Terra Raetica INTERREG-Kooperationsgebiet im Dreiländereck
Seit 30 Jahren bringt die EU im Rahmen der INTERREG-Programme die EuropäerInnen einander näher, indem sie für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Fördermittel zur Verfügung stellt. Damit soll die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit von Grenzregionen ausgebaut und gesichert werden. Mit Jahresende endet die derzeitige Programmperiode 2014-2020. Nicht weniger als 44 Kleinprojekte, 11 Mittelprojekte und 5 Großprojekte wurden im INTERREG-Kooperationsgebiet der Terra Raetica bisher ausgearbeitet, koordiniert und großteils umgesetzt.
Von Ludwig Fabi
Im Dreiländereck Italien, Österreich und der Schweiz mit den Kleinregionen Vinschgau, Bezirk Landeck/Imst und dem Unterengadin/Val Müstair hat man den Mehrwehrt grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Anfang an erkannt und sich an mittlerweile fünf INTERREG-Förderprogrammen beteiligt. Jede Programmperiode dauert in der Regel sechs Jahre und das aktuelle Förderprogramm trägt den Namen INTERREG V-A, je nachdem ob es sich Gebietsmäßig auf Österreich-Italien oder Schweiz-Italien ausdehnt mit dem Zusatz ITA-AUT oder ITA-CH. In den Anfangsjahren der EU-Interreg Programme, sie starteten vor genau dreißig Jahren, waren es noch vereinzelte Projekte, welche vor allem in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und Kultur (Magisches Rätisches Dreieck) im Dreiländereck Italien, Österreich und Schweiz abgewickelt wurden. 2007 kam mit der Gründung des INTERREG-Rates Terra Raetica ein entscheidender Qualitätssprung, um mit Professionalität und koordiniert Projekte mit vorwiegend lokalen Akteuren auf den Weg zu schicken. So entwickelte sich nach und nach ein grenzüberschreitendes Netzwerk, welches mit Arbeitskreisen in den Bereichen Kultur, Natur, Humankapital, Mobilität, Tourismus und Energie, mit Kernarbeitsgruppen und mit Regionsforen ständig am Leben gehalten und immer wieder ausgebaut wurde. Im Förderzeitraum 2014-2020 fanden bisher 52 Treffen der einzelnen Arbeitskreise mit 1.246 TeilnehmerInnen und 35 Treffen von Kernarbeitsgruppen, Regionsforen und Interreg-Rat Sitzungen mit 881 TeilnehmerInnen statt. Dieser Austausch bildet den strategischen und organisatorischen Rahmen dafür, um Projektideen zu entwickeln, einzureichen und vor Ort umzusetzen. Und der Erfolg dieser grenzüberschreitenden Netzwerkarbeit kann in den vielen kleinen, mittleren und großen Projekten, welche im Laufe der vergangenen sechs Jahren entwickelt und umgesetzt wurden, eindrücklich mitverfolgt werden. Mit den EU-Verwaltungsbehörden vor Ort, den EU-Abteilungen von Tirol, Südtirol und Graubünden und mit der Euregio steht man darüber hinaus im ständigen Austausch und enger Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang ist es auch gelungen, eine weitere Qualitätssteigerung in der grenzüberschreitenden Kooperation vor Ort voranzutreiben. Mit Nachdruck hat sich der Interreg-Rat Terra Raetica dafür eingesetzt, zukünftig Fördermittel nach dem CLLD-Ansatz zu erhalten. Denn der CLLD Ansatz ermöglicht neben Impulsen für lokale Entwicklung auch einen Nährboden für eine nachhaltige Eigendynamik, indem sein partizipativer Ansatz die Eigenverantwortung und das Engagement der lokalen Akteure sowie der sozialen Unternehmen fördert. Die Träger vor Ort erhalten dadurch mehr Entscheidungs- aber auch mehr Verantwortungskompetenz. Das Kooperationsgebiet Terra Raetica, welches sich aus den Bezirken Vinschgau (13 Gemeinden/35.000 Einwohner), Landeck/Imst (30 Gemeinden/44.400 Einwohner) und der Region Engiadina Bassa/Val Müstair (5 Gemeinden/9.300 Einwohner) zusammensetzt, bildet daher derzeit eines der vier CLLD Gebiete im Rahmen des EU-INTERREG V-A Programmes ITA-AUT. Nach dem CLLD-Ansatz arbeiten auch die Kooperationsgebiete „Dolomiti Live“ (Osttirol, Pustertal, Alto Bellunese), das „HEurOpen“ (Hermagor, Gemonese, Canal del Ferro e Val Canale, Carnia) und das „Wipptal“ (Wipptal Tirol, Wipptal Südtirol). Diese vier Gebiete leisten derzeit im Bereich CLLD Pionierarbeit, da die Umsetzung des CLLD-Ansatzes im Rahmen der Europäischen territorialen Zusammenarbeit europaweit einzigartig ist. Die jeweiligen Bezirksgemeinschaften der drei Regionen im Dreiländereck, welche sich die Regionalentwicklungseinrichtungen als Partner ins Boot geholt haben, sind politisch für die Umsetzung der EU-Förderprogramme verantwortlich. Gemeinsam bilden sie das Kooperationsgebiet „INTERREG-RAT Terra Raetica“, welches sich strategisch auf eine ausgewogene, nachhaltige Entwicklung sowie harmonische Integration im Grenzraum zwischen Italien und Österreich und der Schweiz einsetzt. Dabei stehen Maßnahmen im Mittelpunkt, welche zur Überwindung der grenzbezogenen Barrieren, zum Aufbau neuer grenzüberschreitender Synergien, zur Steigerung der Attraktivität der Gebiete, zur Steigerung des regionalen nachhaltigen Wachstums sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, Steigerung der Produktivität und sozialen Kohäsion zum Ziel haben. Im Mittelpunkt stehen aber die BürgerInnen im Grenzgebiet, welche vom grenzüberschreitenden Austausch profitieren können.
Projekte 2014-2020
Bereich Intelligentes Wachstum
Wirtschaft, Innovation, Bildung, Tourismus, Landwirtschaft
- Qualifizierung für MitarbeiterInnen im Tourismus (Bedarfserhebung und Schulungsmaßnahmen für Fach- und Kommunikationskompetenzen)
- Almbegegnungen und Erfahrungsaustausch Landwirtschaftt
- Ortskernrevitalisierung
- MotoALPS – Motorraddestination Dreiländereck
- Interaktive Natur-Erlebniswege
- Konfliktfreier Radtourismus, 3 Länder Enduro Trails
- Kulturhistorische und touristische Aufwertung bedeutender Bauwerke wie Schloss Lichtenberg, Festung Nauders, der Bergbaugebiete von Laas und St. Anton am Arlberg
- Präventives Leistungstraining im Wintersport
- Radweg Nauders und Schleis/Laatsch
- Sternenbeobachtung am Venet und Maseben
- Virtual Via Claudia Augusta
- Sanfter Tourismus/Skitourentourismus Reschenpass
- Schnelles Internet via LWL Technologie
Projektträger und Partner:
DME -West Vinschgau, Tourismusverband Tiroler Oberland/Serfaus/Fiss/Ladis, Nauders, St. Anton, Pitztal, Ötztal, Imst Tourismus, Ferienregion Reschenpass/Obervinschgau, Landwirtschaftskammer Landeck, Bezirksamt für Landwirtschaft West, RegioL Landeck, GWR-Spondinig, Gemeinde Graun, Gemeinde Schluderns, Gemeinde Prad, Gemeinde Mals, Gemeinde Laas, Gemeinde Nauders; Oberschulzentrum Mals, Skigymansium Stams; Verein Via Claudia Augusta, Lantech, Energiegen. Oberland-Rojenbach, Energia
Engadiana
Bereich Nachhaltiges Wachstum
Natur, Kultur, Mobilität, Energie
- ÖPNV-Fahrplanheft- Grenzpendler- und Fahrgastinformationen an den Bushaltestellen
- Natura Raetica Akademie, Trockenrasen in der Terra Raetica, Natura Raetica Wegweiser, Bildung und Infopass Natura Raetica
- Energieinitiative Terra Raetica
- Nachhaltigkeit als Chance - Zertifizierung an Klimaschutz- und Nachhaltigkeits-Netzwerke
- Rotwildüberwinterung, Nachhaltiges Steinwildmanagement
- Verkehrsgeschichte über den Reschen
- Kulturkarte Terra Raetica (Druck und Digital)
- Baumschläfer in der Terra Raetica
- Gemeinschaftsgarten mit künstlerischem Anspruch
- Kult und Leben in der Urgeschichte
- Digitaler Kultur- und Wanderführer rund um den Reschenpass
- Wiesenbrüter und Wiesenvögel Projekt
- Grenzüberschreitende Versorgungssicherheit elektrische Energie
- Klimawandel und Trinkwasser in der Terra Raetica
- Schutzwald und Sicherheit von Naturgefahren
Projektträger und Partner:
IDM-DME West Vinschgau, Tourismusverband Tiroler Oberland, Postbus Schweiz, Bezirksgemeinschaft Vinschgau, VVB Tirol, Gemeinde Taufers i.M., Naturpark Kaunergrat, 11 Naturparkeinrichtungen, Gemeinde Mals, RegioL/Landeck, VEK-Vinschgau; Schloss Landeck, Vintschger Museum, BWL Landeck und Abt. Forstwirtschaft Prov. Bozen, Bezirksmuseumsverein Landeck und Museum Vinschger Oberland, Museumsverein Fließ, Naturpark Ötztal, Nationalpark Stilfserjoch, Gemeinde Glurns, Kulturverein Sigmundsried, Heimatpflegeverein Latsch, Archäologisches Museum Fließ;,Gemeinde Graun, Verein Altfinstermünz; GWR-Spondinig; Alpinarium Galtür, Schweizerischer Nationalpark, Gemeinde Nauders, Gemeinde Prutz, Gemeinde Schluderns, Gemeinde Ladis, Gemeinde Prad am Stilfserjoch, 33 Museen im Dreiländereck
Bereich Integratives Wachstum
Gesundheit und Soziales, Arbeitsmarkt
- Wege der Inklusion von Menschen mit Behinderung durch Abbau architektonischer, sozialer und kultureller Barrieren
- Barrierefreiheit im Sport
- Förderung der Basiskompetenzen von benachteiligten Bevölkerungsgruppen in der Terra Raetica
- Sozialpsychiatrie: Betreuung für Kinder von psychisch kranken Eltern
- Projekt Sonnenstrahl - niederschwellige Assistenzleistungen und Hilfe im Bereich Pflege/Haushalt/Freizeitgestaltung und um die Pflege sozialer Kontakte für ältere Menschen in peripheren Gegenden
- Ambulante Betreuung zu Hause „Palliative Care im ländlichen Gebiet“ - Grenzüberschreitende Weiterbildung und Sensibilisierung
- Mobile Jugendarbeit
Projektträger und Partner:
Regiol /Landeck, Bezirksgemeinschaft Vinschgau/Sozialdienste, LAC-Vinschgau, ProMente Tirol, Gesundheitszentrum Scuol, Sozialsprengel Landeck/Zams/Fließ und Schönwies, Verein Altwidum Landeck
INTERREG Kooperationsgebiet Terra Raetica
Die Strategie
Die eingereichte Programmstrategie umfasst eine Analyse des lokalen Entwicklungsbedarfs und –potenzials, setzt Ziele für eine nachhaltige, soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung und enthält einen Aktionsplan mit den vorgesehen Maßnahmen. Diese Strategie wurde gemeinsam mit lokalen Aktionsgruppen entworfen, welche sich aus Vertretern lokaler, öffentlicher und privater sozio-ökonomischer Interessensgruppen zusammensetzte. Lead Partner ist das RegioL/Regionalmanagement Landeck, Projektpartner sind das Regionalmanagement Imst und die Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Die Pro Engiadina Bassa/Wirtschaftsforum Nationalparkregion in Graubünden ist als assozierter Partner mit im Boot.
Das Management
Das Organigramm zeigt auf, wie die Struktur des INTERREG-Rates Terra Raetica aufgestellt ist, um die lokalen Akteure im Dreiländereck professionell zu begleiten. Im Vinschgau wurde das Management der INTERREG-Programme der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig übertragen.
Zudem sind die einzelnen Themenbereiche und Arbeitskreise angeführt. In der laufenden Programmperiode wurde der Themenschwerpunkt Tourismus mit dem Bereich Energie ergänzt.
Weitere Informationen:
Bezirksgemeinschaft Vinschgau - Sachbearbeiterin Verena Gufler
Gen. für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig
www.terraraetica.eu
Mals/Schluderns/Glurns/Taufers - Mit 1. November 2020 und bis einschließlich 14. November sind diese Gemeinden per Dekret des Landeshauptmannes in einem Lock-Down. Schulen, Geschäfte, Restaurants geschlossen. Die Bevölkerung hat wenig Verständnis - zumal offiziell plausible Erklärungen ausgeblieben sind. Inzwischen ist alles anders.
von Erwin Bernhart
Die politische Entscheidung von LH Arno Kompatscher beruht auf Einschätzungen der Experten aus dem Sanitätsbetrieb. So haben Pierpaolo Bertoli und Michele Balsamo, Sanitätsdirektor der eine und der Verantwortlichen des Epidemiologischen Dienstes der andere, dem Bürgermeister von Mals in einem Schreiben erklärt, warum sie der Meinung sind, dass für Mals verschärfte Maßnahmen sinnvoll erscheinen. Das Schreiben ist mit 30. Oktober datiert und als einzige Gemeinde hat Mals dieses Schreiben auf seiner Internetseite veröffentlicht. Nimmt man dieses Schreiben als Grundlage für Erklärungen, die für ein verschärftes Durchgreifen in Mals herhalten sollen, so sind die angeführten Punkte dafür kaum nachvollziehbar. In 14 Tagen seien 24 positive Fälle hinzugekommen, 8 mit eindeutigen Symptomen, 2 werden auf der Intensivstation behandelt, und 44 sind im Gemeindegebiet in Quarantäne (immer bezogen auf das Datum 30. Oktober). In der Oberschule sind positive Fälle. Die angeführten Punkte taugen wenig für einen nachvollziehbaren Lock-Down. Stutzig macht aber ein anderer Punkt: Es gebe, so schreiben die Experten aus dem Sanitätsbetrieb, 3 Brandherde in Strukturen mit schutzbedürftigen Personen. Bekannt ist, dass sich im Altersheim von Mals das Corona-Virus in positiv getesteten Personen manifestiert hat. Welche die zwei anderen Strukturen mit schutzbedürftigen Personen sind, will BM Josef Thurner dem Vinschgerwind mit Berufung auf die Privacy nicht sagen. Dass der ursprünglich nur auf den Hauptort Mals beschränkte Lock-Down auch auf alle Fraktionen der Gemeinde ausgedehnt worden sind, begründet Thurner damit, dass Zahl der auf Corona positiv getesteten Personen auch in den Fraktionen zugenommen habe.
Am vergangenen Samstag bzw. mit Wirkung ab 1. November 2020 hat der Landeshauptmann auch die Gemeinden Schluderns, Glurns und Taufers in den Lock-Down geschickt. Ausschlaggebend dafür waren nicht unbedingt die offiziellen und auf PCR-Tests beruhenden Zahlen, die täglich in den Tageszeitungen veröffentlicht werden. Ausschlaggebend waren, so sagt es der Schludernser BM Heiko Hauser, die Testergebnisse von den Schludernser Hausärzten Seit kurzem testen die Hausärzte in Schluderns mit Antigentests. Diese Antigentests weisen Viruspartikel nach, unkompliziert, ohne Labor und sehr schnell. Die Testergebnisse fließen nicht in die offizielle Statistik ein, aber sie sind dem Sanitätsbetrieb bekannt und genau diese „grauen“ Ergebnisse dürften die Basis für den Lock-Down in Schluderns und wohl auch in Glurns und in Taufers sein. „In der letzten Woche sin die positiven Testergebnisse bei den Antigentests regelrecht explodiert“, sagt BM Heiko Hauser.
Seit Allerheiligen gilt nun für die Gemeinden: die Schulen sind geschlossen, die Gasthäuser auch, Personen dürfen die Gemeinden nicht verlassen oder in die Gemeinden kommen, „außer aufgrund von Erfordernissen der Arbeit, des Studiums/der Schule, der Gesundheit und der Notwendigkeit oder der Dringlichkeit oder um Tätigkeiten durchzuführen oder Dienste in Anspruch zu nehmen, welche nicht ausgesetzt sind.“
In 14 Tagen wird an den Corona-Test-Zahlen abzulesen sein, ob der Lock-Down zumindest in Puncto Corona-Infektionen erfolgreich gewesen sein wird.
