Das neue Südtiroler Landesgesetz „Raum und Landschaft“, das vom Südtiroler Landtag am 8. Juni 2018 verabschiedet worden ist, tritt am 1. Jänner 2020 in Kraft. Erklärtes Ziel ist die Eindämmung des Boden-Verbrauchs und der Zersiedelung. Die Gemeinden müssen Gemeindeentwicklungsprogramme erstellen, Leerstände erheben, Siedlungsgrenzen ziehen, Zukunftsvisionen erarbeiten. Vom Land geförderte Starthilfen erhalten sieben Pilotgemeinden, darunter Taufers i. M. - als einzige im Vinschgau. Die erarbeiteten Leitlinien können dann als Leitfaden für andere Gemeinden dienen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher und laufend neue Bauzonen im Grünen ausweisen. Denn Grund und Boden sind in Südtirol nicht unbegrenzt verfügbar. Manche Gemeinden sind als Katastralgemeinden so gut wie aufgebraucht, so zum Beispiel Bruneck. Das erklärte die Landesrätin für Raumordnung, Natur- und Denkmalschutz, Maria Hochgruber Kuenzer kürzlich bei der Informationsveranstaltung zum neuen Landesgesetz „Raum und Landschaft“ in Taufers i. M. Tatsache ist: Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist es auf den verfügbaren grünen Flächen im Land immer enger geworden. Im Gegenzug liegt viel Baukubatur brach. Davon betroffen sind vor allem Orte im Vinschgau, wo die Realteilung ihre Spuren hinterlassen hat und verhedderte Besitzverhältnissen Entwicklungen bremsen.
Pilot-Gemeinde Taufers
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Taufers i. M. Roselinde Gunsch Koch hatte sich um das Pilotprojekt beworben und den Zuschlag bekommen. Mit Hilfe einer Steuerungsgruppe wird nun in Taufers damit begonnen, die vom Gesetz geforderten Gemeindeentwicklungsprogramme zu erarbeiten. Weitere Pilotgemeinden sind Kurtatsch, Klausen, Corvara, Ratschings, Welschnofen und Lana. Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten können dann als Leitfaden für die anderen Gemeinden dienen. Denn alle Gemeinden sollen im Zeitraum von zwei Jahren Entwicklungsprogramme für ihre Orte erstellen. Es gilt Siedlungsgrenzen zu ziehen, die dann von der Landesregierung genehmigt werden und zehn Jahre Gültigkeit haben. Neues Bauland sollte, so Kuenzer, künftig erst dann ausgewiesen werden, wenn der Leerstand genutzt ist.
Leerstände und Siedlungsgrenzen
Die Gemeinden stehen vor zwei zentralen Aufgaben: Erhebung der Leerstände mit Ideen/Initiativen zu deren Nutzung und Abgrenzung des Siedlungsgebietes, in dem künftig Bautätigkeiten erfolgen können. Dabei muss das neue Bauland an das bestehende angrenzen. Gebaut werden darf künftig nur noch innerhalb des ausgewiesenen Siedlungsgebietes. Und dort entscheiden Bürgermeister und Gemeinderäte über die diversen Bauvorhaben. Innerhalb der Siedlungsgrenzen liegt der Fokus auf Nutzung von Flächen und ungenutzter Bausubstanz. Die Bebauung kann sich verdichten, Baulücken können geschlossen und bereits erschlossene Flächen intensiver genutzt werden. Der Ensembleschutz bleibt wie bisher bestehen. Dieser könnte sich sogar als positiv erweisen, weil keine Bauverdichtungen im größeren Stil mehr möglich sind. Es kann einem sozusagen niemand mehr „vorbauen“. Die bisherige Baukommission wird durch die „Gemeindekommission Raum und Landschaft“ ersetzt (siehe Grafik rechts).
Ausnahmen und Bedenken
Außerhalb der Siedlungsgrenzen ist neuer Flächenverbrauch nur dann möglich, wenn es keine vernünftige Alternative dazu gibt. Bauen wird hier zur Ausnahme für wenige, klar definierte Fälle. So dürfen außerhalb des Siedlungsgebietes grundsätzlich nur landwirtschaftliche Betriebe errichtet werden. Für die Erweiterung bestehender Bauten gebe es strenge Regeln, so Kuenzer. In touristisch entwickelten Gebieten dürfen –immer außerhalb der Siedlungsgrenzen – nur bereits bestehende Tourismusbetriebe erweitert werden.
Im neuen Gesetz liegt die Erklärung für die derzeitige Eile bei der Ausweisung von Tourismuszonen wie in Latsch, Feldthurns und Naturns. Es geht darum, noch schnell alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das bestehende alte Gesetz zu nutzen.
Dass die Regeln nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes zu lasch angewandt und regelmäßig Ausnahmen gemacht werden könnten, befürchten Kritiker in den Umweltverbänden und Oppositionsparteien. Sie erachten das Gesetz als schwammig, unausgereift und mangelhaft.
Bürgerbeteiligung gefragt
Das Gemeindeentwicklungsprogramm soll unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Interessensgruppen erstellt werden. Unter den Gemeindebürgern sollte ein möglichst großer Konsens erreicht werden. Neue Nutzung von brach liegender Bausubstanz sollte im Einvernehmen mit den Besitzern erfolgen. Das wünscht sich Kuenzer. Wichtig sei es, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Enteignungen seien kein geeignetes Mittel, um Leerständen neuen Nutzungen zuzuführen. „Durch das neue Landesgesetz Raum und Landschaft werden Verfahren einfacher, gehen schneller über die Bühne und werden bürgernäher“, so Kuenzer. Die Bürgermeister und Gemeinderäte müssten jedoch mehr Verantwortung übernehmen und sind gefordert auf die Leute zuzugehen.
Servicestelle für Bürger/innen
In jeder Gemeinde wird eine Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten eingerichtet. Diese wird den Bürger/innen künftig als einzige Anlaufstelle dienen. In der Servicestelle bekommen die Bauherren alle Informationen, alle benötigten Unterlagen und Auskünfte. Dort reichen sie auch alle Anträge ein. Von der Servicestelle aus werden die Verfahren gemeindeintern koordiniert. Es werden die notwendigen Gutachten eingeholt und auf die Einhaltung der Fristen geachtet. Derzeit laufen erste Schulungen für die Ansprechpartner in den Servicestellen.
Der Bauherr hat künftig auch das Recht, der „Gemeindekommission Raum und Landschaft“ sein Projekt zu erklären. Es wird also ein Baugespräch geben, bei dem Unstimmigkeiten ausgeräumt und gangbare Wege gesucht werden. Der Bauherr kann von der Kommission auch einen Lokalaugenschein verlangen. Eine landesweit einheitliche Regelung wird dafür sorgen, dass es keine unterschiedlichen Bestimmungen zum Beispiel in Sachen Baumasseberechnung oder Bauabständen mehr geben wird.
„Plattform Land“ bietet Hilfestellung
In Taufers i. M. wird ab sofort mit der Erhebung der Leerstände begonnen. Unterstützung dabei bietet die „Plattform Land“ - eine Südtiroler Allianz, gegründet 2013 vom Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband. „Wir bemühen uns um intelligente Flächennutzung und kümmern uns um Leerstandsmanagement“, sagte Geschäftsführer Ulrich Hellrigl beim Informationsabend. Man müsse mit den Bürgern sprechen, diese ernst nehmen, ihnen die Ängste nehmen, sie beraten und begleiten. Die „Plattform Land“ führte bereits 2017/18 in fünf ausgewählten Gemeinden in Südtirol Pilotprojekte zum Leerstandsmanagement durch. Dieses wird nun auf weitere Gemeinden in Südtirol ausgeweitet. Ziel ist es, die Attraktivität der Gemeinden zu steigern bei gleichzeitiger Einschränkung des Bodenverbrauchs.
Die Arbeitsphasen des Projekts umfassen folgende Schritte: Erfassung von Leerständen und Baulücken, Sensibilisierung der Bevölkerung für die Innenentwicklung mit dem Ziel, dem Ort Lebensqualität und Zukunft zu geben. Zu den weiteren Aufgaben zählen Anstoß und Moderation eines Entwicklungsprozesses unter Einbindung der Bevölkerung, damit so Bedürfnisse erhoben und klare Ziele definiert werden können.
Weiters übernimmt die „Plattform Land“ die Digitalisierung der Daten in Abstimmung mit dem Land Südtirol und dem Gemeindeverband im Hinblick auf die einheitliche GIS-Software.
Positive Erfahrungen bei der Beratung von Bürger/innen zusammen mit Experten (Architekten, KVW Arche) und mit anderen Hilfestellungen durch die „Plattform Land“ haben zum Beispiel die Stadt Glurns und die Gemeinde Truden gemacht.
„Wir haben aus der Not heraus gehandelt und alles daran gesetzt, dass leerstehende Gebäude wieder genutzt werden“, erklärte der Trudner Bürgermeister Michael Epp. Bei Bürgerstammtischen, die ganz bewusst in Gasthäusern abgehalten wurden, habe man der Bevölkerung den Sinn der Sache erklärt, diese umfassend informiert und den Bauwilligen auch eine kostenlose Bauberatung angeboten. Das Ganze trage nun bereits Früchte. „Die Stammtischgespräche haben sogar bewirkt, dass ein aufgelassenes Gasthaus unter neuer Führung wieder geöffnet wurde“, so Epp.
Naturns - Bürgerversammlung am Mittwoch, 12.06.2019 im Bürgersaal: Bürgermeister Andreas Heidegger begrüßte die anwesenden Gäste zur Vorstellung der bisherigen Ergebnisse und Vorschläge der Projektgruppe und übergab dann das Mikrofon an den Moderator des Abends, Günther Botschen, Professor für strategisches Management der Universität Innsbruck.
von Emanuel Abertegger
Die rasante Entwicklung, aber auch die historisch starke Bürgerbeteiligung, waren schon in der Vergangenheit Merkmale der Gemeinde Naturns. Waren es 1950 noch Höfe und Ställe, welche das Landschaftsbild prägten, ist Naturns heute von Obstanlagen umrandet, im Zentrum aber hat sich ein attraktiver und viel genutzter Wohn- und Arbeitsort entwickelt.
Diese Entwicklung wurde schon 1993 hinterfragt und daraufhin ein Leitbild entwickelt, welches Gewerbe und Fremdenverkehr in die richtige Richtung lenken sollte. Engagierte Bürger und Bürgerinnen, hundert an der Zahl, erarbeiteten ein Zieldokument, welches als Lenkungsinstrument fungieren sollte. Die weitere Entwicklung aber auch die veränderte Gesetzeslage machten 2011 dann eine neuerliche Standortbestimmung nötig, der Tourismus sollte qualitativ entwickelt werden, regionale Kreisläufe noch besser gefördert, bestehende Bausubstanz gewahrt und Neues maßvoll zugelassen werden, so die Quintessenz.
2017 wurde dann zum zweiten Mal ein Bürgerrat unter dem Motto „ins Dorf innilousn“ einberufen. In einem Bürgercafé wurden die Ergebnisse dann vorgestellt und in der Folge mit dem Gemeinderat diskutiert. Über 320 Naturnserinnen und Naturnser wurden befragt, und dabei kristallisierten sich die Themen Siedlungsentwicklung und Tourismusentwicklung, aber auch die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung als die zentralen Themen- und Handlungsfelder heraus.
Diese drei Themen wurden im weiteren Verlauf des Abends vertieft. Im Bereich der Siedlungsentwicklung referierte Peter Erlacher unter dem Leitmotiv „Siedlungsentwicklung mit Augenmaß über die verschiedenen Eckpunkte, welche ein organisches Wachstum, die Konzeption von innovativen Wohn- und Finanzierungsmodellen wie z.B. dem Mehrgenerationen-Wohnen oder dem genossenschaftlichen Co-Housing, Bepflanzungs- und Begrünungsaktivitäten umfassen. Auch Konzepte und ein Maßnahmenkatalog wurden in diesem Zusammenhang von den Projektgruppen erstellt.
Auch der Punkt Tourismusentwicklung brennt vielen Einheimischen, aber auch den Besuchern selbst, unter den Nägeln. Hier soll die Gemeinde Naturns die Entwicklung des Tourismus als wichtiges Standbein der lokalen Wirtschaft auch weiterhin unterstützen, speziell im Bereich der kleineren touristischen Betriebe, welche im Moment rückläufig sind. Dafür soll ein „Kleinbetriebe Coaching“ ins Leben gerufen werden. Auch die Zusammenarbeit zwischen Tourismusverein, Geschäften, Gasthäusern und Bars soll wieder stärker in den Fokus rücken.
Der dritte große Punkt des Abends war die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung. Die Befragung der Naturnser Bürger hatte eindeutig ergeben, dass viele Menschen hierin noch immer eines der größten Probleme des Dorfes sehen und sich eine sanftere Mobilität, zu Fuß, per Rad oder per öffentliche Verkehrsmittel wünschen würden. Um dies zu erreichen, soll Fuß- und Radfahrern der Vorrang gegeben und damit auch die Einkaufsattraktivität weiter gesteigert werden. Die Einrichtung eines Citybusses, die Förderung der E-Mobilität und andere Alternativen zur Nutzung des Autos sollen hier den Wunsch der Bevölkerung Rechnung tragen.
Latsch/Martell - Der Tourismusverein Latsch ist am 12. Juni 2019 im Rahmen der Vollversammlung neu gewählt worden. Aufgrund der Statutenänderung waren 11 stimmberechtigte Mitglieder zu wählen - der Verwaltungsrat ist also von bisher 22 auf Trinkstärke und damit auf Handlungsfähigkeit geschrumpft worden. Ein Vorschlag für die Wahlordnung, den der Marteller BM Georg Altstätter eingebracht hat, wurde mehrheitlich abgelehnt. Altstätter brachte die Anregung, dass ein 12. Mitglied im Verwaltungsrat sein könnte und zwar sollte jene/r mit den meisten Stimmen nach der statutarischen Aufteilung einfach gewählt sein. So würde man auch jenen eine Chance geben, die mitarbeiten möchten.
Drei Latscher gehören dem Verwaltungsrat an. Gewählt sind mit 32 Stimmen der bisherige Vizepräsident Martin Pirhofer, gefolgt von Hansjörg Dietl (31 Stimmen) und Klaus Rinner (24). Für die zwei Mitglieder aus Martell sind Günther Pircher (38) und Roland Gluderer (27) gewählt. Für Morter ist mit 38 Stimmen Robert Martin und für Tarsch der bisherige Präsident Roman Schwienbacher (37) gewählt. Richard Kaserer ist für Goldrain, Gerda Peer (30) als Vertretung für Urlaub auf dem Bauernhof, David Gorfer für die Kaufleute und Alexander Mair für die Langlaufschule in Martell in den Verwaltungsrat gewählt.
Dem neuen Verwaltungsrat wurde in der Diskussion vom Morterer Fraktionsvorsteher Christian Stricker und von Robert Martin eine neue Gangart vor allem im Bezug auf Mountainbiker ans Herz gelegt. Da müsse man an einer Regelung nachschärfen. Stricker verwies auf die untragbare Situation auf dem Burghügel zwischen Ober- und Untermontani. Robert Martin warnte vor einem Mountainbike-Ballermann in der Gemeinde Latsch. „Wir brauchen die Biker, aber mit klaren Regeln. Wir müssen die Biker von den Wanderwegen wegbekommen. Der neue Vorstand muss sich dem annehmen. Wir dürfen uns die Wanderer nicht vergraulen.“ Die Botschaft war deutlich und der bisherige Präsident Roman Schwienbacher gab selbst zu: „Es besteht Handlungsbedarf.“ Damit dürften sich die Koordinaten in Latsch etwas verschieben bzw. das Thema Mountainbike eine etwas andere Dimension bekommen. Es solle keine negative Stimmung verbreitet werden, hakte Stricker nach. Man müsse die Sachen eben ausdiskutieren. Auch damit hat der neue Verwaltungsrat eine klare Aufgabe bekommen. „Den Bikern die Biketrails, den Wanderern die Wanderwege“, brachte es Robert Martin auf den Punkt. Um eine Regelung, eine bessere und möglicherweise schärfere Regelung auf Latscher Gemeindegebiet, wo Biker fahren dürfen und wo eben nicht, wird der neue Verwaltungsrat nicht herumkommen. (eb)
Vom wind gefunden - Am 1. Mai 2019 begann in Japan ein neues Zeitalter. Nach der Heisei-Zeit (Frieden schaffen) beginnt die Reiwa-Zeit (schöne Harmonie). Auf dem Chrysanthementhron, der ältesten Erbmonarchie der Welt, kommt nach der Abdankung von Kaiser Akihito, welcher seit 1989 Kaiser von Japan ist, ein neuer Kaiser, der in Japan Tenno genannt wird. Der bisherige Kronprinz Naruhito, geboren am 23.02.1960, wurde am 1. Mai zum 126. Tenno und damit beginnt in Japan auch eine neue Zeitrechnung, so wie bei den alten Ägyptern und bei den römischen Kaisern. In Japan gilt zwar die gregorianische Zeitrechnung wie bei uns, aber auch die alte japanische Zeitrechnung. Die japanischen Kaiser haben schon lange ihre Macht verloren, leben zurückgezogen und üben nur mehr repräsentative Funktionen aus. Der Kaiser ist aber auch der oberste Priester im Shintoismus und wird von den Japanern hoch verehrt. Der 85-jährige Kaiser Akihito dankt aus gesundheitlichen Gründen ab und hat damit erstmals seit rund 200 Jahren zu Lebzeiten den Thron für seinen Nachfolger frei gemacht. Die Abdankung eines Kaisers war im Thronfolgegesetz nicht vorgesehen und so musste das Gesetz zuerst geändert und vom Parlament beschlossen werden. Unüblich war auch, dass der alte Kaiser eine bürgerliche Frau heiratet. Auch der neue Tenno Naruhito hat eine bürgerliche Diplomatin geheiratet. Es gab lange Diskussionen, das Gesetz zu ändern, nachdem der neue Kaiser eine Tochter, aber keinen Sohn hat. Möglicherweise wird der Sohn vom Bruder des Kaisers einmal sein Nachfolger. (hzg)
Göflan/Schlanders - Der Gemeindeausschuss von Schlanders hat Ende Mai die Vergabe für den Marmorabtransport an die Firma Marx AG beschlossen, weil, so im Beschluss unter anderem: „Mit der Landesverwaltung, der Gemeinde Laas, der Fraktionsverwaltung von Laas sowie der Lasa Marmo AG sind seit längerer Zeit Verhandlungen im Gang für die Errichtung einer neuen Transportstruktur. Diese Verhandlungen sind bisher zu keinem positiven Abschluss gekommen und demnach auch keine Vereinbarung über die Errichtung der Transportstruktur gegeben ist.“ Die provisorische Beauftragung ist für Juni bis August vorgesehen und zwar zu einem voraussichtlichen Gesamtbetrag von 35.000 Euro. Eine wiederum provisorische Genehmigung von Seiten der Forstbehörde für den Marmor-Abtransport auf der Straße hat man, so Generalsekretär Georg Sagmeister, bereits seit längerem in der Tasche. Der Präsident der Fraktion Göflan Erhard Alber (Bild) sagt, dass an einer gemeinsamen Absichterklärung von Seiten aller Akteure intensiv gearbeitet werde und sich der Knopf lösen könnte. (eb)
Glurns - Die Landesregierung hat am 4. Juni 2019 die Obere-Au als Biotop ausgewiesen. Zum zweiten Mal. Der Heimatpflegeverband Südtirol hatte eine Biotopausweisung 2014 beantragt. 2017 hat die Landesregierung die Ausweisung beschlossen. Der Beschluss damals musste allerdings aufgrund eines Rekurses annuliert werden. Nun ist ein zweiter Anlauf unter Berücksichtigung der vom Verwaltungsgericht angemahnten formalrechtlichen Verfahrensschritte genommen worden. Zwei Stellungnahmen - eine von der Weideinteressentschaft Glurns und eine von einem Eigentümer von betroffenen Grundstücken sind eingegangen. Trotzdem hat die Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung die Biotopausweisung empfohlen. Und dieser Empfehlung ist die Landesregierung gefolgt, auch mit der Begründung: „Die bisherige Nutzung der privaten Wiesen wird nach der Biotopausweisung respektiert, auch bei mehrschnittiger Mahd und dem Ausbringen von Düngern auf den bewirtschafteten Flächen. Somit ist nur der Umbruch der Wiesen untersagt, sowie deren Umwandlung in Ackerland oder andere Intensivkulturen. Für diese Einschränkung kann laut geltenden Bestimmungen um Ausgleichszahlung angesucht werden.“ (eb)
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Kommentar von Magdalena Dietl Sapelza - Das neue Landesgesetz Raum und Landschaft tritt am 1. Jänner 2020 in Kraft. Der Flächenverbrauch soll eingedämmt werden. BM und Gemeinderäte erhalten mehr Verantwortung. Es stellen sich nun die Fragen: Wie gehen sie damit um? Und wie schnell schaffen sie es z.B. bei der Festlegung der Siedlungsgrenze die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen? Denn möglicherweise möchten viele ihr Grundstück innerhalb der Siedlungsgrenze wissen, um es gewinnbringend nutzen zu können? Langwierige und hitzige Diskussionen sind vorprogrammiert, man denke an Großgemeinden mit mehreren Fraktionen. Und da sind noch die Ausnahmen im Gesetz, die möglicherweise wiederum die Tür für Spekulationen offen lassen.
