Seitdem die „Südtiroler Rest-Freiheitlichen“ ein wenig mitregieren dürfen, scheinen sie jeden Bezug zur Realität und zu den Bedürfnissen der verkehrsgeplagten einheimischen Bevölkerung verloren zu haben. Anders ist die wirre Presseaussendung nicht zu erklären, in der sie behaupten, dass es keine Daten zum Lkw-Umwegverkehr über den Brenner gäbe und alle Zahlen nur „Märchen“ seien. Es reicht bereits eine einfache Google-Suche zum Begriff „Umwegverkehr Brenner“, um die absurden Aussagen zu widerlegen. Alle wissenschaftlichen Erhebungen belegen eindeutig, dass an die 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner Umwegverkehr ist. Das sind fast eine Million Lkw-Fahrten im Jahr, die nur deswegen über den Brenner fahren, weil der Brenner (in Kombination aus den günstigen Mauttarifen in Süd-Tirol und den günstigen Treibstoffpreisen in Nord-Tirol) der billigste Alpenübergang ist.
- Seit mehr als 20 Jahren werden alle fünf Jahre Erhebungen zum alpenquerenden Güterverkehrdurchgeführt: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehrsplanung/statistik/caft/caft19.html
- Die Tiroler Landesregierung hat 2019 eine umfangreiche Studie zur „Routenwahl im alpenquerenden Straßengüterverkehr“ durchgeführt: https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsdatenerfassung/Studie_ROUTENWAHL_IM_ALPENQUERENDEN_STRASSENGUETERVERKEHR_2019.pdf
- Das Bundesministerium für Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz hat 2023 eine eigene Erhebung zu den „Auswirkungen von Mautanpassungen im Brennerkorridor“ durchführen lassen: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/strasse/publikationen/auswirkungen-mautanpassungen-brennerkorridor.html
Aus diesen Studien geht unmissverständlich hervor, dass der Umwegverkehr über den Brenner in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, und dass „etwa 42 % aller Brennerfahrten eine um mehr als 60 km kürzere Routenalternative hätten“.
Die Bürger, die entlang der Brennerautobahn leben, spüren täglich die zunehmende Verkehrsbelastung und erwarten von der Politik schnelle Lösungen. Sie haben aber kein Verständnis dafür, dass ihre Probleme als „Märchen“ abgetan werden.
Wenn die Rest-Freiheitlichen von der Transit-Thematik keine Ahnung haben und sich nicht einmal die Mühe machen, sich zu informieren, sollten sie nicht jene anpatzen, die sich ernsthaft um eine Lösung des Transit-Problems bemühen. Auch ihre Forderung nach einer Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots in Nord-Tirol ist ein Wahnsinn, der zur Folge hätte, dass noch mehr Verkehr über den Brenner gelockt würde und die Bürger auch in den Nachtstunden überrollt würden.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird sich mit allen Mitteln dagegen wehren und steht auf der Seite der Bürger in Nord- und Süd-Tirol, die eine Verringerung des Lkw-Verkehrs auf der Brennerautobahn fordern.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.
Bereits jetzt werfen die Gemeinderatswahlen, die im kommenden Jahr stattfinden werden, ihre Schatten voraus. Der Rat der Gemeinden deponierte in der Region schon einmal sein Gutachten zur künftigen Regelung von Mandatsdauer und Gehalt von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, sowie Gemeindereferentinnen und -referenten. “Wir als Team K fordern auf jeden Fall eine Mandatsbeschränkung. Außerdem darf die Erhöhung der Gehälter keinesfalls, wie von der SVP gefordert, 20 bis 30 Prozent betragen. Eine Inflationsanpassung ist ok, aber damit ist genug”, stellt die Führungsspitze des Team K Paul Köllensperger und Maria Elisabeth Rieder unmissverständlich klar.
“Natürlich geht es der SVP mit Verbündeten vorrangig darum, einige ihrer Bürgermeistersessel für weitere fünf Jahre zu retten. Wir als Team K und stärkste Oppositionskraft im Südtiroler Landtag, werden hierbei ganz sicher nicht mitspielen. Der Rat der Gemeinden schlägt, als verlängerter Arm der SVP-Bürgermeister, eine völlige Aufhebung der Mandatsbeschränkung für BürgermeisterInnen in Gemeinden bis 5.000 EinwohnerInnen vor. Überhaupt kein Limitsoll es in Zukunft für GemeindereferentInnen geben. In Gemeinden über 5.000 EinwohnerInnen sollte nach neuer Regelung ein und dieselbe/derselbe BürgermeisterIn drei Legislaturen in Folge deren Geschicke leiten können. Wir als Team K sind hingegen der Meinung, dass das Dorfkaisertum ein Ende haben muss. Zehn Jahre Regierungszeit genügen auch für Gemeinden über 5.000 EinwohnerInnen. In dieser Zeit kann jeder Mensch einiges bewegen und umsetzen, und dann tut ein Wechsel gut“. sagt Paul Köllensperger.