Vom wind gefunden - Die vorrangige Funktion der Landwirtschaft besteht in der Produktion von Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft prägt aber auch die Kulturlandschaft und entscheidet über die Artenvielfalt auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Waren Bauernhöfe früher vor allem Mischbetriebe und Selbstversorger, so hat es in den letzten Jahrzehnten eine hohe Spezialisierung und Mechanisierung gegeben, ebenso eine stärkere Intensivierung und mehr Einsatz von chemischen Stoffen (Pestiziden). Neuerdings kommt es zu einer Digitalisierung (Landwirtschaft 4.0). Es gibt Diskussionen über die konventionelle und biologische Landwirtschaft. Und es gibt neue Trends und neue Aufgabenfelder. Vertical Farming (Landwirtschaft in Hochhäusern) bzw. Urban Farming (Lebensmittelproduktion in Städten) sind neue Trends. Neben dem Urlaub auf dem Bauernhof wird durch die „Soziale Landwirtschaft“ der Bauernhof zu einem Lebens- und Arbeitsort für Kinder, Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen bzw. Menschen, die eine besondere Beachtung oder Betreuung brauchen. Durch die „Solidarische Landwirtschaft“ werden Kooperationen zwischen Bauern und der nicht bäuerlichen Gesellschaft geschlossen. Es gibt Hofführungen, Hofläden, bzw. fixe Abnehmer der verschiedenen bäuerlichen Produkte. (hzg)
Schlanders - Um Missverständnissen vorzubeugen, ist eine Klarstellung angebracht: Der Vinschgerwind hat in seiner letzten Ausgabe darüber berichtet, wie der Gemeindeausschuss der Marktgemeinde Schlanders von derzeit 5 auf 7 aufgestockt werden kann. Im Rat beschlossen ist, dass eine Aufstockung von derzeit 5 auf 6 Mitglieder erfolgen wird. Dafür wurde das Gemeindestatut geändert. Mit dem Kortscher Thomas Oberegelsbacher steht das 6. Ausschussmitglied bereits so gut wie fest. Die Nummer 007 wird Dunja Tassiello sein, nachdem durch Rücktritt und Nachrücken die ethnische Zusammensetzung des Rates so verändert sein wird, dass Tassiell0 als Mitbürgerin italienischer Muttersprache im Ausschuss aufgenommen werden muss. Und nun die Klarstellung, auf die der Vinschgerwind aufmerksam gemacht worden ist: Die ganze Aufstockerei um zwei neue Ausschussmitglieder wird den Schlanderser Steuerzahlern, auf die 5 Jahre der Legislatur gerechnet, rund 250.000 Euro mehr kosten. (eb)
Prad/Gemeinderatsitzung - Bei der zweiten Gemeinderatsitzung in Prad am 19. Oktober wurden der neue Gemeindeausschuss und das programmatische Dokument genehmigt. In der lebhaften, aber recht sachlich geführten Diskussion drückten die Vertreter der Liste „Gemeinsam für Prad“ ihre Enttäuschung darüber aus, dass sie im Ausschuss nicht mehr vertreten sind. BM Rafael Alber und die SVP Räte haben sich nämlich dazu entschieden, einen Vertreter der Bürgerliste „Freies Bündnis Prad“, welche von der Süd-Tiroler Freiheit unterstützt wird, in den Ausschuss zu wählen, obwohl es in der letzten Verwaltungsperiode unter BM Karl Bernhart von der Liste Gemeinsam für Prad mit der SVP eine reibungslose Zusammenarbeit gab. Wunibald Wallnöfer von der Liste Gemeinsam für Prad warf der SVP vor, ein unfaires Scheinangebot gemacht zu haben. Die SVP wollte nur einen Vertreter der Liste in den Ausschuss aufnehmen. Die Liste forderte zwei Mitglieder. Bei 5 Räten der Liste und 10 SVP Räten wäre die Liste im 6-köpfigen Ausschuss nur das 6. Rad am Wagen, wie Wallnöfer meinte. Das ist mangelnder Respekt der Liste und den Wählern gegenüber und Ausdruck von Arroganz und Machtstreben der SVP, so Wallnöfer. Auch das Kompromissangebot der Liste, mit Karl Bernhart auch den Vizebürgermeister zu stellen, wurde von der SVP abgelehnt. Mit den 10 Stimmen der SVP und den 3 Stimmen vom Freien Bündnis Prad und den fünf Gegenstimmen der Liste Gemeinsam für Prad wurde der Vorschlag des Bürgermeisters genehmigt. Gleich anschließend ernannte der Bürgermeister Michaela Platzer zur Vize-Bürgermeisterin. Nach der Verlesung des programmatischen Dokuments des Bürgermeisters bemängelten die Vertreter der Liste Gemeinsam für Prad, dass sie das Dokument erst am Vortag erhalten haben. Die Listenvertreter brachten mehrere ergänzende Vorschläge ein und schlugen vor, den Tagesordnungspunkt zu vertragen. Das lehnte der Bürgermeister ab, sicherte aber zu bei der nächsten Sitzung die Vorschläge zu begutachten und, soweit sie von der SVP begrüßt werden, im Dokument aufzunehmen. Nach diesen Zusagen gab es einen einstimmigen Beschluss für das programmatische Dokument des Bürgermeisters. (hzg)
Vinschgau/Südtirol - Mals, Schluderns, Glurns und Taufers sind im Vinschgau (sh. nebenstehenden Bericht) nur kurz, für zwei Tage, in der negativen Exklusivität eines Lock-Downs gewesen. Zweifel in den Gemeinden sind förmlich im Sog der aktuellen und landesweiten Corona-Zahlen und der kommenden Maßnahmen weggespült worden. Denn bereits am vergangenen Montag hat die Landesregierung das gesamte Land per Dekret heruntergefahren. Seit Mittwoch sind Versammlungen verboten, der Mannschaftssport ist untersagt, Sitzungen nur noch per Videokonferenzen. Von 20 bis 5 Uhr gilt eine Ausgangssperre (ausgenommen aus Arbeits- oder Dringlichkeitsgründen). Die Geschäfte sind geschlossen, ausgenommen die Apotheken, die Trafiken, der Lebensmittelhandel und der Handel mit Dingen des täglichen Bedarfs. Bars, Konditoreien und Restaurants sind geschlossen. Der Lock-Down gilt bis 22. November. Es gilt weiterhin und verschärft der Mund-Nasen-Schutz. Einzelsport, also Joggen und Spazieren sind erlaubt.
Dies und einiges mehr hat LH Arno Kompatscher gemeinsam mit Landesrat Thomas Widmann bei einer Pressekonferenz am vergangenen Montag - sicht- und hörbar schweren Herzens - erklärt.
Ziel der Maßnahmen ist es, ein Kollabieren des Gesundheitsystems zu vermeiden. Denn die aktuellen Corona-Zahlen, die Belegung der Betten in den Coronastationen und der Intensivstationen spiegeln das Infektionsbild von vor 14 Tagen wieder. In den kommenden 14 Tagen ist ein Rückgang der Zahlen und der damit einhergehenden Probleme nicht zu erwarten. Wenn der Lock-Down in Kraft tritt, wird in frühestens 14 Tagen messbar sein, ob die Maßnahmen einen Rückgang der Corona-Infizierten zur Folge haben werden. (eb)
Glurns/Vinschgau - Die stattliche Zahl von 527 Teilnehmer/innen, darunter 85 Kinder, am „Dynafit Hüttencup“ im vergangenen Sommer zeigt, dass die Initiative begeistert angenommen worden ist. Dabei konnte sportliche Betätigung in den Bergen ohne größenen Aufwand mit geltenden Abstandsbestimmungen verbunden werden. „Jeder/jede konnte auf die Hütten gehen, wann er/sie wollte und sich dort dann registrieren“, erklärte OK-Chef Franz Gruber. Mit mindestens drei Stempeln konnte man sich auf der „Ski-Running-Seite“ registrieren. Das Nenngeld bezahlten die Teilnehmer/Innen dann im September einmal in Glurns und einmal in Schlanders. Gleichzeitig erhielten sie dort auch ein qualitativ hochwertiges T-Shirt als Geschenk. Ein Großteil des Erlöses wird, wie seit Jahren im Rahmen des Dynafit-Vinschgau-Cups üblich, einem guten Zweck gewidmet. „Rund 75.000 Euro sind es insgesamt bis heute gewesen“, erklärt Gruber.
Diesmal ging die Spende an die „Südtiroler Krebshilfe Regenbogen“. Der Obmann der Vereinigung Josef Larscher erhielt kürzlich in Glurns symbolisch den Scheck mit 3.000 Euro überreicht. 2235 Euro hatte die Nenngeld-Einzahlung eingebracht. 765 Euro legte ein Mitglied des Ok-Teams noch drauf. Der Spender, der anonym bleiben will, hatte als Landwirt die Corona Beihilfe von 600 Euro erhalten und diese dann nochmals für die kranken Kinder und deren Familien aufgestockt, um auf die runde Summe von 3.000 Euro zu kommen.
Die „Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen“ unterstützt seit fast drei Jahrzehnten krebskranke Kinder und deren die Familien. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, sofort unbürokratisch zu helfen, damit im Krankheitsfall zumindest finanzielle Engpässe gelindert werden können. Diese treten oft auf, wenn Eltern beispielsweise bei ihrem krebskranken Kind in der Klinik in Innsbruck, Bozen oder Padua bleiben und in Klinkiknähe ein Zimmer beziehen müssen, oder auch wenn sie kurzzeitig nicht mehr arbeiten können und keinen Lohn mehr erhalten“, erklärt Larcher. Er bedankte sich herzlich bei den Spendern.
Die schlechte Nachricht anlässlich der Spendenübergabe:
Die neunte Ausgabe des traditionellen Dynafit-Vinschgau-Cups, geplant für den Winter 2020/21, muss wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Nun hoffen alle, dass der Dynafit-Vinschgau-Cup nach Überwindung der schwierigen Zeit im Jahr 2021 wieder voll durchstarten kann. (mds)
Radsport - Am 22. Oktober war der Giro d’Italia erneut zu Gast im Vinschgau. Gestartet wurde die 18. Etappe, welche 207 Kilometer lang war, in Pinzolo. Anschließend ging es für die Radprofis übers Hofmahdjoch durch das Ultental, das Burggrafenamt und schließlich durch den Vinschgau hinauf auf das Stilfser Joch. Das Ziel befand sich bei den Cancano Seen. Den Etappensieg bei der diesjährigen Königsetappe sicherte sich der Australier Jai Hindley, den Gesamtsieg sicherte sich der Brite Tao Geoghegan Hart. Bester Italiener war der ehemalige Giro, Vuelta - und Tour de France Sieger Vincenzo Nibali, welcher den siebten Platz bei der diesjährigen Italienrundfahrt belegte. (sam)
Vinschgau - Wie nicht anders zu erwarten, erfreuten 2 großartige Turniere die Golferherzen der Vinschger Golffreunde Venusta Vallis.
Das 1. Turnier des heurigen Spätsommers war die Vereinsmeisterschaft am 26.09.2020 im Golfclub Dolomiti in Sarnonico (TN).
Bei traumhaftem Wetter und einem wunderbar gepflegten Golfplatz starteten am späten Vormittag die ersten Flights. Über 20 motivierte Spieler setzten ihre Schläge gezielt ein, wetteiferten mit sich und den Mitspielern, gaben ihr Bestes.
Und die Besten wurden am Ende des Spieltages prämiert. Es waren gar einige, die sich einen schönen Preis für ihre gekonnte Leistung mit nach Hause nehmen durften.
Der gelungene Turniertag mit vielen zufriedenen, ja begeisterten Spielern fand seinen Abschluss, mit gebührendem Abstand, bei einem schmackhaften Abendessen im Club Restaurant des Dolomiti Golf Clubs.
Es sollte aber noch kein endgültiger Saisonabschluss sein, das nächste Turnier stand am 10.10.2020 im Golfclub Lana mit der 5. Auflage des Golfturniers „Hotel Maria Theresia Schlanders“ (Norris Wandertrophäe) bevor.
Und auch jetzt stellten sich annähernd 30 motivierte Spieler den Herausforderungen eines Turniers. Jeder Schlag kann entscheidend sein, die Spieler arbeiten sich 2 Mal konzentriert durch die schöne 9- Lochanlage des Golfplatzes Lana und zeigen noch einmal gekonnte Schwünge und präzise Schläge.
Ein wunderbarer Spieltag für alle Beteiligten, vor allem aber auch für die „Ausrichter“ des Turniers die Familie Tappeiner vom Hotel Maria Theresia in Schlanders, die mit viel Engagement und Herzblut jedes Jahr ein Turnier ausrichtet, das die teilnehmenden Golfer immer wieder begeistert und beeindruckt. Bei der abschließenden Prämierung der herausragenden Spieler, einer Tombola an der sich alle Teilnehmer eines Preises erfreuen durften und dem wunderbaren Abendessen im Hotel Maria Theresia, mit traditioneller Schweinskeule zur Verfügung gestellt von der Metzgerei Kiem in Kastelbell, schließt der Verein der Golffreunde Venusta Vallis das heurige Golferjahr.
Der rührige Verein kann auf eine aktive Saison zurückblicken und freut sich über den großen Zuspruch, die vielen motivierten und talentierten Spieler, die unermüdlichen und solidarischen Gönner und Unterstützer, die ein Vereinsleben erst möglich machen und die Freude an der gemeinsamen Sache unterstützen.
Das primäre Vereinsziel, die Errichtung einer Golf- bzw. Golfübungsanlage im Vinschgau wird weiterhin mit viel Nachdruck verfolgt.
Es war das letzte Augustwochenende an dem das lange Warten auf die Rückkehr des Fußballs ein Ende nahm. Endlich hieß es im Vinschgau wieder: Das Runde muss ins Eckige! Vereine, Spieler und Fans freuten sich gleichermaßen darüber, dass der Ball endlich wieder über den Rasen rollt. Nun - zwei Monate später - wurde dem Fußball und weiteren Sportarten aufgrund der steigenden Zahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut eine Zwangspause verordnet.
Von Sarah Mitterer
Fast zwei Monate lang fanden wieder Meisterschaftsspiele in allen Fußballligen des Landes statt und auch die Fußballfans durften sich– stets unter Einhaltung der vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen - die Spiele von der Tribüne aus ansehen. Doch nun knapp 50 Tage später heißt es für einige Wochen erneut verzichten auf den beliebtesten Mannschaftssport der Welt. Der Grund für die zweite Zwangspause innerhalb acht Monaten wie bei der ersten Pause das Coronavirus. Da die Zahlen von Neuinfektionen in Südtirol in den letzten Wochen gestiegen sind und auch einige Vereine des Landes Infektionsfälle vermeldeten, ordnete die Landesregierung am Abend des 21. Oktober in einer neuen Dringlichkeitsverordnung einen vorübergehenden Meisterschaftsstopp in einigen Sportarten - darunter auch im Fußball - an. Vorerst werden alle Meisterschaften in den Amateurligen sowie in der Landesliga gestoppt, mittlerweile darf auch in der Oberliga nicht mehr gespielt werden. Auch alle VSS Meisterschaften – darunter fallen unter anderem die Bewerbe der Kinder und Jugend – müssen vorerst pausieren. Während es zunächst noch hieß, das Training sei weiterhin erlaubt, wurde wenige Tage später mitgeteilt, dass auch auf die Trainingsaktivitäten vorerst verzichtet werden muss.
Die Fußballpause dauert zunächst bis zum 24. November, dann wird erneut entschieden wie es weitergeht.
Aber nicht nur der Fußball erhielt eine Zwangspause, auch die Vinschger Eishockeyspieler und Fans müssen in nächster Zeit auf ihren liebsten Sport verzichten. Von den Kinderkategorien bis hin zur Serie C werden vorerst keine Meisterschaften ausgetragen. Auch weitere Kontaktsportarten (z.B. Volleyball) müssen vorübergehend pausieren, somit steht die Sportwelt aktuell still. Für Athleten, Vereine und auch Fans heißt es nun abwarten und hoffen, dass der Trainings- und Spielbetrieb bald wieder aufgenommen werden kann.
1. Amateurliga - Kurz vor dem Meisterschaftsstopp kam es in der 1. Amateurliga zum Vinschger Duell zwischen Schlanders und Plaus. Die Partie entschieden die Plauser mit 2:1 für sich. Bild: Plaus (rot) besiegte Schlanders (sam)
2. Amateurliga Pokal - Im Pokalspiel Kastelbell-Tschars gegen Morter, das kurz vor der Zwangspause ausgetragen wurde, behielten die Kastelbell-Tscharser mit 3:1 die Oberhand. Mals musste sich Andrian mit 0:1 geschlagen geben. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Karl Borromäus, 4. November 2020
Jetzt im Herbst, wenn sich die sommergrüne Lärche strohgelb verfärbt, kann man die Zusammensetzung unseres Bergwaldes im Wesentlichen aus den drei Hauptbaumarten Fichte, Lärche und Zirbe gut abschätzen. Fichte und Zirbe sind wintergrün und jetzt deutlich von den nadelwerfenden Lärchen zu unterscheiden. Die Fichte stockt am Vinschgauer Nörderberg in den tieferen Höhenlagen des Waldes, während die immergrüne Zirbe mit der Lärche die Wald- und Baumgrenze bildet.
Anders ist die Holzartenzusammensetzung im Leitenwald am Vinschgauer Sonnenberg. Hier stockt autochthoner Lärchenwald nur noch oberhalb der Bergbauernhöfe. Die Höfe wurden auf den verebneten Rodungsflächen angelegt. Diese Flächen waren als Trogschultern während der Eiszeiten durch die Schleifwirkung und den Abtrag der großen Etschtalgletscher entstanden. Unterhalb der Berghöfe am Sonnenberg hat sich in Jahrtausenden die waldfreie Leitensteppe gebildet. Diese Steppe ist durch Brandrodung zur Weidelandgewinnung entstanden, als die Menschen in der Steinzeit von Jägern zu Hirten mit Haustierhaltung und sesshaften Bauern mit Ackerbau wurden. Bei anhaltender Niederschlagsarmut im regenarmen Vinschgau als inneralpines Trockental und seit Jahrtausenden betriebener Schafweide erhält sich die Steppe. Vegetationsgeschichtlich wandelt sie sich von einer Grassteppe zu einer Dornstrauchsteppe, weil die Gräser abgeweidet und die mit Dornen und Stacheln bewehrten Sträucher weidebevorzugt sind.
Die Fichte leidet im Klimawandel
Die Fichte ist mit 70% Holzvorrat die Hauptbaumart in Südtirols Wäldern (Landwirtschafts- und Forstbericht der Autonomen Provinz Bozen Südtirol 2020). Sie leidet an der Klimaerwärmung, weil ihre Atmungsaktivität hoch ist. Von der Bruttophotosynthese bleibt weniger Nettophotosynthese übrig, weil die Atmungsintensität der Fichte im wärmeren Klima vor allem in den Nachtstunden ohne Photosynthese erhöht ist. Anders ausgedrückt: Wenn eine größere Menge der Assimilate als Betriebsstoff veratmet wird, bleibt weniger als Baustoff übrig.