Die Wanderung zur Marzoner Alm ist in jedem Fall eine lohnende und stellt sich in die Reihe gemütlicher Wanderungen. Deshalb ist sie auch bei Familien sehr beliebt. Früher war die Marzoner Alm ein ganzjährig bewirtschafteter Bauernhof, heute bietet sie Wanderern viele Südtiroler Köstlichkeiten wie Kaiserschmarrn, Speck-oder Käseknödel, deftiges Rindsgulasch und hausgemachte Kuchen. Vom 1. Mai bis Ende Oktober bleibt die Marzoner Alm geöffnet.
Toureninfo: Den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht man mit dem Auto. In Kastelbell fährt man über die Etschbrücke Richtung Latschinig, weiter auf den Freiberg und problemlos über eine Bergstraße bis zum Parkplatz „Alte Säge“, eine alte Brettersäge, die auf 1.480 Metern Höhe liegt. Dort parkt man das Auto und beginnt die Wanderung auf einem Forstweg mit der Markierung Nr. 7. Ein Hinweis für Eltern: Der Forstweg ist auch kinderwagentauglich. Der Weg führt ostwärts leicht ansteigend bis zur Marzoner Alm, die inmitten sattgrüner Wiesen liegt und einen idyllischen Anblick freigibt. Rund um die Alm tummelt sich Vieh. Die Marzoner Alm liegt auf 1.600 Metern Höhe und wird in rund einer halben Stunde erreicht. Auf der gemütlichen Sonnenterrasse lässt es sich entspannt verweilen und die Wirtsleute Gudrun und Sepp Gerstgrasser tischen den Wanderern und Bikern typische Südtiroler Köstlichkeiten auf, hausgemachte regionale Gerichte mit Salat und Gemüse aus dem eigenen Almgarten. Für den Rückweg bietet sich der Almenweg zum Freiberg Mahd, der wieder zum Parkplatz zurückführt, an. (ap)
Wanderinfos:
Dauer: 1/2 h
Dauer hin und zurück: 1 - 1/2h
Start: Freiberger Säge
Ziel: Marzoner Alm
Einkehrtipp: Marzoner Alm
Schluderns/Glurns - Es sind satte 2.700 Euro für den guten Zweck zusammengekommen“, freut sich die Direktorin des Schulsprengels Schluderns, Johanna Messner. Die Grund- und Mittelschüler aus Schluderns, Glurns und Taufers haben das Geld beim diesjährigen Lauftag zum Schulabschluss am 15. Juni 2019 in Glurns gesammelt. Dieser Lauf ist mittlerweile zur Tradition geworden. Das Geld kommt Kindern in Uganda zugute, die über einen Nordtiroler Verein die Chance erhalten, eine Schule zu besuchen. Investiert wird in Schulinfrastrukturen, Lehrerausbildung und Schulmaterial. Für den Lauf um die Stadt hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld mehrere Sponsoren gesucht, darunter Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte, mit denen sie teilweise eine gewisse Summe pro Runde vereinbarten. Und die jungen Läuferinnen und Läufer legten sich dann ehrgeizig ins Zeug. Einige Schüler schafften im Laufe des Vormittags sage und schreibe elf Runden um die Stadt. Begleitet und betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von den Lehrpersonen und einigen Eltern, die unter anderem bei der Regelung des Verkehrs mithalfen, oder auch mitliefen. Aufgebaut war auch ein Versorgungsstand. Dort konnten sich die jungen Sportler/innen nach Belieben stärken und Kraft für eine nächste Runde tanken.
Die Direktorin möchte sich bei allen Mitwirkenden und speziell bei den Spenderinnen und Spendern recht herzlich bedanken. (mds)
Türkei/Meran/Martell - Etwas unbeachtet von der Öffentlichkeit fand vom 8. bis 13. Juni die Rafting Weltmeisterschaft in der Türkei statt. In der südostanatolischen Stadt Tunceli wetteiferten insgesamt 50 Gruppen aus 17 Nationen an verschiedenen Abschnitten des Munzur-Flusses um den Titel. Auch zwei Frauen- und zwei Männergruppen mit jeweils vier Personen der italienischen Nationalmannschaft beteiligten sich an diesem internationalen Wettbewerb. Sehr erfolgreich war die Frauengruppe (Italia Donne 1), die in vier Disziplinen die Silbermedaille errang. Neben Francesca Leonardi aus dem Trentino, Alessandra Massimino aus der Valtellina und Marianna Tedeschi aus Ligurien, war auch Dorothea Oberhofer aus Martell bei der Vierergruppe im Nationalteam dabei. Oberhofer betreibt seit dem 17. Lebensalter Rafting vor allem auf der Etsch und trainiert mit dem Rafting Amateursportverein DRD4 Meran. Seit einigen Jahren ist Dorothea Oberhofer auch aktiv beteiligt bei „Rafting Aventure Südtirol“ in Rabland. Dabei werden entlang der Etsch Rafting-Touren in Schlauchboten für Anfänger organisiert. Wie Dorothea Oberhofer in einem Gespräch mitteilte, gehört Rafting noch nicht zu den olympischen Disziplinen, der Verband arbeitet aber daran, dass dies in Zukunft möglich wird. Damit würde diese Wassersportart auch bekannter. Neben Dorothea Oberhofer betreiben auch ihre beiden jüngeren Schwestern Sarah und Raphaela sehr erfolgreich diese Sportart. Im letzten Jahr wurden Sarah und Raphaela Oberhofer mit ihrem Team bei den Juniorenweltmeisterschaften in Aosta ebenfalls Vizeweltmeister. (hzg)
Biathlon - Vor kurzem absolvierte der Biathlonweltmeister Dominik Windisch (Gold und Bronze bei der WM 2019) eine Trainingswoche im Vinschgau. Neben dem Schieß- und Rollertraining in Martell, den Trainingseinheiten auf dem Rad und den Rollerskiern zwischen Mals und Schlinig, absolvierte er mit Andreas Bernhart und Daniel Fissneider ein Lauftraining am Reschensee. Zudem nutzte Windisch seinen Aufenthalt im Vinschgau dazu, um mit seinem Vinschger Fanclub im Restaurant-Pizzeria Sport Well Mals seine vergangene Biathlonsaison zu feiern. (sam)
2. Amateurliga - Drei Tage nach der bitteren Niederlage im Entscheidungsspiel um den Titel der 2. Amateurliga gegen Schluderns konnte Plaus doch noch jubeln. Die Vinschger, die sich für das Pokalfinale qualifiziert hatten, besiegten in einer spannenden Partie den USD Brixen und durften am Ende den Pokal in die Höhe stemmen.
Bereits in der 3. Minute ging Plaus durch Ivan Lamprecht in Führung doch Brixen konnte kurz darauf ausgleichen. In der 31. Minute traf Fabian Nischler zur erneuten Führung der Vinschger, doch auch dieses Mal gelang es dem Gegner den Gleichstand wieder herzustellen. Kurz vor dem Ende der Spielzeit wurde Plaus ein Elfmeter zugesprochen, den Daniel Pföstl zur 3:2 Führung verwandelte. Dieses Mal konnte Brixen nicht mehr antworten und Plaus stand als Pokalsieger fest. (sam)
Plaus/Aldein - Alle freuten sich auf ein tolles, faires Entscheidungsspiel in der 2. Amateurliga in Aldein zwischen Aldein/Petersberg und dem ASV Plaus um den Aufstieg in die 1. Amateurliga. Leider ist es soweit nicht gekommen, da ein überforderter Schiedsrichter nichts unter Kontrolle hatte und nur mit Negativreaktionen das Spiel entschied. Ein ungerechter Platzverweis nach 41. Minuten gegen einen 20-jährigen Spieler aus Plaus war noch harmlos zu dem was nachher folgte. Auch mit einem Mann weniger, ließ Plaus sich nicht unterkriegen und kämpfte hart, sodass Hannes Stecher in der 64. Minute sogar das 1 : 0 für Plaus schoss. Bis zur 90. Minute war Plaus dem Aufstieg nahe. Dann sage und schreibe, es lief die 95. Minute. 10 Sekunden vor Abpfiff entschied der sichtlich überforderte Schiedsrichter auf Elfmeter, der für alle Beteiligten in dieser Situation mehr als fraglich war. Tatsache ist, dass sich sogar der Linienrichter die Hand vors Gesicht hielt und ungläubig mit dem Kopf schüttelte.
Genau da kommt die Frage auf, weshalb der Schiedsrichterverband zu solch einem wichtigen Entscheidungsspiel nicht einen Schiedsrichter schicken kann, der gewohnt ist mit Linienrichtern zusammen zu arbeiten, stattdessen schickt man einen Schiedsrichter der die ganze Saison 2. und 3. Amateurliga gepfiffen hat und es nicht gewohnt ist, mit Linienrichtern zusammenzuarbeiten. Das ganze Spiel über hat man gemerkt, dass sich Schiedsrichter und Linienrichter nur selten einig waren und sie es nicht gewohnt waren, in solcher Konstellation zu pfeifen. Man versteht, wenn es Schiedsrichter-Engpässe gibt, wenn alle Amateurligen im Spielmodus sind, aber nicht an einem solchen Tag, wo nur mehr drei Entscheidungsspiele standfinden. Für mich als Präsident ist das unbegreiflich.
Den Spielern aus Aldein/Petersberg gebührt großer Respekt, sie verhielten sich vorbildlich und zeigten Charakter, indem sie den Spielern aus Plaus Mut zusprachen, weil sie die ein oder andere Entscheidung des Schiedsrichtergespanns selbst nicht verstanden. Den Aldeinern wünscht man viel Glück und alles Gute für die nächste Saiso in der 1. Amateurliga. Sie haben sich den Aufstieg hart erkämpft und sind ins Entscheidungsspiel gekommen, wo sie auch faire Gegner waren.
Der Wermutstropfen aber bleibt und man stellt sich die Frage, wie es möglich ist, eine super Meisterschaft gespielt zu haben, ins Entscheidungsspiel gekommen zu sein und dann wegen eines nicht gerechten Spielablaufs durch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters im Entscheidungsspiel den Traum begraben zu müssen.
Hoffentlich passiert so etwas nicht mehr und die Entscheidungen werden sportlich, ehrlich und mit Respekt gegenüber den einzelnen Mannschaften getroffen.
Nb. Zu der großen sportlich en Enttäuschung kommt noch hinzu, dass der Schiedsrichter weder Menschlichkeit noch Feingefühl zeigte und der Verband drei Spieler sperrte, wobei eine Strafe sicherlich mit einem Rekurs belegt wird. Denn es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter das komplette Spiel verpfeift und dann auch noch einem Spieler fünf Spieltage Sperre aufbrummt, weil man ihn (den Schiedrichter) geschubst habe. Der Spieler aber beteuert, dass er weder den Schiedrichter noch einen der beiden Linienrichter berührt habe. Diese Sperren und womöglich eine zu erwartende Geldstrafe setzt dem Ganze noch die Krone auf…
Als Fußballverband und als Schiedsrichterverband AIA sollte man sich fragen, mit welchen Hintergedanken solche Spiele angesetzt werden… Leider machen solche Entscheidungen den Fußball kaputt. Dabei wollen wir doch alle nur das eine, der tollsten Nebensache der Welt nachgehen und einfach Fußballspielen.
Tobias Holzknecht
600 Läuferinnen und Läufer machten sich beim 3. Stelvio Marathon auf den Weg hinauf zum Stilfserjoch. Der Tagessieg auf der Marathon-Strecke ging bei den Herren an den Deutschen Benedikt Hoffmann, Karin Freitag aus Österreich gewann den Marathon der Damen. Einen Vinschger Dreifachtriumph gab es auf der Kurzstrecke der Damen. Gerlinde Baldauf siegte vor Annemarie Schöpf und Selina Gurschler.
Von Sarah Mitterer
Auch bei seiner dritten Ausgabe hat der Stelvio Marathon seine Magie nicht verloren. Wieder lockte das Sportevent hunderte von Athletinnen und Athleten aus vielen Ländern an und alle wollten bei diesem spektakulären und einzigartigen Lauf-Abenteuer die Ziellinie auf dem zweithöchsten Gebirgspass Europas überqueren.
Die Teilnehmer des Jochmarsches machten sich bereits um 7.15 Uhr in Zentrum von Prad auf dem Weg zum Stilfserjoch. Um 8 Uhr wurde das Rennen der Classicstrecke gestartet. Zehn Minuten später fiel schließlich der Startschuss der Königsdisizplin, dem Marathon (42,195 Kilometer). Alle, die sich dieser Herausforderung stellten, erwartete eine anspruchsvolle Strecke. Zunächst ging es von Prad aus über Lichtenberg nach Glurns und wieder zurück nach Prad und schließlich hinauf Richtung Stilfserjoch. Nach 3:29.55 Stunden überquerte der Deutsche Benedikt Hoffmann als Erster die Ziellinie vor den beiden Südtirolern Hannes Rungger und dem Vorjahressieger Andreas Reiterer. Im Damenrennen war die Österreicherin Karin Freitag eine Klasse für sich. Sie erreichte das Ziel nach 4:24.02 Stunden und hatte fast 20 Minuten Vorsprung auf die Italienerin Basilia Förster. Auch auf der Classicstrecke gingen die Siege nach Deutschland und Österreich. Der Deutsche Martin Pühler gewann, Lokalmatador Anton Steiner sicherte sich Platz 3. Bei den Damen siegte die Österreicherin Sibylle Schild. Anna Pircher aus Morter, die im Vorjahr sich auf dieser Strecke den Sieg sicherte, holte sich Platz 2.
Gleich einen dreifachen Vinschger-Triumph gab es im Damenrennen auf der Kurzstrecke. Dieser Bewerb wurde um 10 Uhr in Trafoi gestartet und führte über einer Strecke von 14 Kilometern hinauf zum Pass. Das oberste Treppchen eroberte dabei Gerlinde Baldauf, sie erreichte das Ziel nach 1:35.41 Stunden, hinter ihr kam ihre Teamkolleging Annemarie Schöpf ins Ziel, Platz 3 ging an die erst 19-Jährige Selina Gurschler. Im Herrenrennen gewann Hermann Achmüller, der „König“ vom Reschenseelauf, in 1:14.25 Stunden.
Schluderns - Die Vertreter des Sportvereins Schluderns unterzeichneten kürzlich den Sponsorvertrag mit der Raiffeisenkasse Prad-Taufers für das Jahr 2019. Die Bank unterstützt den SVS schon seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Belangen, und das Ganze laufe, laut Präsident Raimund Lingg, fast ganz automatisch. Die finanzielle Unterstützung der Raiffeisenbank sei eine Investition in die Jugendförderung und eine Wertschätzung für die ehrenamtliche Tätigkeit der vielen Akteure im Sportverein. Das unterstrichen die Raika-Vertreter Andreas Nigg und Andrea Dietrich. (mds)
Schlanders/Gardesee - Der diesjährige Lehrausflug führte die Klasse IV B der Wirtschaftlichen Fachoberschule WFO Schlanders mit den Begleitpersonen Jessica Colò und Ludwig Andres im vergangenen Mai für vier Tage an den Gardasee. Nach dem Kulturprogramm mit der Besichtigung der Skalingerburg samt Museum am ersten Tag standen in den darauffolgenden Tagen vor allem sportliche Aktivitäten auf dem Programm.
Unter Anleitung des erfahrenen Vinschger Bergführers Hubert Wegmann, der aus Sulden angereist war, lernten die Schülerinnen und Schüler am zweiten Tag am Klettersteig bei Biacesa Sicherungstechniken, das Anlegen der Klettergurte und das Felsklettern kennen. Die Klettersteige „Fausto Susatti“ und „Mario Foletti“ boten einen herrlichen Panoramablick über den See, genauso wie der Gipfel des „Cima Capi“. Am dritten Tag wartete das Wasser. In Neoprenanzügen übte die Gruppe das Stand-Up- Paddeling im Gardasee bei Riva del Garda, nachdem sie zuvor genaue Anweisungen erhalten hatten. Die Anfangsschwierigkeiten und Unsicherheiten beim Halten des Gleichgewichts waren bald überwunden, und es machte dann sogar riesen Spaß ins Wasser zu plumpsen. Richtig zur Sache ging es dann am vierten Tag mit den Mountainbikes. Die Schüler bewältigten von Riva del Garda aus die „Strada del Ponale“ mit 559 Höhenmetern und einer Länge von 9,7 km bis zum „Ledrosee“. Dort übten sich einige im Schwimmen, ehe es wieder zum Ausgangspunkt zurück und dann in den Vinschgau ging. Unterstützt wurde der Lehrausflug von den Raiffeisenkassen Schlanders und Latsch. (mds)
Mals - Erfolgreicher Saisonabschluss:
Am Pfingstwochenende konnte der ASV Mals die Badmintonsaison erfolgreich abschließen: nach einem zweiten Platz im letzten Jahr gelang heuer ein Sieg beim int. Pfingstturnier in Mals.
Insgesamt 24 Mannschaften gingen dieses Jahr an den Start: mit Malta (Birkirkara) kam südländischer Flair in den Vinschgau, die Uzwiler aus der Schweiz beehrten das Turnier zum ersten Mal und auch Wolfurt (Vorarlberg) war nach vielen Jahren Abstinenz wieder mit von der Partie. Sogar das kleine Liechtenstein war in der Hobby-Klasse vertreten.
Gastgeber ASV Mals stellte insgesamt vier Mannschaften - davon drei in der Profi- und eine in der Hobby-Klasse. Die Top-Mannschaft mit Lisa Sagmeister, Judith Mair, Giulia Fiorito, Simon Köllemann, Lukas Osele und Julien Carraggi bezwang im Finale mit einem hart erkämpften 5:0 den BC Wolfurt. Die Österreicher hatten in den vorigen Spielen die Sieger vom letzten Jahr bezwungen (Schönwald) und standen verdient im Finale.