Völlig an den Haaren herbeigezogen finden die vier Team-K-Abgeordneten im Südtiroler Landtag auch die Aussage der Mehrheit, ein BürgermeisterInnen-Posten könne in Zeiten wie diesen und aufgrund des immensen Arbeitsaufwandes und der riesigen Verantwortung, die auf diesen politischen MandatarInnen laste, nur durch eine 20- bis 30-prozentige Gehaltserhöhung schmackhaft gemacht werden. Die Bürgermeister verdienen größten Respekt für ihre Arbeit, aber: “Eine Anpassung an die Inflation ist durchaus nachvollziehbar, aber bei 20 oder 30 Prozent sind wir jenseits von Gut und Böse”,so Maria Elisabeth Rieder. “Deshalb werden wir uns als Team K dagegen aussprechen, wenn die Mehrheit im Regionalrat im kommenden Herbst pünktlich zum Wahlauftakt 2025 diese unerhörte Regelung durchdrücken will.”
„Umwegverkehr“ und andere Unwahrheiten: Lösungen statt Schlagzeilen!
Es hält sich hartnäckig, das Märchen vom Umwegverkehr. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll bedient dieses Märchen besonders gern und erntet kaum Widerspruch. Er spricht von 40% Umwegverkehr, ohne eine entsprechende Quelle zu zitieren. In den 90er-Jahren gab es entsprechende Schätzungen (!), mehr nicht. Dass mit der EU-Osterweiterung rund 200 Millionen Menschen dazugekommen sind, dass inzwischen 41,7% der Transitfahrten über den Brenner auf Transportunternehmen aus Polen (30,3%) und Litauen (11,4%) entfallen und diese auch weiterhin den kürzesten Weg wählen werden, scheint Knoll und seinesgleichen zu ignorieren.
Ebenso falsch ist die Behauptung, der Brenner sei der billigste Alpenübergang und der Dieselpreis im Bundesland Tirol sei verlockend. Entscheidend sind immer Lade- und Zielort. Kein Frächter wird eine Ladung in Mailand mit Zielort Frankfurt übernehmen, um dann über den Brenner zu fahren, weil diese Route die billigste ist. Die Strecke Mailand-Frankfurt über den Brenner ist mit 472,32 Euro sogar um 64,82 Euro teurer als jene über die Schweiz, die 407,50 Euro kostet. Hinzu kommt noch die um 4 Stunden längere Fahrzeit über den Brenner.
Fakt ist auch, dass der Dieselpreis für LKWs in Italien und im Bundesland Tirol seit Jahren etwa gleich hoch ist. Die Südtiroler Transportfirmen tanken deshalb und wegen der Vorteile bei der Mehrwertsteuer-Rückvergütung schon seit Jahren in Südtirol und nicht im Bundesland Tirol. Bei Transportfirmen mit eigener Zapfsäule ist der Diesel noch etwas billiger.
Die Transitkorridore über und durch die Alpen sind von großer Bedeutung für die wirtschaftlichen und sozialen Verflechtungen in Europa und im Alpenraum. Dem Austausch von Dienstleistungen, Waren und Personen stehen negative Konsequenzen wie Staus, Unfälle, Lärm und Luftverschmutzung gegenüber, die zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit und der Lebensqualität der in diesem Raum lebenden Menschen führen.
In Sachen Aufrüstung von lärm- und abgasarmen LKWs sowie für den Lärmschutz insgesamt wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Infolge getroffener Maßnahmen und Verbote haben sich die Werte (NO² und Feinstaub) stark verbessert, sodass die ursprünglichen Grundlagen für die Einschränkungen nicht mehr gegeben sind.
Das Hauptproblem ist heute die hohe Anzahl von LKWs, die über den Brenner fahren. Kein LKW setzt sich in Bewegung, wenn er nicht bestellt wird. Daher sind wir alle Verursacher und Nutzer des hohen Verkehrs- und Transitaufkommens. Wer kann von sich behaupten, keine Waren im Internet zu bestellen? Bekanntlich entsteht auch dadurch zusätzlicher Verkehr – bis ins entlegenste Dorf. Mit der Sanierung bzw. mit dem Neubau der Luegbrücke wird der Verkehr eine zusätzliche Dimension erfahren. Die Forderung nach Aufhebung oder zumindest nach einer Einschränkung bzw. Verkürzung des Nachtfahrverbots während der Bauphase sehen wir nicht als Schwachsinn, wie von Sven Knoll kritisiert, sondern als sachlichen und diskussionswürdigen Vorschlag. Diesen haben wir zusammen mit Erich Burger, ehemaliger Frächter, bereits im April schriftlich der Landesregierung unterbreitet. Als weitere Lösungsvorschläge bis zur Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels (BBT) haben wir zwei weitere Punkte zur Diskussion gestellt: im Sinne der Europaregion Tirol und zur Beseitigung der Nachteile gegenüber den Südtiroler und Trentiner Transportfirmen sollten Südtirol und das Trentino gleichberechtigt mit Nordtirol in das Ziel- und Quellgebiet einbezogen werden. Damit zumindest ein kleiner Teil der Transit-LKWs auch in Südtirol auf die Schiene verlagert werden könnte, sollte man in Grasstein, wie mehrmals vorgeschlagen, den vorhandenen Güterbahnhof zeitnah zur RO-LA umbauen. Für die Südtiroler Frächter könnte dies eine brauchbare Notlösung und Alternative sein.