Das mehrjährige Bodenmonitoring im Bergwald der Fichtenwaldstufe im bayrischen Mittenwald hat ergeben, dass in einem Versuchszeitraum von 25 Jahren ein 25%iger Verlust von Humusvorrat zu verzeichnen war. Dieser Bodenverlust ist auf die erhöhte Aktivität der Mikroorganismen als Abbauer oder Reduzenten infolge erhöhter Temperaturen zurückzuführen. Unter der dünner werdenden Humusunterlage leidet v.a. die Fichte. Die Fichte als Flachwurzler hält bei geringer werdender Humusauflage und angespanntem Stoffwechsel Stresssituationen durch Stürme, Bodentrockenheit und Schadinsekten schlechter aus. Der Wirbelsturm Vaja hat es eindrucksvoll gezeigt: In Südtirol wurde die Fichtenwaldstufe am stärksten beschädigt. Lückige Wälder werden in der Folge von Gräsern besiedelt. Der Erosionsschutz bröckelt. Lange, dünne, niederliegende Grashalme ergeben eine Gleitschicht und erhöhen die Gefahr der Gleitschneelawinen.
Am Sonnenberg sterben die Schwarzföhren
Seit dem Frühjahr 2017 sticht in weiten Bereichen der Vinschgauer Leiten eine Braunfärbung des Schwarzföhrenwaldes am Sonnenberg ins Auge. Das Sterben der aufgeforsteten Schwarzföhren (Pinus nigra) ist nicht allein auf den Kiefernprozessionsspinner (Thaumatopoea pityocampa) zurückzuführen. Es hat mehrere und kombinatorisch wirkende Ursachen. Ökologische Folgen sind selten monokausal, sondern multifaktoriell bedingt. Die Kiefern sterben gestresst wegen der Winter- und Frühjahrstrockenheit der Jahre 2015/16 und 2016/17. Dazu kam der Befall durch verschiedene Borkenkäferarten (Großer und Kleiner Waldgärtner Thomicus spec. und Sechszähniger Kiefernborkenkäfer Ips accuminatus) und Pilzinfektionen wie Triebschwinden der Kiefer durch Cenangium ferruginosum und Sphaeropsis sapinea und eben durch Befall mit dem Prozessionsspinner. Die künstlich in drei Aufforstungsprogrammen zwischen 1890 und 1960 eingebrachte Schwarzföhre hat als vorbereitende Pionierbaumart auf bodenarmen und extrem trockenen Standorten ihren Dienst getan. Im 4. Aufforstungsprogramm werden seit 1980 „Ökozellen“ mit Artendurchmischung von standortgerechten Laub- und Nadelhölzern angelegt. Sie sind Oasen der Biodiversität.
Der Fichtenkreuzschnabel
Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra, ital. Crociere) ist ein bei uns verbreiterter Brutvogel des Nadelwaldgebietes bis hinauf an die Baumgrenze. Ober- und Unterschnabel überkreuzen sich bei dieser Finkenvogelart und bilden eine Spreizzange. Damit hat sich der Kreuzschnabel die Nahrungsnische der Samen von den Nadelhölzern Fichte und Lärche erschlossen. Weil jetzt im Herbst die Lärchen- und Fichtenzapfen reifen und sich ihre Schuppen öffnen und die ölhaltigen Samen als Nahrungsbasis ausreichend verfügbar sind, ist der Kreuzschnabel zu einem Winterbrüter geworden. Obwohl fast in allen Monaten Bruten angetroffen werden können, liegt der hauptsächliche Legebeginn zwischen Dezember und Mai. Männchen und Weibchen weisen beim Kreuzschnabel einen deutlichen Farbdimorphismus auf. Das Weibchen ist in seiner Grundfarbe olivgrün, das Männchen karminrot.
Kreuzschnäbel sind sogenannte Zigeunervögel. Auch dort, wo sie regelmäßig leben, kann man starke Bestandsschwankungen beobachten, so auch bei uns in den Alpen. Sie laufen meist mit dem Angebot an Fichtensamen parallel, das nicht jedes Jahr gleich hoch ist. Die Vögel verlagern ihre Brutplätze bzw. Aufenthaltsgebiete je nach Angebot. Und zusätzlich werden noch starke Invasionen über große Gebiete hinweg beobachtet, die Kreuzschnäbel oft in Gebiete bringen, in denen sie sonst nicht regelmäßig oder nur in größeren Abständen erscheinen. Wie solche Invasionen zustande kommen, ist noch nicht ganz klar. Einige Einflüge nach Südwesteuropa treffen mit großräumigem Ausfall von Fichtensamen in Fennoskandien zusammen (1909, 1930, 1935). Andererseits führen nicht alle Mangeljahre zu solchen weiten Wanderungen und oft können auch Wanderungen in guten Samenjahren im Herkunftsgebiet beobachtet werden. So nimmt man heute an, dass häufig einfach die Größe der Population die Wanderung stimuliert, um einer Übervölkerung der Gebiete vorzubeugen. Verstärkt wird dann die Wanderneigung durch ein geringeres Samenangebot.
In den skandinavischen Ländern lebt als zweite Art der größere Kiefernkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus). Er ist auf Kiefernsamen spezialisiert.
Wir laden Sie auf eine Genussreise mit zwei besonders edlen Produkten ein: Wein & Käse. von
Angelika Ploner, Quelle: Konsortium Südtirol Wein
Kellerei Meran
Weißburgunder Vinschgau
Die „Vinschger Weine“ der Kellerei Meran sind mineralische, eigenwillige und alpine Bergweine, die von ihrer Herkunft und teils extremen Wetterbedingungen erzählen. Die Kombination aus verwitterten Urgesteinsböden, sonnigen Steilhängen und Vinschger Wind eignet sich hervorragend für den Anbau edler Weißweine. Der Südtirol Vinschgau Weißburgunder der Kellerei Meran ist ein besonders fruchtiger und ausdrucksstarker Tropfen. Im Geschmack reichhaltig und ausgeglichen, überzeugt er mit betont lebhafter Fruchtsäure und eignet sich besonders gut zu leichten Vorspeisen, Fisch, Knödelgerichten und als Aperitif.
Speckeggele Schlanders
Kennen Sie die Speckeggele-Reise?
Die kulinarische Entdeckungstour führt durch gemischte Spezialitäten aus der Räucherkammer, lädt zum Genuss von Käse und hausgemachter Kräuterbutter, offeriert Pellkartoffel mit Vinschger Brot und schenkt der Vinschger Essiggurke besondere Aufmerksamkeit. Die Weinempfehlung dazu?
Der Vernatsch „Speckeggele“ von der Kellerei Kurtatsch
Rebhof Kastelbell
DOC Vinschger Kerner
Der Kerner ist der Geheimtipp für den besonderen Wein aus den höheren Lagen im Vinschgau. Seine dezent aromatische Art zwischen Noten wie Pfirsich und exotischen Früchten, mit der angriffslustigen Säure, die derer eines Rieslings ähnelt, macht ihn zu einem nie langweiligen Erlebnis. Vinschgauer Kerner ist ein charakterstarker Essensbegleiter und verträgt auch Flaschenreife. Die Serviertemperatur liegt bei ca. 10 Grad.
KÄSETIPP: Der Vinschger Kerner passt perfekt zu Frischkäse und zu mildem Schnittkäse.
Sennerei Burgeis
Burgeiser Classic
Ein Käse für jede Gelegenheit | Handgeschmierter Schnittkäse, mind. 50 % F.i.T, unregelmäßige, erbsengroße Lochung, geschmeidig, mild bis angenehm würzig.
Unser Schnittkäse-Klassiker wird ca. 30 Tage lang im Reifungskeller mit Sorgfalt und Geduld gepflegt.
Das verleiht ihm seine gesunde Rinde und den angenehm milden, aber ausdrucksvollen Geschmack. Die Konsistenz ist samtweich, geschmeidig und schmelzend.
Gewusst? Der Burgeiser Classic wurde mit 1x SILBER bei der 11. internationalen KÄSIADE 2012 prämiert.
Weitere Käsespezialitäten der Sennerei Burgeis
Burgeiser Halbfett | Stilfser | Watles | Burgeiser Premium
Gran Zebru | Vinschgauer Bergbauernkäse | Trüffelkäse
Pfefferkäse | Marendkäse
KÄSETIPP: Cuvèe Weinkäse - Der Käse enthält einen angenehmen, milden und vollmundigen Geschmack, veredelt und gepflegt mit einem speziellen Rotwein, der dem Cuvèe Weinkäse eine feine Weinnuance und einen einzigartigen Charakter verleiht.
Kellerei Kaltern
QUINTESSENZ
CABERNET SAUVIGNON RISERVA DOC 2017
SORTE: Cabernet Sauvignon
ALTER DER REBEN: 16 – 26 Jahre
TRINKTEMPERATUR: 16 – 18 °C
TRINKREIFE: 2020 – 2028
ERTRAG: 50 hl / ha
ERZIEHUNGSFORM:Drahtrahmen
ALKOHOL: 13,5 %
RESTZUCKER: 1,5 g/l
SÄURE: 4,8 g/l
Enthält Sulfite
AUSZEICHNUNGEN
ROBERT PARKER – 2015: 93 p., 2016: 93 p.
JAMES SUCKLING – 2015: 90 p., 2016: 92 p.
DOCTOR WINE – 2015: 95 p. - Faccino; 2016: 93 p.
GAMBERO ROSSO – 2015: 2 Bicchieri
BIBENDA – 2015: 4 Grappoli; 2016: 4 Grappoli
I VINI DI VERONELLI – 2015: 92 p., 2016: 92 p.
LUCA MARONI – 2015: 90 p., 2016: 94 p.
FALSTAFF – 2015: 92 p., 2016: 93 p.
Seine Farbe schimmert vor Leben und Leidenschaft, seine undurchdringliche Tiefe erzählt von Geheimnissen und Sagen. Ein Wein wie ein gutes Buch, das unser Dasein mit einer packenden Geschichte bereichtert.
JAHRGANG
Nach einem übermäßig trockenen Winter und einem frühen Austrieb, kamen
wir bei einer Frostperiode Ende April mit einem blauen Auge davon.
Bereits Anfang Mai zeigten sich die ersten aufgesprungenen Traubenblüten.
Einem niederschlagsreichen Juli mit einigen lokalen Hagelgewittern,
folgte die letzte Reifephase. Die Weinlese startete bereits Ende August und
wurde in kürzester Zeit bereits Anfang Oktober wieder abgeschlossen.
VINIFIKATION
Maischegärung im Holzgärbottich bei 30° C, vierwöchige Mazerationszeit,
biologischer Säureabbau und 18-monatige Lagerung im Barrique (50% neu), Abfüllung mit leichter Filtration.
LAGE
Nach Südosten geneigte Hanglage auf 220 bis 260 m über
dem Meeresspiegel in St. Josef am See; sehr warmes Mikroklima, lehmiger,
kieshaltiger Kalkschotter, Sandauflage mit guter Wärmespeicherkapazität
und Drainage.
DEGUSTATIONSNOTIZ
– intensives Rubinrot
– betont würzige Nase mit Zimt- und Unterholznoten, frische Waldbeeren wie Brombeere und schwarze Johannisbeere;
– kräftiges jedoch feinkörniges Tannin; kraftvoll mit viel Schmelz, im Abgang feine Tabak- und Lakritznoten, elegantes Finish
EMPFEHLUNG
Passt zu einer saftigen Rindstagliata mit Rucola und Parmesanspänen,
Hirschfilet mit Walnusskruste und Blaukraut, geschmorte Rindsrouladen
mit Schupfnudeln und würzigem Käse.
Ritterhof Kaltern
LENZ Leicht & fruchtig
Lenz kommt so leichtfüßig und leichtherzig des Weges wie der Frühling, nach dem er benannt ist. Dieser fruchtige, nach Apfelblüten, Blumen und Gräsern duftende Cuvée erinnert an eine erwachende Blumenwiese, ausgewogen und elegant. Auf der Zunge vermittelt er dank seines frischen Charakters, der filigranen, animierenden Säure und einer ausgezeichneten Harmonie im Nachgeschmack, einen äußerst lebhaften Eindruck.
Mila
Stilfser g.U. Käse
Der einzige Südtiroler Käse mit geschütztem Ursprung
Der Stilfser g.U. Käse vereint unverfälschte Qualität, Authentizität, Tradition und Herkunftsgarantie in sich. 2007 erhielt er dafür als bisher einziger Südtiroler Käse die geschützte Ursprungsbezeichnung der Europäischen Union. Der intensive, aromatische und elegante Geschmack macht ihn zu einem einzigartigen Käse, dessen Rezeptur bis ins Jahre 1914 rückverfolgbar ist. Neben der leicht nussigen Note, sind auch feine Holz-Nuancen erkennbar, die auf die Lagerung und Reifung auf Holzbrettern zurückzuführen ist. Der hell- bis strohgelbe Käseteig hat eine weiche, cremige Konsistenz und weist eine erbsengroße Lochung auf. Diese charakteristischen Eigenschaften verdankt der Stilfser neben den hochwertigen Zutaten auch seiner Reifung. Regelmäßig werden die ca. 9 kg schweren Laibe mit Salzwasser und autochthonen Rotkulturen gepflegt, die dem Stilfser eine unverkennbare Note verleihen. Der Käse wird von einer kompakten, trockenen Rinde umhüllt. Mitverantwortlich für den typischen Geschmack ist außerdem die frische Südtiroler Bergbauernmilch, die an 365 Tagen im Jahr eingesammelt und innerhalb kürzester Zeit verarbeitet wird. Die ausgewählten Bauernhöfe von denen der Rohstoff stammt, liegen fast ausschließlich auf über 1.000 m Höhe.
Wie genießen? In Kombination mit Speck und Äpfeln, zum Schmelzen auf Polenta und Gemüse, für Käsefondue oder in Käseknödeln.
Was ist das absolute Minimum für das tägliche Zähneputzen?
Wie oft sollte man zur jährlichen Kontrolle beim Zahnarzt?
Welches ist die ideale Zahnbürste?
Antworten auf diese Fragen gibt dieses Sonderthema.
von Angelika Ploner I Quelle: zahntipps.at
Zahnhygiene
Vorbeugen ist besser als heilen, sagt ein altes Sprichwort. Schon ein paar Minuten am Tag genügen, um Zähne, Zunge und Zahnfleisch zu reinigen und damit einen großen Beitrag zur Zahnpflege und Zahngesundheit zu leisten. Bakterien sind die Ursache für Karies und Erkrankungen der Zähne: von Entzündungen bis hin zu Karies oder Zahnausfall. Eine gründliche Zahnreinigung sorgt dafür, dass schädliche Bakterien von der Zahnoberfläche weggeputzt werden und die Bildung von Zahnbelag und Zahnstein verhindert wird. Zahnhygiene, aber auch Essgewohnheiten spielen eine große Rolle bei der Prophylaxe von Zahnkrankheiten. Eine konsequente Zahnhygiene von Anfang an legt den Grundstein für gesunde Zähne bis ins hohe Alter. Apropos hohes Alter. Auch Prothesen müssen geputzt werden. Um Zahnfleischentzündungen und vor allem Mundgeruch vorzubeugen, ist Hygiene gerade bei den dritten Zähnen unverzichtbar.
Wann beginnt die Zahnpflege?
Die Antwort ist einfach: Mit dem ersten Milchzahn. Gerade der Zahnschmelz der ersten Zähne, eben der sogenannten Milchzähne ist weich und anfällig für Bakterien und in der Folge für Karies. Gereinigt werden die ersten Zähnchen mit einer weichen Kinderzahnbürste aus Silikon. Kinder im Säuglingsalter werden mit dem Löffel gefüttert, den die Eltern im Mund hatten. Das ist ein weit verbreiteter Fehler. Denn: Das Kind hat noch kein richtiges Immunsystem und schluckt die elterlichen Keime und bekommt so Karies oder auch eine Parodontitis. Deshalb: Mit dem Löffel erst in den eigenen Mund und dann in den des Kindes zu gehen, ist ein absolutes Tabu. Die Mundhygiene fängt ab dem ersten Zahn an und wird von den Eltern betrieben. Ein Kind kann keine Zähne putzen. Der Mensch ist bis zu seinem fünften Lebensjahr physiologisch gar nicht in der Lage, systematisch zu putzen. Der Erwachsene putzt – und das Kind putzt nach.
Die Zahnbürste
Die Auswahl an Zahnbürsten ist riesig. Einige Grundregeln helfen bei der Auswahl: Der Kopf der Zahnbürste sollte klein sein, damit alle Ecken und Winkel im Mund erreicht werden. Abgerundete, weiche bis mittelharte Borsten sind ideal. Bei harten Zahnbürsten ist die Verletzungsgefahr von Zahnfleisch und Zähnen erhöht. Achtung: Nach sechs bis acht Wochen – spätestens – sollte die Zahnbürste gegen eine neue getauscht werden. Bei einer Grippe oder Erkältung ist ein sofortiger Wechsel anzuraten. Denn: Meist befinden sich auf der Zahnbürste noch die Erreger. Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste lautet oft die Frage. Das Wichtigste ist, eine Zahnbürste zu finden, die zu den eigenen Ansprüchen und Putzgewohnheiten passt. Die manuelle Zahnbürste sorgt in Verbindung mit der richtigen Putztechnik für eine sehr gute Reinigung. Die elektrische Zahnbürste führt bei den meisten Menschen nachweislich zu einer Verbesserung der Hygiene. Es gibt zahllose Zahnbürsten auf dem Markt. Mit der richtigen Technik wird mit beiden Arten von Zahnbürsten das empfohlene Putzergebnis erzielt. Das Gegenteil gilt genauso. Schlechte Putztechnik kann durch moderne elektrische Zahnbürsten nicht kompensiert werden.
10 erstaunliche Fakten über Zahnbürsten
1 Eine durchschnittliche Zahnbürste enthält rund 2.500 Borsten.
2 Wie die alten Ägypter bauten sich auch die Griechen, Römer und Indianer grobe Zahnbürsten aus Zweigen und Blättern, um ihre Zähne zu reinigen.
3 Neben der Verwendung von Zweigen als Zahnputzmittel wurden im Mittelalter auch noch Honig, Tabakblätter, Zitronensaft, Holzkohle verwendet.