Nach dem Turnier gab es die schon zur Pflicht gewordene Pfingstfeier mit guter Musik, Mitternachtsgeburtstagstorte, viel Herzblut und vielen zwischenmenschlichen Beziehungen. Danke an alle Helfer, auch an unsere Sponsoren, allen voran VION, die das Event möglich gemacht haben.
Stefan De March
Lac Vinschgau Raiffeisen - Immer wieder treten mit den Meisterschaften im Frühjahr neue sportliche Talente hervor. Beim Dreikampf in Latsch glänzte der Laaser Samuel Kofler. Maya Schnitzer lief die 60m in ausgezeichneten 8,46 Sekunden. So schnell war seit der Praderin Barbara Gander (vor 22 Jahre) kein 12- jähriges Mädchen mehr. Einen dritten Platz holte sich die Tscharserin Lisa Kofler vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck. Mit einer Weite von 4,81m glänzte sie beim Euregio Schulmeisterschaft im Vorfeld der Golden Roof Challenge. Lisa trainiert beim Lac Vinschgau in Latsch und besuchte dort die dritte Klasse Mittelschule. MT
Im Artikel „Pressefrühstück“ im Wind Nr. 11 (30. Mai) muss ergänzt werden: Auch die Gemeinde Latsch hat den Ankauf des Vereinsbusses großzügig finanziell unterstützt.
275 Marathonstarter im Ziel
275 Läuferinnen und Läufer der Marathonstrecke,
davon 41 Frauen und 234 Männer, erreichten das Ziel. (sam)
Lange musste man zittern ehe feststand, dass der Stelvio-Marathon stattfindet. Die Passstraße wurde erst kurz vor dem Rennstart geöffnet. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Gervasius und Protasius, Kirchenpatrone in Bormio, 19. Juni 2019
Die pflanzliche und tierische Artenvielfalt kann nur bei entsprechend großer Vielfalt an Lebensräumen groß bleiben. Oder anders ausgedrückt: Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz, keine Seerose ohne See und keinen Lurch ohne Wasser.
Alle Pflanzen und Tiere sind in ihren jeweiligen Lebensraum besonders eingepasst. Zwei Beispiele aus der Vogelwelt von engen Bindungen und Beziehungen zwischen Art und Lebensraum möchte ich Ihnen, werte Leserinnen und Leser, im heutigen Beitrag vorstellen.
Der Tannenhäher
(Nucifraga caryocatactes)
Eine besondere Anpassung an seinen Lebensraum zeigt der Tannenhäher. Nicht umsonst heißen wir ihn umgangssprachlich „Zirbmgratsch“. Im Alpenbogen ist er besonders eng an den Lebensraum Zirbenwald und damit an den Bergwald an seiner oberen Verbreitungsgrenze gebunden. Die Zirbe bildet mit der Lärche bei uns die obere Waldgrenze. Der Tannenhäher gehört zu den intelligenten Rabenvögeln. Die Grundfarbe seines Gefieders ist dunkel schokoladefarben, Flügel und Schwanz sind schwarz, letzterer mit breiter weißer Entbinde. Unter Aussparung des Oberkopfes und Nackens ist das Körpergefieder mit vielen weißen, tropfenförmigen Flecken übersät. Sein klobiger Schnabel verrät, dass der Tannenhäher ein Samenfresser ist. In den Alpen ist er ganzjähriger Standvogel. Seine Hauptnahrung stellen die Zirbelnüsse dar, auch wenn einzelne Tannenhäher in die Talsohle herunterfliegen und sich mit Hasel- und Walnüssen den Kehlsack fühlen und wieder an die Baumgrenze hinauffliegen. Im Sommer und während der Brut nimmt der Tannenhäher auch Insekten und andere Kleintiere an, um den Eiweißbedarf abzudecken. Damit der Tannenhäher als ganzjähriger Standvogel im Hochgebirge der Alpen überleben kann, legt er für den Winter Samenvorräte in Verstecken an. Besonders wichtig ist diese Sammeltätigkeit des Hähers für die Zirbe (Arve). Wo dieser Waldgrenzbaum vorkommt, leben die Tannenhäher den ganzen Winter hindurch von Zirbelnüssen. Vorratsverstecke sind im Boden, zwischen oberflächlich verlaufenden Baumwurzeln, in Flechtenpolstern, aber auch in Baumkronen. Der Vogel findet die Verstecke auch bei geschlossener Schneedecke und völlig verändertem Aussehen der Landschaft mit 80%-iger Sicherheit wieder. Sein gutes Orientierungs- und Merkvermögen ist noch weitestgehend unaufgedeckt. Schweizer Forscher haben erhoben, dass der Tannenhäher in einem Jahr mittlerer Ernte etwa 100.000 Zirbelnüsschen versteckt, in einem Jahr mit schlechter Ernte waren es immerhin 47.000. Die nicht mehr gefundenen Zirbelnüsse und -zapfen sind das Keimbeet für die Zirbe. Nicht zu Unrecht wird der Tannenhäher auch „Zirbenwaldgärtner“ genannt. Weil der Tannenhäher die Samen auch in hoch gelegenen Verstecken verbirgt, keimen und wachsen Zirben auch an extremen Standorten, so etwa in schmalen Felsspalten auf blankem Fels oberhalb der geschlossenen Waldgrenze. Außer direkt unter fruchtenden Altbäumen, von denen die Zapfen („Petschln“) zu Boden fallen und bei Nichtverzehr keimen, geht wahrscheinlich der gesamte Jungwuchs an Zirben auf die Sammeltätigkeit des Tannenhähers zurück. Innerhalb des geschlossenen Zirbenwaldes sind aber immerhin auch noch 80% der Jungbäume das Verbreitungswerk des Tannenhähers. Damit hat der Tannenhäher für die Forstwirtschaft des Bergwaldes in den Alpen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die Wasseramsel
(Cinclus cinclus)
Die Wasseramsel ist Be- und Anwohnerin an schnell fließenden, flachen Bächen im Wald und Bergland, häufig in der Nähe von Stromschnellen. Sie steht gern auf Steinen im Wasser und taucht von diesen in das Wasser ein. Sie schwimmt unter Wasser mit Hilfe der Flügel und läuft auch unter Wasser, was durch ihr massives Skelett möglich ist, um Insekten, Fliegenlarven und andere Wassertiere zu suchen. Die Wasseramsel ist bei uns ganzjähriger Standvogel. Im Winter taucht sie vom Eisrand aus. Die Wasseramsel hat aber keine Schwimmhäute zwischen den Zehen wie etwa die Enten- und Gänsevögel, sehr wohl hat sie aber eine Bürzeldrüse, mit deren wasserabweisendem Fett sie ihr Gefieder gegen Durchnässung und Kälte einfettet. Als Erkennungsmerkmal dienen die kugelige Gestalt, der weiße Kehllatz und der kleine Schwanz, der oft, dem Zaunkönig ähnlich, aufgerichtet gehalten wird. Neben der Bürzeldrüse haben Wasseramseln noch weitere Anpassungen an das Leben am und im Wasser: Das Gefieder ist dichter als bei anderen Singvögeln und daher ein guter Isolator. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln sind die Knochen (außer die Schädelknochen) nicht hohl, sondern mit Mark gefüllt, was das Körpergewicht erhöht und den Auftrieb verringert. Beim Tauchen können die Nasenöffnungen durch Häute verschlossen werden. Die für das Akkomodationsvermögen der Augen notwendige Muskulatur ist besonders kräftig entwickelt. Man deutet dies als Anpassung für das Sehen unter Wasser. Die kräftigen Zehen mit spitzen Krallen gestatten es der Wasseramsel, sich an glatten Steinen am Grund des Baches besser zu halten und sich auch kräftig abzustoßen. Alle diese anatomischen und morphologischen Anpassungen genügen aber noch nicht, um den Vogel beim Tauchen mühelos unter Wasser zu halten. Daher legt die Wasseramsel noch ein paar verhaltensmäßige Anpassungen an den Tag. Sie nutzt z.B. die Strömung aus. Mit nach unten geneigtem Kopf, schräg nach oben weisenden Rücken und Schwanz sowie mit etwas abgespreizten Flügeln stemmt sich die Wasseramsel gegen die Strömung und wird so auf den Boden gedrückt. Auf dem Wassergrund läuft der Vogel gegen die Strömung. Er braucht seine Körperhaltung nur etwas zu verändern und schießt dann wie ein Korken aus dem Wasser an dessen Oberfläche. Bis 1.5 m Tauchtiefe und bis 20 m Tauchstrecke wurden gemessen. Wasseramseln können an der Wasseroberfläche auch schwimmen. Dabei schwimmen sie mit erhobenem Kopf und nach oben gestellten Schwänzchen, oft läuft ihnen das Wasser über den Rücken. Aber schwimmend kommen die Wasseramseln nicht rasch voran, weil ihnen eben die Schwimmhäute zwischen den Zehen fehlen. Beim Schwimmen werden auf dem Wasser treibende Insekten aufgelesen. Vorbeifliegende Insekten können von einer Sitzwarte aus auch mit einem kurzen Flatterflug erhascht werden. Der Wasseramsel steht somit in ihrem Lebensraum Fließgewässer ein reiches Nahrungsangebot zur Verfügung, das ihr auch ermöglicht, sehr früh mit der Brut zu beginnen. Schon ab Februar, in der Regel ab März werden die 4-6 weißen Eier in das Nest in unmittelbarer Wassernähe abgelegt. Die Wasseramsel macht zwei Jahresbruten. Das Nest ist ein backofenförmiger, überdachter Bau mit einem Eingang, der auf das Wasser gerichtet ist. Es wird in Vertiefungen und Löchern zwischen den Steinen der Uferböschung, zwischen Baumwurzeln, in Fels- und Mauerlöchern, aber auch auf Brückenträgern angebracht.
In Bächen und Flüssen, an denen die Wasseramsel vorkommt oder zurückgekehrt, ist die Wasserqualität in Ordnung: Köcherfliegenlarven und die Larven anderer Fliegen als Beutetiere für die Wasseramsel kommen nur im sauberen, sauerstoffreichen Wasser vor. Insofern ist die Wasseramsel ein guter Bioindikator für die Wasserqualität. Wo Kläranlagen gebaut wurden und funktionieren, ist die Wasserqualität verbessert worden und die Wasseramsel zurückgekehrt wie beispielsweise an den Oberlauf der Etsch. Der Lebensraum der Wasseramsel ist linear eindimensional entlang des Bach- und Flussufers: Der Vogel verlässt die unmittelbare Nähe eines Gewässers nicht. Wasseramseln sind territorial: Die Pärchen verteidigen einen bestimmten Flussabschnitt gegen eindringende Artgenossen als ihre Jagdgebiet und Brutrevier.
An den mächtigen Turm in Kastelbell muss man sich erst gewöhnen. Das Hochregallager, ein aus Sicht der Apfel-Logistik notwendiges Instrument, ragt – metallbeplankt – mitten in der Talsohle auffallend in den Himmel. Die Obstgenossenschaft Juval hat seine Genossenschaftsgebäude in Kastelbell den Erfordernissen der Zeit angepasst und mit einer Investition von rund 10 Millionen Euro technisch Neues und auch ein neues Besucherkonzept in die Sortier-, Verpackungs- und Versandstrukturen implementiert.
von Erwin Bernhart
Die Anlagen sind nun fertiggestellt und im Rahmen eines Mitgliederabends am 7. Juni 2019 den eigenen Genossenschaftsmitgliedern und den beteiligten Firmen am Bau sowie den politischen Vertretern vorgestellt worden. Tags darauf, am Samstag, den 8. Juni 2019 wurden Tor und Tür für einen Tag der offenen Tür geöffnet.
Die Obstgenossenschaft Juval hat das vierte Hochregallager im Vinschgau errichtet - nach der GEOS in Schlanders, der Mivor in Latsch und der Texel in Naturns. Derzeit ist ein Hochregallager der OVEG am Standort in Prad in Bau und wird demnächst fertiggestellt sein.
Was ist das, ein Hochregallager? Der Obmann der Juval, Luis Alber, erklärte den Ablauf am Beispiel der Golden Delicious. Vom Golden, sagte Alber anlässlich des Mitgliederabends, gebe es 48 verschiedene Sortierklassen: Größe, Farbe, Form und Festigkeit spielen dabei eine Rolle. Läuft eine vom Bauern angelieferte Großkiste Äpfel über die Sortieranlage, dann werden die Äpfel in diese Sortierklassen getrennt, letztlich sichtbar an den numerierten Wasserbahnen. Es ist eine technisch hochspezialisierte Einrichtung, die das Aufsplitten der einzelnen Klassen ermöglicht – von der fotografischen Aufnahme jedes einzelnen Apfels bis zum Abkippen in die jeweilige Wasserbahn.
Diese Vorsortierung der Äpfel und das Wiederbefüllen in Großkisten ist logistisch von großer Wichtigkeit. Die vorsortierten Äpfel werden dann im Hochregallager zwischengelagert. 18.000 solcher Großkisten haben im Hochregallager Platz, das sind unglaubliche 520 Waggons. Im gekühlten Hochregallager warten die Äpfel auf das Abrufen. Fünf Regalfahrzeuge sind imstande 40 Verschiebungen in beide Richtungen durchzuführen. Mit den Regal-fahrzeugen kann punktgenau jene Großkiste angefahren werden, in der die jeweilige Apfel-Klasse gefüllt ist. Und das alles computergestützt. Werden die entsprechenden Apfelklassen abgerufen, kommen sie auf die Verpackungsstraße und nach dem Verpacken werden die apfelbestückten Paletten für den Versand hergerichtet. Vom Verkauf bis zur Lieferung, von der Bestellung bis zum Zielort: Die Zeit von der ersten Kontaktaufnahme mit dem Groß-Kunden bis zur Bereitstellung der Lieferung bis zum Abladen vor Ort – diese Zeit ist in den vergangenen Jahren immer kürzer geworden. Deshalb hat jener Lieferant die Nase vorn, der einerseits die Qualität liefern kann und andererseits diese kurzen Zeiten einhalten kann. Deshalb sind Hochregallager in den Obstgenossenschaften von strategisch wichtiger Bedeutung für die Apfelwirtschaft.
Der Obstgenossenschaft Juval fällt eine zusätzliche strategische Bedeutung im Rahmen des VIP-3-Konzeptes zu. Mit der neuen Ernte im Herbst 2019 sollen die Kühlzellen und nach der Vorsortierung das Hochregallager sukzessive mit der Bioware aus dem Vinschgau befüllt werden. Die Sortieranlage in Kastelbell wird so nur noch mit Bio-äpfeln bestückt werden. Eine Errungenschaft in der Vinschger Apfelwirtschaft von weiterer strategischer Bedeutung. Bisher wurden die Bioäpfel in Latsch sortiert, diese Anlage samt Lagerung ist mittlerweile zu klein geworden, ein Hinweis auch dafür, dass sich die Bioproduktion im Vinschgau im Aufwind befindet. Dafür bescheinigte der VIP Obmann Thomas Oberhofer der Obstgenossenschaft Juval Weitblick. Im Übrigen hätten alle Genossenschaften ihre Hausaufgaben gemacht. Im Jahre 2007 sei das VIP-3-Konzept von den Mitgliedsgenossenschaften beschlossen worden. Das Ziel: Ein gemeinsamer Marktauftritt aller Genossenschaften. Das Konzept läuft seit 20 Jahren – erfolgreich. Mit der logistischen Leistung von Hochregallagern wird dieses Konzept von der Lagerung her massiv unterstützt.
Luis Alber blickte auf die Baugeschichte zurück. Im November 2016 hat die Vollversammlung der Obstgenossenschaft Juval beschlossen, ein Hochregallager bauen zu wollen. 2017 ist man in die Planung und in die Genehmigungsphase gegangen. „Uns war das Volumen, welches das Hochregallager einnehmen wird, bewusst“, sagt Alber.
Auch deshalb hat man vier verschiedene Architekten eingeladen, Vorschläge dafür zu machen, dieses große Volumen möglichst ansprechend zu gestalten und in die Umgebung einzupflegen. Eine Jury, bestehend auch aus Vertretern der Obstgenossenschaft und der Gemeindeverwaltung Kastelbell-Tschars, hat das Projekt von Hubert Schlögl schließlich als bestes beurteilt. Es sei, so sagt Alber, ein schönes und gelungenes Projekt geworden. BM Gustav Tappeiner ergänzt, dass es mit der Farbgebung gelungen sei, das Hochregallager über das ganze Jahr hindurch dezent auftreten zu lassen. Der Landesbeirat für Baukultur habe das Projekt im Vorfeld positiv bewertet. Die Entscheidung für ein Hochregallager bedeute für die Gemeinde eine Standortsicherung. Schließlich beschäftige die Genossenschaft rund 100 MitarbeiterInnen. Tappeiner sieht das hohe Gebäude in einer Linie mit dem Schloss Kastelbell und der Kirche. Es sei dies die dritte Säule.
Im November 2017 habe man mit den Abbrucharbeiten begonnen, kleinere Kühlzellen mit einer Kapazität von 122 Waggon abgetragen. Im Jänner 2018 wurde die Bodenplatte gegossen und Ende März 2018 haben die Montagearbeiten am Hochregallager begonnen. Und im Juli 2018 wurden bereits die Regalfahrzeuge eingebracht.
Am 15. September 2018 ist das Hochregallager in Betrieb genommen worden. Von Jänner bis März 2019 wurde die Außenfassade, eine gelochte Metallbeplankung, montiert. So konnte das Volumen des Quaders optisch aufgelockert werden. Ab März konnte dann die Außengestaltung für den Zugang und die Parkplätze in Angriff genommen werden.
Gut funktioniert habe die Abstimmung und der Ablauf am Bau. Dafür spricht das zügige Arbeiten und Aufrichten der Anlagen.
2.500 m3 Beton wurden verbaut – die Fundamentplatte ist 75 cm dick.
270 Tonnen Eisen, 65 Tonnen Konstruktionsstahl und 200.000 Schrauben sind im Hochregallager verbaut.
Beteiligt am Unterfangen waren 20 Firmen, es gab kaum Zwischenfälle. Koordiniert hat den Bau Ingenieur Michael Hofer von Pohl&Partner als verantwortlicher Techniker. Architekt Hubert Schlögl hat die Fassade und das Besucherkonzept umgesetzt.
Aus den Dankesworten, die Obmann Luis Alber an alle Beteiligten richtete, war Erleichterung über die Fertigstellung zu spüren.
Was in der Obstgenossenschaft Juval eine Neuheit ist, ist ein künstlerisch gestalteter Besucherparcours. Der Hintergrund dieses Besucherkonzeptes ist die Meinung des Verwaltungsrates, dass man sich öffnen müsse, sagt Obmann Alber. Die Kunden, die Konsumenten, die Leute sollen sehen dürfen, was wir hinter den Mauern der Obstgenossenschaft machen und wie wir das machen. Wir haben Nachholbedarf bei der Öffentlichkeitsarbeit, was und wie verarbeitet wird. Deshalb entstand die Idee für ein Besucherkonzept. „Wir machen Führungen bei laufendem Betrieb. Der Sicherheitsaspekt ist dabei wichtig“, sagt Alber. Stege, Markierungen und farblich gestaltete Elemente weisen den Weg für den Besucherparcours. Das Besucherkonzept wurde von Hubert Schlögl, Harry Thaler und Simone Mair von der Kulturorganisation BAU ausgearbeitet. Beratend hinzugenommen wurde die Künstlerin Ingrid Hora. Simone Mair hat beim Mitgliederabend das Konzept beschrieben: „Durch Formen und Farben haben wir einen Leitfaden für die Besucher gelegt und so diverse Plattformen geschaffen, bei denen Erklärungen und Besprechungen stattfinden können. Die Trichterform zieht sich durch den Parcours durch. Die Trichterform steht symbolisch für den Fokus auf den Apfel. In der Sortieranlage besteht ein 40 Meter langer Steg und im Hochregallager ist eine Lichtinstallation. Die Umgebung in der Genossenschaft ist eine tolle Plattform für die Kunst. Ingrid Hora war von der Sortieranlage sofort begeistert. Der dort angebrachte Schwimmreifen steht für den Wettkampf der Äpfel, für den Wettbewerb der Unternehmer und auch dafür, dass die Äpfel in die Welt „hinausschwimmen“. BM Gustav Tappeiner lobte diese Initiative des Besucherkonzeptes ausdrücklich. Die Kommunikation nach außen sei wichtig.
