinn dessen zu ergründen, was Sie sehen und was unser Universum existieren lässt. Seien Sie neugierig! Und wie schwer das Leben auch scheinen mag, es gibt doch immer etwas, das Sie tun und worin Sie erfolgreich sein können. Es kommt darauf an, einfach nicht aufzugeben. Danke fürs Zuhören“.
Das sind laut einer Veröffentlichung der Cambridge University die letzten Worte von Stephen Hawking. Ein flammender Aufruf an die Menschheit, in die Zukunft zu schauen und sie zu gestalten. Es ist vermutlich sein wichtigstes Vermächtnis, denn es ist nicht nur ein Fazit seines Lebens, sondern auch ein Apell. (aw)
Bozen/Vinschgau - Nationalpark Stilfserjoch - Fristverlängerung für Stellungnahmen der Nationalparkgemeinden: Die Landesregierung hatte diesen Punkt am vergangenen Dienstag auf der Tagesordnung. Damit wurde dem Ansuchen der Nationalparkgemeinden stattgegeben, die darum ersucht hatten. LH Arno Kompatscher und LR Maria Hochgruber Kuenzer hatten bereits beim Treffen in Laas vor zwei Wochen den Bürgermeistern diesen Aufschub versprochen. Dieser Aufschub für Stellungnahmen ist aus Sicht der Gemeinden notwendig, um die vielen Stellungnahmen von Vereinen, Verbänden und Privaten gediegen verarbeiten zu können und um den Entwurf der Parkordnung entsprechend ergänzen und transformieren zu können. Grundsätzlich ist besondere Eile nicht geboten, denn weder die Trientner noch die Lombarden sind bei der Erstellung der Parkordnung und der dazugehörigen Durchführungsbestimmungen so weit fortgeschritten wie der Südtiroler Anteil des Nationalparkes. Das „Feilen am Parkplan“, wie der Vinschgerwind letzthin getitelt hat, kann also in die nächste Runde gehen. (eb)
Südtirol/Europa - Finnland hat beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eine Ausnahmeregelung zur Wolfsjagd beantragt. Im Verfahren geht es um die Frage, unter welchen Bedingungen man von den strengen Schutzbestimmungen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie abweichen darf, um eine Jagd auf Wölfe nach Artikel 16 zuzulassen. Nun hat der Generalanwalt des EuGHs in einer Stellungnahme bestätigt, dass eine Ausnahmeregelung für geschützte Arten möglich ist, wenn damit das Erreichen des günstigen Erhaltungszustands nicht verhindert wird. Nun muss der Europäische Gerichtshof über die Ausnahmegenehmigungen entscheiden, das finale Urteil wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet.
Partschins/Vinschgau - In der Gemeinde Partschins haben sich die bäuerlichen Organisationen gleich mit drei Mahnfeuern gegen den Wolf beteiligt. Am Freitag, den 10. Mai wurde europaweit zu Mahnfeuern gegen Wolf und Bär von Tierzüchtern und Schäfer aufgerufen und in Südtirol haben sich mehr als 50 Ortsgruppen des Bauernbundes daran beteiligt. In Partschins loderten ab halb neun am Abend am Gigglberg, beim Greithof und auf Oberbrunn zeitgleich meterhohe Feuer. In Naturns, in Schnals und auch im restlichen Vinschgau waren bäuerliche Organisationen ebenfalls an der weithin sichtbaren Protestaktion beteiligt.
Den Feuern auf dem Gigglberg und auf Greit kam besondere Bedeutung zu, weil sie von Meran aus gut sichtbar waren. Das Stadt-Land-Gefälle kam so unmittelbar zum Tragen. Mitgetragen und mitorganisiert haben die Mahnfeuer der junge Schafzuchtverein Partschins, die Alminteressentschaft Zielalm, die Bauernjugend, die Ortsbäuerinnen und der Ortsbauernrat. Es waren demnach sämtliche bäuerliche Organisationen der Gemeinde Partschins beteiligt. Die Freiwilligen Feuerwehren von Töll und Partschins sorgten für die Sicherheit - die Töller auf Oberbrunn und die Partschinser auf Gigglberg und auf Greit. Der Obmann des Ortsbauernrates Sepp Sprenger koordinierte die Aktion.