4 Die erste Borstenzahnbürste wurde während der Tang-Dynastie (619-907) in China erfunden.
5 Broxodent hieß die erste elektrische Zahnbürste, wurde 1954 in der Schweiz erfunden.
6 Die teuerste Zahnbürste der Welt ist eine Handzahnbürste aus Titan und kostet angeblich ca 4.000 US-Dollar.
7 Die beliebteste Zahnbürstenfarbe ist blau.
8 Während ca. 4 Milliarden Menschen ein mobiles Gerät nutzen, sind es angeblich nur 3,5 Milliarden Menschen, die tatsächlich eine Zahnbürste verwenden.
9 Britische Zahnärzte empfehlen, die Zahnbürste mindestens 1,80 Meter von der Toilette entfernt aufzubewahren, damit sich keine Keime übertragen können, die beim Spülen in die Luft geschleudert werden.
10 Obwohl es sich vermeintlich logisch anhört, eine Kappe auf die Zahnbürste zur Aufbewahrung zu setzen, sollte dies unterlassen werden. Die Feuchtigkeit kann das Bakterienwachstum auf der Zahnbürste fördern.
2 Mal 2 Minuten
Wie lange und wie oft Zahnhygiene? Weist das Gebiss wenige Füllungen auf, keine Kronen und ist auch das Zahnfleisch in Ordnung, dann ist Zähneputzen zwei Mal am Tag durchaus in Ordnung. Sind mehrere Füllungen vorhanden, Kronen, Brücken usw., dann sind 3 Mal 2 Minuten Zahnhygiene absolutes Pflichtprogramm. Morgens, abends und mittags ist dann gründliches Putzen der Zähne, der Zahnzwischenräume und der Zunge erforderlich.
Ein Glas (frisch gepressten) Orangensaft zum Frühstück?
Dann ist es besser, wenn die Zähne vor dem Frühstück geputzt werden. Denn Fruchtsäuren oder zucker- und säurehaltige Lebensmittel und Getränke wie auch gesäuerter Tee oder Cola demineralisieren den Zahnschmelz. Die Hartsubstanz ist dann regelrecht angeätzt, deshalb muss man warten, bis die Oberfläche wieder remineralisiert und der Zahn stabil und nicht mehr schutzlos ist. Eine Zahnreinigung sollte man erst mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 30 Minuten noch besser 60 Minuten vornehmen.
Die Zahnpasta
Die Zahnpasta für die tägliche Zahnpflege enthält ausreichend Fluorid, um den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Karies zu machen. Zahnseide ist wichtig, um Speisereste in den Zahnzwischenräumen zu entfernen – genau dort, wo die Zahnbürste nur schlecht hinkommt. Stichwort Mundspülung: Mundspülung kann den Zahnbelag nicht verhindern, kräftigt aber das Zahnfleisch. Achtung: Die Anwendung von Mundspüllösungen mit antibakteriellen Wirkstoffen sollte zeitlich begrenzt sein sowie mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden, um die Mundflora nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Tipps: Zuckerfreier Kaugummi schützt die Zähne durch die vermehrte Speichelbildung. Schädliche Säuren werden neutralisiert und der Zahnschmelz wird geschützt.
Zahnputztechniken
für die gründliche Zahnreinigung.
Mindestens genauso wichtig wie die Wahl der geeigneten Zahnpasta oder Kinderzahnpasta ist die richtige Technik zum Zähne putzen. Hilfreich ist die immer gleiche Reihenfolge, um keinen Zahn zu vergessen. Das KAI-System bedeutet, zuerst die Kauflächen, danach die Außenflächen und zuletzt die Innenflächen der Zähne zu putzen. Dabei darf nicht geschrubbt werden – die Zahnbürste wird nur mit wenig Druck bewegt. Die Zahnbürste wird mit einer wischenden Bewegung geführt.
Tipps: Vorbeugen ist besser als heilen. 2 bis 3 Mal jährlich sollten beim Zahnarzt eine Kontrolle und eine Zahnreinigung gemacht werden.
10 erstaunliche Fakten zur Zahnpflege
1 Vergesslich - Einer von 10 Menschen gibt zu, dass er regelmäßig auf das Zähneputzen vergisst.
2 Gesunder Mitbringsel - Das regelmäßige Zähneputzen in den Vereinigten Staaten ist eine Folge des Zweiten Weltkrieg zur Routine. Die US-Soldaten waren angehalten ihre Zähne routinemäßig zu putzen und diese Gewohnheit brachten sie dann mit nach Hause.
3 4 Monate - Eine durchschnittliche Person sollte rund 122 Tage ihrer Lebenszeit mit dem Zähneputzen verbringen.
4 Zähneputzen gegen Hüftgold - Wenn Sie zweimal täglich für zwei Minuten Ihr Zähne putzen, einmal Zahnseide verwenden und Ihre Zunge reinigen, verbrennen Sie mehr als 3.500 Kalorien pro Jahr. Das entspricht rund einem Kilo Körpergewicht pro Jahr.
5 Weiblicher Zahnverlust - Trotz im allgemein besserer häuslicher Mundhygiene fehlen Frauen hormonell bedingt ab dem 65. Lebensjahr mehr Zähne als den Männern.
6 180 Meter Zahnseide sollte jeder pro Jahr im Schnitt verwenden, wenn er regelmäßig seine Zahnzwischenräume reinigt. Doch es ist im Durchschnitt viel weniger.
7 Härter als Knochen - Mit der Zahnreinigung pflegen wir täglich das härteste Material, das im Körper des Menschen vorkommt, nämlich den Zahnschmelz.
8 400 Tuben Zahnpasta - soviel verbraucht ca. ein Mensch im Leben.
9 Schöne Zähne, attraktiver Mensch - Laut Erhebungen, nehmen viele Menschen als erstes die Zähne ihres Gegenüber wahr, wenn sie jemanden kennenlernen. Dabei sind schöne Zähne immer wieder wichtiger als Figur oder Haarschnitt.
10 Milchzahn - Der Begriff „Milchzahn“ soll von Hippokrates stammen, der davon ausging, dass die ersten Zähne aus der Milch geformt werden.
Mals – Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft
Der Agrar- und Gartenmarkt der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft in Mals ist umgestaltet worden. Mit einem klar strukturierten Konzept wurde für Überschaubarkeit gesorgt, die den Kundinnen und Kunden sehr entgegenkommt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Den Kundinnen und Kunden des „Agrar“- und „Gartenmarkts“ der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft in Mals ist es kaum aufgefallen, dass über Monate umgebaut wurde. Denn die Verkaufsstelle war während der gesamten Bauphase ohne Unterbrechung offen. Das Ganze organisatorisch zu meistern, war die große logistische Herausforderung für den Geschäftsführer Josef Sachsalber und den Architekten Martin Pinggera. Beiden ist es in Absprache mit dem Direktor in Bozen, Klaus Gasser, bestens gelungen, einen Spagat hinzulegen nach dem Motto: Getrennt, aber miteinander verbunden. „Durch geschickte Planung ist die Struktur der LHG mit einfachen Mitteln aufgewertet worden“, freut sich Sachsalber. Im Februar 2020 war mit dem Umbau begonnen worden. Dann kam die Corona Pandemie. Da mit heimischen Firmen der näheren Umgebung gearbeitet wurde, wie mit Systembau, Malerbetrieb Ortler, Firma Ewos, Elektro Mag, Metallbau, um nur einige zu nennen, konnte die schwierige Phase überwunden und der Umbau zu aller Zufriedenheit termingerecht fertig gestellt werden. „Ein Dank gilt den fleißigen Arbeitern und den Mitarbeitern, die unter schwierigen Bedingungen ihr Bestes gegeben haben“, sagt Sachsalber. Er führt die Filiale erfolgreich seit 20 Jahren.
Gelungene Umgestaltung
Die neu gestaltete Filiale besticht nun durch eine neue Farben-Optik. Diese ist einladend und modern gestaltet. Die Raumaufteilung des Geschäftes ist kundenfreundlich. Ein wichtiger Konzeptpunkt der Neugestaltung ist die Unterscheidung der Geschäftsfelder „Agrarmarkt“ und „Gartenmarkt“. Durch zwei separate Eingänge ist diese Trennung sofort beim Betreten des Geländes ersichtlich. Innerhalb des Gebäudes sind beide Bereiche miteinander verbunden. Den Hobbygärtnern stehen Artikel aus dem Landwirtschaftsbereich genauso zur Verfügung wie umgekehrt den Landwirten. Grundsätzlich wurde Wert darauf gelegt, dass jeder Kunde, jede Kundin - ob Landwirt, Hobbygärtner, Tierhalter, Hausfrau... - das Richtige findet und optimal betreut werden kann, kurzum, dass alle den Raum finden, in dem er/sie sich wohl fühlen. Die Fläche im Dachgeschoss über dem Gartenmarkt, die einst als Lagerraum genutzt wurde, dient nun als Ausstellungsraum für Gartenmöbel, Rasenmäher, Holzspaltmaschinen und anderes. Erreichbar ist dieser Bereich über eine Metallstiege. Das Kellergeschoss beitet Platz für Futtermittel, Stroh und Dünger. Links und rechts der beiden Eingänge befindet sich die Außenverkaufsfläche, wo unterschiedliche Produkte darunter auch Pflanzen präsentiert werden. Neue Parkplätze stehen bereit. „Nun finden die Besucherinnen und Besucher genügend Stellplätze, um schnell einkaufen zu können“, betont Sachsalber. Die Zu- und die Ausfahrt wurde als Einbahnstraße konzipiert, um Staus zu verhindern.
Große Angebotspalette
Der „Agrarmarkt“ ist speziell auf die Bedürfnisse der Land- und Forstwirtschaft ausgerichtet. Landwirte, ob Tierhalter, Obst-, Wein- und Gemüsebauern oder Forstarbeiter, finden alle Betriebsmittel, die sie für Hof, Feld und im Wald brauchen. Doch grundsätzlich richtet sich das Angebot des „Agrar“- und „Gartenmarktes“ an alle Kundinnen und Kunden, von Hobbygärtnern, Kleintierhaltern bis zu Hausfrauen. Alle können aus einem umfangreichen Sortiment an unterschiedlichen Produkten für Haus, Hof, Tier und Garten zu attraktiven Preisen schöpfen.
„Wir führen an die 60.000 Artikel, von Futtermitteln, Düngemitteln, Pfanzenschutzmitteln, Landmaschinen, Saatgut, Heizmaterialien, Werkzeugen, Arbeitskleidung, Gebrauchsgegenständen für den Haushalt bis hin zu Versicherungen, um nur einiges zu nennen“, meint Sachsalber.
Fachkundige Beratung
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft Mals haben sich als kompetente Ansprechpartner nicht nur im Obervinschgau einen Namen gemacht, sondern auch bei Kundinnen und Kunden aus Österreich und der Schweiz. Dass sich die Besucher/innen des „Agrar“- und „Gartenmarktes“ auch wohl fühlen, dafür sorgen neben Geschäftsführer Sachsalber noch fünf Mitarbeiter/innen (fünf Vollzeit-/eine Teilzeitkraft). Zwei Mitarbeiter sind im Außendienst im gesamten Vinschgau tätig. Die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft führt 31 Zweigstellen in Südtirol und Trentino. Der genossenschaftliche Gedanke ist das Leitbild des Unternehmens, das marktorientiert in Kundennähe arbeitet und den Mitgliedern und Kundinnen und Kunden unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen zu fairen Bedingungen anbietet. Alle erzielten Gewinne verbleiben im Betrieb und werden für noch bessere Strukturen und Dienstleistungen investiert. Die Mitarbeiter/innen werden laufend geschult und bieten eine fachkundige Beratung an.
Seit 1960 ist die Filiale der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft ein Teil des Malser Geschäftslebens und als beliebte Anlaufstelle für Landwirte nicht wegzudenken.
Mittlerweile ist die Filiale ein Geschäft für alle. Die LHG beteiligt sich beispielsweise jährlich auch an der beliebten Malser Weihnachtsaktion.
Buchtipp - In den vorliegenden Erzählungen sind die Toten selten tot und die Lebenden am Ende einer Geschichte meist nicht mehr sehr lebendig,“ heißt es im Vorwort zu Christian Kösslers neuem Erzählband „Tiroler Teufelstanz: 16 düster-schaurige Sagen aus Nord-, Ost- und Südtirol“, der im Npvember erscheint.
In der Tat erweist sich unsere Heimat in diesen Gänsehautgeschichten besonders bei Nacht, Nebel und Unwettern als so gefährlich, dass nicht nur in Corona-Zeiten nächtliche Ausgangssperren und Reisewarnungen in Erwägung gezogen werden sollten.
Der Innsbrucker Autor, Bibliothekar und Torhüter im österreichischen Autoren-Fußballteam Christian Kössler, der im Vinschgau schon öfters erfolgreich gelesen hat, ist bekannt dafür, dass er alte Tiroler Sagenmotive aufgreift und diese gekonnt und gruselig in die Gegenwart versetzt.
Kösslers Geister, Hexen und selbst der Teufel treiben sich in Tiroler Hotels, in Zügen, natürlich auf Friedhöfen, in Wäldern und einsamen Gegenden herum, sie nutzen Smartphones und E-Mail und tarnen sich so geschickt, dass sie selbst von frommen Nonnen nicht erkannt werden. Sie lauern Studentinnen genauso auf wie Künstlern oder jenem Wanderer, der in der Erzählung „Hexentanz“ unterhalb des Tschenglser Köpfls zuerst in ein schweres Unwetter und dann in die Fänge eines hilfsbereiten, aber teuflischen Ehepaars gerät, das ihn nach seiner Flucht und Rettung sogar noch im Schlanderser Krankenhaus heimsucht.
Kurzweilig und spannend geschrieben eignen sich diese Geschichten besonders an langen Winterabenden dazu, sich und andere das Gruseln zu lehren.
St. Marin im Kofl - Es ist gar nicht so lange her, dass die Toten von St. Martin im Kofl noch nach Latsch zur Beerdigung getragen werden mussten. Franz Ratschiller (Jahrgang 1950), geboren und aufgewachsen in St. Martin im Kofl erzählt:
„Ich glaube mein Vater war der Letzte, der noch herabgetragen wurde. Es war Februar 1985. Am Hof wurden die Toten immer zuerst 2 bis 3 Tage aufbewahrt, meistens in der Stube. Die Stubenuhr wurde stillgelegt, eine Petroleumlampe brannte Tag und Nacht. Hier kamen die Leute von den Höfen zusammen um zu beten. Am Begräbnistag wurde sehr früh gestartet, oft schon in der Nacht um 4 Uhr. Der Leichnam wurde auf zwei Stangen fixiert und mit einem Leinentuch bedeckt. Zwei Personen trugen ihn auf ihren Schultern. Insgesamt waren es vier Träger die sich abwechselten. Wenn die Wege vereist waren, mussten sie sogar Steigeisen tragen. Man startete von Zuhause, vorne ging ein Laternenträger, hinter der Leiche folgten die Betenden. Wo ein „lebender Herrgott“ am Wegkreuz hing, ging man vorbei, bei einem „toten Herrgott“ wurde Halt gemacht und gerastet. Der Trauerzug von St. Martin ging zum großen Herrgott auf Ratschill, von dort zum Forra Bild, zur Toten Rast unterhalb der Annenberger Böden, zum Laus Bichl und herunter zum Waalweg. Der Trauerzug von Forra und Egg ging über Niederhaus bis Ratschill, der von Platz und Laimtal führte über den Platzersteig zum Waalweg. Am Waalweg war der Sarg schon vorbereitet. Der Gemeindearzt hatte nur mehr die Leichenschau vorzunehmen. Dann wurde die Leiche zum Friedhof gebracht und beigesetzt während die Trauergäste bei der Totenmesse waren. In der Kirche wurde immer aufmerksam gelauscht, denn wenn die Erde auf den Sarg geworfen wurde und es ziemlich „klumperte“ wurde das als Vorzeichen gedeutet, dass bald der Nächste sterben würde.
Nach der Begräbnis ging es ins Wirtshaus zum Totenschmaus. Da wurde dann ordentlich gegessen und getrunken, sodass vom Wirt häufig eine saftige Rechnung folgte. So manch ein armer Teufel musste dafür eine Kuh verkaufen, um das zu bezahlen. Sell isch schun eine Viecherei gwesn!“
aufgezeichnet von
Peter Tscholl
Stilfs - Die sieben Erstkommunionkinder aus Stilfs, Gomagoi und Trafoi konnten am 18. Oktober 2020 unter Einhaltung der Covid-Maßnahmen ihre erste Hl. Kommunion feiern.
Im Vorfeld haben sich die Kinder auf diesen besonderen Tag vorbereitet. In der Vorbereitung besuchte Zita Pfeifer aus Stilfs die Kinder und erzählte über die angeborene Hauterkrankung der Schmetterlingskinder, unter welcher Ihr Sohn Martin leidet. Die Kinder bekamen einen Einblick in das Leben eines Menschen mit Epidermolysis bullosa distrophica. Die Haut der Betroffenen ist verletzbar wie die Flügel eines Schmetterlings.
Als Zeichen der Solidarität gegenüber diesen Menschen, haben sich die Kinder entschlossen einen kleinen Verkaufsstand am Tag Ihrer Erstkommunion anzubieten und den Reinerlös dem Verein „DEBRA“ zukommen zulassen. Der Verkauf von selbstgemachten Holzblumen und selbstgemachten Schlüsselanhänger brachte eine Summe von 650,00 € zusammen, welche die Kinder freudig an den Verein „DEBRA SÜDTIROL“ übergeben durften.
Ein großes Danke geht an alle, welche diese Aktion unterstützt haben!
