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Dienstag, 26 Mai 2020 12:21

Erich Wallnöfer steigt in den Ring

Glurns - In Glurns haben sich die Gerüchte dermaßen verdichtet, dass es dafür eines Dementi bzw. einer Bestätigung bedarf. Tatsächlich soll der Alt-BM Erich Wallnöfer (Bild), der Vorgänger von Luis Frank, auf der Oppositionsliste als BM Kandidat in den Wahlkampf-Ring steigen. Die lautstarke Oppositionsstimme Heinz Riedl bestätigt dies dem Vinschgerwind. Riedl übt sich in Zurückhaltung, sagt aber, dass man mit einer Super-Mannschaft aus Frauen und Männer aus der Wirtschaft und aus den Reihen der Bauern zu den Gemeinderatswahlen antreten wird. Rund um den harten Oppositionskern von Heinz Riedl und Rosa Pichler-Prieth, von Glurnser SVP-Granden als „hampelmandlen“ verspottet, braut sich allerhand zusammen. Die Corona-Krise habe zwar - wie auch in anderen Gemeinden - in die Wahlkampfpläne hineingegrätscht und eine erträumte Einheitsliste sei an der Glurnser SVP und am amtierenden BM Luis Frank gescheitert, aber man werde, so Riedl mit Zweckoptimismus, nach den Wahlen wohl mehr als mitreden. (eb)

Dienstag, 26 Mai 2020 12:19

Gas geben

Mals - Die Unterführung an der Laatscher Kreuzung in Mals nimmt konkrete Formen an. Das Amt für Straßenbau West hat die Planung dem Ingenieurbüro Siegfried Pohl übergeben, das Ausführungsprojekt ist abgeschlossen, die Arbeiten sind an die Prader Firma Hofer Tiefbau übergeben, die Finanzierung steht und Arbeitsbeginn ist am 3. Juni und bis Allerheiligen sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Unterführung für Fußgänger und Radfahrer dient der Sicherheit, denn bisher müssen zwei Landesstraßen überquert werden um zum alten Fußballplatz oder nach Laatsch zu gelangen. Gemeinderat Andreas Bernhart hatte die Idee zu einer Unterführung und dank der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, dem Landesrat Daniel Alfreider und dem Amt für Straßenbau West konnten die Genehmigungen, die Planung und nun auch die Ausführung relativ rasch durchgeführt werden. Bei einem Lokalaugenschein (Bild) am vergangenen Freitag betonten LR Alfreider und BM Ulrich Veith den Vorrang der Sicherheit. Insgesamt werden rund 675.00 Euro investiert. Alfreider sagte, dass man gerade in der Peripherie „Gas geben“ müsse. (eb)

Dienstag, 26 Mai 2020 12:17

Eisenbahnwelt wieder offen

s4 eisenbahnDie Eisenbahnwelt in Rabland ist seit vergangenem Sonntag wieder offen. Der Start erfolgt mit der Sonderausstellung „von 1 bis 1000 PS – Transportwesen Früher und Heute“. Die Ausstellung zeigt die Geschichte und Entwicklung des Frachtverkehrs bezogen auf LKW’s rundum die Welt – vom einfachen Träger zum heutigen Supertruck. Ausgestellt werden rund 600 Modelle und Dioramen im Maßstab 1:87 – gut die Hälfte davon sind handgefertigte Unikate. Mit anfänglich verkürzten Öffnungszeiten ( nur Sonntags von 10:00 bis 17:00 ).

Dienstag, 26 Mai 2020 12:17

Kaunertal

Nach einer mehrwöchigen Schließung plant der Kaunertaler Gletscher, zum Auftakt der Sommersaison von 29. Mai bis 7. Juni 2020 den Skibetrieb wieder aufzunehmen.