Von einer Verlagerung des Warenverkehrs von der Straße auf die Schiene reden wir schon lange; der BBT wird dazu seinen Beitrag leisten. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass der Zunahme des LKW-Transits eine ungleich höhere Zunahme des Person-Transits gegenübersteht. Rollen derzeit rund 2,4 Millionen LKWs über den Brenner, so sind es gleichzeitig rund 13 Millionen PKWs.
Zum Abschluss sei auf eine brandaktuelle Studie der TU Graz zu den Abriebemissionen von Schienenfahrzeugen hingewiesen: diese Studie belegt, dass besonders entlang von Bahntrassen viel mit Schwermetallen belasteter Feinstaub entsteht. Die Hälfte des täglichen Feinstaub-Grenzwertes wird durch Züge verursacht. Wird deswegen jemand die Forderung erheben, Beschränkungen oder gar ein Nachtfahrverbot für Züge einzuführen? Wohl kaum; eher wird man – wie es die Studie rät – bei der Bremszertifizierung in Zukunft auch das Emissionsverhalten zu beurteilen haben.
Man kann mit Fug und Recht Versäumnisse in der Verkehrspolitik kritisieren, für eine Verbesserung sind jedoch pragmatische Lösungen statt Gerichtsverfahren und populistische Stammtischparolen gefragt.
Im Tal ist es heiß - viele Einheimische und Gäste gehen in die Berge. Wo Tiere weiden, reicht es, sich an einige Regeln zu halten, um den Tag zu genießen. Ein Infoblatt bietet einen Überblick.
Immer mehr Menschen entdecken die Berge als Erholungsgebiet für sich. Wer aber an die Stadt gewohnt ist, sollte sich auf den alpinen Lebensraum und die möglichen Gefahren einstellen und sich darauf vorbereiten, um ausschließlich positive Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.
"Abgesehen vom Blick in den Wetterbericht und einer guten Vorbereitung auf die jeweilige Tour ist es auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass am Berg auch Weidetiere ihren Sommer verbringen. Sie laufen frei herum und haben häufig Jungtiere bei sich, die sie natürlich verteidigen“, sagt Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass vor allem Kühe, die ihrem Instinkt folgen, Wanderern (und deren Hunden) gefährlich werden können. Aus diesem Grund hat das Assessorat für Land- und Forstwirtschaft ein Infoblatt erarbeitet. Darin werden einige Grundsätze erläutert und Tipps zu richtigem Verhalten gegenüber Weidevieh gegeben.
Mit Unterstützung des Südtiroler Bauernbunds und verschiedener Tourismus-Stakeholder sollen die Wandererinnen und Wanderer nun informiert und sensibilisiert werden. Das Infoblatt ist pünktlich zu Beginn der touristischen Hochsaison in deutscher, italienischer und englischer Sprache erhältlich und kann heruntergeladen werden. "Wir haben Gäste aus aller Herren Länder, für die die Berge und auch die Weidetiere völlig neue Erfahrungen sind. Es ist nützlich für beide Seiten, ihnen einen Leitfaden für richtiges Verhalten mit Hinweisen auf Warnsignale der Tiere zu geben“, sagt Landesrat Walcher.
"Wir erinnern daran, dass unsere Weidetiere keine Kuscheltiere sind. Kühe, Schafe und Ziegen sind Nutztiere, die grundsätzlich nicht aggressiv sind, allerdings ihren natürlichen Instinkten folgen und gefährlich werden können, wenn sie in Panik geraten“, sagt Bauernbundobmann Daniel Gasser. Er ruft dazu auf, sich den Weidetieren nicht zu nähern, sie nicht zu füttern und Hunde an der kurzen Leine zu führen.
uli
Der Landtag hat den Nachtragshaushalt genehmigt. „Mit den im Nachtragshaushalt vorgesehenen Geldern von ca. 657 Mio. Euro werden einerseits die vollständige Deckung von bereits beschlossenen Maßnahmen garantiert, andererseits auch neue Investitionen möglich“, fasst SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder grob, die vom Landtag genehmigte Verwendung der Gelder zusammen.