„last exit eden“, so lautet der Titel einer besonderen Kunstausstellung in Santa Maria Val Müstair. In den Stallungen der „Chasa Parli“, einem 400 Jahre alten Gebäude am Dorfanfang von Santa Maria, waren früher rund 90 Pferde untergebracht. Nun werden in den Räumlichkeiten Kunstinstallationen verschiedener KünstlerInnen gezeigt. In den letzten 30 Jahren stand das Engadinerhaus leer. Tim Krohn, der Schriftsteller und Autor von Hörspielen, Prosatexten und Kriminalromanen, hat das Haus renoviert und zu einem Rückzugsort für kreative und Ruhe suchende Menschen gemacht. Zusammen mit engagierten Personen aus dem Münstertal hat Krohn den gemeinnützigen Verein „Art Val Müstair“ gegründet. Die Ausstellung ist die erste Aktion des Vereins. Am 26. September lud Tim Krohn, der Präsident des Vereins, die Künstler zu einem Rundgang durch die verschiedenen Räume und Plätze ein. Die Ausstellung läuft bereits seit dem 25. Juli 2020 und ist konzipiert als permanente Kunstausstellung. 10 Künstler aus dem Münstertal, bzw. Schweizer Kunstschaffende, die sich längere Zeit im Tal aufgehalten haben, zeigen in den Stallräumen bzw. den umliegenden Plätzen und Kellerräumen ihre Arbeiten. Das Ausstellungskonzept besteht darin, dass einige Werke mit der Zeit verschwinden und neue dazukommen werden. Derzeit werden verschiedene Installationen, Postkarten, Fotos, Videoinstallationen, Kreidezeichnungen, ein Fresko und eine Klanginstallation gezeigt. In den sehr unterschiedlichen Werken geht es um die bedrohte Natur, die Flüchtigkeit des Seins, das Zusammenleben von Mensch und Tier, um Wandel und Abschied, den Zauber der kleinsten Dinge, Stimmen von ausgestorbenen Vögeln und die Urgewalt des Wassers. Die Ausstellung, die das ganze Jahr hindurch geöffnet ist, soll zum Nachdenken anregen, zum Reflektieren über unseren Umgang mit der Natur, einem Paradies, das durch unser Verhalten bedroht ist und wo es bald keinen Ausweg und keine Ausfahrt mehr geben wird.
Heinrich Zoderer
Nähere Informationen: Art Val Müstair: www.artvm.ch
Film auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=0jRGgOcR3Xg
Chasa Parli Santa Maria: https://www.haus-parli.ch/
10 KünstlerInnen - 10 Installationen
Reto und Markus Huber (Zürich)
Titel: Die Zerbrechlichkeit des Daseins (Installation)
Aus Kerzenresten, Brennholz, Töpferwaren und einem Hirschgeweih wurde ein mystisch anmutender Altar der Vergänglichkeit errichtet. Diese Installation symbolisiert die Endlichkeit oder Zerbrechlichkeit des Daseins, es ist ein Verweis auf Vergangenheit und Zukunft – auch auf die der uralten Chasa Parli (Bild 10).
Nicole Dunn (Valchava Val Müstair) Titel: „Lebensstudien“ (Installation)
Im Zentrum der Installation „Lebensstudien“ steht die winkende Frau, eine Miniaturfigur aus Draht und Seidenpapier, mit Aquarellfarbe bemalt. Sie steht auf dem Holzstück wie in einer Landschaft, winzig. Nimmt sie Abschied? Winkt sie die Tiere, die Männer zu sich?
Christine Camenisch und Johannes Vetsch (Basel und Hegenheim), (Videoinstallationen)
Titel: „Chaverna“ und „Am kleinen Fluss“. Zwei Videoinstallationen über die Urgewalt des Wassers.
Wasser ist Sinnbild für Reinheit und unberührte Natur, für den Garten Eden. Überlebenswichtig einerseits, von bedrohlicher Kraft anderseits. Am Wasser haben sich immer auch Menschen niedergelassen, sich das Wasser nutzbar gemacht und die Unberührtheit der Natur dabei zerstört.
Filip Haag (Bern)
Titel: Werden und Vergehen – Stamarium (Fresco Wandmalerei)
Das Mural wandelt die große Wandfläche des vierhundert Jahre alten Stalles in eine imaginäre Landschaft. Das Mural ist mit Engadiner Kalkschlämme aus Sur En und Kasein sowie mit natürlichen Farbpigmenten in traditioneller Fresco-Technik gemalt.
Marianne Engel (Hettenschwil)
Titel: Kaltes Licht und die Wesenhaftigkeit der Dinge. (Installation)
Engel hat ihre Intervention im fünfhundertjährigen Gewölbe des Hauses an der Plaz d’Ora 17 eingerichtet. Im Raum gab es angeblich Geistererscheinungen, flüchtige Lichtwesen, die nicht jeder sieht. Der Wandel, die Endlichkeit des Lebens, aber auch die Anwesenheit von etwas Ewigem sind hier allgegenwärtig.
Denise Bertschi (Lausanne)
Titel: „Ova Spin“ (Postkarten)
Das Postkarten-Set „Ova Spin“ zeigt die schöne Bergwelt des Münstertales. Doch was als Felsen von harmonischer Schönheit erscheint, sind in Wahrheit Betonsperren, die in den Zwischenkriegsjahren als militärische Abwehr gebaut wurden. Diese Tarnung von Bunkern durch gezackte, perfekt imitierte Felsvorsprünge soll die „unberührten Natur“ vortäuschen.
Isabelle Krieg (Kreuzlingen)
Titel: Glatschaltar (Wachsinstallation)
In einem Wiesenkeller neben der Chasa Parli wird die Klimaerwärmung und das Abschmelzen der Gletscher thematisiert. Gletscher sind überirdisch schön, bedrohlich und doch so fragil. Ihr Schmelzen bedroht uns als Menschheit durch das Ansteigen des Meeresspiegels. Brennende Kerzen, wie eine zerklüftete Eislandschaft auf einem Tisch aufgestellt, symbolisieren die schmelzenden Gletscher.
Pascal Lampert (Santa Maria Val Müstair) Titel: StROM (Fotodokumentation)
In einem laufenden Prozess dokumentiert Lampert die Zerstörung des in der Schweiz geschützten Rombachs durch den Bau eines Kraftwerks im Vinschgau. Der Rambach, wie er auf italienischer Seite heißt, ist in der Schweiz geschützt, im Vinschgau wird er verbaut, um Strom zu gewinnen.
Vera Malamud (Santa Maria Val Müstair)Titel: Mit den Tieren (Kreidezeichnungen)
Die Namen der Tiere, die im Pferdestall angebunden standen, wurden auf Schiefertafeln geschrieben. Die Vorstellung, wie sie dort lebten, hat die Künstlerin nach Zitaten zum Umgang mit Tieren suchen lassen. Außerdem sind Skizzen der Pferde, wie sie hier hätten ruhen können oder – was ihnen kaum je vergönnt war – wie sie sich frei bewegten.
Andreas Weber (Küssnacht am Rigi) Titel: Chor der ausgestorbenen Vögel
(Klanginstallation)
Die Klanginstallation macht auf das zurzeit stattfindende 6. Massenaussterben aufmerksam, die größte Reduktion der Biodiversität seit dem Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren. Der Chor der ausgestorbenen Vögel entstand 2018 für das Löwendenkmal Luzern, wo der sterbende „König der Tiere“, selbst zur bedrohten Art geworden, durch den Chor in seinem Sterben begleitet wird. Viele Ausstellungen befinden sich in den Stallungen der Chasa Parli (Bild 10)
Bozen/Vinschgau - Im Dezember 2014 hat die Landesregierung die technischen Eigenschaften zur Elektrifizierung der Vinschgerbahn Meran-Mals und die überschlägige Finanzierung mit 56 Millionen Euro genehmigt. Im Juli 2016 wurden die Gesamtkosten für die Realisierung des Projektes zur Elektrifizierung der Vinschgerbahn von der Landesregierung mit gut 66 Millionen Euro neu festgelegt und die technischen Eigenschaften bestätigt. Ein Teil dieses Betrages, nämlich 26 Millionen Euro, wurde als Darlehen bei der Europäischen Investitionsbank beantragt - mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Mit Beschluss der Landesregierung im November 2017 wurden die Gesamtkosten auf rund 72 Millionen Euro erhöht. Im März 2019 war es erneut notwendig, die Gesamtkosten des Vorhabens auf 85 Millionen Euro neu festzulegen. Mit den Beschlüssen bzw. Dekreten sind im Mehrjahreshaushalt des Landes somit knapp 60 Millionen Euro zweckgebunden zur Verfügung gestellt worden und mit dem Darlehen von rund 26 Millionen (inkl. Zinsen 27,38 Millionen) wäre die Summe der Investitionen abgedeckt. Am 27. Oktober 2020 hat die Landesregierung Erfreuliches beschlossen. Denn im Beschluss heißt es: „Nach einer Überprüfung des Bauzeitplanes ist es für den Projektverlauf nicht mehr notwendig, das Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Anspruch zu nehmen. Durch Umverteilung der bereits im Mehrjahreshaushalt zweckgebundenen Beträge wird die vollständige Finanzierung des Bauvorhabens durch den Landeshaushalt gewährleistet“ Aufgrund der nicht-geschuldeten Zinsen an die Europäische Investitionsbank werden damit knapp 1,4 Millionen Euro eingespart. Aufrecht bleiben die insgesamt 85 Millionen Euro. Diese 85 Millionen Euro sind im Jahresbudget auf die Jahre aufgeteilt mit Sart 2015 (4,26 Mio.), 2016 3,88 Mio.), 2017 (4,72 Mio.), 2018 (4 Mio.), 2019 (11,5 Mio), für das laufende Jahr 2020 (20,3 Mio.), 2021 (13 Mio.), 2022 (14 Mio), 2023 (4 Mio) und für 2024 (5,4 Mio.). (eb)
Vinschgau/Burggrafenamt - Bei der Jahresvollversammlung des Geflügelzuchtvereins Vinschgau am 7. Oktober 2020 im „Gasthof Gstirnerhof“ in Kastelbell wurde die Ausweitung des Vereins ins Burgrafenamt beschlossen. Es wurde also der „Geflügelzuchtverein „Vinschgau & Burggrafenamt“ GZVVB aus der Taufe gehoben. Die Kernaufgabe des Vereins ist die Förderung der Geflügelzucht in Südtirol, sowohl für den landwirtschaftlichen Vollbetrieb, wie auch für den bäuerlichen Nebenerwerb. Der Verein ist auch offen für Hobby-, Lehr-, Forschungs- und Wissenschaftszwecke. Ein großes Anliegen des Vereins und zwar die Schaffung eines tiergerechten Geflügelschlachthofes im Vinschgau ist mittlerweile auf den Weg gebracht worden. Seit kurzem kann im Schlachthof in Mals auch Geflügel in kleinerem Maß geschlachtet werden. Rund 80.000 Euro hatte die Gemeinde Mals für die Anpassung der Struktur zur Verfügung gestellt. Eingesetzt hatte sich Referent Günther Wallnöfer. Erklärtes Ziel ist es, dass Hühner, Gänse, Truthähne und Enten aus dem Vinschgau künftig nicht mehr kilometerweit zu fernen Schlachthöfen transportiert werden müssen. Derzeit wird in Mals über eine Erweiterung und Optimierung der Schlachtanlage für Geflügel nachgedacht, zumal immer mehr Landwirte auf Geflügelzucht setzen. Denn diese eröffnet ihnen neue wirtschaftliche Perspektiven. Der Vorstand des Geflügelzuchtvereins Vinschgau & Burggrafenamt bleibt bis zu den Neuwahlen im kommenden Februar 2021 gleich besetzt wie bisher. Nicole Frasnelli aus Rabland wird als Vertretung für das Burggrafenamt in den Vorstand kooptiert. Seit der Gündung des Geflügelzuchtvereins im Jahre 2018 setzt sich der Vorstand folgendermaßen zusammen: Michael Böttner aus Schluderns (Präsident), Reinhard Zangerle aus Eyrs (Vizepräsident), Daniel Gargiulo aus Schluderns (Kassier), Edeltraud Rainalter aus Schluderns (Öffentlichkeitsarbeit), Simone Wegmann aus Schlanders und Ruth Rainalter aus Schluderns (beide Kassenprüferinnen). Sie alle haben sich bereit erklärt, eine weitere Amtszeit von drei Jahren anzuhängen. Dazukommen werden künftig auch gewählte Vertreter /innen aus dem Burggrafenamt. Den Vorstand des Geflügelzuchtvereins Vinschgau aus privaten Gründen vorzeitig verlassen haben: Johann Gurschler aus Göflan, Franz Andres aus Eyrs und Sybille Gitterle aus Prad. (mds)
Südtirol/Vinschgau - Zum Schutz vor Covid-19 wurden u.a. die Martinsumzüge abgesagt. Trotzdem ruft der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) alle Familien auf, dem heiligen Martin zu gedenken – mit einem „Laternenfenster“. Einer Legende nach teilte der heilige Martin seinen Mantel mit einem Bettler. Daher eignet sich der Martinstag bestens, um über arm und reich nachzudenken. „Licht gibt Hoffnung und Wärme, darum haben wir uns im KFS eine besondere Idee ausgedacht, um trotz abgesagter Martinsumzüge die Orte zu erhellen“, macht Angelika Mitterrutzner, Präsidentin des Katholischen Familienverbands Südtirol, neugierig. „Die Familien sind aufgerufen, zusammen mit den Kindern auch in diesem Jahr eine Laterne zu basteln und ins Fenster zu stellen. Durch das Anzünden der Kerzen am Abend soll von Haus zu Haus eine Lichterkette entstehen“, erklärt die KFS-Präsidentin das Vorhaben. Eine tolle Initiative ganz im Sinne des heiligen Martins wäre das Hinstellen der gebastelten Laternen vor die Haustür des Nachbarn – als Zeichen des Zusammenhalts, des aneinander Denkens und der Solidarität. „Auch ohne Umzug lässt sich also die schöne Tradition der Laternen am Martinstag weiterführen, kann man die Kinder für mehr Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft sensibilisieren“, weist Angelika Mitterrutzner abschließend auf eine wichtige soziale Komponente hin.
Texte, Lieder und Geschichten für die Martinsfeier gibt es auf der KFS-Homepage www.familienverband.it.
Burggrafenamt/Vinschgau - Der Super Samstag feiert in der heurigen Wintersaison einen Halbrunden: vier Skigebiete um Meran nehmen zum fünften Mal an der Initiative „Sabato Super Samstag“ für erwachsene Skianfänger und Wiedereinsteiger Teil. Im Paket enthalten ist neben der Tageskarte, dem Skikurs und der Ausrüstung auch ein Aperitif mit der Ski-Community. Sehr zufrieden zeigen sich die Vertreter der Skigebiete um Meran: der „Sabato Super Samstag“, der im Winter 2016-17 erstmals angeboten wurde, soll auch im kommenden Dezember und Januar in seiner bewährten Formel stattfinden.
Der Auftakt des heurigen Super Samstag findet am 5. Dezember 2020 in Pfelders statt. Wie auch bei den weiteren Ausgaben startet die Aktion um 10.00 Uhr mit dem Ski-Instructor. Der Preis für den „Sabato Super Samstag“ beläuft sich auf 35.- Euro pro Person und Ausgabe und beinhaltet die Tageskarte des jeweiligen Skigebietes, den Skikurs, den Aperitif und die gesamte Skiausrüstung.
www.sabato-super-samstag.com
Laas - Vor den jungsten einschneidenden Coronamaßnahmen konnten die Laaser Grundschulkinder der vierten und fünften Klasse kürzlich noch eine interessante Marmorführung genießen. Diese war ihnen von den Verantwortlichen der Fraktionsverwaltung ermöglicht worden. Aufgeteilt in mehreren Gruppen mit Masken und unter Einhaltung der vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen wurde den Kindern zu Beginn der Führung ein Film zur Entstehung des Marmors und zu dessen Abbau früher und heute gezeigt. Während der Abbau einst kraftraubend in viel Handarbeit getätigt werden musste, sind heute riesige Maschinen am Werk, deren Fräsen einen Marmorblock nach dem anderen aus dem Berg herausbrechen. Die Schüler/innen erhielten Einblicke in die Arbeitsweisen im Weißwasserbruch, im Jennwandbruch und im Göflaner Bruch, und sie durften anschließend unter Anleitung einen Marmorstein abschleifen und einen Marmoranhänger basteln.
Weiter ging‘s zum Marmorwerk der Lasa, wo die Kinder das Außengelände mit unterschiedlichen Marmorblöcken und Skulpturen besichtigten und auch einen Blick in die Werkshalle werfen konnten. Einen weiteren Blick richteten sie auch auf die altehrwürdige Schrägbahn, über die jahrzehntelang die riesigen Blöcke ins Tal transportiert wurden und die möglicherweise schon bald für immer ausgedient haben könnte. Auf dem Programm der Marmorführung standen natürlich auch der Besuch der Laaser Pfarrkirche, deren Apsis aus Marmor als Wahrzeichen des Ortes gilt, und der Markuskirche.
„Wir sind den Verantwortlichen der Fraktion Laas sehr dankbar, dass sie uns die Marmorführung finanziert haben“, betonen Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Lehrerinnen unisono. (mds)
An einem Samstagnachmittag ging es für uns nach St. Valentin, in den Escape Room Südtirol, wo wir uns auf „die Jagd nach dem geheimen Buch“ begaben. Die Stunde war wie im Flug vergangen, das geheime Buch gefunden und der Raum von uns „bezwungen“. Da uns der erste Raum so gut gefallen hat, beschlossen wir kurzerhand, den zweiten auch noch zu spielen. Und schon waren wir mitten drin beim Suchen, Raten, Kombinieren und Rätsel knacken. Es waren zwei aufregende und spannende Stunden voller Spannung, Spaß und Teamwork! Den Abend ließen wir dann im Treff beim gemeinsamen Abendessen noch gemütlich ausklingen.
12 Jugendliche des Jugendhaus Phönix in Schluderns haben am 10. Oktober einen schönen und aufregenden Tag im Waldseilgarten in Allitz verbracht. Begleitet wurden die Jugendlichen von der Jugendarbeiterin und einem Vorstandmitglied. Die Jugendlichen waren begeistert von den unterschiedlichen Routen und haben bis zum Schluss viele verschiedene Schwierigkeitsgrade durchprobiert. Glücklich über diesen tollen Tag, freuen sich alle schon auf den nächsten gemeinsamen Ausflug.