Caffeebar Kuntrawant: So nennt sich das ehemalige Cafè Gander in Prad nach seinem Umbau. Neu ist nicht nur der Name, sondern auch die architektonische Handschrift, die das Cafè trägt. Der hauseigene Schmugglerkaffee Kuntrawant, handgemachtes Eis und der süße Genuss werden hier zelebriert.
von Angelika Ploner
Im Eck steht ein Jutesack mit Kaffeebohnen gefüllt und mit der typischen Kennzeichnung, wie man sie von Fotos kennt: mit Logo, Herkunftsland und Sortennamen bedruckt. An der Wand gegenüber baumelt ein Strohhut. Kein Zufall. Im Gegenteil. Strohhut und Schnäuzer gehören zur Kaffeerösterei Kuntrawant wie der Kaffee selbst, sind zum unverkennbaren Style geworden. Lässig, cool. Wie der Auftritt der neuen Caffeebar Kuntrawant. Doch der Reihe nach.
Klein und besonders.
Das sind beide: Die Kaffeerösterei Kuntrawant – und auch die neue Caffeebar direkt am Hauptplatz in Prad am Stilfserjoch gelegen. Nahtlos reiht sich das Interior-Design der neuen Caffeebar in das Kuntrawant-Konzept ein. Stil, Farbe und Form harmonieren mit der Kaffee- und Genusskultur für die die Prader Rösterei steht. Wer Kuntrawant noch nicht kennt, für den sei das Unternehmen schnell erklärt. Kuntrawant ist eine kleine, besondere und einzigartige Kaffeemanufaktur in Prad am Stilfserjoch. Seit 2013 werden im traditionellen Trommelröstverfahren erstklassige Bohnen in Handarbeit zu hochwertigem Kaffee veredelt. Was dahinter steckt? Pure Handwerkskunst. Und natürlich Liebe und Leidenschaft zum Kaffee. Die Zutaten? Hochwertige Kaffeebohnen, die Josef Gander aus verschiedenen Ländern bezieht. Keine Schmugglerware wie einst der Kaffee, der aus der benachbarten Schweiz in den Vinschgau geschmuggelt wurde und dem auch der Name Kuntrawant – contrabbando – Schmuggeln entliehen ist. Aus Brasilien etwa, Indien, Äthiopien, Mexiko oder Kolumbien bezieht Josef Gander die Bohnen. Von ausgewählten Fincas, die für faire Arbeitsbedingungen und eine hohe Anbau- und Erntequalität stehen. Das Ergebnis? Kaffee höchster Qualität und Frische.
Kaffeegenuss trifft Architektur.
In der neuen Caffeebar Kuntrawant wird die Leidenschaft für Kaffee gelebt. Das sieht man und das spürt man. Die Gemütlichkeit beginnt bereits an der Türschwelle der neuen Caffeebar. Die hauseigene Rösterei und die Caffeebar sind eine Symbiose eingegangen, die auch architektonisch ihren Ausdruck gefunden hat. Zahlreiche Details spannen den Bogen zur Rösterei und durchziehen die neue Bar wie ein roter Faden.
Elegantes Schwarz - dem schwarzen Kaffee nachgespürt - zeigt, dass Stil und Eleganz hier Zuhause sind. Ein Ort des Genusses ist hier im Herzen von Prad entstanden, ein Wohlfühlort.
Vom Kontrast dreier Materialien und Farben lebt die neue Caffeebar: Stein, Holz und schwarzes Metall. Schwarze kantige Metallelemente verbinden sich mit Eichenholz und haben als Regale oder als Säulen ihren Auftritt. Der Boden trägt Holz und Stein, das Interieur Holz.
Das Mobiliar besteht aus einer Kombination aus Schwarz und Eichenholz. Klare Linien und ein fast schon grafisch angeordnetes Mobiliar vermitteln ein harmonisches Raumgefühl, zonieren den Raum und schaffen verschiedene Sitzzonen. Die Sitzmöglichkeiten variieren: Runde Tische, eckige Tischtheken, loungige Sessel, Stehmöglichkeiten. Die Sitzbänke und Stühle tragen Strickdesign.
Selbstbewusst ist der Auftritt des Interieurs.
Modern. Kräftige und bunte Farbakzente von Polstermöbeln und Kissen geben dem Raum Charakter. Relaxsessel mit gelber und „verde militare“ Polsterung fungieren als Farbtupfer. Stehlampen wechseln sich mit Spot-Lights ab und vermitteln - verstärkt durch indirekte Beleuchtung – Wohnzimmeratmosphäre. Die Regalelemente tragen Grafikdesign, Tafelkunst, zweifelsohne ein Hingucker, modern - und ein Unikat. Sprüche wechseln sich hier mit dem Angebot an Speisen und Getränken ab, originell verpackt in verschiedenen Schriftarten und Illustrationen. Blackboard-Design nennt sich das Ganze, in der Gastronomie Chalkboard-Design. Das gesamte Angebot des Genusses liegt im wahrsten Sinne des Wortes darunter, in der Theke. Diese präsentiert ein großzügiges hausgemachtes Kuchenangebot, handgemachtes Eis mit Südtiroler Milch. Banane, Erdbeere, Yoghurt... Eichenlamellen sorgen hier für eine einladende Optik, ein stimmiges Ganzes. Etwas dahinter steht ein ganz besonderer Blickfang, eine Kaffeeröstmaschine, als architektonische Brücke zwischen Rösterei und Caffeebar. „Traditionell drum roaster“ steht an der Wand geschrieben, gespickt mit Informationen zum Kaffee.
Espresso Starlex, Espresso Uina, Espresso Vitèa....
Die verschiedenen Kaffeesorten von Kuntrawant stehen in einem Regal gleich neben dem Eingang in Reih und Glied und wechseln sich mit Tassen, Kannen und anderem Equipment ab. Das ganze Sortiment wird hier präsentiert und steht zum Verkauf. Es ist eine eigene Philosophie, jene des Kaffees. Der Espresso Starlex etwa besteht zu 100 Prozent aus Arabica-Bohnen und kommt von Zentral-Amerika, Afrika, Indien und Brasilien. Er ist geschmacklich kräftig, leicht säuerlich, aber auch lieblich nuanciert und wirkt wie Zartbitter-Schokolade, geröstete Haselnuss und getoastetes Brot. Beim Espresso Vitèa hingegen verschmelzen ganz verschiedene Nuancen miteinander: getrocknete Waldbeeren, getrocknete Aprikosen, Nougat.....
Eintauchen in die Welt des Kaffees, das dürfen Gäste hier in der neuen Caffeebar zweifelsohne.
Zum Hauptplatz hin öffnet sich die Bar wie ein Schaufenster. Die großzügige Terrasse draußen ist vor allem im Sommer beliebter Aufenthaltsort. Große Fenster lassen viel Licht ins Innere und sorgen für einen nahtlosen Übergang und einen wunderbaren Ausblick auf den Hauptplatz in Prad. Der Gast nimmt hier einen Logenplatz ein und wird eingeladen zum Genießen: Denn Kaffeegenuss braucht Zeit... wie das Kafferösten selbst - und auch die richtige Umgebung....
Mühlbachgasse 25
Prad am Stilfserjoch
caffeebar@kuntrawant.com
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag 8 – 20 Uhr
Sonntag von 9 – 19 Uhr
Mittwoch Ruhetag
Schlanders/Latsch/Mals - Uns Maturanten vom Wissenschaftlichen Lyzeum Brixen wurde von der Schuldirektion mitgeteilt, dass eine für Südtirol wichtige politische Demonstration auf dem Schloss Sigmundskron stattfinden wird und dass wir uns daran beteiligen sollten; für die Fahrt nach Bozen würde gesorgt. So erreichten wir das Gelände am Fuße des Schlosshügels, wo neben den immer zahlreicher werdenden Demonstranten bewaffnete, hinter Buschwerk verborgene Polizei wartete. Wußten wir, worauf wir uns da eingelassen hatten? Wir strömten zusammen mit den meist männlichen Teilnehmern der Demonstration aufwärts und suchten einen Platz im großen Schlosshof.
Dass der italienische Staat die Rechte der Südtiroler in sträflicher Weise ignorierte und die faschistische Italianisierungspolitik fortsetzte, das war uns gesagt worden. Mit dieser Anklage standen wir also da und warteten auf das, was auf uns zukommen würde. Der riesige Schlossplatz füllte sich immer mehr und mehr, schon wurden die Außenmauern des Schlosses erklommen, sogar das Geäst der wenigen Bäume. Dann hörten wir die ersten Rufer von der ungewöhnlichen Kanzel, eine Stimme aus dem Sarntal, die lautstark die Pusterer begrüßte und die Unterlandler. Es war wie im Hochgebirge, wenn sich Wanderer über große Abstände begrüßten oder zujauchzten. Oder es war vielmehr so, wie bei einem großen Opernevent. Das Schauspiel, auf das wir warteten, war kein Spiel, keine Befreiungsoper „Aida“ in der Arena von Verona, es war der Hilferuf einer verzweifelten Minderheit.
„Volk in Not“, „Schluss mit der Knute“, „Los von Trient“. Verschiedene Vorredner versuchten den Zweck der Demonstration zu erklären, machten soziopolitische Analysen, aber erst Magnago vermochte das Publikum zu bannen. Erst seine Argumente - kurz und beschwörend formuliert - erzeugten Stimmung und gespannte Ruhe. Der ehemalige Offizier der Deutschen Wehrmacht, im Krieg verwundet und seitdem Invalide, weiß sein Publikum richtig zu lenken. Nicht mit Argumenten zu überladen, immer im Hörkontakt mit den Zuhörern, wie ein echter Schauspieler, für den die Stimmung wächst und sich wieder verliert. Es ist, als würden bestimmte Wörter Akkorde der Zustimmung oder Empörung auslösen. Das Publikum schwebt in Erwartung. Dabei wird erwähnt, dass die Demonstration für den Bozner Waltherplatz geplant war, dass der Regierungskommissar dies aber nicht erlaubt habe und erst nach Magnagos Versprechen, keine weiteren Demonstrationen folgen zu lassen, die Erlaubnis erteilte. „Ich habe ihm mein deutsches Wort gegeben!“, so wird Magnagos Versprechen überliefert.
Der Landeshauptmann, die Volkspartei, alle mussten die Machtlosigkeit der Südtiroler zur Kenntnis nehmen. Dabei rumorte es wie in einem Ameisenhaufen. Ein leiser Wink und die Massen wären bereit gewesen, sich wie ein Lavastrom in Richtung Bozen zu wälzen. Es wimmelte von gewaltbereiten Rebellen, die teilweise sogar bewaffnet waren. Was bewegte die aus allen Ecken des Landes herbeigeströmten Menschen, die jetzt alle Wege verstellten, sodass selbst der Landeshauptmann kaum Zugang finden konnte? Ein Durchkommen mit dem Auto war unmöglich. So musste der einbeinige Invalide auf ein Motorrad gesetzt und durch die Menge gezwängt werden, damit er das Rednerpult erreichen konnte.
Und dann sprach er zu den Bürgern und Bauern, zu den Invaliden, die seit Jahren auf ihre Rente warteten, er sprach alle Sorgen an und erklärte die Sprüche auf den Schautafeln „Volk in Not“, „Los von Trient“ und „Todesmarsch“. Der Redner schwamm auf dem wogenden Gemurmel des Unmuts, unterbrochen nur von den anklagenden Rufen der „vox populi“, die sich gegen die Vorredner durchsetzen wollten. Mit der Forderung nach Selbstbestimmung - in den Statuten der Volkspartei von 1945 ausdrücklich verankert - hatte man vergeblich auf internationale Unterstützung gehofft.
Ähnlich große Kundgebungen hat es bereits früher gegeben, so bereits 1920 auf dem Grödner Joch für die Einheit der ladinischen Täler. Aber hier und jetzt ging es um das politische Ziel „Los von Trient“, festgehalten im Art. 14 des Statutes. Das heißt, alle politischen und wirtschaftlichen Kompetenzen können auf die Provinz übertragen werden. Die Autonomie bedeutet gesetzgeberische Zuständigkeit.
Südtiroler Anliegen wurden aber in Trient meist überstimmt. Also gab es nur eine leidvolle Serie von abgewiesenen Initiativen. Die vorgeschlagenen Gesetze mussten nämlich von der Regionalregierung gutgeheißen werden; dort waren aber die Südtiroler in der Minderheit. Die Verbindung mit dem mehrheitlich italienischsprachigen Trentino wirkte wie ein Hemmschuh.
Dagegen wandte sich der aus Göflan stammende Hans Dietl energisch. Er setzte das „Los von Trient“ gegen den Widerstand der Trentiner und vieler Südtiroler Parteigenossen durch. Am 9. Mai 1955 trat Hans Dietl aus der Regionalregierung aus und bewirkte dadurch die so folgenreiche Regierungskrise. Er ist aber auch ein Vordenker, was das Zusammenleben der Volksgruppen betrifft. Er hat mit viel Arbeitseinsatz und finanziellen Opfern (und wenig Gegenliebe durch die Partei) eine italienischsprachige Zeitschrift „Realtà Sudtirolese“ herausgebracht, in der den Italienern erstmals die Vorteile der Autonomie für alle erklärt werden konnten.
Arbeitsminister Togni kündigt der Stadt Bozen in einem Telegramm vom 15. Oktober 1957 die Errichtung eines neuen Stadtteils mit 5000 Wohnungen an; dies ist der Auslöser der Großkundgebung auf Sigmundskron.
„Volk in Not“ verkündet eines der mitgeführten Plakate. Das alles geschieht vor der Feuernacht des Jahres 1961, wo vom 11. auf den 12. Juni in der Herz-Jesu-Nacht 37 Strommasten gesprengt wurden; das war der Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS).
Die große Burganlage Sigmundskron hat eine bewegte Geschichte. Im 12. Jahrhundert wurde Formigar (Formian, Firmian) ausgebaut; aus dieser Zeit stammen die Ruinen der Hochburg. 1473 kaufte sie der Erzherzog Siegmund von den Herren Firmian und baute sie festungsartig als Bollwerk gegen Venedig aus. Erhalten hat sich aus jener Zeit der sogenannte Weiße Turm, der jetzt ein zeitgeschichtliches Museum beherbergt.
„Und dann ist uns die Luft ausgegangen“, das sagte mir ein Zeitzeuge, der 1957 in Sigmundskron dabei gewesen ist und zum Dreinschlagen entschlossen war. Was soll das heißen, „dann ist uns die Luft ausgegangen?“ Die Erklärung war ganz einfach. Sowie wir hörten, dass Magnago der Behörde sein „deutsches Wort“ gegeben habe, war für uns klar, dass es keinen Marsch auf Bozen geben werde. „Es war, als hätte man mit einer Nadel in einen Luftballon gestochen.“ Die Luft entwich, der Druck fiel auf Null.
Der Marsch auf Bozen hätte natürlich viel Zerstörung gebracht, zerbrochene Schaufenster, Autofenster, vielleicht geschändete Denkmäler, blutige Köpfe, wahrscheinlich auch Tote.
Der ehemalige Offizier der Deutschen Wehrmacht hat eine Schlacht gewonnen - nicht seine letzte! - hat das Schlachten verhindert und hat dadurch die Voraussetzungen geschaffen, um mit den politischen Gegnern, vor allem mit den Trentinern, sinnvoll verhandeln zu können.
Die Opernaufführung ist zu Ende. Die gewaltige Felsbühne mit den Kulissen aus Porphyr ... Aida, die äthiopische Sklavin und Königstocher ist hin- und hergerissen. Sind wir in italienischer Sklaverei? Hätte man in Sigmundskron mit den 35.000 Tausend Teilnehmern Verdis Chor der Gefangenen gesungen ... man hätte ihn vielleicht bis nach Rom gehört.
Überhaupt ist das Greifen der Autonomie, die echte Selbständigkeit, wie eine wunderbare Vermehrung vieler Bereiche, die jahrzehntelang verkümmerten.
Zu den auffälligsten Veränderungen zählt das Schrifttum. Italienische Historiker beschreiben in Darstellungen unseres Landes die Geschichte erstmals objektiv und vor allem liebevoll.
Hans Wielander
Schlanders/Latsch/Mals - Vor Schulschluss gibt es Ende Mai und Anfang Juni jedes Jahr verschiedene Abschlusskonzerte der Musikschulen und der Mittelschule mit musikalischer Ausrichtung von Schlanders. Neben internen Vorspielen in kleinen Gruppen präsentieren Instrumentalisten, Ensembles, Blasorchester, sowie Kinder- und Schülerchöre vor Verwandten und Musikliebhabern die Ergebnisse der einstudierten und vielfach geprobten Arbeiten. In Latsch gab es am 1. Juni auf dem Hauptplatz ein Sommer-Open-Air-Konzert unter dem Titel „musikschule goes modern“. Schüler der Musikschule Meran/Passeier präsentierten unter der Gesamtleitung von Christian Kofler Klassiker der Rock- und Popgeschichte. Alle Musikschulen gaben Abschlusskonzerte, wo die Kleinen und Großen ihre musikalischen Fortschritte präsentieren konnten. Die drei Klassen mit musikalischer Ausrichtung der Mittelschule Schlanders hatten am 27. Mai im Kulturhaus von Schlanders das Abschlusskonzert. Bei herrlichem Wetter gab es außerdem am Samstag, den 8. Juni auf dem Plawennplatz eine Matinee um 11 Uhr am Vormittag. Unter der Leitung von Dietmar Rainer, Benjamin Blaas und Christian Lechthaler spielten das Schüler-Blasorchester, einzelne Bläsergruppen bzw. das Schlagzeugensemble verschiedene Musikstücke. Die vielen Zuhörer bedankten sich bei den Schülern und Lehrpersonen mit einem kräftigen Applaus. (hzg)
Schlanders - Der 3D-Druck ist eine wichtige Zukunftstechnologie, welche große Veränderungen bringen wird. Verschiedene Gegenstände des Alltags, wie Tassen oder Blumenvasen kann man sich in Zukunft mit dem 3D-Drucker selbst ausdrucken. In verschiedenen Berufe wird in Zukunft mit dem 3D-Drucker gearbeitet. Werkzeuge, Bauteile und Gebrauchsgegenstände können gedruckt werden. Nicht nur Skulpturen und Bauelemente, sondern ganze Häuser und Wohnungseinrichtungen werden bereits mit großen 3D-Druckern ausgedruckt. Um auch die Schüler mit dieser neuen Technologie vertraut zu machen, organisierte Hannes Götsch, der Koordinator von BASIS, zusammen mit Claudia Klett, der Techniklehrerin der Mittelschule Schlanders, einen zweitägigen Kurs über 3D-Druck. Erich Hafner, ein freier Mitarbeiter von BASIS, führte die Schüler und Schülerinnen in die Technologie ein, half den Schüler bei der Konstruktion eines Schlüsselanhängers bzw. eines kleinen Möbelmodells und druckte die gezeichneten Objekte auf einem 3D-Drucker aus, so dass alle Schüler am Ende des Kurses mit einem selbst geplanten und gedruckten Objekt nach Hause gehen konnten. Zuerst wurde mit der freien Software „Tinkercad“ ein Objekt gezeichnet. Da der Ausdruck relativ viel Zeit benötigt, brachte Hafner zwei 3D-Drucker in die Mittelschule und so konnten die entworfenen Objekte auf den 3D-Druckern ausgedruckt werden. Nach diesen ersten Erfahrungen mit den Mittelschülern, erprobten in der letzten Schulwoche noch Oberschüler der TFO diese neue Technologie. Im kommenden Schuljahr will BASIS, das Gründer- und Innovationszentrum in Schlanders, weitere Experimente in den Schulen mit dieser neuen Technologie durchführen. (hzg)
Vinschgau - Änderungen der Fahrpläne der Vinschger Bahn sowie einiger Buslinien in Bozen und in Gröden, auf den Dolomitenpässen und im Hochpustertal werden ab Mitte Juni wirksam.