Im Nachtragshaushalt legt der Landtag fest, wie das Land Südtirol das positive Verwaltungsergebnis des Vorjahres einsetzt. Nachdem letztes Jahr vom „alten“ Landtag wegen der Landtagswahlen nur ein provisorischer „technischer“ Haushalt für 2024 verabschiedet werden konnte und heuer im März der reguläre Haushalt vom neu besetzten Landtag genehmigt wurde, gab es nun grünes Licht für den Nachtragshaushalt. „Dank der Rechtsicherheit durch die Finanzabkommen mit Rom und der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage des Landes war es uns möglich weitere 657 Mio. Euro den Ausgabenkapiteln zuzuschreiben. Insgesamt wird der Landeshaushalt 2024 somit 8,3 Mrd. Euro betragen“, erklärt Stauder.
Die 657 Mio. Euro, die nun verteilt wurden, fließen in alle Bereiche der Landesverwaltung. Den Löwenanteil davon bekommt die Personalabteilung. Stauder: „Die Landesverwaltung für neue Mitarbeitende attraktiver zu machen, ist eines der Ziele der Landesregierung. Dementsprechend wurden die Geldmittel für Vertragsverhandlungen im Nachtragshaushalt von 250 Millionen Euro nun auf 350 Millionen Euro für den Dreijahreszeitraum 2024-26 aufgestockt. 150 Millionen davon stehen dank des Nachtragshaushaltes bereits in diesem Jahr zur Verfügung und decken damit die Ergebnisse der Vertragsverhandlungen mit dem Landespersonal.“
Der Bereich Landwirtschaft wird mit der zweithöchsten Summe bedacht. Mit dem Nachtragshaushalt werden dem Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus rund 76 Mio. Euro für Investitionen zur Verfügung gestellt, mittels derer wichtige Vorhaben realisiert werden können. Dazu zählen etwa Forschungsprojekte des Versuchszentrum Laimburg, Investitionsbeiträge für die Instandhaltung des ländlichen Wegenetzes, der Forst- und Almwege, von Trinkwasserleitungen und zusätzliche Mittel für die Notstandsbeihilfen für die Behebung von Unwetterschäden. „Die Landwirtschaft war, wie andere Bereiche auch, im regulären Haushalt unterfinanziert. Mit dem Geldern des Nachtragshaushaltes werden diese Unterdotierungen aufgestockt und ausgebaut,“ führt Stauder aus.
Neben diesen beiden größten Posten wurden vielen weiteren Bereichen der Landesverwaltung zusätzliche Gelder zugeteilt: Gesundheit (72 Mio. Euro), Soziales (41 Mio. Euro), NOI Techpark (31 Mio. Euro), Zivilschutz (29 Mio. Euro), Innovation, Forschung, Universität und Museen (22 Mio. Euro), Deutsche Kultur (6,9 Mio. Euro), Sport (4 Mio. Euro), Denkmalpflege (3 Mio. Euro), Bildungsförderung (3 Mio. Euro), Umwelt (1 Mio. Euro).
„Die Gelder des Landeshaushaltes werden gut und verantwortungsvoll eingesetzt, Wir sollten nicht immer alles schlecht reden. Trotz der verschiedenen Krisen der letzten Jahre sind die Finanzen des Landes sehr solide, gerade im Vergleich zu vielen anderen Regionen in Europa. Das Land ist praktisch schuldenfrei. Diese finanzielle Stabilität garantiert unserem Land eine weiterhin positive Entwicklung“, zeigt sich Stauder zufrieden und optimistisch.
sa
Abstrakt
Die italienische Regierung ist jetzt ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen und hat die kostenlose digitale Unterschriftensammlung auf einer öffentlichen Plattform möglich gemacht. Dies macht die Initiative für mehr Demokratie in einer Aussendung bekannt. Die Plattform sei vorbildlich ausgestattet: Auf ihr können mit SPID- oder CIE-Zugang digital Referenden und Volksbegehren unterstützt werden, bekommt man alle Informationen über laufende Initiativen und ist die Liste der schon persönlich unterstützten einsehbar. Dank einem vom Parteienbündnis für Mehr Demokratieeingebrachten Gesetzentwurf wird sich jetzt auch der Südtiroler Landtag mit der Einführung der Online-Unterschriftensammlung befassen.