Dienstag, 26 Mai 2020 12:16

Tourismus-Traum

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Von der Diskussion eines „Over-Tourism“ im Lande, also von der Diskussion über zu viel Tourismus, hat uns diese Corona-Krise komplett herausgerissen. Dass der Tourismus für unser Land, vor allem auch für den Vinschgau, von Wichtigkeit ist, bestreitet wohl niemand ernsthaft. Kürzlich hat mir sogar eine Touristikerin gesagt, dass es wünschenswert sei, dass die Betriebe langsam und mit Bedacht hochfahren sollten. Und dass jene Gäste zu uns kommen sollen, die Land und Leute mögen, die genussfähig sind, die achtsam mit uns und unserer Umgebung umgehen - Freunde also. Tatsächlich bemühen sich unsere Tourismusorganisationen und Tourismusvereine gerade um diese Gäste, um die treuen Stammgäste, vor allem aus den deutschsprachigen Ländern Deutschland, der Schweiz, auch Österreich.
Es wird eine Sommersaison (vielleicht auch eine Wintersaison) werden, die so noch nie erlebt worden ist. Bisher haben Touristiker mit Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Hochunserfrau, Weihnachten, allenfalls noch mit Ferragosto und Sant Ambrogio einen zuverlässigen Kompass für Gästeströme gehabt. Dieser Kompass ist abhanden gekommen. Neue Koordinaten müssen wohl gesucht werden und da werden tatsächlich alte Werte wie Freundschaft, Gastfreundlichkeit, gelebte Bräuche, Qualität in Küche und Keller und viele andere mehr wiederbelebt. So willkommen wie heuer waren Gäste wohl schon lange nicht mehr. Im heurigen Willkommen steckt gewaltig Potenzial.
Oder bin ich ein Träumer?

Dienstag, 26 Mai 2020 16:02

Mannschaftsspiele müssen warten

Seit dem 18. Mai ist Sport im Freien wieder möglich. Die Sportlerinnen und Sportler müssen jedoch drei Meter Abstand einhalten. Das heißt: Fußballspiele sind nicht möglich und Meisterschaften werden nicht fortgesetzt.

Die Corona Krise hat den Fußballsport abrupt zum Stillstand gebracht. Denn alle Mannschaftssportarten wurden wegen der hohen Ansteckungsgefahr verboten. Die Fußballmeisterschaften, die Ende 2020 in die Winterpause gegangen waren, konnten im Frühjahr nicht mehr fortgesetzt werden. Und mittlerweile ist klar, bis auf weiteres wird der Ball zumindest im Amateurbereich nicht mehr rollen. Das heißt: es wird wohl längere Zeit keine Fußballspiele geben, keine Meisterschaftspiele, keine Freizeitturniere. Möglich sind lediglich Trainigs unter Beachtung der strikten Abstandsbestimmungen.
Die Betroffenheit im Amateursportbereich ist groß, so auch im Verband Südtiroler Sportvereine VSS. „Es ist schade. Bis Herbst sind definitiv alle Bewerbe abgesagt“, das bestätigt der Vinschger VSS Bezirksleiter Martin Rinner. Die Verantwortlichen im VSS hoffen nun, dass sie zumindest die Möglichkeit erhalten, in kleinen Gruppen bis zu sechs/sieben Kickern zu spielen, auch im Rahmen von angekündigten Sommerbetreuungsprogrammen. Und darauf hoffen nicht nur die Fußball-Funktionäre sondern vor allem die vielen FußballspielerInnen im Land, die nun schon seit Monaten zur Untätigkeit gezwungen sind. Das Nachsehen haben nicht zuletzt auch die ZuschauerInnen, denen eine beliebte Freizeitbeschäftigung fehlt. Wann der Ball im Wettkampf wieder rollen kann, ist derzeit unklar, wie so vieles andere auch. „Wenn wir Glück haben, können wir vielleicht nach Schulbeginn im Herbst kleinere Turniere veranstalten“, hofft Rinner. Doch alles hängt letztendlich von den Ansteckungszahlen ab.
Nachdem die Meisterschaften nicht fortgesetzt werden können, stellen sich nun die Fragen: Wie wird die bisherige Spielsaison, sprich wie werden die Ergebnisse der einzelnen Mannschaften für die Saison 2019/2020 gewertet? Wird der Meistertitel jener Mannschaft zuerkannt, die sich an der Spitze der Tabelle befindet? Wer steigt auf, wer steigt ab. Derzeit wird in den Sportgremien nach Lösungen gesucht.
Einzelne Trainer haben individuelle Trainingsprogramme mit ihren Spielern gestartet, um gerüstet zu sein, wenn es wieder los geht. Doch keiner weiß wann. So ganz unbeschwerte Fußballspiele wie vor Coronazeiten wird es wohl lange Zeit nicht mehr geben. (mds)