Vinschgau
Vom 16. Juni bis zum 29. September 2019 bleibt die Vinschger Bahn zwischen Mals und Schlanders gesperrt, es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Um dem Fahrgastaufkommen gerecht zu werden, verkehren zu Spitzenzeiten bis zu fünf Busse zeitgleich auf der Strecke. Auf dem unteren Teil, zwischen Schlanders und Meran, verkehrt die Vinschger Bahn in diesem Zeitraum neu im Halbstundentakt. Grund für diese Teilsperre sind Bauarbeiten zur Begradigung eines Gleisabschnittes zwischen Schlanders und Laas, wie im Rahmen der Elektrifizierung der Bahnlinie vorgesehen.
Einige Buslinien im oberen Vinschgau werden auf den Ersatzfahrplan abgestimmt, so bis zum 13. Oktober die Linie 271 in Richtung Stilfs. Morgens werden einige Busfahrten auch ab Stilfs abgeändert. Wichtig: Der Umstieg zum Bus in Richtung Stilfserjoch erfolgt in diesem Zeitraum nicht in Stilfs, sondern in Gomagoi. Die Fahrt ab Stilfs um 9.02 Uhr wird zwischen 14. Juli und 16. August mit einem zusätzlichen Fahrzeug durchgeführt. Veränderte Abfahrtszeiten vom 16. Juni bis zum 29. September am Morgen gibt es bei der Linie 273 Martina-Reschen-Mals, eine ganztägige Änderung des Taktfahrplans gibt es während des Schienenersatzverkehrs beim Citybus Mals-Glurns-Schluderns (Linie 274) sowie bei der Buslinie 279 Mals-Schleis-Laatsch.
Latsch - Zum zweiten Mal luden die Joyful Singers im Rahmen der Kulturtage Latsch zum Konzert Ende Mai im CulturForum. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Um 20 Uhr verdunkelte sich der Saal, einzig ein Lichtkegel war auf den Flügel gerichtet, wo alsdann Pianist und Chorleiter Pasquale Bonfitto die ersten Töne von „Stand by me“ anschlug. Der Chor - eindrucksvoll auf der Galerie platziert - sang sich sofort in die Herzen des Publikums. In den Liedern kamen die Freude und die unerschöpfliche Energie des Chorleiters für die Musik und „seine Joyfuls“ zum Ausdruck. „Mamma mia“, „Nel blu dipinto di blu“ und “Mas que nada“ brachten immer wieder andere Stimmungen in den Saal. Der Gastchor, der MC Goldrain „Vierklang“, hatte in seinem Programm bekannte Ohrwürmer wie „Rote Lippen soll man küssen“ oder „Ein Bett im Kornfeld“ und konnte damit das Publikum zum Mitsingen verführen.
Im dritten Teil reihte sich ein musikalischer Höhepunkt an den nächsten, so etwa das bekannte Lied „My Way“ mit Simone Abeni (Trompete) und Pasquale Bonfitto (Klavier), wie auch „Erinnerungen an Zirkus Renz“ wiederum mit Klavier und dem begabten jungen Musiker Jeremias Donchi am Marimbaphon.
Den letzten Teil des Konzerts gestalteten wiederum die Joyful Singers. Mit „Imagine“, dem Klassiker von John Lennon, aber auch mit „Heal the world“ und „I will follow him“ schufen sie für die mehr als 500 Menschen im Saal ein wunderbares Musikerlebnis. Dabei wurden sie nun neben dem Klavier auch von den Solisten Simone Abeni (Trompete), Mirco Giocondo (E-Bass) und Jeremias Donchi (Schlagwerk) ergänzt.
Die letzte Zugabe schließlich führte beide Chöre, die Solisten aber auch das Publikum zusammen, passend mit dem bekannten Stück „We are the world“. Chorleiter, Dirigent und Pianist Pasquale Bonfitto und seine Joyful Singers hatten all ihre Energie und ihr Können in diesen Abend gesteckt und wurden dafür vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt. Mamma mia – unvergessliche Popchormusik.
Heimatbühne Langtaufers - Die Heimatbühne Langtaufers feiert den 20.000sten Zuschauer. Nicht nur das Theaterstück „Die Perle Anna“ war für die Heimatbühne Langtaufers im Kultursaal Pedross ein großer Erfolg. Sie begrüßte am Samstag, 11. Mai 2019 auch den 20.000 Zuseher, seit den ersten Aufführungen im Kultursaal im Jahre 1986. Zuvor fanden die Theateraufführungen unter anderem in einem Kaproner Gasthaus statt. Die glückliche 20.000ste Besucherin Manuela Wallnöfer Patscheider bekam einen Geschenkskorb überreicht, denn auch der 10.000ste Zuschauer wurde vor mehreren Jahren mit einem Präsent überrascht.
Naturns - Am Montag, den 6. Mai 2019, gab es für die 2. Klassen der Mittelschule Naturns eine Lesung mit den beiden bekannten Comic-Autoren Norbert Parschalk und Jochen Gasser. Sie stellten dabei ihren neuen Comic „Kaiserin Elisabeth“ vor und zauberten vielen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht.
Früh am Morgen versammelten sich die SchülerInnen der zweiten Klassen gemeinsam mit einigen Lehrpersonen und den beiden Bibliothekarinnen Ingrid Hohenegger und Gabi Hofer in der Öffentlichen Bibliothek, um 80 Minuten lang in die Welt „Sissi’s“ einzutauchen.
Im Mittelpunkt standen einerseits die Lebensgeschichte und Besonderheit der Persönlichkeit „Sissi“ selbst, andererseits aber auch der lange Weg der Comicentstehung - angefangen bei der Ideenfindung und dem Verifizieren erster Notizen bis hin zum fertigen Buch. Den beiden Referenten gelang es die Zuhörer mit Sprachwitz, tollen Bildern und interessanten Details zu begeistern und sie erhielten somit am Ende nicht ohne Grund einen kräftigen Applaus.
Dass die Lesung eine fruchtbringende Aktion war, zeigen nicht zuletzt die positiven Feedbacks der Schüler, wie z.B. jenes von Jana Gurschler aus der Klasse 2D: „Ich hatte große Erwartungen an die Autorenlesung, weil ich selbst das Buch zu Hause habe und es somit schon kannte. Die Erwartungen wurden aber vollends erfüllt. Mir hat die Buchvorstellung sehr gut gefallen. Sie war sehr interessant und man hat gerne aufgepasst und zugehört. Wir haben auch sehr viel Neues über die Kaiserin „Sissi“ gelernt und ich hoffe, dass bald ein neues Buch von den beiden Autoren erscheint und ich bald wieder eine Lesung mit Jochen Gasser und Norbert Parschalk erleben kann.“
Ein großes Dankeschön geht an die Öffentliche Bibliothek und die Gemeinde Naturns für die finanzielle Unterstützung der Lesung, für die Bereitstellung des Raumes und für die Mitorganisation.
Magdalena Köllemann
Schlanders/Goldrain - Um Tiere und Tierschutz drehten sich zwei Schulprojekte - einmal in der Grundschule Schlanders und einmal in der Grundschule Goldrain, die jeweils mit der Erstellung von Plakaten und anschaulichen Broschüren einherging.
In den Unterrichtseinheiten beschränkten sich die Kinder nicht nur auf Haustiere wie Hund, Katze oder Kanninchen, sondern sie beleuchteten auch das Leben vieler anderer Tiere, die in freier Wildbahn überall auf der Welt leben.
Betreut wurden die Grundschüler der 4. Klasse C in Schlanders von den Lehrerinnen Angelika Kinsele und Lisa Grutsch. Die Schüler aus den 3. bis 5. Klassen in Goldrain, die das Tierschutzprojekt als Wahlfach gewählt hatten, standen unter der Obhut von Stefanie Tavernini und Tanja Telser. Die Verantwortliche des Tierschutzvereins Vinschgau, Anita Pichler, begleitete die Projekte an beiden Schulen und war einige Male in den Klassen zu Gast. Sie versuchte den SchülerInnen nicht nur den richtigen Umgang mit den Tieren zu vermitteln, sondern ihnen die Gedanken mitzugeben, dass Tierschutz auch Umweltschutz und nicht zuletzt Menschen-Schutz ist. „Es geht um den ökologischen Einklang und um das Bewusstsein, dass alles zusammenhängt“, sagt Pichler. Vieles drehte sich um die artgerechte Haltung der Tiere. Bei Rollenspielen konnten sich die Schüler in die Lage der Hühner hineinversetzen, die auf engstem Raum leben müssen. Die Broschüren wurden an ausgewählten Stellen im Dorf hinterlegt, wo Menschen warten, so zum Beispiel beim Arzt, beim Friseur usw.. (mds)
Haltet euch den Termin frei!
Zeit für Naturno Classic #16!!!
Gute Stimmung, Essen & Trinken – was will man mehr. Die Gewinner erhalten coole Preise vom Fakieshop
ab 15.00 Uhr Warming Up + Einschreibung / iscrizione
um 17.00 Start Contest:
Quali Run Beginner / Quali Run Pro
Final Run Beginner / Final Run Pro
20.00 Uhr Prize giving
Am 11. Mai um 17.00 Uhr war es endlich so weit, der faire Cocktailworkshop fand im Chillout Latsch statt. Begonnen wurde der Workshop mit einem halbstündigen Film über die Produktionsbedingungen von Mangos im fairen Handel und deren Unterschiede zum konventionellen Handel. Gleich darauf begannen wir mit den Mixen und Shaken. Eineinhalb Stunden zauberten wir die unterschiedlichen Cocktails mit fairen Zutaten und frischem Obst. Ziel des Workshops war es Jugendliche mit fairen Produkten und den Gedanken des fairen Handels in Verbindung zu bringen. Der Spaß stand im Vordergrund und in lockerer, lustiger Atmosphäre wurde während des Mixens über den fairen Handel informiert. Ein Dankeschön gilt den freiwilligen Helferinnen Sonja, Karin und Ruth, die uns als Vertreterinnen des Weltladens beim Mixen der Cocktails zur Seite standen. Der Workshop hat uns gezeigt, dass man auch mit fairen Zutaten und ohne Alkohol super gute Cocktails mixen und genießen kann!
In der letzten Woche entschlossen sich die Jugendlichen dazu, aus den im Garten wachsenden Holunderblüten Sirup für das JuZe herzustellen. Sie pflückten die Holunderblüten und setzten dann mit den Blüten, Zitronen, Zucker und Wasser den Sirup an. Nach einiger Zeit wurde er dann in Flaschen abgefüllt und verkostet.
Die Jugendarbeiter des Jugendzentrums Freiraum Schlanders durften am Donnerstag, den 30. Mai, die 5. Klassen der Grundschule Schlanders besuchen und ihnen das Jugendzentrum vorstellen. An die Schüler wurden dabei auch Einladungen für einen speziellen Nachmittag verteilt, an welchem sie die Möglichkeit hatten gemeinsam mit den Eltern das Jugendzentrum zu besuchen und kennenzulernen.
Am 8. Juni fand dann der Besichtigungsnachmittag statt. Eltern und Schüler kamen gemeinsam in das Jugendzentrum wo das Haus, seine Räume, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und natürlich die Jugendarbeiter selbst vorgestellt wurden. Im Anschluss gab es für die Eltern die Möglichkeit Fragen zu stellen und die Schüler durften sich im JuZe austoben und alles ausprobieren. Zum Abschluss gab es für die Besucher noch ein kleines Gewinnspiel.
Wir möchten uns bei der Grundschule Schlanders recht herzlich für die Möglichkeit das Jugendzentrum vorstellen zu dürfen bedanken und hoffen der Nachmittag war für Eltern und Schüler interessant.
… unter diesem Motto kamen am Freitag, den 24. Mai, die Mädels des „Juze Teams“ und die drei „fResch – SprecherInnen“ zusammen, um gemeinsam einen erlebnisreichen Abend zu verbringen.
Die Vertreter der beiden Treffs hatten bis dahin noch nie etwas gemeinsam unternommen. So war der geplante Besuch beim Escape Room Südtirol, welcher ideal zur Teambildung angelegt ist, ein geeigneter Einstieg für diesen Abend.
Kurz erklärt ist ein „Escape Room“ (escape= flüchten, entkommen) ein besonderes Gruppenerlebnis, bei dem man als Team innerhalb von einer vorgegebenen Zeit Rätsel entschlüsseln muss, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Dies geschieht in ein- oder mehreren Räumen, aus denen es zu „entkommen“ gilt. Mit viel Liebe zum Detail haben die Escape Room – Macher in St.Valentin zwei spielbare „Räume“ geschaffen, die einen Besuch wert sind.
Nach spannenden 60 Minuten (oder doch etwas länger…) hatten die Jugendtreff – Kids die kniffligen Aufgaben gelöst. Die Anstrengungen machten hungrig und alle stärkten sich nach dem Rätselraum mit einer leckeren Pizza in der „Pizzeria Katrin“.
Nach einiger Zeit wurde die gesellige Runde aufgelöst und noch ein Abstecher auf den Spielplatz gemacht. Hier konnten alle den gelungenen Abend mit Erzählungen, Schaukeln, Hüpfen, Musik hören und Selfies ausklingen lassen.
Eröffnung: Freitag/Venerdì 05.07.2019 / 20.00 Uhr
Bildungsausschuss Schluderns
Konzert
mit Michaela Schölzhorn, Markus Gasser und Amin Aarab
am 03. Juli 2019 um 20.30 Uhr
Der Bildungsausschuss freut sich auf Ihr Kommen.
Eintritt: Freiwillige Spende
Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars
Samstag, 6. Juli 2019 um 14 Uhr in Schluderns
Die Musikerin Astrid Amico und der Landschaftsfotograf Martin Ruepp sind am 6. Juli zu Gast in Schluderns. Mit im Gepäck haben sie ihr Buch “Mystische Orte in Südtirol”. In jahrelanger und intensiver Arbeit haben sie mystische Orte in Südtirol aufgespürt und stellen im Buch Plätze, Wege und Landschaften vor, die eine aufbauende und erhebende Energie ausstrahlen.
Um 14 Uhr stellen Astrid Amico und Martin Ruepp, ein gebürtiger Schludernser, das Buch in der Bibliothek Schluderns vor, und im Anschluss laden sie zu einer Wanderung in Richtung Ganglegg ein. Entlang der Route erfahren die Teilnehmer mehr über die mystischen Plätze rund um Schluderns.
Anmeldung und Information in der Bibliothek Schluderns, Tel. 0473 614 124
Bildungsausschuss Schluderns
Schnals/Unser Frau - Der archeoParc beteiligt sich an den internationalen Archäologietagen .
Vom 14. bis 16. Juni fanden heuer erstmals europaweit Archäologietage statt. Der archeoParc Schnalstal beteiligte sich an den Festlichkeiten mit zwei Veranstaltungen am 14. und 16. Juni.
Schon seit vielen Jahren finden in verschiedenen Ländern Europas nationale Achäologietage statt. So etwa in Frankreich, wo das französische Nationalinstitut für präventive Archäologie INRAP bereits zum zehnten Mal die Journeés nationales de l’archéologie organisiert.
Auch der archeoParc, unter der Leitung von Johanna Niederkofler beteiligt sich dieses Jahr an den Veranstaltungen und richtete am Freitag und Samstag zwei der europaweit über tausend Veranstaltungen aus. Ein Spieleworkshop am Freitag und eine Betriebsführung am Samstag.
Der Spieleworkshop wurde von Magdalena Alber bei schönstem Sommerwetter abgehalten und faszinierte die Archäologen von morgen von Beginn an. Es galt im Sand versteckte und verkohlte Samen mit Sieb, Pinsel und Pinzette zu finden, unter der Lupe zu betrachten und mittels Vergleich zu datieren.
Die Führung am Samstag um 16:00 Uhr lud zu einem Blick hinter die Kulissen ein: Johanna Niederkofler führte durch die Werkstätten und Arbeitsräume im archeoParc, zu denen das Publikum normalerweise keinen Zutritt hat. Im Anschluss an die Führung lud der Museumsverein zu einem Glas Wein ein.
Die Veranstaltungen im archeoParc sind die einzigen, die in der Region Trentino-Südtirol stattfinden. Auch in den angrenzenden Regionen Veneto und Lombardei sowie im Kanton Graubünden sind Veranstaltungen geplant.
Wer Lust auf einen Ausflug in das schöne Schnalstal hat, dem sei der archeoParc nochmal ans Herz gelegt, die Ausstellung hält für Groß und Klein viel zum Entdecken bereit und der Außenbereich gibt einen sehr guten und interessanten Einblick in die Welt von früher. (ea)
Schlanders/Spanien - Die im Jahre 2004 gegründete Europaregion „Cataluña“ und „Catalogne-Nord“ an der spanisch-französischen Grenze war vom 3. bis 7. Juni Ziel einer Entdeckungsreise der 4. Klasse und besonders motivierter Schülerinnen verschiedener Spanisch- bzw. Französischklassen am Sprachengymnasium in Schlanders.
Unter der Leitung der Fachlehrpersonen Maria Marcinczak und Annaliese Federer hatten sich die Teilnehmer in einem vorbereitenden Kurs mit dem Titel „Die katalanische Kultur in Spanien und Frankreich“ mit den Spuren der katalanischen Kultur in den Städten Perpignan, Collioure und Barcelona auseinandergesetzt und dabei auch große Künstler wie Salvador Dalí und Gaudí besser kennen gelernt.
Die Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Reiseziele, ein gegenseitiger sprachlicher Austausch zwischen den Spanisch- und den Französischschülern sowie eine kurze Einführung in die katalanische Sprache rundeten die Vorbereitung auf die Reise ab.
Der spanische Künstler Salvador Dalí hatte in der Stadt Perpignan immer wieder gelebt und diese Stadt als „das Zentrum der Welt“ und als die größte Quelle seiner Inspiration bezeichnet. Daher führte die Reise schließlich auch vorbei an der bizarren Statue von Salvador Dalí auf der Place Catalogne in Perpignan weiter zum Künstlerdorf Collioure an der Côte Vermeille nahe der spanischen Grenze. Den krönenden Abschluss des Projektes bildete der zweitägige Aufenthalt in Barcelona, wobei vor allem die Führung durch die Sagrada Familia von Gaudí und die Lichtershow auf der Plaza España alle Teilnehmer stark beeindruckten.
Ein besonderer Dank geht an die Raiffeisenkasse Schlanders für die großzügige Unterstützung dieses Projektes.
