Mals - Das Freie Theater Bozen feierte heuer das 25-jährige Bestehen. „Schön, dass ihr uns besuchen kommt. Wir geben uns ja große Mühe, euch zu unterhalten (und auch ein wenig zu belehren). Seit 25 Jahren arbeiten wir in diesem schönen Land – trotz widriger Umstände und chronischer Unterfinanzierung“.
Mit diesen Worten werden die Besucherinnen und Besucher auf der Internet-Startseite der Theatergruppe begrüßt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind als professionelle freie Theatergruppe unterwegs und bringen vorwiegend deutsche Klassiker auf die heimischen und internationalen Bühnen. Gegründet wurde das „Freie Theater Bozen“ vor 25 Jahren von Gabriele Langes aus Tisens und Reinhard Auer aus Wien. Zum Jubiläum in diesem Jahr hat das Emsemble für ihre Tournee das klassische Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Berthold Brecht gewählt.
Am 21. Oktober war die Theatergruppe im Oberschulzentrum in Mals zu Gast, wo sie das Publikum zweieinhalb Stunden lang mit überzeugender Schauspielkunst und in zwölf ergreifenden Szenen berührte. Das Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ hatte Brecht 1938/39 im schwedischen Exil geschrieben, vermutlich als Warnung vor dem drohenden Kriegsausbruch. Uraufgeführt wurde das Werk im dritten Kriegsjahr 1941 in Zürich. Brechts Intention war es, die Abscheulichkeit und Abgründe des Krieges zu vermitteln. Und er warnte gleichzeitig vor der kapitalistischen Gesellschaft mit ihren skrupellosen Geschäftemachern, die den Krieg seiner Ansicht nach hervorbringen. Es stellt sich die Frage nach Moral und Menschlichkeit in Zeiten des Krieges. Das Stück hat in seiner Aussagekraft nichts an Aktualität verloren. Wie einst der Zweite Weltkrieg in Europa Tod, Zerstörung und Elend über das Land und die Menschen brachte, so wüten heute Kriege im vielen Teilen der Welt, im Nahen Osten, in Afrika, in Ostasien...Jeder Krieg fordert seine Opfer, bietet sich jedoch auch an, Geschäfte zu machen, so wie es die Marketenderin Mutter Courage im Dreißigjährigen Krieg zwischen (1618 bis 1648) getan hat. Allerdings ist der Preis, den sie letztendlich bezahlt, sehr hoch. Denn sie verliert im Krieg ihre drei Kinder. (mds)
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