Der Südtiroler Bauernbund hat die Aktion mit einem Schreiben untermauert - der Wolf sei keine bedrohte Tierart mehr, Wölfe finden keinen Platz mehr im dicht besiedelten und bewirtschafteten Berggebiet Südtirols, Wolf und Weide passen nicht zusammen, wenn Bauern aufhören, ihre Tiere zu alpen, verwildern Wiesen und die Artenvielfalt würde stark eingeschränkt, die Zahl der Risse nimmt zu, der Wolf tötet mehr Tiere als er frisst... (eb)
Mals - Mit mehr als 20 Tagesordnungspunkten war die Gemeinderatssitzung in Mals am 30. April wohlbestückt. Richtungsweisende Beschlüsse wurden gefasst - etwa die Genehmigung des Businessplanes für das Rambachkraftwerk, des Vorprojektes für ein künftiges Erlebnisbad und der Satzungsänderungen bei den Kraftwerken in Richtung Alleinverwaltung.
von Erwin Bernhart
Johann Ziernheld und Ruth Fabi (beide offene Gemeindeliste Mals) blieben skeptisch beim Beschluss, dass die „Geldtasche der Gemeinde“ (Ziernheld) von BM Ulrich Veith allein verwaltet werden soll. Er werde das ehrenamtlich machen und weil die E-AG gut laufe, sei das kein Problem, sagte Veith. Neben der E-AG wurden auch die Satzungen der „Saldur Konsortial GmbH“ und der „Puni Konsortial GmbH“ geändert. Die „Saldur“ wird ab sofort von Edwin Heinisch und die „Puni“ von Walter Gostner als Alleinverwalter gelenkt. Nur bei der „Arunda Konsortial GmbH“ bleibt ein Verwaltungsrat mit drei Personen.
Das Vorprojekt, erstellt von Architekt Jürgen Wallnöfer in Richtung Erlebnisbad - mit einer 120 m langen Rutsch und dazugehörigen Turm, mit dem Außenbereich der Sauna und mit mehreren kleineren Becken - wurde vom Gemeindrat einstimmig genehmigt. Anregungen für das 8,3 Millionen Euro teure Projekt kamen von Sibille Tschenett (man solle den Bedarf für Senioren mitdenken), von Johann Ziernheld (im Außenbereich der Sauna schaue man nur auf die Mauern hinauf), von Aron Punt (schaut aus, wie eine „Holzschupf“). Als nächsten Schritt soll eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgen und man werde, so BM Veith, mit den Nachbargemeinden über die Finanzierung reden müssen.
Das Hallenbad bzw. das SportWell betraf noch ein heikler Punkt. Die Touristik und Freizeit AG stellte an die Gemeinde den Antrag, den Führungsbeitrag auf 247.000 Euro zu erhöhen. Derzeit besteht ein Dienstleistungsvertrag zwischen Gemeinde und TuFAG, die einen jährlichen Führungsbeitrag von 120.000 Euro vorsieht. Dieser Beitrag fußt auf einer Schätzung, die besagt, dass beim Hallenbad mit einem jährlichen Verlust von rund 180.000 Euro zu rechnen sei. Die TuFAG habe, so Veith in den letzten 4 Jahren im Durschnitt 320.00 Euro Verluste bei der Führung ausgewiesen. Ziehe man davon die Einnahmen der TuFAG über die Zerzer Konsortial GmbH ab, bleiben eben diese 247.000 Euro. Auf Antrag des BM lehnte der Gemeinderat den Antrag der TuFAG ab. Damit ist der vorzeitige Ausstieg der TuFAG aus dem SportWell zum 31. Mai so gut wie besiegelt.
Eine Diskussion ergab sich aus einem Posten des 3,4 Millionen Euro hohen Verwaltungsüberschusses. 50.000 Euro sollen für einen Brunnen vor dem Rathaus vorgesehen werden. Wer brauche einen solch teuren Brunnen, fragten mehrere Räte. Eine „Schnapsidee“ sagte Sibille Tschenett. Sie lese zwichen den Zeilen eine Art Künstlerförderung heraus. Für die Vereine hieße es immer wieder, dass kein Geld vorhanden sei.