Maria Marcinczak und Annaliese Federer
Vinschgau/Südtirol - Die Südtiroler Unternehmen haben in den letzten drei Jahren mehr als 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und sind weiterhin auf der Suche nach jungen Talenten. Die Ausbildung der Jugend ist ein immer bedeutenderer strategischer Wettbewerbsfaktor. Auf die richtigen Kompetenzen zu setzen wird immer wichtiger, nicht nur für jene, die eine Arbeit suchen, sondern auch für die Betriebe, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Wir wollen für unsere exportorientierte und innovative Industrie Begeisterung schaffen, die zahlreichen hochqualifizierten Arbeitsplätze, die unsere Betriebe bieten, bekannt machen und die Kernkompetenzen für die Arbeitswelt von morgen vermitteln. Aus diesem Grund setzen wir, nachdem wir unsere Beziehungen zur Universität und den Berufs- und Oberschulen gefestigt haben, auf den Ausbau des Dialogs auch mit den Mittelschulen“, so Unternehmerverbands-Vizepräsident Nikolaus Tribus, der für den Bereich Bildung zuständig ist.
Nach den „Open Days“ für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen, die im Herbst in den einzelnen Bezirken Südtirols stattgefunden haben, trafen sich in den vergangenen Wochen im Rahmen des Projektes „Begegnung Schule-Unternehmen“ Unternehmer mit Direktoren und Lehrkräften der Mittelschulen. Die Veranstaltungen, an denen rund 85 Lehrkräfte teilgenommen haben, fanden in den Mitgliedsbetrieben Karl Pedross AG in Latsch, Ambach Ali GmbH in Kaltern, Zirkonzahn GmbH in Gais und Progress AG in Brixen statt.
Goldrain - Gut Ding will Weile haben: Der Bildungsausschuss Goldrain-Morter lud am 1. Juni zur feierlichen Vorstellung der neuen Flurnamentafel vom Sonnenberg am Sportplatz von Goldrain ein. Bereits seit 2009 wird an diesem Projekt gearbeitet und im Laufe der Jahre wurden in Kleinarbeit fast 300 Flurnamen zusammengetragen, mit Unterstützung der Fraktion Goldrain, des Tourismusvereins Latsch, der Provinz Bozen, sowie zahlreicher Zeitzeugen: alteingesessene Goldrainer wurden befragt, denn Flurnamen wurden teilweise nur mündlich überliefert. Daher kann man interessanterweise auch die Entwicklung der Sprache an ihnen ersehen.
Flurnamen sind die namentlichen Bezeichnungen eines kleinräumigen Teils der Landschaft und teilen das Gelände ein bzw. tragen zur Orientierung und Identifizierung bei. Interessierte Dorfbewohner sowie die Gemeindereferenten Sonja Platzer, Robert Zagler und Mauro dalla Barba folgten der Einladung am 1. Juni. Veronika Traut vom Bildungsausschuss bezeichnete die Aufstellung der Flurnamentafel als einen großen Moment, auf den der Bildungsausschuss lange hingearbeitet hat.
Im Jahr 2009 nahm der Bildungsausschuss Goldrain, damals Thomas Lechthaler, Hansi Gamper, Heinz Staffler und Veronika Traut, dieses Projekt in Angriff und beschloss, alte historische Namen am Panoramaweg zu beschriften.
Im Februar 2014 wurde die Tafel schließlich im Rahmen der 25. Goldrainer Dorftage vorgestellt und wartete seitdem darauf, dass der richtige Standort gefunden wurde. 10 Jahre nach Beginn des Projektes wurde die Tafel nun also umrahmt von der Musikkapelle Goldrain-Morter feierlich enthüllt. Der derzeitige Standort ist nur ein Provisorium, denn im Rahmen der geplanten Umgestaltung des Rad und -Fußweges soll der definitive Standpunkt gefunden werden. (ea)
Planeil - Schüler, Eltern und Lehrer/Innen der Grundschule Planeil feierten kürzlich den Schulabschluss mit einem Grillfest im Schludernser Park.
Diakon Norbert Punter sprach einleitend besinnliche Worte, die Kinder sangen Lieder und trugen Fürbitten vor. Dann gab es die Zeugnisse für die sieben Kinder. Diese waren von den Lehrpersonen Florian Thaler, Beate Abarth, Matteo Mortas und Melanie Trafoier (i. V. für Anne Holzknecht) entsprechend der jeweiligen Klassen- Einstufung mit viel Einsatz betreut worden. Die Schule ist wichtig für das soziale Gefüge im Ort. Und die Vorstellung, dass sie eines Tages geschlossen werden könnte, besorgt die Bevölkerung. (mds)
pr-info LVH - Wohlbefinden und Komfort sind die Schlüsselwörter für den Baustoff Holz, denn in einem Holzhaus werden besonders positive Empfindungen wahrgenommen. Dieses spezielle Material vermittelt ein angenehmes Gefühl von Wärme und setzt als natürliches Material einen angenehmen und entspannten Geruch frei.
Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der keine gesundheits- oder gesundheitsschädlichen Stoffe freisetzt. Im Gegenteil, Holz kann die Luftverschmutzung in Innenräumen verringern und ist außerdem in der Lage Geräusche zu absorbieren, was einen hohen akustischen Komfort garantiert. Auch die gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit im Inneren von Holzhäusern bietet zu jeder Jahreszeit ein angenehmes und stabiles Klima. Zusammen ergibt dies positive Auswirkungen auf die Gesundheit und den Wohnkomfort. Die Qualität eines Holzhauses zählt aber nicht nur im Innenraum, denn besonders bei der Konstruktion und Verarbeitung der Holzteile ist diese wichtig. Die Haltbarkeit hängt nämlich eng damit zusammen, denn Holz hält jahrelang. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Leichtigkeit, mit der diese Häuser renoviert werden können. Holzkonstruktionen können ohne großen Aufwand angepasst und modifiziert werden, auch Erweiterungen und neue Strukturen können hinzugefügt werden, ohne das gesamte Gebäude umbauen zu müssen.
*Der Baustoff Holz lebt und übt einen positiven Einfluss auf das Raumklima und damit auf die Gesundheit der Bewohner aus. Ein Haus aus Holz ist ein Zuhause für viele Generationen.
Burgeis/Marienberg - Dank für 25 Jahre Pfarrer Pater Martin und Glückwünsche zum 80-sten Geburtstag
Seit jeher wird die Stiftspfarrei Burgeis von Marienberg seelsorgerisch betreut, und die Burgeiser wissen diesen Dienst in dankbarer Weise zu schätzen. Von 1957 bis zu seinem Tod war Pater Franz Patscheider und dann seit 1994 Pater Martin Angerer, zwei gebürtige Schliniger und Patres von Marienberg, Pfarrer in der Klosterpfarrei Burgeis. Als „Vergelt`s Gott“ und zum Zeichen des Dankes hat der Pfarrgemeinderat von Burgeis zu Ehren von Pfarrer Pater Martin am Sonntag, 19. Mai 2019 feierlich den Gottesdienst gestaltet. In kurzen sehr treffenden Worten dankte Präsidentin Ulrike Köllemann dem Pater Martin für seine Arbeit als Seelsorger in der Pfarrei Burgeis. Von der Taufe, Beichte, Erstkommunion, Firmung, Trauung, bis hin zum Tod hat Pater Martin 25 Jahre lang die Burgeiser begleitet, Kranke besucht, Trost gespendet, als überzeugter Priester in Predigten den Glauben verkündet und trotz Krankheit die Messopfer gefeiert. Pater Peter und Pater Urs Maria konzelebrieren beim Festgottesdienst. Pater Urs dankt dem Jubilar mit besinnlichen Worten und überbrachte die Glückwünsche der Mitbrüder des Konvents. Die Burgeiser Bevölkerung, die Fahnenabordnung der Schützen, die Musikkapelle und die Burgeiser Singgemeinschaft umrahmten die Feier festlich, wünschten dem Jubilar alles Gute, Gesundheit und hoffen, dass er die Burgeiser weiterhin als Seelsorger betreuen kann. Mit humorvollen Worten dankte Mesner Toni Punt im Namen der Dorfgemeinschaft und sagte humorvoll: „Es war mit dem Pfarrer nicht immer nur leicht, aber mit dem Mesner sicherlich auch nicht.“
Nach der Messfeier war die Festgemeinde ins Kulturhaus geladen, wo bei einem Umtrunk auf den Jubilar angestoßen wurde und bei Häppchen das Fest in geselliger Runde bei Gesprächen und Unterhaltungen den Abschluss fand.
Wir alle sagen Pater Martin ein großes „Vergelt`s Gott“ und wünschen ihm noch viele Jahre unter uns. Gott schenke ihm die Kraft, seine Krankheit mit Geduld zu tragen. Wir Burgeiser bauen weiterhin auf die seelsorgerische Betreuung vom Stift Marienberg, so wie es seit Jahrhunderten üblich und gemeinsam von unseren Vorfahren gläubig im Vertrauen beurkundet worden ist.
Peppi Moriggl
Mals/Vinschgau - Lange haben die Verantwortlichen der Organspender-Vereinigung AIDO Vinschgau nach einem Lokal gesucht, wo sie bürokratische Angelegenheiten abwickeln und sich treffen können. Nun wurden sie fündig. „Über das Vermögensamt des Landeshaben wir ein passendes Lokal im Obergeschoss des Bahnhofsgebäudes in Mals zugewiesen bekommen“, sagt der Vinschger AIDO-Vorsitzende Gustav Kofler aus Matsch. „Alles ist letztendlich unproblematisch über die Bühne gegangen, und wir sind nun mehr als glücklich darüber.“
Zur Einweihungsfeier mit Pfarrer Paul Schwienbacher waren zahlreichen Ehrengäste geladen. Gekommen waren Vertreter des Vermögensamtes, Vertreter der Carabinieristation Mals, des Martinsheimes, Vertreter der Politik, der Zivilinvaliden, des Weißen Kreuzes und der AIDO-Vereinigung Südtirol mit Präsident Kilian Pedini an der Spitze,.
In der Räumlichkeit, die von der Rückseite des Bahnhofsgebäudes aus zugänglich ist, befinden sich ein Büro und ein Sitzungssaal. Dort können nun die unterschiedlichsten Treffen zum Thema Organ- Gewebe- und Zellspende stattfinden.
Die Vereinigung AIDO ist stets bemüht, die Menschen für das Thema Organspende zu sensibilisieren, sie zu informieren, ihnen mögliche Ängste zu nehmen zum Beispiel im Zusammenhang mit Fragen zum Hirntod. Es geht auch darum bewusst zu machen, dass die Organspende Leben rettet und für Lebensqualität sorgt. Diesem Grundsatz folgt auch die katholische Kirche. Die Bereitschaft zur freiwilligen Organspende kann jede/jeder im Standesamt der Gemeinde bekunden, wenn sie/er einen neuen Ausweis anfordert. (mds)
AIDO-Büro - Mals
Öffnungszeiten: Jeden ersten Mittwoch im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr und jeden dritten Mittwoch im Monat von 15.00 bis 17.00 Uhr
Infos: 0039 339 3645603
Partschins - Partschins hat sich in den letzten Wochen zu einem kulturellen Zentrum am unteren Ende des Vinschgaus entwickelt. Zwei ganz verschiedene Konzertabende haben das Publikum vor einmaliger Kulisse begeistert.Organisiert hat die Konzerte Karin Thaler vom Tourismusverein Partschins-Rabland und Töll.
von Erwin Bernhart
Sepp Messner Windschnur, als Liedermacher Urgestein der Südtiroler Musikszene und mit seinen Wortspielen und Alliterationen mit dem legendären Fredl Fesl aus Bayern vergleichbar, hatte am 7. Juni 2019 einen gern besuchten Auftritt im malerischen Hof der Stachelbur von Sigmund Kripp. Organsiert und eingeladen hatte der Tourismusverein Partschins. Mit viel Humor gab Messner Windschnur viele seiner Hits zum Besten, von der „Waschmaschin von der Frau Luciana“, über „Mir gean nit nu“ bis zum „Peppo del Trentin“. Eine besser Kulisse zwischen altem Gemäuer und unter prächtigem Baum konnte nicht geboten werden, und das Konzert war ein intimes, das Publikum gemischt und begeistert und die TV-Direktorin Karin Thaler angetan. Im Weinkeller servierte Sigmund Kripp höchstpersönlich sein Spitzenweine und Andreas Österreicher reichte dazu Spezialitäten aus der Algunder Sennerei. Die Umgebung inspirierte auch Messner Winschnur, der ein langes, amüsantes Konzert spielte und mit Zugaben nicht geizte.
Ein zweites Konzert, ebenfalls vom Tourismusverein organisiert, fand im Garten von Felix und Christine Schönweger im Ansitz Gaudententurm am 14. Juni statt - eine Premiere, die nach Wiederholung ruft. Ihren Auftritt dort hatte die Rock-Band „Jeremy“ - mit der Bergkulisse des Ifinger im Hintergrund. Für herzhaftes Kulinarium sorgte die Crew vom „Spotti“ und für die Getränke die Crew rund um Christine Schönweger.
„Jeremy“, seit mehr als 20 Jahren on the Road und mit beherzt aufspielenden Musikern besetzt, spielten ein hervorragendes Konzert und begeisterten mit ihrem fein sortierten Repertoir Jung und Alt. Das Changieren unter anderem zwischen ZZTop und Billy Idol gelang der Band bravourös. Magisch machte die Konzertatmosphäre auch die hereinbrechende Nacht, die mit zunehmender Stimmung vom Zwielicht des Abends ins Schwarze der Nacht wechselte.
Dass Karin Thaler inmitten des Rock-Konzertes Gästeehrungen vorgenommen hat, war etwas apart, tat der Stimmung insgesamt allerdings keinen Abbruch.
Die Musikkapelle Partschins und die Zieltalböhmische legten am Samstag, den 15. Juni mit der „Betonfete“ nach.
So ist es mit den drei ganz unterschiedlichen Konzerttypen gelungen, unterschiedliches Publikum, welches auch durchaus Schnittmengen aufzuweisen hatte, anzusprechen und in den einzigartigen Umgebungen von Partschins zu inspirieren.
Bistecca alle Fiorentina mit gegrillten Bohnen
Für 4 Personen
Grillmethode: direkte und indirekte
mittlere Hitze (175 – 230 Grad C)
Grillzeit: etwa 25 Minuten (Fleisch),
15 Minuten (Bohnen)
1 Fiorentina-Steack, etwa 1,25 kg
weißes grobes Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 Zitronen, Olivenöl
2 Dosen (je 400 g) Cannellini- oder gelbe Bohnen
4 EL Tomatensauce
1 EL Olivenöl
1 TL fein gehackter frischer Thymian
½ TL grobes Meersalz
1 zerdrückte Knoblauchzehe
1 EL plus 1 TL fein gehackte
frische Petersilie
Zubereitung Steaks:
1 Den Grill für direkte und indirekte mittlere Hitze vorbereiten.
2 Das Steak 1 Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen und auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Dann 10 – 12 Min.über direkter mittlerer Hitze grillen und alle 3 Min. um 45 Grad drehen, um eine gleichmäßige Kruste zu erhalten. Über indirekte mittlere Hitze legen und etwa 15 Minuten weitergrillen, bis die Kerntemperatur von 50 Grad C (für blutig bzw. rare) erreicht ist. Das Steak immer wieder drehen. Vor dem Aufschneiden 10 Minuten ruhen lassen.
5 Zum Tranchieren die Filetseite am Knochen abtrennen. Jedes Stück quer in fingerdicke Scheiben schneiden und anrichten. Mit Olivenöl beträufeln und mit Zitronenspalten und gegrillten Bohnen servieren.
Zubereitung Bohnen:
1 Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten und die Bohnen in eine 22x22 cm große Backform geben.
2 Gemüsebrühe, Tomatensauce, Öl, Thymian und Salz in einer kleinen Schüssel verrühren und über die Bohnen gießen, dann über indirekter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten auf dem Grill garen, bis die meiste Flüssigkeit eingekocht ist.
3 Knoblauch und Petersilie vermischen und über die Bohnen streuen. Die gegrillten Bohnen mit dem Steak servieren.
Latsch - Die Bichlkirche wurde am Samstag, 1. Juni zum Schauplatz des Abends in Memoriam Peter Oberdörfer, organisiert von der Bibliothek Latsch. Die Lesung aus dem Buch „Temperaturen der Wahrheit“, erschienen im Alpha Beta Verlag, war die letzte Veranstaltung im Rahmen der Latscher Kulturtage.
Aus dem umfangreichen Nachlass Peter Oberdörfers entstand ein facettenreiches Lesebuch, mit unveröffentlichten Erzählungen, Romanen, Theaterstücken und Gedichten des Südtiroler Autors. Sonja Steger, eine der drei Herausgeber, bezeichnete das Buch als ein Idealisten-Projekt, ein Kleinod das nicht die Massen anspreche, sondern jene, die so etwas zu schätzen wüssten und betonte: „Umso kostbarer ist es, diese Texte festzuhalten“. Eine Einführung in Peter Oberdörfers literarisches Schaffen und sein Werk gab Professor Sigurd Paul Scheichl. „Oberdörfer ist vor allem ein sehr ernst zu nehmender Erzähler, mit einem eigenwilligen und sehr persönlichen Stil. Formal mutiger als seine Südtiroler Zeitgenossinnen und Zeitgenossen“, so der renommierte Literaturwissenschaftler. Er betonte, dass das Buch dazu beitrage, dass Oberdörfers Werk mehr gewürdigt werde. Die Lesung selbst, eingebettet in der besonderen Kulisse der Bichlkirche, wurde zu einem atmosphärischen Gesamtkunstwerk. Abwechselnd lasen Marialuisa Premer und Oswald Waldner eine Auswahl aus dem Buch vor. Umrahmt wurden diese musikalisch von Peters Bruder Dieter Oberdörfer und Andreas Unterholzner. Melodisch, abstrakt, stimmungsvoll; die Musik ließ das Publikum in eine andere Welt eintauchen und gab den Worten Raum und Klang. Mit gespannter Aufmerksamkeit lauschte das Publikum gebannt den Texten und der Musik. Ein sehr gelungenes Finale der heurigen Ausgabe der Latscher Kulturtage. (cg)
Schlanders/Laas - Ein vergoldetes Herz mit Kreuz mit 50 vergoldeten Schneckenhäusern: Karl Franz Raffeiner hat sich selbst zu einem Jubiläum ein bemerkenswertes Geschenk gestaltet. Mit viel Liebe zum Detail und in wochenlanger Kleinarbeit hat Raffeiner die Schneckenhäuser bemalt und auf einem herzförmigen Rahmen angebracht. Heuer wird es das 50. Mal sein, dass Raffeiner beim Herzjesufeuern auf dem Deutschroi teilnimmt. Kein Jahr hat er ausgelassen und Brennmaterial mühevoll auf den Berg hinaufgetragen. Der leidenschaftliche Sammler von allem Möglichen ist in Laas aufgewachsen, ist mittlerweile seit 50 Jahren beim Alpenverein und hat in Laas vor 45 Jahren unter anderem die AVS-Jugend Laas gegründet. Seit vielen Jahren ist Karl Franz Raffeiner in Schlanders wohnhaft. Sein Keller ist voller Schätze. Eine schier unglaubliche Sammlung von Hirschgeweihen, Mineralien, Federn Vögeln, Schneckenhäusern. Karl hat eine gute Hand und ein gutes, geschultes Auge: Dass er jede Menge Viererklees findet, ist keine Seltenheit. (eb)
Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair verweist in einer Aussendung auf die Studie der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung „Kann sich Südtirol eine Eigenstaatlichkeit leisten?“ und der daraus gewonnen Erkenntnis, dass unser Land seit 2008 eindeutig Nettozahler im italienischen Staat ist. Angesichts dessen fordert Ulli Mair mehr Kompetenzen für das Land und Investitionen in die Sanität, Digitalisierung und Infrastruktur.
Die Sommerausstellung 2019 im Haus 59 Stilfs
(www.haus59stilfs.eu) zeigt Arbeiten von Christian Stecher (www.christianstecher.com).
Sie beginnt am 07. September.