1. Erlaubt sind unter Einhaltung eines Abstandes von drei Metern alle sportlichen Tätigkeiten im Freien. Nicht erlaubt - sprich streng verboten - sind Mannschaftsportarten bei denen sich die Athleten nahe kommen, wie zum Beispiel beim Fußball. Die für den Mannschaftsport konzipierten Anlagen können aber für Sportlerinnen und Sportler geöffent werden, die allein (oder in gebührendem Abstand - dabei ohne Mundschutz -) trainieren.

2. Die Sportanlagen im Freien dürfen grundsätzlich nur unter strenger Einhaltung der Richtlinien des Sportamtes (Präsidium des Ministerrates) benutzt werden. Die Umkleidekabinen und die Duschen müssen geschlossen bleiben. Überdachte Sportanlagen können genutzt werden, wenn sie keine Seitenwände haben.

3. Sportliche Tätigkeiten in den Hallen sind untersagt. Die Hallen bleiben bis auf weiteres für den Amateursport geschlossen –außer für Sportlerinnen und Sportler die sich auf die nächsten Olympiaden und Weltmeisterschaften vorbereiten. Toiletten können geöffnet sein, der Abstand muss aber gewährleistet sein.

4. Gemeinden können Sportanlagen im Freien geschlossen lassen, oder auch nur zeitweise öffnen. Die Bürgermeister legen die Regeln fest. In Jedem Fall obliegt die Öffnung der Anlagen den jeweiligen Betreibern.

Neue Kriterien zur Auflockerungen im Sportbereich sind für Ende Mai angekündigt. Ein Neustart könnte zu einer großen logistischen Herausforderung werden.

s48 vssDer Verband Südtiroler Sportvereine VSS wurde vor 50 Jahren gegründet. Er ist seit 1970 Dachorganisation und Ansprechpartner für rund 500 Südtiroler Mitgliedervereine mit insgesamt rund 86.000 Mitgliedern. Rund 18.000 Aktive - von den Kleinsten bis hin zu den Senioren - werden direkt oder indirekt im Rahmen von 17 Sportprogrammen betreut. Der VSS kümmert sich beispielsweise um die Organisation beziehungsweise Abwicklung von VSS-Fußball-Meisterschaften für Kinder und Jugendliche. Seit 1999 ist Günther Andergassen Obmann des VSS.

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, 8. Juni 2020

Die Gerüstsubstanz der verholzenden Pflanzen ist der Holzfaserstoff Lignin. Lignin verleiht etwa den Baumstämmen ihre Standfestigkeit und Bruchsicherheit und lässt sie im Wald zu turmhohen Schäften aufwachsen. Erdgeschichtlich und in der Evolution der Pflanzenarten betrachtet, ist Lignin eine der Voraussetzungen, dass liegende Pflanzenkörper sich in die Höhe als dritte Dimension des Raumes aufrichten konnten. Es gibt eine Faustregel, dass Lignin nur gebildet werden kann, wenn die Vegetationszeit mindestens 3 Monate anhält. Das Wachstum von aufrechten Baumstämmen ist in den Bergen an der Baumgrenze zu Ende. Aufrechte Stämme wären weiter oben zu sehr dem Schneebruch und Windwurf ausgesetzt. Aber Holzwuchs gibt es auch oberhalb der Baumgrenze: Die Zwergweiden der Gattung Salix bilden als Spaliersträucher im günstigen bodennahen Mikroklima Kriechsprosse bis zu 70 m Länge. Zwergweiden wachsen besonders in Schneetälchen mit langer Winterschneedecke und später Ausaperung. Carl von Linné (1707-1778), der schwedische Taxonom der binären Nomenklatur, nannte die Zwergweiden „minima inter arbores“, also die kleinsten unter den Bäumen. Weiden sind hervorragende Bodenfestiger. Sie werden heute in der Ingenieurbiologie eingesetzt. Weiden sind zweihäusig, d.h. sie haben eingeschlechtige Blüten auf zwei Sträucher verteilt. In der heimischen Bergflora gibt es ca. 10 verschiedene Zwergweidenarten. Am Pfingstsonntag war ich mit meinem Fotoapparat im Trafoital von der Franzenshöhe am Steig Nr. 14 bis zur Moräne des Madatschgletschers unterwegs. Einige Arten von Zwergweiden und andere Blütenpflanzen des Bergfrühlings auf 2.200 – 2.300 m Meereshöhe stelle ich Ihnen in den heutigen Bildern vor.