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Diese vorbildliche Neuerung wurde veranlasst durch eine Klage italienischer Bürger bei der UNO-Menschenrechtskommission, mit der sie eingefordert haben, dass die verfassungsrechtlich verankerten Mitbestimmungsrechte anwendbar gemacht werden. Der italienische Staat war in der Folge von der Menschenrechtskommission verpflichtet worden, u.a. grundlose Erschwerungen bei der Sammlung der Unterschriften zu beseitigen. Dieser Aufforderung ist das Parlament 2021 mit der Verabschiedung einer Norm nachgekommen, die die Einrichtung einer Plattform zur digitalen Unterschriftensammlung vorsieht. 2022 wurden erstmals aufgrund eines Dekretes des Ministerpräsidenten Unterschriften für Referenden auf kostenpflichtigen privaten Plattformen gesammelt. Ab jetzt ist es möglich, dieses Recht kostenlos über eine öffentliche Plattform auszuüben. Auf dieser wurden z.B. schon über 200.000 Unterschriften für ein Referendum gegen die differenzierte Autonomie gesammelt.
Hier der Link zur nationalen Plattform für die demokratische Beteiligung.
Die Initiative für mehr Demokratie erinnert daran, dass die Forderung, die kostenlose digitale Unterschriftensammlung auf einer öffentlichen Plattform auch auf Landesebene einzuführen, bisher schon mehrmals von der SVP abgewiesen wurde. Die nationale Regelung gilt nicht automatisch auch auf lokaler Ebene. Nunmehr ist eine lokale Regelung der Online-Unterschriftensammlung aber Teil der Verpflichtung des Parteienbündnisses für Mehr Demokratie, das mit der absoluten Mehrheit im Landtag vertreten ist. Damit sollte die Einführung der Online-Unterschriftensammlung auch in Südtirol gesichert sein.
Die Grundbuchsakten mit allen Titeln, Entscheidungen und Anlagen, die seit dem Jahr 2002 bei den jeweiligen Grundbuchämtern hinterlegt wurden, sind online über das Portal Openkat zugänglich.
Die Digitalisierung des Grundbuchs, die in ihren wesentlichen Teilen bereits abgeschlossen ist, wird weiter ausgebaut. Ab morgen (1. August) sind die Grundbuchakten mit allen Titeln, Entscheidungen und Anlagen, die seit dem Jahr 2002 bei den jeweiligen Grundbuchämtern hinterlegt wurden, online über das Portal Openkat zugänglich. Inhaber eines Openkat-Abonnements, des telematischen Zugangsdienstes zum Informationssystem des Grundbuchs und Katasters, können somit die benötigten Dokumente rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, abrufen, ohne physisch die Ämter aufsuchen oder Anfragen per Post einreichen zu müssen.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein, der durch die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grundbuchs ermöglicht wurde und die Arbeit der Ämter erheblich erleichtern wird: Alle Informationen werden für die regelmäßigen Nutzer des Dienstes leichter zugänglich sein", erklärt der Landesrat für Grundbuch und Kataster, Christian Bianchi. Er betont weiter: "Diese Neuerung ist ein echter Durchbruch für Notare und Banken, die von einem sofortigen und kontinuierlichen Zugang zu den Grundbuchdokumenten profitieren werden." Die Ankündigung dieser wichtigen Innovation wurde bereits auf dem Openkat-Portal veröffentlicht. "Die Arbeit geht zügig voran, mit dem Ziel, die Digitalisierung auch auf die Dokumente der vorherigen Jahre auszudehnen", schließt Landesrat Bianchi.
tl/uli
Der heute ausklingende Monat Juli war "überdurchschnittlich warm und durchschnittlich nass", fasst Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung zusammen.
"Im Juli lagen die Temperaturen im ganzen Land um 1,5 Grad bis 2 Grad Celsius über den langjährigen Durchschnittswerten des Vergleichszeitraums der Jahre 1991 bis 2020", berichtet Meteorologe Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz.
Die bisher (bis heute Mittag) höchste Temperatur des Monats Juli wurde am gestrigen 30. Juli in Brixen mit 36,3 Grad Celsius erreicht. Am kühlsten war es am 4. Juli in St. Veit in Prags mit 6,3 Grad Celsius.
"Im Unterschied zu den vergangenen Monaten lagen die Niederschlagsmengenim Juli über das ganze Land gesehen wieder nahe dem langjährigen Durchschnitt, wobei es regional größere Unterschiede gab", legt Peterlin dar: "So hat es in Sterzing aufgrund von starken Gewittern doppelt so viel geregnet wie normal, und zwar 217 Liter pro Quadratmeter, während in Bozen nur halb so viel Niederschlag gemessen wurde wie sonst: 52 Liter pro Quadratmeter."
In den kommenden Tagen bleibt es hochsommerlich, die Temperaturen gehen leicht zurück. Der August beginnt morgen etwas wechselhaft und es bilden sich auch ein einige teils kräftige Gewitter. Mit Sonnenschein wartet auch der zweite August-Tag am Freitag auf, und wieder muss im Tagesverlauf mit mehr Wolken und ein paar Gewittern gerechnet werden. Stabiles Sommerwetter mit viel Sonnenschein stellt sich am Samstag ein. Der Sonntag beginnt sonnig, am Nachmittag entwickeln sich ein paar Gewitter.