Greta Pinggera - die erfolgreiche Naturbahnrodlerin aus Laas zwischen Konditorei und Rodelbahn.
von Christine Weithaler
Geboren 1995, wuchs Greta in Laas mit zwei älteren Brüdern auf. Schnell lernte sie sich durchzusetzen und zu sagen, was sie will. Geprägt und gestärkt hat sie, dass sie bereits mit sieben Jahren im elterlichen Betrieb mithalf und oft Dinge tun musste, die sie nicht gerne tat. Damals war das „Café Greta“ mit der hauseigenen Konditorei gerade im Aufbau und jede helfende Hand nötig, sei es im Café oder in der Backstube. Greta hätte die Freizeit lieber beim Spielen mit Freunden verbracht. Im Nachhinein ist Greta ihren Eltern für die konsequente Erziehung und lehrreiche Kindheit dankbar. Sie hat erkannt, dass das frühe Mitanpacken eine große Lehre für ihr späteres Leben war. „Das frühe Mitarbeiten geht in der heutigen Arbeitswelt etwas verloren, wäre aber eine wichtige Lebensschule für die Jugend“, meint Greta.
Ihr ältester Bruder nahm sie einmal zur Naturbahn in Laas mit. Sie lernte Freundinnen kennen und fand Freude am Rodeln. Irgendwann hieß es: entweder ganz oder gar nicht. Sie begann mit demRennsport. Eine erfolgreiche Karriere begann, wie man an den zahlreich ausgestellten Medaillen und Pokale im unteren Eingangsbereich des Cafès sieht, wo auch die Konditorei untergebracht ist.
Eigentlich wollte Greta nie Konditorin werden. Nach der Matura im OSZ Mals ging sie für eine Saison in ein Hotel nach St. Moritz. Dort sah sie viel, lernte die Vielfältigkeit der Patisserie kennen. Greta half an ihren freien Tagen in der Konditorei zu Hause immer mit und entdeckte interessanterweise in dieser arbeitsintensiven Zeit ihre Passion als Konditorin. Es ist ein sehr kreativer, dekorativer und anspruchsvoller Beruf. Greta kennt den Zehnstundentag, das Durchbeißen am Wochenende und scheut es nicht, beim Holzumstocken für den Stubenofen mitanzupacken.
In der Oberschulzeit lernte sie auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständig Prüfungen und Trainingsprogramme zu vereinbaren. All diese Erfahrungen machten Greta zu dem, wer und wie sie heute ist.
Ende April 2019 schloss Greta ihre Lehre als Konditorin in Brixen ab. In vielen Stunden bereitete sie sich auf die Gesellenprüfung vor. Sie meint: „Ich hätte es auch einfacher haben können“, aber sie steckt sich gern hohe Ziele. Diese will sie erreichen, egal wie, auch wenn sie dafür oft mit dem Kopf durch die Wand geht. Beim Lernen half ihr das Musikhören mit Kopfhörern. So schaltete Greta die Außenwelt aus, konzentrierte sich voll und ganz auf die Vorbereitungen für die Prüfung. Diese Methode half ihr auch in der Anfangszeit als Rennrodlerin. Heute sucht sie eher das Gespräch, um die Ereignisse rund um den Weltcup abzuschalten. Greta ist gerne bei ihrer Familie und den Leuten, trifft sich in der wenigen Freizeit mit ihren Freunden, quatscht gern stundenlang bei einem Kaffee oder Hugo über den letzten Tratsch, geht shoppen und sofern Zeit ist, kocht sie. Beim Sport oder Gassigehen mit Haushund Benno liebt sie es, draußen in der Natur zu sein, kommt dort zur Ruhe, findet so ihren Rückzug. Greta ist die Natur und der respektvolle Umgang mit dieser ein Anliegen. Erst in letzter Zeit und durch verschiedene Erlebnisse wurde ihr die Umweltverschmutzung, die wir Menschen der Welt zumuten, bewusst. So gut es ihr gelingt, versucht Greta Müll zu vermeiden.
Gut gelingt ihr, ihr Können als Konditorin und Rennläuferin an andere weiterzugeben. Wenn ihr oft auch die Geduld fehlt, wie sie meint, freut es sie, ihr Wissen anderen zu zeigen. So wird sie diesen Sommer für eineinhalb Monate für den internationalen Rodelverband als Jugendtrainerin in Neuseeland arbeiten. Zuvor bereist sie gemeinsam mit einer Freundin Australien. Zuerst gemeinsam und dann allein möchte sie mit dem Rucksack Land und Leute kennen lernen. Nach ihrer Rückkehr im Herbst, möchte Greta gerne weiter die Welt bereisen, im Ausland ihr Wissen und Können als Konditorin erweitern und Neues sehen. Sie liebt es, Neues zu probieren und dekorativ als Konditorin zu arbeiten, Patisserie ist ein so weitläufiges Thema, herausfordernd und interessant zugleich.
Als Naturbahnrodlerin plant Greta noch drei Saisonen Rennen zu fahren. Der Wunsch, früher oder später eine Familie zu gründen, sitzt im Hinterkopf. Ansonsten hat die bodenständige, dynamische, junge Laaserin, auch ein wenig Prinzessin, keine großen Träume. So hoffen wir, dass Greta wohlbehalten und voller neuer Eindrücke und Erfahrungen gestärkt nach Hause zurückkommt.
Mals - Frau Hermine Wiesenhorn ist kürzlich 102 Jahre alt geworden. Ihren Geburtstag feierte sie im kleinen Kreis im Malser Martinsheim. Die Seniorin ist geistig frisch und kann sich ohne Schierigkeiten mit Jüngeren messen. „I hon olm a pissl gorbatet unt bin zfriedn gwesn“, so erklärt sich die Jubilarin ihr hohes Alter. Sie erzählt gerne, spielt „Schiaberjassen“ und ist sogar Schriftführerin. Seit 10 Jahren lebt Frau Hermine im Martinsheim und bewohnt ein Zimmer im vierten Stock. Noch bis vor kurzem ging sie tagtäglich mehrmals zufuß über die vielen Treppen in den Speisesaal im Erdgeschoss. „I fohr nia mitn Lift, weil i in Bewegung bleibm will“, sagte sie noch im Alter von 95 Jahren zur Vinschgerwind-Redakteurin, die mit ihr den Aufzug benutzen wollte, nachdem sie ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben hatte. Hermine lebte mit ihrem Mann in Tartsch. Da sie keine eigenen Kinder hatte, kümmerte sie sich fürsorglich um ihre vielen Nichten und Neffen. Diese besuchten sie auch an ihrem Ehrentag und zeigten so ihre Wertschätzung und Dankbarkeit. (mds)
Aus dem Gerichtssaal - Vor kurzem organisierte die Notariatskammer in Bozen eine Tagung zum Thema Kauf von Immobilien. Bei dieser Gelegenheit beschäftigten sich die Notare unter anderem auch mit der Frage der Gültigkeit, Verwendbarkeit und die Eintragbarkeit im Grundbuch von Verträgen über Liegenschaften, welche von österreichischen Notaren beglaubigt wurden. Unsere Notare machten sich dabei ernsthaft Sorgen, weil ja ihren österreichischen Kollegen die italienische Rechtsordnung nicht vertraut ist und sie daher einer Urkunde ihren „Segen“ geben, die möglicherweise mit Mängeln behaftet sein könnte, welche deren Verwendbarkeit im Heimatland ausschließen.
Von dieser Sorge getragen glauben unsere Notare, dass sie vom Gesetzgeber zu „Hütern der Legalität“ berufen wären und auch bei Privaturkunden ihr Beistand unverzichtbar wäre. Ihre Sorge ist alt aber unbegründet. Sie reicht zurück auf das Jahr 1977, als ein internationales Abkommen zwischen Italien und Österreich in Kraft trat, mit welchem den von österreichischen Notaren beglaubigten Verträgen volle Gültigkeit in Italien zuerkannt wurde.
Seither gab es über ihre rührige Lobby unentwegt Versuche, diese Regelung zu torpedieren. Den Anfang machte ein Rundschreiben des Justizministeriums aus dem Jahre 1987, mit dem man die Parteien vor der Eintragung im Grundbuch zur Hinterlegung der Verträge im Notariatsarchiv zwingen wollte, was einen reinen Formalismus bedeutet hätte und unweigerlich mit „Abzocke“ verbunden gewesen wäre. Nachdem diesem „Ukas“ aus dem Ministerium von einigen mutigen Grundbuchsrichtern die Gefolgschaft verweigert wurde, versuchten es unsere Notare über das Landesgericht in Bozen, wo sie anfänglich auch Gehör fanden.
Im Jahre 2004 sorgte jedoch das Oberlandesgericht mit rechtskräftiger Entscheidung endgültig für Rechtssicherheit: die Beglaubigungen von Privatverträgen durch österreichische Notare haben auch ohne deren inhaltliche Kontrolle volle Gültigkeit, denn die Prüfung der Rechtsmäßigkeit nimmt im Rahmen des Eintragungsverfahrens der hiesige Grundbuchsrichter vor, welcher den Vertrag „auf Herz und Nieren“ zu untersuchen und bei Feststellung von irgendwelchen Mängeln diesem die Eintragung im Grundbuch zu verweigern hat. An dieser vom Oberlandesgericht vorgegebenen Ausrichtung hat sich seither nichts geändert.
Trotzdem lassen sich unsere Notare keine Gelegenheit entgehen, die Beglaubigungen durch ihre österreichischen Kollegen „madig“ zu machen. Und sie tun das nicht ganz uneigennützig, denn die Beglaubigungen kosten dort halt nur einen Bruchteil von dem was die Parteien hier „berappen“ müssen.
Sie sollten also lieber nicht die Sorge um mögliche Mängel der Verträge vorschieben wenn sie eigentlich ihre Brieftasche meinen!
Rechtsanwalt Peter Tappeiner
peter.tappeiner@dnet.it
pr-info Schlanders Marketing
Movie Nights
Interessante Dokumentationen zu den Themenbereichen Sport, Architektur, Heimat und Natur sind das Aushängeschild der Movie Nights Schlanders. Die Movie Nights finden an drei Donnerstagen im Juli, sofern es die Wetterverhältnisse zulassen, bei freiem Eintritt auf dem Kulturhausplatz statt.
Dieses Jahr starten die Movie Nights Schlanders am Donnerstag, 4. Juli 2019 mit vier Kurzfilmen zum Thema Sport. Ab 20:00 Uhr trifft man sich bei einem kleinen Aperitif in der Platzlbar und mit Einbruch der Dämmerung erhellt eine Leinwand den Kulturhausplatz.
1. Termin Movie Nights 2019 4. Juli Kulturhausplatz Schlanders:
- Veronika Widman – Downhill-Athletin aus Südtirol – Portrait (Kurzfilm, 26 min)
- Fakieshop Skatetour 2018 Tenerife (Kurzfilm, 11 min)
- Der Weg ist das Ziel – Daniel Jung (Kurzfilm, 26min)
2. Termin Movie Nights 2019 11. Juli Kulturhausplatz Schlanders
- Das versunkene Dorf (Dokumentation, 82 min)
3. Termin Movie Nights 2019 18. Juli Kulturhausplatz Schlanders
- verschiedene Kurzfilme des Amateurfilmer Vereins Vinschgau
Autokino
Bereits die letzten beiden Autokinoabende auf dem Exerzierfeld der Drusus-Kaserne Schlanders fanden große Resonanz weit über Schlanders hinaus. FilmliebhaberInnen aus allen Teilen Südtirols
erfreuten sich an dieser besonderen Veranstaltung.
23 qm LED Wall – 100 Autos – 4 Filme
Wir hoffen auf Luftmatratzen-, Klappstuhl- und Strahle-Wetter!
Um den Sommer zu feiern, erhellen diesmal nicht nur drei, sondern vier Filme das Exerzierfeld!
Los geht das Spektakel, wie gewohnt, mit einem Kinderanimationsfilm. Isle of dog, freigegeben ab 6 Jahren, begeistert ab 15:00 Uhr die Jüngsten.
Terence Hill und Bud Spencer glänzen ab 17:00 Uhr in Vier Fäuste für ein Halleluja auf der LED Wall.
Ab 19:30 Uhr kommen Musical-LiebhaberInnen auf ihre Kosten. Der Rhythmus und das Lebensgefühl aus dem Klassiker Grease beleben einen hoffentlich angenehmen Sommerabend.
Letzter Film und Abschluss eines spannenden Abends:
Ab 21:45 Uhr jagt Ryan Gosling in Drive über die Kinoleinwand.
Weitere Informationen zu diesen Veranstaltungen finden Sie auf facebook oder instagram unter @SchlandersMarketing
Mals - Mals ist der Ort der großen Debatten mit internationalen Persönlichkeiten. Am 12. Juni gab es im Kulturhaus eine offene Diskussionsrunde über gesellschaftliche Veränderungen mit Renate Künast, der früheren Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.
von Heinrich Zoderer
Renate Künast, Bundestagsabgeordnete der Grünen und von 2001 bis 2005 Bundesministerin und von 2005 bis 2013 Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen im deutschen Bundestag, wollte Mals und den Malser Weg in eine pestizidfreie Gemeinde kennenlernen. Die Bürgerinitiative Hollawint hat die Anfrage von Künast angenommen und zusammen mit den Südtiroler Grünen eine offene Diskussionsrunde über die Veränderungen in der Landwirtschaft organisiert. Unter der Moderation der grünen L.Abg. Brigitte Foppa gab es zuerst ein Gespräch mit Künast, dann eine Gesprächsrunde mit dem Landesrat Arnold Schuler und weiteren Persönlichkeiten. Im dritten Teil wurde nach der Fishpool-Methode die Diskussionsrunde für die Zuhörer erweitert. Künast berichtete von ihrer Zeit als Landwirtschaftsministerin und dem Widerstand, den sie unter den Bauern auslöste, aber auch von den Modellregionen, welche sie initiierte. Martina Hellrigl erzählte von den Erfahrungen der Hollawintfrauen und dem Wunsch, dass der Malser Weg in Zukunft verstärkt ein gemeinsamer Weg wird. Die neue Vorsitzende der Landesbäuerinnen Antonia Egger meinte, dass Veränderungen von der ganzen Familie getragen werden müssen und nur gelingen können, wenn Überzeugungen dahinter stehen. Daniele Piscopiello, Biobauer und Berater von Bioland meinte, dass die Vielfalt seinen Ertrag garantiert. Der grüne Abgeordnete Hans Peter Staffler betonte, dass alle Gesellschaftsschichten über die Zukunft der Landschaft, der Landwirtschaft und der Gesundheit mitreden wollen und es deshalb eine neue Diskussionskultur braucht. Friedrich Steiner vom Biohotel Panorama berichtete über seine 17-jährige Erfahrung und die gute Zusammenarbeit mit den Bauern. Südtirol könnte zu einem Genussland werden, wenn die Landwirtschaft und die Tourismustreibenden mehr zusammenarbeiten würden. Die Verbraucherschützerin Evi Keifel machte einen Appell zum Handeln und zur Umsetzung des Verursacherprinzips. LR Arnold Schuler bekräftigte, dass er sich um den Schutz der Artenvielfalt bemühen und auch die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus verbessern will. „Die Landwirtschaft geht in Richtung Ökologisierung, die Frage ist nur, wie das erreicht wird“, meinte Schuler. Notwendig sind ein breiter Dialog und weniger Emotionen, sowohl beim Thema Pflanzenschutz als auch beim Thema Wolf.
Schlanders/Schützenfeier - Bei herrlichem Sommerwetter feierte die Schützenkompanie „Priester Josef Daney Schlanders“ am Sonntag, 16. Juni gleich drei wichtige Ereignisse. Vor 60 Jahren, im Jahre 1959 wurde von 35 Männern in Schlanders die Schützenkompanie wieder gegründet, nachdem während der Zeit des Faschismus die Schützenvereine und andere deutsche Vereine verboten wurden. Gefeiert wurde auch 40 Jahre Partnerschaft mit der Schützenkompanie St. Anton am Arlberg. Außerdem wurde eine neue Schützenfahre geweiht und das Gelöbnis von 1799 für Glaube und Heimat erneuert. Schützenhauptmann Joachim Frank konnte am Plawennplatz nicht nur die Fahnenpatin Elisabeth Warger Verdross und viele Ehrengäste, sondern auch verschiedene Schützenkompanien begrüßen, unter anderen auch die Schützenkompanie St. Anton am Arlberg und den Spielmannszug Mengen aus Baden-Württemberg. Nach dem Wortgottesdienst mit Dekan Josef Mair gab es Grußworte, sowie die Festrede des ehemaligen Landeskommandanten Pius Leitner, die Fahnenweihe, eine Kranzniederlegung und einen Festumzug zum Festplatz Matscher Au. Dekan Josef Mair erinnerte in seiner Predigt an die schwierige Zeit während des Faschismus und in den 60er Jahren, wo es Unruhen und Anschläge im ganzen Land gab. Er rief die Schützen dazu auf, die Treue zum Glauben und den Schutz der Traditionen und der Heimat im Alltag zu leben und nicht nur in Glanzbroschüren ein Bekenntnis dazu abzugeben. Auch Pius Leitner und BM Dieter Pinggera betonten, dass es in Zeiten der Unsicherheit und der schnellen Veränderungen Orientierung braucht. Die Schützen sind Mahner und Hüter einer Tradition, meinte Leitner. Er betonte die christlichen Wurzeln Europas und rief zu Zivilcourage und Engagement auf, damit unser Land auch morgen Heimat für alle sein kann. BM Pinggera meinte, dass Werte wie Glaube und Heimat und der Einsatz für die Schwachen, für die Natur und für den Frieden eine Grundlage für die Schützen, aber auch für andere Vereine darstellen. (hzg)
Kolping im Vinschgau - Ende Mai trafen sich Vertreter aus 18 Ländern Europas in Rom zur Kolping Kontinentalversammlung. Aufgabe des jährlich tagenden Organs ist es, Inhalte Kolping Europa betreffend zu erörtern und gemeinsame Ziele und Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Neben den Rechenschaftsberichten erfolgte Beratung und Beschlussfassung über eine Neufassung der Satzung für den Kolping Kontinentalverband Europa. „Die Welt ein wenig besser machen! “Mit diesen Worten würdigte die Kontinentalvorsitzende Margrit Unternährer aus der Schweiz abschließend dieses verbandliche Engagement. Im Studienteil erinnerte der Referent Prof. Riccardo Pozzi- Repräsentant des Vorsitzenden bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSCE an die Unterzeichnung der Römischen Verträge 1957 in Rom. Hiermit erfolgte die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Darauf folgten dann die nächsten bedeutenderen Schritte der europäischen Integration. Bei der Gelegenheit lobte der Redner den politischen Einsatz Kolpings auf europäischer Ebene- Kolping hat den Konsultativstatus beim Europarat inne. Jährlich finden Treffen mit Europaabgeordneten in Brüssel statt, daran nimmt auch unser Vertreter Herbert Dorfmann teil.
Eine Führung durch Rom- auf den Spuren Kolpings- und die Teilnahme am Angelus Gebet des Papstes mit der Begrüßung der Kolpinger, beendete die Tagung.
Otto von Dellemann
„Die Fahrradversteigerung wurde sicher auch so toll unterstützt, weil der gesamte Erlös an bedürftige Familien in unserer Gemeinde gespendet wird. Dieses Anliegen setzen wir nun um und überreichen der Pfarrcaritas von Naturns den Spendenscheck in Höhe von 1.475 Euro,“ freut sich die für PRO- BYKE zuständige Gemeindereferentin Astrid Pichler. Foto: v.l.: Heini Schweitzer vom Fahrrad-Team, Bürgermeister Andreas Heidegger, Margit Kaserer und Andreas Compagnoni von der Pfarrcaritas Naturns, Gemeindereferentin Astrid Pichler und die Ortspolizisten Gerhard Müller und Günther Stricker
Am Sulden Bach. Der Sommer ist endlich gekommen, ein Zeichen dafür ist das donnernde Schmelzwasser der Gletscher.