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Dienstag, 26 Mai 2020 15:58

Spezial: Wirtschaftsstandort Latsch

Der Wirtschaftsstandort Latsch steht in diesem Sonderthema im Fokus. Nimmt man allein die Zahl der Betriebe her, so ist Latsch – und das ist beeindruckend - der zweitstärkste Wirtschaftsort im Vinschgau. 693 Betriebe aller Couleur sind in Latsch Zuhause.

 

von Angelika Ploner

 

Latsch ist ein starker Wirtschaftsraum. Das belegen allein schon die Zahlen. 693 Latscher Betriebe sind bei der Handelskammer Bozen registriert. Zum Vergleich: 717 Betriebe hat etwa der Hauptort Schlanders, die Gemeinde Naturns hat sogar 20 registrierte Betriebe weniger als Latsch. Natürlich ist der Wirtschaftsstandort Latsch eng mit latsch 2der Landwirtschaft verknüpft. 386 land- und forstwirtschaftliche Betriebe stehen 307 Betrieben in den verschiedensten Branchen gegenüber. Die Branchenbreite ist nichtsdestotrotz da und zeigt sich vor allem in der Industriezone Latsch, eine der attraktivsten und vielfältigsten im Vinschgau.

Industriezone Latsch.
In zwei Jahren feiert die Industriezone Latsch 50 Jahre. 1972 beschloss die Gemeindeverwaltung unter Sepp Rinner eine Handwerker- und Industriezone auszuweisen. Im Dorfkern war es zu eng geworden, vor diesem Hintergrund wurden fünf Hektar ausgewiesen. Dass damals kein Quadratmeter Grund enteignet werden musste, ist eine bemerkenswerte Leistung. Die Gemeindeverwalter verhandelten so geschickt, dass am Ende alles einvernehmliche Lösungen standen. Zwei Betriebe waren bereits in der heutigen Industriezone angesiedelt: Die Pedross AG und die Firma Sepp&Franz Rinner OHG. Die Zone 1, wie die Industriezone Latsch in ihren Anfängen getauft wurde, platzte schon bald aus allen Nähten. In drei Phasen erlangte die Industriezone dann im Laufe der Jahre ihre heutige Größe. Allein die MIVOR nimmt heute 9 Hektar ein, fast das Doppelte der ersten Grundausweisung.

Die Arbeitgeber.
latsch 3Apropos MIVOR: Die MIVOR ist unter den sieben Genossenschaften die mengen- und mitgliederstärkste Genossenschaft im Vinschgau. Seit 13 Jahren gibt es die MIVOR in ihrer heutigen Form, hervorgegangen aus der Fusion von Ortler und MIVO. Die MIVOR ist zweifelsohne eine wichtige Säule der Latscher Wirtschaft. „Die insgesamt 342 Mitglieder bewirtschaften eine Fläche von 1.075 Hektar und produzieren eine Menge von 76.686 Tonnen Äpfel“, sagt Martin Metz, der neue Geschäftsführer der MIVOR.