Das Messnetz der Wetterstationen in Südtirol umfasst 95 automatische Messstationen, davon stehen 58 Wetterstationen im Siedlungsraum und 37 auf den Bergen. Die Daten der einzelnen Wetterstationen können in Echtzeit abgelesen werden: von den Wetterstationen im Tal und den Wetterstationen am Berg.
Informationen zur allgemeinen Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it/suedtirolwetter.asp
mac
Partschins-Rabland - Alle Augen, vor allem aus dem Vinschgau, sind auf die Gemeinde Partschins gerichtet. Wie wird der Partschinser Gemeinderat in der Sache „kleine Umfahrung Rabland“ entscheiden? Die Vorbereitungen zu einer Entscheidungsfindung laufen auf Hochtouren. BM Alois Forcher denkt laut über ein „Lastenheft“ nach, in dem Forderungen der Betroffenen und genaue Details in der Ausführungsplanung und Details während der Baufase verbindlich festgehalten werden sollen.
Vinschgerwind: Herr BM, die Gemeinde Partschins nimmt für die Umfahrung in Rabland eine Schlüsselrolle ein. Alle Augen aus dem Vinschgau sind auf die Gemeinde Partschins gerichtet. Sind Sie persönlich für den Vorschlag des Landesrates und der Landestechniker, eine kleine Umfahrung in Rabland anzugehen?
Alois Forcher: Richtig ist, dass alle Augen auf die Gemeinde Partschins gerichtet sind. Ich sehe nicht nur die Umfahrung Rabland. Ich sehe die Umfahrung Töll-Rabland. Der Kreisverkehr auf der Kreuzung Töll-Partschins wird demnächst kommen und dieser Kreisverkehr wird zwar nicht eine Verkehrsdezimierung bringen aber eine Verflüssigung des Verkehrs. Ein großes Thema ist auch die Radunterführung an der Töllschleuse. Die werden wir auch irgendwie hinkriegen, so dass die Ampel dort wegkommen kann. Diese zwei Punkte sind für die Töll sehr wichtig. Zu Rabland: Wenn wir dort eine Lösung in nächster Zukunft haben wollen, dann werden wir die aktuelle Studie der Techniker anstreben müssen. Auf eine große Lösung, die, so wird es uns gesagt, höchstens in 30 Jahren aktuell werden könnte, können wir nicht warten. Ich glaube, dass es Zeit ist, nicht nur für die Gemeinde Partschins bzw. für Rabland, sondern auch für den gesamten Vinschgau, Nägel mit Köpfen zu machen. Deswegen bin ich dafür, die kleine Lösung anzustreben...
Vinschgerwind: ...nach dem Motto, lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach...
Alois Forcher: Ganz genau. Lassen Sie mich noch etwas zur großen Umfahrung sagen: Wir drei Gemeinden haben gesagt, lasst uns eine große Lösung anstreben, damit wir keine Belastung in Rabland, Töll haben usw. Aber mit der großen Lösung würde man viel zu viel Kulturgrund verbrauchen, viel zu viel Geld investieren müssen. Man redet da von 300 bis 400 Millionen Euro. Die kleine Lösung derpacken wir leichter. Der Landesrat hat gesagt, dass er über einen jährlichen Haushalt von rund 50 Millionen Euro für ganz Südtirol für Straßenbauprojekte verfügt. Mit Investitionssummen von 300 Millionen sind wir da in weiter Ferne. Das ist völlig unrealistisch.
Vinschgerwind: Seit wann sind Sie bzw. der Ausschuss in Kenntnis über den Vorschlag einer kleinen Umfahrung?
Alois Forcher: Das ist nicht lange her. Der Gemeinderat hat den Landestechnikern den Auftrag erteilt aus den 7-8 Varianten die beste herauszufiltern. Die aktuelle Studie ist dabei herausgekommen. Ich habe dabei ein gutes Gefühl.
Vinschgerwind: Der Gemeinderat Partschins soll für die vorgeschlagene Trassierung eine Grundsatzentscheidung treffen. Welche Prognosen wagen Sie?
Alois Forcher: Ich wage da keine Prognose. Ich sage Folgendes: Wenn wir realistisch sind, müssen wir diesen Weg gehen. Auf der anderen Seite sehe ich die Gemeindeverwalter in der Pflicht, das Bestmögliche herauszuholen. Da wird es um Deails gehen, da wird es um eine Art Lastenheft gehen, die Tourismusbetriebe, die Landwirtschaft und auch Private betreffend. Die Bauzeit wird eine schwierige Zeit werden.
Vinschgerwind: Ist man da mit den betroffenen Betrieben, die ja Widerstand angekündigt haben, im Gespräch?