Mals/Burgeis - Mit 350.000 Euro wurde vom Malser Gemeinderat der Betrag fixiert, mit dem ein neuer Parkplatz neben der Pfarrkirche von Burgeis mit möglicher Einfahrt unterhalb des Friedhofes (Bild) verwirklicht werden soll. Im Gemeinderat gab es allerdings Anlass für Diskussion. So mahnte Johann Ziernheld an, dass man mit den Anrainern reden sollte. Das habe man getan, entgegnete BM Ulrich Veith. Man habe auch mit den Vereinen gesprochen. Ob denn der „Mohrenwirt“ kein Anrainer sei, ließ Ziernheld nicht locker. Vorerst rede man mit den unmittelbar am Grundstück angrenzenden Anrainern. Erst wenn diese ihr Einverständnis geben, werde man den Plan für den neuen Parkplatz öffentlich vorstellen. Derzeit lasse man das Projekt ausarbeiten, entgegnete Veith. Es seien 43 öffentliche Parkplätze mit zeitlicher Limitierung vorgesehen. Auf Nachfrage von Ruth Fabi, was denn eigentlich vorgesehen sei, sagte Veith: Man habe einen Festplatz vorgesehen, mit Aufschankanlage und einen kleineren Musikpavillon, und WCs. Sollte der Parkplatz verwirklicht werden, dann kommen die Parkplätze auf dem Dorfplatz weg und dieser werde autofrei. Offen blieb die Frage, was mit dem von der Gemeinde angekauften Haus und Stadel passiert. (eb)
Naturns/Schnalstal - Ötzi Alpin Marathon - 43,5 Kilometer aufgeteilt in 25,5 Kilometer Rad fahren, 11,3 Kilometer Laufen und 6,7 Kilometern auf Tourenski – diese extreme Sport-Kombination ist der Ötzi Alpin Marathon, der heuer zum 16. Mal ausgetragen wurde. Der Wettergott meinte es mit dem Veranstalter gut, während es tags zuvor kalt und nass war, herrschten am Wettkampftag perfekte Bedingungen.
Bei strahlendem Sonnenschein fiel um Punkt 9 Uhr im Zentrum von Naturns der Startschuss für die Einzelstarter. Zunächst galt es auf dem Mountainbike eine Strecke von 25,5 Kilometern und 1.637 Höhenmeter zu bewältigen. In Unser Frau erfolgte der erste Disziplinenwechsel, die Sportlerinnen und Sportler mussten nun die Laufstrecke in Angriff nehmen. Die letzten 6,7 Kilometer schnallten sie sich die Tourenskier an und machten sich auf den Weg ins Ziel beim Schnalser Gletscher. Mehr als 170 Einzelstarter hatten sich angemeldet, am Ende erreichten 138 Männer und 17 Frauen das Ziel.
Bei den Herren ging der Sieg an den Italiener Patrick Facchini, er erreichte nach 3 Stunden 37 Minuten und 22 Sekunden das Ziel und feierte seinen ersten „Ötzi“-Sieg. Der beste Südtiroler und zugleich auch bester Vinschger belegte den zweiten Platz. Der Stilfser Thomas Niederegger, der im Laufabschnitt die Bestzeit erzielte, erreichte mit knapp drei Minuten Rückstand auf den Sieger das Ziel. Toni Steiner (10.) gelang ebenfalls ein Platz unter den Top 10.
Bei den Damen war die Titelverteidigerin Anna Pircher die große Favoritin. Die Sportlerin aus Morter ist die erfolgreichste Teilnehmerin in der Geschichte dieses Marathons. Vier Mal in Serie konnte sie ihn bisher gewinnen. Doch die Deutsche Susanne von Borstel war an diesem Tag nicht zu schlagen und erzielte in allen drei Disziplinen die Bestzeit. Nach vier Stunden und 2 Sekunden erreichte sie das Ziel und hatte über 17 Minuten Vorsprung auf Maria Dimitra Theocharis. Titelverteidigerin Anna Pircher sicherte sich den dritten Platz. Gerlinde Baldauf wurde Sechste und Angelika Schwienbacher belegte Rang 10.
Das Rennen der Teamstaffeln wurde um 10 Uhr gestartet. Beim Herrenbewerb ging der Sieg an das Team Virgosystem, im Mixed-Bewerb gewann die Mannschaft “Ktm-Bikes”. (sam)
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