Jugendtreff “All In” Kastelbell-Tschars - Nach 7 Jahren im Jugendtreff „All In“ Kastelbell-Tschars mit vielen Abenteuern und tollen Aktionen, sagt Magdalena „Pfiati“ und verabschiedet sich als hauptamtlich angestellte Mitarbeiterin vom Jugendtreff „All in“. Sie wird ab November mehr Stunden im Jugendtreff „Time Out“ Schnals übernehmen und kann somit nicht mehr beide Treffs öffnen. Es war eine ganz tolle Zeit im Treff, mit vielen Erfahrungen, einigen Generationswechseln und guten Zusammenarbeiten mit anderen Vereinen. Magdalena freut sich auf ihre neue Herausforderung und: „Vielleicht laufen wir uns ja ein anderes Mal wieder über den Weg. Es hat mir viel Freude gemacht euch ein Stück auf euerm Weg zu belgeiten.“ Wer nach Magdalena den Treff übernimmt, wird frühzeitig mitgeteilt, damit ihr sie/ihn ja auch kennenlernen könnt.
Rauch aus dem Jugendzentrum „Green Turtle“ in Latsch - Um so gut wie möglich vorbereitet zu sein, fand am 19. Oktober 2020 unter Einhaltung der Covid-19 Sicherheitsmaßnahmen die erste Feuerwehrprobe im neuen Gebäude statt. Nach einer gemeinsamen Absprache zwischen den Jugendarbeiter*innen, den Jugendlichen und den zuständigen Feuerwehrmännern, dauerte es nicht lange und der Feueralarm ertönte aus dem Jugendzentrum. Um den simulierten Brand so real wie möglich wirken zu lassen, kam auch künstlicher Rauch zum Einsatz. Einige Jugendliche haben sich bereit erklärt die Probe aktiv mitzugestalten, indem sie sich als Verletzte im Jugendzentrum versteckten. Die Feuerwehrmänner konnten natürlich alle Jugendlichen wohlauf befreien. Da das Gebäude für viele Feuerwehrmänner noch unbekannt war, fand nach der Feuerwehrprobe auch ein gemeinsamer Rundgang im Haus statt, damit sie bei einem Ernstfall einen Überblick über das gesamte Gebäude haben. Ein spannender Abend für alle Beteiligten und eine gute Vorbereitung für den Ernstfall. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der „Freiwilligen Feuerwehr Latsch“ für die gelungene Probe und bei den mutigen Jugendlichen für ihren Einsatz.
Kortsch - Verrückt und frustrierend.“ Mit diesen Worten hat Karl Fleischmann, Obmann der Theatergruppe Kortsch, das Theaterjahr seiner Truppe anlässlich der Jahreshauptversammlung zusammengefasst. Wo sonst 150 Leute sitzen und gespannt darauf warten, dass sich der Vorhang zu einem heiteren oder ernsten Spiel auf der Bühne hebt, saßen kürzlich an die 20 Mitglieder der Theatergruppe an großen Tischen mit gebührendem Abstand und Gesichtsmasken und blickten mit dem Obmann und mit dem Spielleiter Konrad Lechthaler auf ein vertracktes Theaterjahr zurück.
Dabei hatte alles wie immer begonnen. Der Spielleiter hatte, wie Fleischmann berichtete, ein vielversprechendes Stück gewählt, Stefan Vögels Komödie „Das Brautkleid“. Spielerinnen und Spieler waren gesucht und gefunden, es wurde eifrig geprobt und am Bühnenbild gebaut, als im Dezember der Bühne mitgeteilt wurde, dass ihr die Aufführungsrechte für das Stück verwehrt würden. Nach der ersten Enttäuschung wurde noch in den Weihnachtsferien mit den Proben zu einem neuen Stück begonnen: „Venedig im Schnee“. Im Jänner und Februar wurde auf Hochdruck geprobt, am 4. März fand im Kulturhaus Karl Schönherr vor zwei Zuschauern (Franz Gemaßmer, dem ältesten Mitglied der Kortscher Bühne, und Franz Steiner) die erfolgreiche Generalprobe statt. Die Premiere zwei Tage später fiel aber dann dem Corona-Lockdown zum Opfer.
Die kommende Theatersaison wird die Theatergruppe Kortsch aussitzen. „In ‚Venedig im Schnee“ gibt es sehr viel Körperkontakt, es wird auch viel geschmust, sodass dieses Stück derzeit unmöglich aufgeführt werden kann,“ bedauert Konrad Lechthaler. Auch Rudi Mairs Musiktheater „Das größte Geschenk“, das die Theatergruppe Kortsch, der Theaterverein Schlanders zusammen mit dem Schulsprengel Schlanders zu Weihnachten 2020 zeigen wollten, wird coranabedingt erst 2023 aufgeführt. Der Theaterverein Schlanders will, so Obmann Stefano Tarquini, diesen Winter dennoch ein Stück auf die Bühne bringen, Virus hin oder her.
Die Vollversammlung endete mit einem Dank an Reinhard Schwalt, den scheidenden Gemeindereferenten, der sich sehr für den Um- und Ausbau des Bühnenraumes in Kortsch eingesetzt hatte, und mit zwei Ehrungen: Susi Lechthaler wurde für 50, Martin Trafoier für 40 Jahre Theatertätigkeit ausgezeichnet.
AVS Sektion Latsch - Der Alpenverein Südtirol, Sektion Latsch/Vinschgau lud am Sonntag 18.10.2020 zur Abschlusswanderung nach St. Martin im Kofl.
1947 wurde die Sektion Vinschgau des Alpenverein Südtirol gegründet. 1983 entstand eine eigene Ortstelle Latsch. Erster Ortstellenleiter war Pircher Matthias. 1997 wurde die AVS Sektion Latsch gegründet und Linser Josef als Erster Vorsitzender gewählt. Heute zählt der Verein 712 Mitglieder. Erster Vorsitzender ist Alexander Mair. „Unser Hauptanliegen ist es, Natur zu erhalten. Um unser Anliegen zu verwirklichen, versuchen wir unseren Mitglieder die Berge und die Natur näher zu bringen. Wir versuchen die Menschen für gewisse Themen zu sensibilisieren. Wir sind nicht mit jedem Projekt einverstanden. Man muss nicht überall Strassen und Lifte hinauf bauen. Wir brauchen weder einen Bergkristall aus Glas noch eine Bergspitze mit Geländer. Der Rosengarten als solcherr bietet Schönheit genug, genauso wie die Grawand“ sagt Alexander Mair.
Den Abschluss des Vereinsjahresprogramm bildete auch heuer wieder die inzwischen zur Tradition gewordene Wanderung nach St. Martin im Kofl. Von der Talstation der Seilbahn ging es zunächst über die Annaberger Böden nach Ratschill.Mit einem Bittgang entlang der 14 Stationen des Kreuzweges ging es weiter bis zur Bergstation.
Der Bittgang stand heuer ganz im Zeichen der Coronakrise. So wurde nicht nur für den Erhalt der Umwelt gebetet sondern vor allem für die Armen und Notleidenden in dieser Krise. Besonders eingeschlossen im Gebet waren jene Menschen, die in Einsamkeit sterben müssen.
Bei der Bergstation der Seilbahn angelangt gab es traditionsgemäß eine warme Fleischsuppe mit Brot. Den Abschluß bildete ein schlichter Festgottesdienst in der Kirche von St.Martin im Kofl. (pt)
Am Donnerstag, den 6. August 2020, erklang die Musikkapelle Partschins nach einer langen (Corona-bedingten) Pause erstmals wieder: Auf dem Partschinser Dorfplatz premierte das erste Abendkonzert in 2020. Von nun an fand bis zum 1. Oktober 2020 jeden Donnerstag-Abend ein Abendkonzert statt.
von Jacqueline Kneissl
Nach den Freilicht-Musikproben, die bereits im Juli wieder begannen, und mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen (Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter und das Tragen eines Nasen-Mund-Schutzes) erfüllten die langersehnten Klänge der Musikkapelle nach acht Monaten endlich wieder die historischen Gassen von Partschins. Somit versuchte die Kapelle, wieder ein Stück Normalität in die Gemeinde einkehren zu lassen: ,,Ohne Musik ist es leise. Ohne Musik wird es leise.“, mit diesen Eingangsworten begrüßte Andreas Österreicher, Sprecher und Obmann der Musikkapelle Partschins, alle Zuhörer/innen und machte damit auf die besondere Situation der vergangenen Monate aufmerksam. Eigentlich wäre das erste Abendkonzert bereits die 15. geplante Ausrückung im Jahr 2020 gewesen.
Den musikalischen Auftakt machte der Konzertmarsch ,,Klar zum Gefecht“ vom Marschkönig Hermann Ludwig Blankenburg, gleich gefolgt vom Marsch ,,In Harmonie vereint“ von Siegfried Rundel. Weiter ging es mit dem Klassiker schlechthin, der Polka ,,Böhmischer Traum“ von Norbert Gälle. Besonders beim spanischen Paso-Doble ,,1° de Agosto“ von Nuno Osorio ließen sich die Zuhörer/innen von der feurig energischen Stimmung anstecken und klatschten zum Rhythmus. In seinem Trompetensolo brachte Philip Schönweger einen spanischen Stierkampf unter die Menge. Weiters durften der ,,Andulka-Marsch“ von Franstisek Kmoch und die Polka ,,Streicheleinheiten“ von Alexander Pfluge auf dem Konzertprogramm nicht fehlen. Den Abschluss machte ein 80er-Jahre-Medley arrangiert von Thiemo Kraas. Man genoss das erneute Beisammensein - auch mit Sicherheitsabstand und Maske.
Im Lauf des Konzerts wurden unter anderem auch alle neuen Jungmusikanten/innen der Kapelle genannt und mit Beifall zugeschüttet: Miriam Forcher und Laura Nussbaumer an der Klarinette, Simon Mair am einzigen Fagott der ganzen Musikkapelle und Jul Tribus und Matthäus Zerzer am Waldhorn.Ehre wurde jedoch nicht nur den Neuzugängern/innen gebührt, sondern auch dem am 25. März 2020 verstorbenen Partschinser Ehrenbürger Ewald Lassnig, der stets ein offenes Ohr für die Musik hatte und viele Spuren in der Gemeinde Partschins hinterlässt: Das Weltmuseum der Schreibmaschine, das Dorfbuch, den Sagenweg oder die rund 2.200 Flurnamen, um nur einige Beispiele seines Lebenswerkes zu nennen.
Abgerundet wurde der Abend mit einer zweifachen Zugabe: ,,Südböhmische Polka“ von Ladislav Kudeš und ,,Dem Land Tirol die Treue“ von Florian Pedarnig.
Die Musikkapelle Partschins blickt trotz der momentanen Umstände auf eine erfolgreiche Abendkonzert-Saison im heurigen Jahr 2020 zurück, ist allerdings aufgrund der erlassenen Sicherheitsmaßnahmen erneut in ihrer Tätigkeit gehemmt. Nicht nur die Musikkapelle von Partschins, auch alle anderen Musikkapellen des Landes Südtirol hoffen, allerspätestens im Jahr 2021 wieder wie gewohnt proben und aufspielen zu dürfen.
Bozen/Glurns - Die Landesregierung hat am 27. Oktober in ihrer Funktion als Aufsichtsorgan über die Gemeinden Anton Patscheider zum kommissarischen Verwalter der Gemeinde Glurns ernannt. Auf der Grundlage dieser Entscheidung hat Landeshauptmann Arno Kompatscher noch am Vormittag das entsprechende Ernennungsdekret unterzeichnen, das mit Veröffentlichung im Amtsblatt rechtskräftig wird.
Die Ernennung eines kommissarischen Verwalters war notwendig geworden, nachdem es Bürgermeister Alois Frank nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, woraufhin er sein Amt zurückgelegt hatte.
Der aus Mals gebürtige Patscheider wird bis zur Neuwahl des Gemeinderats im Frühjahr 2021 im Amt bleiben. Als kommissarischer Verwalter erhält er die Amtsentschädigung eines Bürgermeisters. Der 71-Jährige bringt umfassende Verwaltungserfahrung mit: In der Vergangenheit war er über drei Jahrzehnte als Gemeindesekretär in Mals tätig. Auch als kommissarischer Verwalter war er bereits im Einsatz, und zwar in den Jahren 2013 und 2015 in der Gemeinde Schluderns. (LPA/r)
Vinschgau/Innsbruck - Auf Initiative der Süd-Tiroler Freiheit hatte sich der Süd-Tiroler Landtag bereits 2015 einstimmig für den Bau Reschenbahn ausgesprochen, nun gilt es auch den Tiroler Landtag zu überzeugen, um das Projekt endlich auf Schiene zu bringen - die Süd-Tiroler-Freiheit und die FPÖ Tirol setzen sich dafür ein
In der November-Sitzung wird sich der Tiroler Landtag mit einer Studie zum Bau der Reschenbahn, das heißt, mit der Fertigstellung der Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals, auseinandersetzen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Landtagsklubs von FPÖ-Tirol und Süd-Tiroler Freiheit am 28. Oktober weitere Maßnahmen zum Bau dieser wichtigen Zugverbindung angekündigt. Neben Treffen mit Touristikern und Gemeindevertretern aus dem Oberen Gericht und dem Obervinschgau wird auch allen Landtagsabgeordneten eine Informationsbroschüre zur Reschenbahn übermittelt.
Die Reschenbahn ist die normalspurige, einer Fertigstellung harrende Bahnlinie von Landeck bis nach Mals, als deren Teilstück die Vinschgaubahn konzipiert und gebaut wurde. Vor knapp 100 Jahren, im April 1918, wurde bereits mit den Bauarbeiten der Zugstrecke über den Reschen begonnen. Es wurden umfangreiche Baupläne erstellt, die Linienführung festgelegt, Grundstücke enteignet und die Zustimmung aller Gemeinden eingeholt. Von Landeck kommend wurden weite Teile der Bahnlinie bis Tösens sogar schon gebaut. Eisenbahntunnels, Bahnhöfe, Brücken und Bahndämme wurden errichtet, die teilweise heute noch existieren.
Der Erfolg der Vinschgaubahn beweist den großen touristischen Nutzen, den auch die Reschenbahn hätte. Nach dem Vorbild des erfolgreichen Mobilitätskonzeptes der Pustertalbahn, könnten entlang der Strecke die Skigebiete Haider Alm, Schöneben, Nauders, Serfaus-Fiss-Ladis und Fendels unmittelbar an die Reschenbahn angeschlossen werden. Mit dem Bau der Reschenbahn würden das Obere Gericht und der Obere Vinschgau direkt an internationale Bahnverbindungen angeschlossen und wären somit schnell und autofrei erreichbar. Auch die Anbindung an die Schweiz wäre von Taufers oder Mals aus nach Zernetz bzw. von Pfunds oder Tösens aus nach Schuls möglich.
Die FPÖ-Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit sind überzeugt, dass in Zeiten, in denen der Straßenverkehr überbordet und der Umweltgedanke immer stärker wird, gerade solche Bahnprojekte von unschätzbarem Wert sind und werden sich daher gemeinsam für den Bau der Reschenbahn einsetzen. Neben der Aufwertung der gesamten Region, dem touristischen Mehrwert und dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wäre die Reschenbahn aber auch eine weitere Verbindung zwischen Nord- und Süd-Tirol und somit eine Stärkung der Europaregion Tirol.
Pressemitteilung der Süd-Tiroler Freiheit und der FPÖ-Tirol
Glurns/Taufers/Graun - Der Generalsekretär von Schlanders Georg Sagmeister wird weiterhin auch die Gemeinden Glurns, Taufers und auch Graun als Gemeindesekretär mitbetreuen. 60 Prozent seiner Arbeitsleistung bleiben weiterhin in Schlanders. Der Gemeinderat von Schlanders hat in der Dringlichkeitssitzung am 29. Oktober die bisherige Vereinbarung in eine Musterverordnung umgewandelt, um in den Genuss der 100.000 Euro an Zuschuss von der Region für übergemeindliche des Sekretärs lukrieren zu können. Die Gemeinderätin Kuni Marsoner fragte mit Sorge, ob Sagmeister all diese Aufgaben meistern könne ohne Schaden für die Gemeinde Schlanders. Sagmeister blieb kurz und bündig: Die Gemeinde und er selber seien bislang zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Aber weitere 10 Jahre werde er das sicher nicht tun. Die Situation sei nur erträglich, sagte BM Dieter Pinggera, weil der Vizesekretär Gilbert Platzer zu 100% Schlanders zur Verfügung stehe. (eb)
Bozen/Taufers - Die Stiftung „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ würdigt den Historiker David Fliri mit dem Förderpreis 2020. Ausgezeichnet wird somit ein Nachwuchswissenschaftler, der vor allem durch seine Auseinandersetzung mit Archivkunde und Geschichtswissenschaft hervorgetreten ist.
Die Stiftung „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ vergibt alljährlich einen Walther-Preis, im 3-Jahres-Rhythmus wechseln sich der Hauptpreis (5.000 €), der Förderpreis (4.000 €) und der Jugendpreis (1.000 €) ab.
David Fliri wurde im Jahr 1992 in Taufers im Münstertal geboren, maturierte am Humanistischen Gymnasium in Meran und studierte anschließend Geschichte, Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft an der Universität Wien. Das Studium schloss er mit einer Masterarbeit über das Schlossarchiv Dornsberg und die Urkunden der Herren von Annenberg bis 1335 ab. Derzeit arbeitet David Fliri an einer Dissertation über den großen Historiker Albert Jäger.
Aufgrund seiner besonderen wissenschaftlichen Qualifikation erhielt er 2017 eine Stelle als Archivar in der Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs, dort ist er zuständig für die Bestände der Außenpolitik und Diplomatie bis 1848. Zudem ist er Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und hält dort Vorlesungen, zum Beispiel im Wintersemester 2019/20 über Aktenkunde. In Südtirol ordnete er im Auftrag des Landesarchivs verschiedene Pfarrarchive. Große Verdienste erwarb er sich um das Archiv des Stiftes Marienberg, das er aufgrund der Übersiedlung in die neuen Räume nach modernen Kriterien ordnet und damit der Forschung zugänglich macht. Bei der Eröffnung der neuen Bibliotheksräume im Jahr 2019 hielt er den Festvortrag.
In seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat er sich unter anderem mit dem Johanniterspital St. Johann in Taufers, dem Stift Marienberg, der Bibliothek von Marienberg, dem Schützenwesen in Taufers im Münstertal, mit Franz Huter und den Südtiroler Pfarrarchiven in den 1930er Jahren, mit dem Archivar und Sammler Karl Christoph Moeser aus Meran sowie mit der Stadtgeschichte von Meran und Glurns auseinandergesetzt.
David Fliri ist mit seinen 28 Jahren bereits ein anerkannter Forscher für Archivkunde und Geschichtswissenschaft und berechtigt wissenschaftlich zu den schönsten Hoffnungen.
Der Walther-von-der-Vogelweide-Preis wurde 1960 vom Kulturwerk für Südtirol in München zur Anerkennung künstlerischer und wissenschaftlicher Leistungen in Südtirol gestiftet. Der Förderpreis ging zuletzt an Kurt Gritsch (2017).
Zuerst die aktuelle Meldung: Das Vintschger Museum VUSEUM in Schluderns bleibt Corona-bedingt auf Verordnung von LH Arno Kompatscher bis zum Frühjahr 2021 geschlossen. Für eine geplante Ausstellung zum Korrnerwesen zu einem späteren Zeitpunkt sucht das Museumteam Alltagsgegenstände, Bild- und Schriftdokumenten als Leihgabe und hofft auf die Mithilfe der Bevölkerung. Wer etwas leihen kann, oder weitere Informationen haben möchte, wende sich direkt an Helene Dietl Laganda 3475829015.
Kolping im Vinschgau - Am 27.10.1991 wurde Adolph Kolping auf dem Petersplatz in Rom seliggesprochen. Auch in diesem Jahr wollen die Kolpinger dieses, für den Verband so wichtige Ereignis besonders feiern. Am Weltgebetstag wollen wir uns einerseits an die Ideen und Visionen Adolph Kolpings erinnern und für ein bestimmtes Land (Kenia) beten und uns informieren, andererseits um Kolpings Heiligsprechung beten.
Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte können wir festhalten, wenn wir auf Adolph Kolping und sein Werk schauen. Angefangen hat er mit nur 7 jungen Männern in Köln, doch schon sehr bald erfreute sich seine Idee der Gesellenvereine großer Beliebtheit und erfuhr eine enorme Ausbreitung, sodass der Gesellenbund im Jahre des Todes Adolph Kolpings nahezu 25.000 Gesellen zählte. Diese Ausbreitung ging stetig weiter, weil es uns in unserem Verband, den wir heute Kolping International nennen, in der ganzen Welt gelungen ist in allen Gliederungen – vom Nationalverband ( siehe Kolping Südtirol!) bis zu den Kolpingsfamilien – immer wieder der Grundidee Adolph Kolpings : Die Nöte der Zeit zu sehen und adäquat zu handeln, als Handlungsmaxime zu erkennen. Heute zählen wir im internationalen Kolpingwerk ca. 400.000 Kolpingschwestern und Kolpingbrüder in 60 Ländern und in ungefähr 8.800 Kolpingsfamilien auf allen Kontinenten der Welt.
Der heurige Weltgebetstag wurde von den Kolpingern in Kenia zum Motto: Einheit für Frieden und ganzheitlichen Wandel, vorbereitet. Seit über 30 Jahren wird dieser Weltgebetstag für ein Kolpingland begangen- heuer für das afrikanische Land Kenia, wo seit 1978 Kolping verbreitet ist.
Otto von Dellemann
Der 88-jährige Georg Gander, genannt „Nauerle Jörgl“ kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken, als Bauer, Ferkelzüchter, Händler, Feuerwehrmann und Gemeindepolitiker. Er erzählt gerne aus der Vergangenheit. Zur Gegenwart meint er: „Corona isch a Offatonz.“
von Magdalena Dietl Sapelza
Wenn der Jörgl erzählt, nimmt er sich kein Blatt vor den Mund. Unverblümt gibt er Begebenheiten aus seinem Leben preis. Die „Balilla -Uniform“ der Faschisten habe er in der italienischen Schule nie getragen, dafür aber später jene der Hitlerjugend. Der Vater habe ihn aber immer ermuntert, italienisch zu lernen, mit dem Argument, dass es von Vorteil sei, die „Sprache des Feindes“ zu verstehen. Deutschunterricht erhielt Jörgl erst als Zehnjähriger, nachdem die Eltern für Deutschland optiert hatten, was ein Auswandern bedeutet hätte. „In der Kultur hobm miar als Hitlerjunge norr marschiern glearnt“, erinnert er sich. Er war dann Teil einer großen Parade in Schlanders. Ihm war damals nicht bewusst, dass er ein Spielball zweier Diktatoren war. Nach dem Krieg war vom Auswandern keine Rede mehr. Jörgl arbeitete auf dem elterlichen Hof mit den Eltern und der Schwester. Der Militärdienst führte ihn nach Meran, wo er der Essensausgabe zugeteilt wurde. „Selm hon i guat gessn unt nit viel toun.“ Nach drei Monaten erhielt er den Entlassungsschein, weil sein Vater als Kriegsinvalide anerkannt worden war. 1955 übernahm er den Hof, wo ihm schon bald seine Ehefrau Anna Stecher aus Prad zur Hand ging. Um sie zu gewinnen, war er viele Male mit dem Fahrrad nach Trafoi gefahren, wo sie im „Hotel Madatsch“ arbeitete. Sie schenkte ihm zwei Buben und ein Mädchen. Jörgl suchte auf dem Hof nach einem Zuerwerb und setzte auf Ferkelzucht. „I hon bold amol fünf Trogsauen kopp“, betont er. Seine Ferkel und Jungschweine bot er vor allem auf Märkten im Bozner Unterland und in Klausen an. Als Transportmittel diente sein VW Tansporter. Die Nachfrage war so groß, dass er Ferkel auch in umliegenden Orten kaufte und wieder verkaufte. „Di Waibr in Schluderns und in Stilz sein di zachschtn Handlerinnen gwesn“, lacht er. Rund 100 Steigen Äpfel von seinem Hof konnte er jährlich ebenfalls verkaufen und sogar Wein als Vertreter der Ersten Kellerei Kaltern. Gefragt war er als tüchtiger Hausmetzger und als Gehilfe des Dorfmetzgers Friedl Gruber. Mit ihm verband ihn seit Kindestagen eine enge Freundschaft. In seinem Auftrag hatte Jörgl beispielsweise noch mit dem Pferdegespann Fleisch nach Muntetschinig transportiert, wo die Arbeiter der Montecatini verköstigt wurden. Der dritte im Bunde der Freunde war der Schmied Simon Mall. Die drei verstanden sich. Sie liebten die Geselligkeit, trafen sich fast wöchentlich.
Freundschaftlich verbunden war Jörgl stets auch mit seinen Kollegen im Prader Fischerverein und mit jenen der Feuerwehr, deren Vizekommandant er 16 Jahre lang war. In FF-Kreisen entschied sich auch seine Kandidatur für den Prader Gemeinderat. Er schaffte in den 1970er Jahren den Einzug zusammen mit fünf weitere FF-Männern für die SVP. Daraufhin wurde in der Feuerwehrhalle Politik gemacht. Jörgl war bei den offiziellen Sitzungen des Gemeinderats dazu auserkoren, das Wort zu führen und Entscheidungen im Sinne der anderen zu beeinflussen. „Deis hot miar passt, weil a Plouderer bin i olm gwesn“, betont er. Er war für sein „dickes Fell“ bekannt. Unschlagbar war er beim Kassieren der SVP-Mitgliedsbeiträge. „I hon nia lugg glott, a wenn si miar a Gosch ounghäng hobm“, lacht er und verrät: „Wer koa SVP Kartl kopp hot, hot suscht schlechte Kortn kopp.“
In den 1970er Jahren beschritt er auf seinem Hof neue Wege. Er gab das Vieh auf und stieg auf Obst um. Inzwischen hat er den Hof seinem Sohn übergeben.
Einen längeren Urlaub hat sich Jörgl nie gegönnt. Er war nur einige Male bei seiner Schwester in Österreich zu Besuch. Das Meer hat er nie gesehen. „Wos willsch denn afn Meer? Fan Liegestuhl in Wosser innischaugn? Deis konn i pan Fischteich aa“, meint er.
Als sehr schmerzlich empfand er den frühen Tod seiner beiden engen Freunde. „Dia sein viel zfria gongan“, sagt er. Oft denkt er daran, wie schön es wäre, mit ihnen ein „Glasl“ zu trinken und über Gott und die Welt reden zu können. Jörgl ist jeden Vormittag in der „Bar Alpen“ zu Gast. „Iatz tua i holt do a bissl ploudern“, scherzt er. Kurz vor Mittag kehrt er auf den Hof zurück, wo ihn seine Frau mit dem Essen erwartet.
Schwer zu verkraften war für ihn der Hausarrest während des Lockdowns im Frühjahr. Nun sorgt er sich, dass ihm der „Corona-Offatonz“ erneut einen Strich durch die Rechnung macht.
Ein Aufruf - Es ist mir ein Anliegen ein paar Zeilen zu schreiben, ich schaue täglich in ängstliche und angespannte Gesichter, das macht mich traurig und wütend! Angst wird überall befeuert, obwohl man weiß, dass diese dauernde Angst den Menschen schwächt.
Corona gibt es und wir sollten uns an die Hygiene Maßnahmen halten! Zugleich ist die Erkenntnis, dass es nicht so tödlich wie vermutet ist, sehr beruhigend! Dennoch werden in den meisten Medien nur die Fälle mit schweren Verläufen erwähnt, es braucht endlich auch positive Meldungen von normalen Verläufen und Genesungen. Mir erscheint es sinnvoll, wenn unsere Ärzte präventive Möglichkeiten aufzeigen würden d.h. was kann der Einzelne tun um sein Immunsystem zu stärken, damit er der Krankheit besser begegnen kann. Es ist meines Erachtens unverantwortlich, dass Menschen mit anderen schweren Krankheiten nicht behandelt werden und infolge sterben. Unser Gesundheitssystem weist große Mängel auf und es ist Fakt, dass Menschen die nicht der Oberschicht angehören, es sich auch im „reichen Südtirol“ nicht leisten können, privat in Behandlung zu gehen! Gesundheit zählt zu den sog. Grundbedürfnissen! Zudem sind die wirtschaftlichen Schäden durch den sog.“Lockdown“ fatal! Betriebe gehen Bankrott, Angestellte müssen entlassen werden und damit verlieren viele Menschen die Perspektive, es kommt zu vermehrten psychisch Kranken und Suiziden. Wollen wir das? Auch den jungen Menschen sollte mehr Verständnis entgegen gebracht werden, es ist für Sie ungemein schwer, gerade in dieser Lebensphase ohne oder nur mit wenigen sozialen Kontakten klarzukommen. Jeder sollte an seine Jugendzeit denken…Zusammenhalt, Hilfestellung geben und Verständnis für den anderen bringt uns weiter!
Da ich in meiner Arbeit als Seniorenassistenz das Glück habe mit lebenserfahrenen Menschen zu kommunizieren, möchte ich zum Abschluss die Aussage einer meiner Senioren weitergeben: „Dr Kriag wor schlimm, nochn Kriag wors schwar, oobr die Leit hom zommkoltn!“
In diesem Sinne wünsche ich allen Gesundheit und Lebensmut!
Maria Gaiser, Schlanders
Latsch - Bei der Gemeinderatssitzung wurde den Räten erklärt, wie das Vorgehen für die Umgestaltung des Ex-Ortler-Areals vonstatten gehen wird. Es geht um 25.000 Kubikmeter, die verbaut werden sollen. Das Areal gehört der Obstgenossenschaft MIVOR und die hat Peter Paul Pohl mit einem Ideenwettbewerb beauftragt.
von Erwin Bernhart
Der neue BM von Latsch steht gleich zu Beginn seiner Amtszeit vor einer Mammutaufgabe, welche kaum Vergleiche in Südtirol hat. Mauro Dalla Barba will diese Aufgabe möglichst transparent angehen und hat dazu den renommierten Architekten Ulrich Weger in den Gemeinderat gebeten. Weger ist gemeinsam mit Elisabeth Schatzer beauftragt, einen architektonischen Ideenwettbewerb zu begleiten. Das Prozedere hat Weger den Latscher Gemeinderäten am 26. Oktober erklärt: Aus dem derzeit ungenutzten Gewerbegebiet des Ex-Ortler Areals sollen mit Hilfe eines Planungswettbewerbes die Möglichkeiten eines Mischgebietes, also Wohnen und Nutzungen, die mit Wohnen vereinbar sind, ausgelotet werden. Drei renommierte Architekturbüros sollen sich der Aufgabe stellen, im Ex-Ortler Areal 10.000 Kubikmeter dem geförderten Wohnbau, 11.000 Kubikmeter Wohnungen für Ansässige und 4000 Kubikmeter für freie Nutzung zu verplanen. Eine soziale und funktionale Durchmischung soll gegeben sein. Die Ergebnisse dieser Ideenfindung soll eine Jury, bestehend aus den Architekten Roland Gnaiger (Bregenz)und Zeno Bampi, dem Direktor des Ressort Raumentwicklung Frank Weber und mit Stimmrecht auch BM Dalla Barba bewerten. Im Jänner 2021, so Weger, könnte nach zweimonatiger Planungszeit bereits die Jurysitzung stattfinden.
Ausgelobt hat den Planungswettbewerb der Latscher Immobilienmakler Peter Paul Pohl, auch auf Grundlage des neuen Raumordnungsgesetzes. Pohl ist der potenzielle Käufer des Ex-Ortler Areals, denn es gibt mit der MIVOR eine diesbezügliche Grundsatzvereinbarung. Der Preis, den Pohl an die MIVOR zahlen wird, hängt im Wesentlichen von den Möglichkeiten ab, was alles auf dem Areal realisiert werden kann. Peter Paul Pohl sagt, dass es vor allem der Wunsch der Gemeindeverwaltung bzw. des BM sei, einen Planungswettbewerb auszuloben, damit für diesen für Latsch wichtigen Eingriff ein guter urbanistischer Mehrwert herauskommen kann. Ein erster Versuch von Pohl, sich an das Ex-Ortler-Areal heranzuwagen, ist vor gut einem Jahr in der vorigen Latscher Verwaltung stecken geblieben.
Für die Dorfentwicklung sei das Ex-Ortler-Areal ein Schatz, sagt MIVOR Obmann Thomas Oberhofer. Denn man rede immer wieder von Grundsparen und durch eine Umwidmung des Areals von derzeitigem Gewerbegebiet in Mischgebiet könne dieser Grundsatz verwirklicht werden.
Schlanders/Theateraufführung - Am 27. Oktober wurde die Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts im Kulturhaus von Schlanders eröffnet. Sechs Theaterstücke bzw. Konzerte stehen auf dem Programm. Unter dem Motto „kampfgeist“ wurden Stücke ausgewählt, die vom schwierigen Kampf um die Liebe, das Glück und das eigene Recht erzählen. Das erste Stück „Der Gott des Gemetzels“ vom Schauspiel Leipzig, musste nach einer Reisewarnung aus Deutschland abgesagt werden. Als Ersatzstück wurde „Werther“, eine Produktion des Kulturvereins Sauerteig, aufgeführt. Das klassische Liebesdrama, vom Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1774 als Briefroman geschrieben, ist heute so aktuell wie damals. Werther ist ein junger Romantiker, der sich in Lotte verliebt, die aber bereits mit Albert verlobt ist und diesen auch heiratet. Es ist eine Geschichte über die Jugend, von Liebe, Leidenschaft, von Einsamkeit und Verzweiflung, die im Selbstmord endet. Werther kämpft darum, seinen Platz im Leben zu finden und seine Partnerin an seiner Seite. Helena Scheuba hat den Briefroman für das Theater gekürzt und umgeschrieben und mit den heutigen Mitteln inszeniert. Präsentiert wurde ein Solostück mit Marius Zernatto und einem kurzen Auftritt von Helena Scheuba in der Rolle von Lotte. Auf der Bühne befindet sich nur ein Stuhl. Werther erzählt über sich, seine Sehnsucht nach Lotte und seine Eifersucht. Er schreibt nicht Briefe, sondern nutzt die modernen Medien: Instagram, Whatsapp, Facebook und Tinder. Die Nachrichten erscheinen auf der Bühne und bilden so einen Ersatzdialog zum vorherrschenden Monolog. Außerdem wird Musik eingespielt, Werther tanzt auf der Bühne, er wälzt sich auf dem Boden. So wird aus dem Monolog über die Liebe und das Leiden an der Liebe ein multimedialer Abend voller Tragik, gemixt mit Humor und Gefühlen. (hzg)
Der Vinschgerwind stellt auf seine Webseite eine Solidaritätsbekundung: Wir halten uns an die AHA-Regeln - Abstand -Hygiene -Alltagsmaske. Wer sich mit dem Einhalten der AHA-Regeln einverstanden erklärt, kann das online tun und uns eine Mail redaktion@vinschgerwind.it mit Name und Wohnort schicken. Die online-Liste wird mit Ihren Namen laufend ergänzt. Wir wollen damit ein Zeichen setzen und gemeinsam die Ansteckungskette von Covid-19 so gut wie möglich unterbrechen.
Herbsttag bei der Lourdeskirche. Hochnebel zieht auf, die Ernte ist eingebracht und vor meinem Fenster blüht der noch nie behandelte Palabirnbaum. Im Radio tönt das Adagio aus dem Klarinettenkonzert von W. A. Mozart....