Alois Forcher: Es gibt Termine mit den Landestechnikern. Da bin ich zu wenig Techniker, um sagen zu können, wo genau das Westportal hinkommen wird oder Ähnliches. Allerdings bin ich der Meinung, dass Kompromisslösungen, die dann, um etwas zu sagen, 5 Millionen mehr kosten, keine Frage sein dürfen. Auch in der Bauphase wollen wir ein Mitspracherecht.
Vinschgerwind: Welche Rückmeldungen über die vorgeschlagene Trassierung bekommen sie zu hören?
Alois Forcher: Die meisten Bürger sagen, bitte schaut’s, dass es endlich weitergeht. Die Betroffenen äußern große Bedenken. Da ist nichts zu beschönigen.
Vinschgerwind: Wie ist der politische Fahrplan?
Alois Forcher: Die Betriebe haben mit den Landestechnikern Termine vereinbart. Die ganze Problematik kommt Ende Juli in die Verkehrskommission. Jeder soll seine Bedenken äußern können und daraus soll eine Art Pflichtenheft entstehen. Ich persönlich kann den Begründungen für die kleine Umfahrung durchaus einiges abgewinnen: schnell realisierbar, nachhaltige Lösung, minimaler Landschaftseingriff, Kulturland schonend usw.
Vinschgerwind: Sie sehen die Umfahrungslösung, die Radunterführung auf der Töll und den Kreisverkehr nach Partschins als Gesamtlösung. Bleiben wir beim Kreisverkehr. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass der Töll-Messnerstadel bei Bedarf abgerissen werden kann. Das hat zu Irritationen geführt. Denn der Stadel bildet gemeinsam mit der Kirche St. Helena ein Ensemble und dieses ist im Ensembleschutz eingetragen.
Alois Forcher: Korrekt. Wir haben gesagt, dass der Stadel aus Sicherheitsgründen abgerissen werden könnte. Bei der aktuellen Projekt-Diskussion würde die Trasse neben den Stadel verlegt, die Bushaltestelle so platziert, dass der Stadel stehen bleiben könnte. Es geht auch um einen möglichen Gehsteig ...
Vinschgerwind: ... Der Heimatpflegeverein schlägt vor, einen möglichen Gehsteig zwischen dem Kirchlein und dem Stadel zu führen...
Alois Forcher: Richtig. Da hat es Gespräche gegeben. Allerdings bleibt der Eck des Stadels an der Straße bestehen. Wenn man da nur den Eck wegtun könnte... Derzeit sind wir in der Planung soweit, dass der Stadel stehen bleiben kann. Wenn sich aber morgen herausstellen sollte, dass aus Sicherheitsgründen der Stadel abgerissen werden sollte, muss man das neu bewerten.
Vinschgerwind: Könnte man den Gemeinderatsbeschluss für den Abriss nicht einfach rückgängig machen?
Alois Forcher: Das entscheide ich nicht alleine, das ist Sache des Gemeinderates. Meine Bedenken: Es soll nicht eine halbe Arbeit werden. Wir haben das Grundstück oberhalb der Kirche für einen Gehsteig angekauft. Der aktuelle Stand ist, dass das Haus beim Felberwirt abgerissen wurde, der Kreisverkehr passt jetzt hinein und deshalb bin ich guter Hoffnung. Aber wir sollten uns nichts im Wege stellen.
Vinschgerwind: Sie haben im Gemeinderat eine starke Opposition. Opposition ist wichtig, um die Arbeit des Ausschusses und des Gemeinderates zu kontrollieren und eventuell andere Vorschläge und Überlegungen einzubringen. Was sagen Sie angesichts einer Opposition von 7 Gemeindrät:innen von 18?
Alois Forcher: Natürlich sind oft Abstimmungen Kampfabstimmungen. In der Sache kleine Umfahrung Rabland gibt es in den Oppositionsreihen einige, die sagen, dass wir diese Richtung einschlagen sollen. Aber Antworten auf technische Details können uns nur die Techniker liefern. Von unserer Seite haben wir alles in Bewegung gesetzt: Wir haben mit den Grundeigentümern gesprochen, dann den Info-Day mitorganisiert, nun kommt die Sache in die Verkehrskommission, in der alle Parteien des Gemeinderates vertreten sind.
Vinschgerwind: Bekommen Sie Druck von den benachbarten Gemeinden, von den Bezirksgmeinschaften?
Alois Forcher: Der Grundtenor ist: Bittschön schaut’s, dass es weitergeht. Natürlich wären Algund und Naturns auch für eine große Umfahrung gewesen. Was mir guttut, ist die Stellungnahme der Umweltschutzgruppe Vinschgau, die eine kleine Umfahrung voll unterstützt. Das ist eine Genugtuung. Denn auch ich hätte mehr Bedenken für eine große Lösung.
Vinschgerwind: Herr BM, fühlen Sie sich als Übergangsbürgermeister oder werden Sie nächstes Jahr als BM-Kandidat wieder antreten?