155 Hektar werden biologisch angebaut oder befinden sich in der Umstellungsphase, 920 Hektar hingegen beträgt der Flächenanteil, den die integrierte Produktion einnimmt. Das Ernteverzeichnis in der MIVOR geht aber über den Apfel hinaus. 8,3 Tonnen Birnen wurden 2019 geerntet, 13,6 Tonnen Kirschen, über eine halbe Tonne Erdbeeren, rund eine halbe Tonne Marillen und 19 Tonnen Biogemüse. Insgesamt ergibt das eine Erntemenge von aufgerundet 76.729 Tonnen. Eine beeindruckende Zahl. Nicht weniger beeindruckend ist die Anzahl der Mitarbeiter. In der MIVOR sind 181 Mitarbeiter in Produktion und Technik, im Verkauf, in der Verwaltung oder im Qualitätsmanagement beschäftigt. Die MIVOR ist damit gleichzeitig der größte Arbeitgeber in Latsch.
Auch die Vi.P - das Herz der Genossenschaften - ist in Latsch beheimatet. 1990 wurde die Vi.P aus der Taufe gehoben, heuer feiert das Netzwerk der sieben Genossenschaften - ganz nebenbei bemerkt - das 30 jährige Jubiläum. Im Verkauf, in der Verwaltung, im Marketing, in der Qualitätssicherung, im Controlling und im EDV-Bereich arbeiten hier - in der Vi.P - „derzeit insgesamt 44 Mitarbeiter“, heißt es auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Und weiter: „Die Vi.P als Erzeugerorganisation inklusive Genossenschaften hat insgesamt 820 Beschäftigte.“
MIVOR und Vi.P haben nicht nur eine organisatorische Verbindung, sondern auch eine personelle. Der langjährige Obmann der Vi.P Sepp Wielander kam von der MIVOR, der neue Obmann der Vi.P. Martin Pinzger ebenfalls. Das nur am Rande erwähnt.

latsch 4Knapp hinter dem Primus MIVOR liegt mit rund 170 Beschäftigten das Land. Die Autonome Provinz Bozen ist bei den Arbeitgebern unter den ersten in Latsch, das ist unter anderem auf den großen Schulsprengel zurückzuführen. Der Schulsprengel Latsch umfasst die Grundschulen Latsch, Morter, Goldrain, Tarsch, Kastelbell, Tschars und die Mittelschule Latsch. Direktor Stefan Ganterer: „Wir haben 90 Lehrpersonen und 7 Mitarbeiterinnen für Integration für SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen. Im Sekretariat arbeiten 7 Personen, dazu kommen 15 Schulwarte und ich als Direktor.“ Macht in Summe 120 Beschäftigte im Schulsprengel Latsch. Ein Teil dieses Personals arbeitet in der Gemeinde Kastelbell/Tschars und zählt demnach nicht zur Gemeinde Latsch.

Das Bildungsangebot in der Gemeinde Latsch umfasst neben dem Schulsprengel auch das Bildungshaus Schloss Goldrain. Anders ausgedrückt: Vinschgaus einziges Bildungshaus befindet sich in der Gemeinde Latsch. Laut Datenerhebung des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung sind im Bildungshaus durchschnittlich 14 Mitarbeiter beschäftigt. Und noch etwas zeichnet das Bildungsangebot der Gemeinde Latsch aus: Die Kindertagesstätte, kurz KITA. In Latsch wurde vor 15 Jahren die erste Kindertagesstätte eröffnet, heute gibt es KITAS in vielen Gemeinden Vinschgaus. Geführt werden diese von der Sozialgenossenschaft der Tagesmütter.
Ein wichtiger Arbeitgeber - um im öffentlichen Sektor zu bleiben - ist auch das Seniorenwohnheim Annenberg Latsch. „Wir haben knapp über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt der Präsident des Seniorenwohnheims latsch 5Alexander Janser auf Nachfrage. Die Direktorin Iris Cagalli erklärt: „Weil Pflege und Betreuung ein Frauenberuf ist, beschäftigen wir natürlich anteilig viele Frauen. Deshalb ist mir auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein großes Anliegen.“ Alle Altersgruppen von 23 bis über 60 Jahre sind im Seniorenwohnheim Annenberg vertreten. Zu finden sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Iris Cagalli, in den Bereichen Verwaltung, Küche, Reinigung&Wäscherei, Pflege&Betreuung und im Bereich Tagespflegeheim. Ein eigenes Einarbeitungsprogramm für Berufs- und Wiedereinsteigerinnen ist eine der Maßnahmen im Altenheim, die den Mitarbeiterinnen entgegenkommen soll. „Wir ermöglichen zusätzlich Arbeitsintegration in Form von Projekten in Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten und erfüllen auch die Vorgaben der Pflichtanstellungen“, ergänzt die Direktorin. Der öffentliche Sektor spielt in Latsch überhaupt - und auf den ersten Blick in jedem Fall überraschend - eine große Rolle. Immerhin sind insgesamt 343 Arbeitnehmer dort zu finden.