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Einzige Opposition - Bürgerliste
„Gemeinsam für Prad“ in neuer Rolle
In der Gemeinde Prad am Stilfserjoch hat die Liste „Gemeinsam für Prad“ mit vier Gemeinderäten und einer Gemeinderätin in Zukunft eine wichtige Kontrollaufgabe. Sie ist die einzige Gruppierung, die nicht im Gemeindeausschuss aus SVP und „Freiem Bündnis Prad“ vertreten ist.
In der vergangenen Amtsperiode stellte „Gemeinsam für Prad“ mit Karl Bernhart den Bürgermeister, eine Referentin und einen Referenten und vier Gemeinderäte. Die Wahl im September hat die Verhältnisse verändert: Greta Brenner, Karl Bernhart, Ralf Brenner, Udo Thoma und Wunibald Wallnöfer konnten knapp ein Drittel aller Stimmen für „Gemeinsam für Prad“ vereinen und stellen fünf Sitze im Gemeinderat, während der Bürgermeister und weitere sieben Räte und zwei Rätinnen aus den Reihen der SVP stammen. Komplettiert wird der Gemeinderat durch drei Räte des „Freien Bündnisses Prad“.
Trotz ihrer absoluten Mehrheit nahm die SVP Koalitionsgespräche auf. „Gemeinsam für Prad“ bot aufgrund des deutlichen Räteverhältnisses von eins zu zwei und seiner erfolgreichen politischen Erfahrung der letzten fünf Jahre der SVP an, mit zwei Referenten im Ausschuss mitzuarbeiten. Dieses Angebot schlug die SVP aus. Sie teilte stattdessen die Verantwortung im Ausschuss mit dem von der Süd-Tiroler Freiheit getragenen und dem Schützenbund nahestehenden „Freien Bündnis Prad“, das den Referenten für Kultur, Umweltschutz und Integration stellen wird.
In der Gemeinderatssitzung vom 19. Oktober 2020 sprach „Gemeinsam für Prad“ dem neu formierten Ausschuss nicht das Vertrauen aus. Mängel sieht „Gemeinsam für Prad“ auch in der programmatischen Erklärung des Bürgermeisters Rafael Alber. Davon abgesehen, dass das Dokument den Räten erst einen Tag vor der Ratssitzung zugestellt wurde, ist Albers Regierungserklärung im Wesentlichen das Arbeitsprogramm der vergangenen fünf Jahre. „Das Programm ist weitgehend das selbe, mit dem Karl Bernhart vor fünf Jahren vor den Gemeinderat getreten ist. Wenig Neues ist dazu gekommen. Wenn nun der neue Bürgermeister mit dem fortgeschriebenen Regierungsprogramm seines Vorgängers antritt und behauptet, damit einen Richtungswechsel zu vollziehen, kann man sich nur wundern“, kommentiert Gemeinderat Wunibald Wallnöfer. „Gemeinsam für Prad“ stimmte dem Arbeitsprogramm des Bürgermeisters zu, allerdings mit der Auflage, darin wichtige Arbeitspunkte aus dem Programm von „Gemeinsam für Prad“ in der nächsten Gemeinderatssitzung zu ergänzen. Der Bürgermeister stimmte dieser Auflage zu.
Die fünf wichtigsten Forderungen von „Gemeinsam für Prad“ sind die Realisierung der Prader Seniorenstruktur mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung, die weitere schrittweise Verbesserung der Trinkwasserqualität auf der Grundlage des beschlossenen und verbindlichen Maßnahmenpakets von 2018, die Anwendung des neuen Raumordnungsgesetzes für die Belange der Bevölkerung, ein modernes und ökologisches Verkehrsmanagement und der Abschluss der kulturhistorischen Projekte (Kalkofen in der Schmelz, Schloss Lichtenberg, Themenweg Gargitz und Archaikweg). „Diese fünf Punkte unterstützen wir konstruktiv und mit Nachdruck, denn sie bestimmen die Zukunft unserer Gemeinde weit über den kurzen Zeitraum von fünf Jahren hinaus“, fasst die neu gewählte Rätin Greta Brenner zusammen.
für die Liste „Gemeinsam für Prad“
Karl Bernhart
Vollkommener Ablass
Der Vatikan gibt kund: Wem es gelingt, eine Nummer des „Tagblatts“ zu finden, in dem die Worte Wolf, Bär und Schnalstal NICHT vorkommen, der gewinnt einen vollkommenen Ablass.
Erich Daniel, Schlanders
Die Schnauze halten
Wir haben zur Zeit eine absolute Katastrophe mit diesem Covid 19 und jetzt sollten alle Besserwisser endlich mal die Schnauze halten! Diese ständige Kritik finde ich unglaublich primitiv und hirnlos! Im Nachhinein nach alledem was geschehen ist, sollte man gescheiter und realistischer geworden sein! Zu Beginn der Epidemie wussten alle in etwa gleichviel und daher musste man reagieren und das hat man getan! Vielleicht hat man teils überzogen bzw. zu schnell gehandelt, aber es haben schlicht und ergreifend Erfahrungswerte gefehlt!
Unter dem Strich hat man nicht nur schnell sondern vergleichsweise gut und richtig gehandelt. Für die Politiker war es jedoch eine immense Herausforderung gewesen, da man nicht genau wusste, wie sich das Ganze entwickelt. Auch mit dem heutigem Entscheid will man nur das Beste erreichen. Ich stelle immer wieder fest, wie reine Panikmache betrieben wird und bis zum heutigem Tag habe ich noch nie einen vernünftigen Vorschlag gelesen wie man es besser machen könnte. Es wurde nicht lange herumgeredet, sondern rasch und effizient gehandelt und entschieden, was auch im ganzem Land geschehen ist und von den Behörden übernommen wurde. Ich persönlich und bestimmt auch im Namen anderer älterer Semester bin froh darüber, dass die Entscheidungsträger so schnell gehandelt haben und bemüht sind, noch schlimmeres zu verhindern. Diese Besserwisser und Demonstranten sind nicht nur primitiv sondern so dumm dass sie es selbst gar nicht mehr merken wie beschämend sie sich aufführen!
Hingegen bin ich erstaunt wie diszipliniert und vorbildlich die Bevölkerung im Vinschgau die Maske tragen. Chapeau!
Übrigens nur so am Rande vermerkt: Bei uns in der Schweiz meldet das BAG 8616 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden.
Das gibt zu denken; wo bleibt da die Vernunft¨?
Giacumin Bass, Müstair
Nachgedacht Oktober 2020
Am 10. Oktober 1920 wurde Südtirol vom Königreich Italien annektiert. Entschieden durch die Grossmächte und ohne Befragung der Bevölkerung, wie dies zum Beispiel in der Grenzregion zwischen Dänemark und Deutschland geschah: Dort wurden Volksbefragungen in den einzelnen Gemeinden durchgeführt. Bei uns nicht. Es ist sicher nicht zielführend, nach 100 Jahren in unseren Landen noch darüber zu lamentieren. Vielmehr lohnt jedoch die Frage, was geschehen wäre, wenn Südtirol zu Österreich gekommen wäre. Sicher, das Trauma des Mussolini – Faschismus wäre uns in dieser harten Form wohl erspart geblieben. Und doch nicht ganz: so lehnte sich der sogenannte Austrofaschismus, der ab 1933/34 von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss initiiert wurde, stark an den Faschismus Mussolinis an. Er bedeutete nichts anderes, als die Abkehr von der Demokratie. Dies hätte dann auch uns – wären wir zu Österreich gekommen – betroffen. Viel einschneidender wäre jedoch die Zeit nach 1938 (mit dem sogenannten „Anschluss Österreichs“ an das „Dritte Reich“) gewesen. Wir wären an der Seite vom nationalsozialistischen Deutschland gestanden – oder besser – hätten stehen müssen. Und wir wären damit viel früher aktiv in die Machenschaften dieses Verbrecherregimes geraten. Der hochgeschätzte, 2013 verstorbene ehemalige Innsbrucker Bischof beschreibt als Zeitzeuge die Ereignisse in Tirol ab 1938 als eine furchtbare Zeit. Innert kürzester Zeit etablierte sich das Terrorregime, das in Tirol offenbar noch grausamer und brutaler zu Werke ging als anderswo. Ganz besonders die Kirche wurde verfolgt, Geistliche und nicht Linientreue inhaftiert, gefoltert und in Konzentrationslager verschleppt. Ein trauriges Beispiel ist der Priester Otto Neururer, geboren in Piller, 1938 von der Gestapo inhaftiert und am 30 Mai 1940 im KZ Buchenwald brutal ermordet. Weil er Mithäftlingen Glaubensunterricht erteilte – religiöse Handlungen waren im Lager strikt verboten – wurde er vom sadistischen Lageraufseher Martin Sommer in der Zelle umgekehrt aufgehängt, nackt (!), bis er nach 34 Stunden qualvoll starb. Wären wir tatsächlich in dieser Zeit Teil Österreichs gewesen, hätte uns diese Schuld noch vielmehr betroffen, als sie dies ohnehin schon tut. Wir alle wissen, wie rasend schnell ab September 1943, als die Nationalsozialisten in Oberitalien und damit auch bei uns das Szepter in die Hand nahmen, sich diese menschenverachtende Ideologie auch in Südtirol verbreitete, so sie nicht ohnehin schon präsent war.
Don Mario Pinggera
Vinschgau-München - Weil große Medien meist große Medien zitieren hat der Vinschgerwind der Süddeutschen Zeitung die eigenen Interviews mit Arnold Schuler und Thomas Oberhofer und Martin Pinzger von der VIP zukommen lassen.
von Erwin Bernhart
In Südtirol, im Vinschgau im Besonderen, wird genau registriert, was Medien in Deutschland über den Pestizidstreit bzw. über die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den auf üble Nachrede klagenden Bauern und Landesrat Schuler auf der einen und Buchautor Alexander Schiebel und Karl Bär vom Verein Umweltinstitut München auf der anderen Seite berichten. So ist jener Artikel in der Süddeutschen Zeitung sofort in den Web-Kanälen zirkuliert, der am 22. Oktober mit dem Titel „Konflikt um Pestizide eskaliert“ erschienen ist. Der Autor Uwe Ritzer schreibt im Vorspann: „Dokumente aus einer der größten Apfel-Anbauregionen zeigen, wann die Landwirte Chemie eingesetzt haben. Umweltaktivisten können nun darauf zugreifen - verheerend für das Image der Südtiroler Äpfel.“ Ritzer nimmt damit Bezug auf die Spritzmittelhefte, die im Vorfeld der Verhandlung am Gericht von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden sind. Ritzer weiter: „Wenige Tage sah es so aus, als würde die Frage, ob beim Apfelanbau in Südtirol zu viele Pestizide eingesetzt werden, künftig wieder in Fachforen und in der Politik diskutiert, und nicht vor dem Landesgericht in Bozen. Dorthin hatte der in Südtirol für Agrarpolitik zuständige Landesrat Arnold Schuler deutsche Umweltaktivisten, einen österreichischen Buchautor und dessen Münchner Verleger gezerrt, deren Kritik er als rufschädigend erachtet. Unmittelbar vor Beginn des ersten Prozesses kündigte Schuler nach vertraulichen Vergleichsgesprächen an, seine Strafanzeige zurückziehen. Das tat er dann aber doch nicht. Vielmehr eskaliert der Konflikt um die Bedingungen, unter denen im größten Anbaugebiet Europas Äpfel wachsen. (...)“ Im Vinschgerwind-Interview ist Landesrat Arnold Schuler auch zu diesem Thema befragt worden (Vinschgerwind 21/2020) und getrennt davon auch VIP-Obmann Thomas Oberhofer und VIP-Direktor Martin Pinzger. Weil große Medien normalerweise große Medien zitieren haben wir dem Autor der Süddeutschen unsere Interviews zukommen lassen - „Damit Sie Gesprochenes und Gesagtes auch aus der Peripherie in Südtirol mitbekommen“. Ritzer hat zurückgeschreiben: „Ich habe das in der Tat sehr interessante Interview mit Herrn Schuler inzwischen gelesen und wundere mich angesichts meines Recherchematerials ziemlich über seine kühne, weil apodiktisch formulierte Aussage, er habe nie Berichtshefte und Rückzug der Anzeige verknüpft... Mein Recherchematerial besagt etwas anderes, aber gut.(...)“
Latsch - Mit einem ambitionierten Programm anstelle des Verlesens der programmatischen Erklärung des BM stellt die neue politische Mannschaft in Latsch bereits in der ersten effektiven Ratssitzung die vorhergehende Verwaltung weit in den Schatten. BM Mauro Dalla Barba spricht angesichts des Ausschwirrens der neuen Ausschussmitglieder von einer „Wir-AG“ und ernennt Christian Stricker zum Vize-BM und ließ damit die Bestgewählte Gerda Gunsch außer Acht. Das Versprechen vor den Wahlen, dass ein Bauer Vize sein werde, hat Dalla Barba beinhart und kompromisslos eingelöst. Klaglos ist Martin Pirhofer als Nachrücker - dieses Schicksal hat er bereits vor gut einem Jahr genossen und Hans Mitterer ersetzt - für Sonja Platzer in den Gemeinderat aufgenommen worden. Dalla Barba präsentierte bei der Gemeinderatssitzung am 26. Oktober im Culturforum jene programmatischen Arbeitsunterlagen, welche in der SVP-Koordinierung entwickelt und mit Zusätzen aus den Gesprächen mit dem Vertreter der Süd-Tiroler-Freiheit Thomas Patscheider und mit Sepp Kofler von der Liste „Mitandond“ versehen worden ist.
Einige Auszüge: Am Erscheinungsbild von Latsch soll gefeilt, eine Dorfgestaltung samt Ortsmarketing ins Auge gefasst und ein Leitbild mit Start im kommenden Februar erstellt werden. In Morter soll der Mühlbach vermessen und damit raumordnerisch Ordnung gemacht werden, ebenso sollen in St. Martin im Kofl die Besitzverhältnisse an den Straßen geklärt werden. Renovierungen werden für den Kindergarten in Goldrain, für die Grundschule in Latsch und für die Turnhalle in Latsch ins Auge gefasst. Abgeklärt werden soll das 3. Baulos von Schloss Goldrain.
Der Brandschutz beim Musikprobelokal in Latsch soll in Ordnung gebracht und der alte Schießstand für die Schützen und Heimatpfleger saniert werden. Die Sanierung der Vereinshäuser in Goldrain, Morter und Tarsch soll angegangen werden. Die Sportstätten wolle man aufwerten, das Eisstadion sanieren und erreichen, dass diese Struktur als übergemeindlich klassifiziert wird; einen Bolzplatz in Tarsch wolle man errichten, den Jugendraum in Morter endlich fertigstellen. Auch Dinge sollen angefasst werden, an denen vergangene Verwaltungen gescheitert sind oder die man geflissentlich gemieden hat, etwa eine Lösung zur Nutzung des Gartenwassers, eine Regelung des landwirtschaftlichen Wegenetzes. Im Zuge des möglichen Radweges in Richtung Martell könnte man die Schildbürgerschaft bereinigen, nämlich die Beleuchtung auf die Seite des Gehsteiges verlegen.
Die Referenten sind, so ihre Eigenaussage, mit vielen Gesprächen in der Phase der Einarbeitung und vor der Umsetzung der ersten Projekte. (eb)
Das Landesgericht Bozen bestätigte am 28. Oktober den Antrag der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen Verleger Jacob Radloff und die Mitglieder des Umweltinstituts aus Mangel an Beweisen einzustellen. Die Betroffenen begrüßen die Entscheidung als einen Teilsieg für das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Prozesse gegen den Autor Alexander Schiebel und Karl Bär vom Verein Umweltinstitut München gehen jedoch weiter. Die nächste Verhandlung ist am 27. November.2020 gegen Karl Bär.
Der Vortrag von Wolfgang Platter zum Thema „Der Klimawandel in den Alpen und seine Folgen“ geplant für Donnerstag, 5. November um 20.00 Uhr im Kulturhaus von Schluderns ist Corona-bedingt abgesagt.
von Albrecht Plangger - Weil sich die Mehrheitsparteien intern nicht über die anstehenden Verfassungsreformen (Wahlalter bei Senat senken) und beim Wahlgesetz einigen konnten, hat man letzthin in der Abgeordnetenkammer für 10 Tage keine Abstimmungen gemacht. Offiziell wurde dieser Schritt aber ganz einfach mit zu vielen positiven Covid 19 Fällen unter den Abgeordneten gerechtfertigt. Dieser parlamentsinterne „Lockdown“ hat aber wahrlich geholfen. Waren es vor zwei Wochen noch 70 Kollegen/innen, die Covid-19 bedingt fehlten, entweder weil selbst positiv getestet oder weil in Quarantäne, so sind wir jetzt wieder ziemlich komplett und alle haben die Krankheit oder Zwangspause gut überstanden. Das Interesse hat sich jetzt von MES, Recovery Fond, Wahlgesetz und Verfassungsreform voll auf die jüngsten Covid 19 Zwangsverordnungen verlagert. Letzthin war es im Parlament am lautesten, als es darum ging, ob das parlamentsinterne Restaurant auch aus Solidarität zu den Gewerbetreibenden in der Stadt geschlossen bleiben müsse oder nicht. Die Stadt Rom hat sich innert kürzester Zeit wieder geleert. Der Petersplatz leer, auf der spanischen Treppe nur vereinzelte versprengte Touristen. Alles läuft auf einen „Lockdown“ wie im April/Mai hin. Wenn wir aber dieses Mal den Wirtschaftstreibenden, die durch die letzten Covid 19 Verordnungen der Regierung wieder ihre Tätigkeit einstellen oder zurückfahren müssen, wirklich die Direktzahlungen innert Mitte November zukommen lassen sollen, dann müssen mindestens die Kammern voll in Betrieb bleiben. Ich hoffe es. Es steht das Haushaltsgesetz für 2021 an. Damit sollen wieder ca. € 30 Milliarden verteilt werden. Es steht das Europagesetz 2019-2020 an, mit welchem die italienische Gesetzgebung an die europäischen Richtlinien angepasst wird und somit zahlreiche Vertragsverletzungsverfahren eingestellt werden können. Gsund bleiben !
WINDMAGAZINE
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