Alois Forcher: (lacht) Gute Frage. Lust hängt von der Gesundheit ab. Wir sind noch nicht im Wahlkampf. Wenn meine Partei, die SVP, hergeht und sagt, wir haben einen Besseren, dann bin ich schnell weg. Damit kann ich trotzdem leben. Wenn die SVP sagt, wir brauchen dich noch, dann sehe ich mich als Übergangsbürgermeister. Es sind mit dem Schulprojekt in Rabland, mit der aktuellen Umfahrungssache und vielem mehr noch viele Projekte anzugehen. Bei der Umfahrung will ich gar nicht protzen, dass wir derzeit die Entscheidung treffen sollen, mir wäre lieber, die Entscheidung wäre erst nächstes Jahr zu treffen. Aber der Landesrat sagt uns, dass sehr viele Projekte im Land auf ihre Realisierung warten, und deswegen sind wir schon etwas unter Druck, dass etwas weitergeht. Dass jetzt die Weichen gestellt werden, ist wichtig, denn Rabland leidet brutal. Das muss ich schon sagen. Auch wenn die Realisierung der Umfahrung erst in 6-7 Jahren erfolgen wird. Auch unser Schulprojekt in Rabland hängt mit einer Umfahrung zusammen. Rabland erweist sich als sehr lebenswert, das Ober- und Unterdorf können zusammenwachsen, und damit dies so bleibt bzw. gesteigert werden kann, braucht es eben eine Umfahrung. Und noch zur großen Umfahrung: Wir dürfen der jungen Generation nicht Unmögliches aufbürden. Eine Tunnellänge von 6-7 Kilometern ist auch bei den Erhaltungskosten kaum finanzierbar.
Interview: Erwin Bernhart
Deutschland/Südtirol - Reinhold Messner gibt der auflagenstärksten Zeitung in Deutschland ein Interview. In der als nicht als besonders kritisch bekannten „Apotheken Umschau“, die auch in Südtirols Apotheken frei zu haben ist, spricht Messner auch über Familienzerwürfnisse.
von Erwin Bernhart
Reinhold Messner war und ist nie ein Kind von Traurigkeit. Er sagt, was er denkt, er sagt was er fühlt, er sagt, was er sich wünscht. Der bekannteste Südtiroler, der König aller 14 Achttausender, die er alle als erster bestiegen hat, der Abenteurer in Sand- und Eiswüsten lebt mit und auch von der Öffentlichkeit. Wegen seiner direkten, ungeschönten und mit streitbarer Passion vorgetragenen Aussagen lieben ihn die Redaktionen, vor allem auch im deutschen Sprachraum, mit Ausnahme des Südtiroler Print-Platzhirsches. Deshalb haben Messners Aussagen in der „Apotheken Umschau“ rasch den Weg in die Redaktionsstuben gefunden. SPIEGEL-online hat die Aussagen rasch aufgegriffen, die Deutsche Presseagentur hat sie verbreitet.
Messner, der im September 80 wird, hat mit den Messner-Mountain-Museen (MMM) wesentlich für touristische Kristallisationspunkte in Südtirol gesorgt, mit dem Schloss Juval und mit dem MMM in Sulden auch im Vinschgau. Seine Vorträge, seine Auftritte, auch sein legendärer Yakauftrieb in Sulden (sh. Seite 14) werden von tausenden von Leuten besucht. Messner ist nach wie von ein Popstar, ein Rolling Stone der Berge. Messners eigenhändig aufgebautes Vermögen dürfte beträchlich sein. Und nun wird ein bisher unterm Teppich gehaltener Familienstreit öffentlich. Reinhold Messner macht das selbst.
Das Interview in der „Apotheken Umschau“ beginnt unverfänglich, über Fitness, über Antrieb, über das neue Buch „Gegenwind“, das Ende August erscheinen wird. Die Autorin Isabelle Fabian fragt, bei wem er sich denn Rat suche, wenn er einen brauche. Messner sagt, wenn er ein Problem habe, dann bespreche er das mit seiner Frau. Sie sei seine einzige Ansprechpartnerin. Wie das mit Kindern sei, wird im Interview nachgehakt. Das Verhältnis sei angespannt. Einer seiner größten Fehler sei es gewesen, dass er testamentarisch den Großteil seines Vermögens den Kindern überlasen habe. Und diese würden nicht verstehen, dass alles geschenkt sei und sie würden den Wert seiner Großzügigkeit nicht schätzen. Messner lässt seiner Enttäuschung darüber freien Lauf, dass seine Familie in dem Moment zerbrach, als er sein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt habe. Es stand die Frag im Vordergrund, wer mehr bekommen habe. Er habe mit 75 vor dem Abgrund gestanden, sagt Messner. Bitterkeit schwingt in den Worten Messners mit, aber keinesfalls Resignation.
WINDMAGAZINE
Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
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