 

lvh-Obmannn Latsch Andreas Nagl

latsch 6783 139Wir sind froh, dass wir wieder arbeiten dürfen. Das möchte ich vorausschicken und betonen.
Zum Wirtschaftsstandort Latsch aus Handwerkssicht ist folgendes zu sagen: Wir haben viele Traditionsbetriebe in Latsch, die gesund und sehr gut unterwegs sind. Schwieriger hat es das junge Handwerk. Neuansiedlungen sind nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Zudem gibt es Bereiche im Handwerk, wo der Nachwuchs wenig Entwicklungsmöglichkeiten hat. Das ist sehr schade. Wenn wir in die Zukunft schauen - auch vor dem Hintergrund von Corona - so muss man schon sagen: Im Handwerk ist kaum HomeOffice möglich. Wir sind für unsere Kunden vor Ort, wo wir produzieren und dort wird auch der Umsatz gemacht.
Andreas Nagl

 

 

s34 schwienbacherMit rund 330.000 Nächtigungen ist die Tourismusbranche in den Gemeinden Latsch und Martell einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Stark zugenommen haben in den letzten Jahren die Urlaub auf dem Bauernhof Betriebe, welche rund 10% der Übernachtungen generieren. Als Betreiber der Lifte und Liegenschaften der Tarscher Alm leistet der TV einen wertvollen Beitrag, um die Attraktivität des Gebietes zu steigern. Ein Familienrundwander- und Themenweg, der im Sommer eröffnet wird, und der neu errichtete Barbarossa-Trail tragen zur Weiterentwicklung des Gebietes am Nörderberg bei. Die Tourismustreibenden sind sich einig, dass der Tourismus nur erfolgreich im Zusammenspiel mit allen gestaltet werden kann.
Roman Schwienbacher, Präsident TV Latsch-Martell

 

 

Latsch ist international.

Der größte private Arbeitgeber in Latsch ist der Leistenhersteller Pedross AG. „Wir beschäftigen derzeit 164 Mitarbeiter“, heißt es bei Pedross. 1956 wurde der Betrieb am heutigen Standort von Karl Pedross gegründet.

Mit 4 Mitarbeitern hat er damals die Tätigkeit aufgenommen, heute gehen die Produkte der Pedross AG in die ganze Welt hinaus. Der Latscher Sockelleisten-Hersteller gehört zu den international anerkannten Protagonisten in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Fußbodenzubehör, Furnierkanten und Ummantelungsware. Ein Vorzeigebetrieb, den in Latsch zu haben, stolz macht.
Zu den weiteren größeren privaten Unternehmen zählt auch die Rizzi Group. „Die aktuelle Mitarbeiterzahl liegt bei latsch 630 Mitarbeitern im Büro und ca. 40 Mitarbeitern in der Produktion je nach Saison“, sagt Simone Rizzi auf Nachfrage dem Vinschgerwind.
Beim Möbelmitnahmemarkt Avanti, der ebenfalls zu den größeren Arbeitgebern der Gemeinde zählt, arbeiten 60 Mitarbeiter, davon 40 in der Filiale in Latsch und 20 in Bozen.
Einer der traditionsreichsten Betriebe in Latsch ist die WMH. „Wir beschäftigen 30 Mitarbeiter“, erklärt Patricia Herion-Ropte. Der Industriebetrieb bedient den hochspezialisierten Nischenmarkt, nämlich die Verzahnungstechnik. Bewundernswert: Zwei Frauen stehen mit Patricia Herion-Ropte und Anna Maria Tappeiner an vorderster Front.

Latsch ist vielfältig.
Der überwiegende Teil der Betriebe in Latsch sind aber Klein- und Mittelbetriebe, sie bilden das Rückgrat der Latscher Wirtschaft. 100 Betriebe sind im Bereich Handwerk und Dienstleistungen zu finden, 85 Prozent davon beschäftigen zwischen 1 und 5 Mitarbeiter, 15 Prozent hingegen haben eine Mitarbeiterzahl zwischen 6 und 30 Beschäftigten.

Demnach ist Latsch nicht nur für die Landwirtschaft ein fruchtbarer Boden, sondern auch für verschiedene Unternehmen, vor allem Traditionsbetriebe oder Familienbetriebe. Vieles sind innovative und leistungsstarke Betriebe. Zusammen bilden diese ein beeindruckendes Arbeitsplatzangebot mit knapp 2.000 Arbeitsplätzen. Um genau zu sein hatten im vergangenen Jahr 1.905 Personen ihren Arbeitsplatz in Latsch. Eine beachtliche Zahl.
Die Unternehmen in Latsch entwickeln, produzieren und verkaufen Produkte und Dienstleistungen und bilden einen latsch 7bunten Mix mit verschiedenen Bauunternehmen, Elektrobetrieben, Einrichtungsstudios, es gibt Maler, Spengler, Schlosser, Betriebe, die einen Nischenmarkt bedienen oder eine Vielzahl an Dienstleistern wie technische Büros. Apropos technische Büros: Auffallend in Latsch ist die geballte Fachkompetenz was den technischen Bereich anbelangt. Konkret: Es gibt im Vinschgau wohl kein Dorf mit einer vergleichbar hohen Anzahl an Technikern, Ingenieuren und Architekten.

Latsch ist einen Besuch wert.
Auch der Einzelhandel im Ortszentrum bildet einen attraktiven Mix. Hier, im Ortszentrum sitzt das Herz des Handels. Das Modeangebot zeichnet sich durch besondere Vielseitigkeit aus, hinzu kommen Geschäfte, die Tabak- und Geschenkartikel oder Schmuck anbieten und sich mit Begegnungsorten wie verschiedene Bars abwechseln.
Der historische Ortskern und das Einkaufszentrum Herilu in Latsch haben ein Nebeneinander gefunden.

 

Tourismus.
Der Tourismus in Latsch und Martell blüht. Das ist auch auf die rührigen Mitarbeiter des Tourismusvereins zurückzuführen. David Stocker der Geschäftsführer des TV Latsch – Martell fasst die Zahlen auf Nachfrage vom latsch 2137Vinschgerwind zusammen: „Wir hatten 2019 insgesamt 337.211 Nächtigungen, 67.786 davon entfallen auf Martell. Betriebe haben wir insgesamt 116, 36 davon in Martell.“ Touristisch kann man in Latsch und Martell natürlich aus dem Vollen schöpfen: landschaftlich einzigartig mit einer unvergleichlichen Bergwelt und zwei Aufstiegsanlagen - davon träumen andere Gemeinden im Vinschgau, besonders Nachbargemeinden. Die Erdbeere und die Kräuter - regionale Produkte überhaupt - haben in kaum einem anderen Tourismusgebiet einen so hohen Stellenwert wie hier. Beispiel Erdbeerfest. Die Regionalität ist in Latsch-Martell nicht frommer Wunsch, sondern wird gelebt. Auch das ist beeindruckend - nicht nur die Anzahl der Betriebe insgesamt, die Latsch zweifelsohne zu einem starken Wirtschaftsraum machen.

Quellen: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung, WIFO - Handelskammer Bozen, lvh, verschiedene Betriebe in Latsch, Gemeinde Latsch


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  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
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  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
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  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
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