Und überhaupt das Rauschen des Wassers ist mein ständiger Begleiter, bei meinen Bergwanderungen: Eine Musik.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Plakataktion für mehr Verkehrssicherheit an der Stilfser-Joch-Straße in Prad
Über das Pfingstwochenende machten zahlreiche Anrainer der verkehrsgeplagten Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch auf die zunehmende Verkehrsbelastung mit einer Plakataktion aufmerksam. Mit über 20 Plakaten wurde auf die Notwendigkeit einer Reduzierung des Tempo- Limits auf 40 km/h, mehr Kontrollen und Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemissionen hingewiesen. Die Bürger entlang der Stilfser-Joch-Straße leiden immer mehr an der sinkenden Lebensqualität durch den zunehmenden Verkehr und die regelmäßig überschrittenen Tempolimits. Die bisher spärlichen Maßnahmen und mangelnden Kontrollen haben kaum zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit geführt. Im Dorf muss viel mehr für die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer investiert werden.
Die Anrainer befürchten nun im Zuge der so genannten „Aufwertung der Stilfser-Joch-Straße“ eine noch größere Verkehrsbelastung. Sie fordern daher die
zuständigen Politiker auf, die Sorgen der Anrainer ernst zu nehmen. Es muss dringend ein ökologisch nachhaltiges Mobilitätskonzept unter Einbindung der Anrainer erstellt werden. Die Anrainer werden sich weiterhin intensiv mit den Entwicklungen der Stilfser-Joch-Straße auseinandersetzen und auf ihre problematische Lage hinweisen. Über die Sommermonate sind weitere Sensibilisierungs-Kampagnen entlang der Straße
geplant.
Für die Anrainer der Stilfser-Joch-Straße: Gerda Berger und Rudi Maurer
Sperre der Reschenstraße so bald als möglich aufheben
Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (SWR-EA): Sobald die wichtigsten Arbeiten durchgeführt sind, sollte der Straßenabschnitt entweder einspurig oder zumindest temporär für den Verkehr wieder geöffnet werden.
Die B 180 Reschenstraße ist derzeit zwischen Pfunds bis Nauders wegen Sicherungsarbeiten durchgehend für den Verkehr gesperrt. Eine Umleitung über die B 185 Martinsbruckerstraße (AT), die H 27 Engadinerstraße (CH) und die B 184 Engadinerstraße (AT) ist möglich, jedoch für die Durchfahrt für Anhänger über 6,5m und Busse über 13 m Länge verboten.
Jene Personen, die im Transportsektor tätig sind und einen Lkw oder einen Bus mit Anhänger fahren, müssen derzeit einen großen Umweg über den Brenner auf sich nehmen. Die Folgen: Erhebliche finanzielle Einbußen für die betroffenen Unternehmen. Zudem müssen Kunden gegebenenfalls Verzögerungen bei der Warenzustellung in Kauf nehmen.
„Die Abräumarbeiten oberhalb des Streckenabschnitts sind zweifelsohne notwendig. Sobald die wichtigsten Arbeiten durchgeführt sind, sollte der Straßenabschnitt unbedingt, entweder einspurig oder zumindest temporär, für den Verkehr wieder geöffnet werden“, fordert Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA.
Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA
Verkehr-Sperre der Reschenbundesstrasse
Stellungnahme zum Artikel „Eine Katastrophe“.
Wie bei jeder Angelegenheit gibt es zwei Seiten der Medaille. Sicherlich ist es im Moment für die Frächter eine schwierige Situation, in jeglicher Hinsicht.
Für uns als Privatpersonen/Hoteliers/direkte Anrainer der Reschenbundesstraße ist es ein kurzes Aufatmen und eine eindeutige Verbesserung der Lebensqualität. Leider wird das nur von kurzer Dauer sein. Die Bürgermeister im Tale sind sich seit „Jahrzehnten“ der Tragweite der Verkehrsbelastung nicht bewusst und oder anderen Lobbys verpflichtet. Unverständnis löst bei uns die Fürsprache unseres ehemalige Bürgermeisters aus, dem unsere Situation sehr gut bekannt ist, und weil im Oberen Vinschgau der Tourismus als Wirtschaftfaktor an erster Stelle steht.
Die Bezirksgemeinschaft beauftragte vor x Jahren Prof. Knoflacher, ein Verkehrkonzept zur erstellen, das in kleinsten Teilen umgesetzt wurde, mit dem Ziel, den Verkehr zu verlangsamen, zu verlagern. Das Resulat kann sich jeder auf einer Fahrt von Reschen nach Meran anschauen.
Ein „kontrolliertes“ Nachtfahrverbot, wäre sicherlich eine kleine Verbesserung. Dank der Kontrollen auf österreichischer Seite hält sich der LKW Transit im Moment noch in Grenzen, da auf Südtiroler Seite keine Verkehrskontrollen stattfinden, weder für Mautflüchtlinge noch im Bereich der Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Bei dieser Gelegenheit, möchten wir uns an die Vertreter unserer Gemeinde Graun im Vinschgau wenden, endlich ein Verkehrkonzept anzugehen. Oder sollen wir uns, wie im Verkehrkonzept von Prof. Knoflacher beschrieben, einfach überrollen lassen?
Wir möchten nur an die Investitionen der letzten Jahre in Lifte und Hotels erinnern, wobei letztere zu 90 Prozent direkt an der Hauptstraße liegen.
Eine Zunahme der Verkehrsbelastung in unseren Dörfern wäre für den von uns dringend anzustrebenden Qualitätstourismus mit Sicherheit eine „Katastrophe.“
Hermann Strobl, Reschen
(Lösungsgeld III)
4. und letzte Strophe Lösungslied
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass es nur eine richtige Lösung für genanntes Problem gibt. Sie heißt Biodiversität, Vielfalt, Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen. Bitte diese einzige und umwelt-verträgliche Anbauweise landesweit verbreiten! Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die mechanisch-motorisierte Bewirtschaftungsform zumindest mittelfristig nicht mehr wegzudenken ist, dass je klein parzellierter die Anbauflächen sind, desto kostspieliger und umweltbelastender die Erzeugung von Rohnahrungsmittel vonstatten geht. Es sollte also anstehende Herausforderung angenommen werden; sie heißt: Landesweite Auflösung der Grundstücksgrenzen. Nur sie ermöglicht eine koordinierende und kooperierende Landwirtschaft als Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen. Nur eine solche Obst- und Acker- Anbauweise und mit Viehzucht (ist zusammen der richtige bäuerliche Mischbetrieb) stellt eine naturfreundliche Landbewirtung dar. Nur diese hat eine Zukunft. Zusätzliche Korridore, welche die Talsohle etwa 2 km queren, und ca. 70 m breit sind, schaffen!
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass es nicht hier gute und dort weniger gute Menschen gibt, dass die im Grunde alle gleich schlecht sind, und in der Tat alle somit kein zusammenhängendes und zielführendes Naturverständnis aufbringen, solange sie Rohnahrungsmittel denaturieren. Solange finden sie nicht die Kraft, positive Veränderungen herbeizuführen. Der detaillierte Plan für Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen ist bei mir erhältlich. Daraus ein Beispiel: Nicht Äpfel-Krüppelsträucher, die tausendmal beschnitten, verwundet werden, soweit das Auge reicht, anbauen, anbinden, sondern verschiedene Obstbäume mit hohem Stamm, Kronästen und Wipfeln, verstreut liebevoll gedeihen lassen! Sie nur in ihrer Kindheit leicht auslichten. Sie spenden sich selbst genügend Schatten, sodass ihre Früchte nicht von der Sonne verbrannt werden. Dankeschön!
Paul Gruber, Laatsch
Latsch-Martell-Vinschgau - Die touristische Nutzung des Nationalparkes Stilfserjoch läuft tröpfchenweise. Neben den vielfältigen Angeboten der Nationalparkhäuser kommen Rundwanderwege im Park in Mode. Der Ortler Höhenweg, die hochalpine Umrundung der Ortler-Gruppe, die streckenweise auf über 3.000 m Höhe verläuft und insgesamt rund 119,5 km lang ist, ist im vorigen Herbst eingeweiht worden.
Ein zweiter Rundwanderweg - der „Marmorrundweg“ - ist in Planung. Das Leader-Projekt, welches von der Bezirksgemeischaft Vinschgau getragen wird, soll eine Rundwanderung um den Laaser Marmorstock bieten. Die mit der Planung beauftragte Architektin Heike Pohl hat den aktuellen Stand bei der Vollversammlung des Tourismusvereines Latsch-Martell vorgetragen. In den Baukommissionen sei der Rundwanderweg begutachtet worden, die grundsätzliche Finanzierung sei aufgegleist. Bereits bestehende Wege sollen miteinander verbunden werden, nur wenige Teilstücke seien zu ergänzen, sagte Pohl. Man könne den Weg heute schon begehen.
Vorgesehen sind mehrere Etappen von 4 bis 6,5 Gehstunden pro Etappe. Viele Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten lassen es zu, einzelne Etappen gehen zu können. Will man den „Marmorrundweg“ im Ganzen begehen, sind 5 bis 7 Tage vorgesehen. Startet man etwa von Hintermartell ist die erste Etappe bis Stallwies, die zweite bis zum Halshof, die dritte bis zur Laaseralm, die vierte bis zur Velnairlam, die 5. bis Sulden und die 6. über Madritsch nach Hintertmartell. Um eine Klammer zu bilden, wird Einheitlichkeit benötigt. An den wichtigsten Einstiegen sollen deshalb Tafeln mit klarer Start- und Zielbeschreibung angebracht werden. Die Detailplanungen für diese Beschilderung, für eventuelle Fundamente und Befestigungen sind gemacht, sagt Heike Pohl. Die Kosten für die Beschilderung, samt Fundamenten und Transporten und dazugehörige Arbeiten, also für das bauliche Los, belaufen sich auf 320.000 Euro. Die Wegarbeiten wird die Forstbehörde ausführen.
Das Projekt wird zu 80 Prozent aus Leadergeld finanziert und die restlichen 20 Prozent werden anteilsmäßig die Gemeinden Martell, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und Stilfs bestreiten. Die Abwicklung hat, im Einvernehmen mit den beteiligten Gemeinden, die Gemeinde Martell übernommen. Im heurigen Jahr werden die ersten Arbeiten ausgeführt, sagte Pohl. (eb)
Vinschgerwind-Interview
Die Liste deren Dinge man tagtäglich für seine Gesundheit tun soll, ist lang. Die Verwirrung der Menschen oft groß.
Martin Stark, dipl. Sportwissenschaftler, Personaltrainer und Mitbegründer von Proactive-professional coaching über den Verlust an menschlicher Intuition, falsche Haltung, Fitnessmythen und einen Opel Corsa.
Vinschgerwind: Aufwärmfrage: Wie steht es um die Fitness und Sportlichkeit der Vinschger?
Martin Stark: Ich glaube, dass die Vinschger eigentlich prinzipiell sehr sportlich sind. Immer mehr betreiben immer mehr Sport. Das sieht man auch an den großen Sportveranstaltungen und der Arbeit der vielen Vereine. Wir haben die besten Voraussetzungen, um Sport draußen und auf den Bergen zu betreiben. Wo es noch vielfach hapert ist die Herangehensweise an den Sport. Man lässt sich oft von unrealistischen Versprechungen und abstrusen Fitnessmythen beeinflussen. Die richtige Information fehlt und zudem oft die Basis, um gewisse Sportarten auszuüben. Der gerade sportlich aktiv gewordene Vinschger trainiert gerne auf dem Niveau eines Leistungssportlers. Wenn hier die Grundlage wie z. B. die richtige Haltung fehlt, sind Schmerzen und Frustration vorprogrammiert.
Vinschgerwind: Ihr habt euch nach dem Studium mutig zusammengetan. Was ist eure Grundidee, eure Motivation? Was macht ihr anders als andere?
Martin Stark: Uns geht es darum bei Menschen eine solide Grundlage zu schaffen und jeden an sein persönliches Ziel zu führen. Individuell sollte auch der Weg dorthin sein. Mit unserem Trainingskonzept wollen wir jeden Menschen an dem Punkt abholen, an dem er sich gerade befindet. Egal ob Jung oder Alt, Anfänger oder Fortgeschrittener. Auf diesem Fundament aufbauend geht es dann darum effizienter, leistungsfähiger und fitter zu werden und auch zu bleiben.
Vinschgerwind: Bei euch steht Gesundheit vor Fitness und Sixpack. Aber sind nicht automatisch fitte Menschen gesunde Menschen?
Martin Stark: Viele fügen sich durch zu viel und falsch ausgeführten Sport mehr Schaden als Nutzen zu. Dabei fällt mir immer dieses Beispiel ein:
Wenn man in einen gebrauchten Opel Corsa einen 1.000 PS Motor einbaut, ohne das Fahrwerk, die Bremsen oder die Reifen anzupassen, wird dieses Auto nicht lange auf der Straße sein. Die Lager, Schrauben und alle Verschleißteile werden durch diese zu hohe, Belastung zu sehr beansprucht und sie werden langfristig nicht mitspielen. Wenn man hingegen erst von 90 auf 150 PS aufrüstet und dazu die Bremsen anpasst, sind zwar die Veränderungen nicht allzu groß, aber das Auto kommt unbeschadet an sein Ziel. In einem zweiten Schritt erhöht man die PS dann von 150 auf 300, verbessert aber gleichzeitig auch das Fahrwerk und die Lager, dann hat man eine gute Basis geschaffen, auf der Straße die meisten Autos überholen zu können, aber trotzdem sein Auto für 300.000 km zu fahren. Aus diesem Grund machen wir mit unseren Kunden einen „Collaudo“ – einen Check Up, bei dem die Ausgangsbasis eines jeden ermittelt wird. Aufbauend auf seinen individuellen Testergebnissen kann dann ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm entwickelt werden.
Vinschgerwind: Warum können sich so viele Erwachsen nicht mehr richtig bewegen, richtig gehen, stehen, heben? Wann hören wir auf, uns intuitiv zu bewegen?
Martin Stark: Eigentlich fängt das an, sobald Kinder viel sitzen müssen, wie eben in der Schule. Beobachtet man ein Kleinkind bei den ersten Bewegungen, beim etwas Aufheben, dann macht es das instinktiv richtig. Studien haben ergeben, dass sich nach dem ersten Schuljahr der Körper schon extrem an das viele Sitzen angepasst hat. Nur hat ein Kind da noch keine Schmerzen, kann das noch kompensieren. Hier wird allerdings der Grundstein für Haltungsschäden gelegt.
Vinschgerwind: Das Thema Gewichtsabnahme wird auch ein Wichtiges sein unter deinen Kunden, oder?
Martin Stark: Mit unseren Trainings abzunehmen ist nicht nur möglich, sondern selbstverständlich auch ein wichtiger Motivationsfaktor. Die Frage nach der Langfristigkeit dieses Vorhabens bleibt allerdings bestehen. Wenn beispielsweise eine Person durch viel Laufen oder Wandern abnimmt und sein Zielgewicht erreicht, allerdings durch eine falsche Bewegungsausführung Schmerzen in seinen Knien erleidet – kann man dann von der Erreichung seiner Ziele sprechen? Wer aus ästhetischen Gründen abnimmt und dadurch seine Gesundheit gefährdet, kann zwar stolz im Schwimmbad umherspazieren, aber nicht mit seinen Kindern auf dem Spielplatz herumtoben.
Vinschgerwind: Trainingsmethoden und Sportangebote schießen in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden. Ein undurchsichtiger Haufen an Informationen prasselt auf uns ein. Wer soll da noch durchblicken?
Martin Stark: Fitness und Gesundheit erleben im Moment einen großen Aufschwung. Selbstverständlich kann man dabei Geld verdienen.
Man sollte seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und sich die Frage stellen, ob das Angepriesene wirklich möglich ist. Die Tätigkeit eines Trainers erfordert ein fundiertes Fachwissen. Unsere Arbeit ist mit viel Verantwortung gegenüber den Menschen verbunden. Jeder von uns hat nur eine Gesundheit, mit der man behutsam umgehen muss.
Interview: Karin Heinisch
Latsch - Der Tourismusverein Latsch-Martelltal kann für 2018 rund 333.000 Nächtigungen verbuchen. Einem Minus bei den 4-5 Sternebetrieben von 17 % gegenüber 2017 steht ein Plus von 11 % bei den 3-Sterne-Betrieben gegenüber. Die Gäste bleiben im Schnitt 4,4 Tage, das macht im Schnitt 118 Vollbelegungstage.
von Erwin Bernhart
Viele Punkte waren abzuhaken, bei der Vollversammlung des Tourismusvereines Latsch-Martell am 12. Juni im Latscher Raiffeisensaal. Nach der reibungslosen Anpassung der Satzung hat TV-Geschäftsführer David Stocker den umfangreichen Tätigkeitsbericht 2018 und das vorgesehene Programm 2019 vorgetragen. Dass die Unwetter im vergangenen Herbst Schäden an Wanderwegen und am Lift verursacht haben und dass diese Schäden erst im Laufe dieser Wochen beseitigt werden können, auch den Familienrundwanderweg auf der Tarscher Alm und den „Barbarossa-Trail“ betreffend, darauf wies Stocker ebenso hin, wie auf die erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen: darunter das Oldtimertreffen, die internationale Polizeisternfahrt der IPMC, die Partnerschaft mit dem ERC Ingolstadt, die vielen Veranstaltungen in Martell wie den kulinarischen Seerundgang, den Marteller Advent, den IBU Cup, die Marmotta-Trophy usw.
Marion Stampfer brachte die Bilanzzahlen der TV Gastro GmbH, die mit einem knappen Plus von 5.000 Euro das Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen hat. Die TV Lift GmbH, die den Sessellift auf die Tarscher Alm betreut, verzeichnet ein Plus von 18.000 Euro. Der Präsident der beiden Gesellschaften Thomas Rinner betonte, dass „der Lift uns allen gehört.“ Er forderte die Touristiker auf, die Gäste für die Liftfahrt zu motivieren.
Der Tourismusverein ist aufgrund der beengten Bürosituation bestrebt, ein neues Büro zu kaufen. Verhandlungen hat man mit Alexander Rinner aufgenommen, dem Besitzer der Immobilien am Lacus, in der eine zeitlang die Athesia war. Kauf und Neueinrichtung würden insgesamt rund 580.000 Euro kosten. Man habe bereits um Beiträge vorgefühlt und plane mit 425.000 Euro Eigenmittel, 100.000 Förderung vom Land, und man hoffe auf einen Beitrag von der Gemeinde Latsch von 55.000 Euro. Diese Stoßrichtung hat die Vollversammlung mit vier Enthaltungen genehmigt. Die Neuwahl von Verwaltungs- und Aufsichtsrat folgten (sh. Seite 5).
Bei der Jahresabschlussrechnung 2018 warnte der Aufsichtsrat: „Die durchgeführten Veranstaltungen und Events weisen trotz liquidierter Förderbeiträge einen hohen Fehlbetrag von Euro 69.000 auf. Der Aufsichtsrat empfiehlt, bei der Vergabe von Werbebeiträgen seitens des Tourismusvereines für Veranstaltungen und Events, die Wirksamkeit und die Notwendigkeit sorgfältig zu hinterfragen.
Laas - Südtirols Heizwärter betreuen die großen Anlagen - die Fernheizwerke. Die Heizwärter sind so etwas wie die Herren des Feuers. Ein jährlicher Stammtisch dient dem Erfahrungsaustausch, der Fortbildung und der Geselligkeit. Den Stammtisch zu Gast haben abwechselnd die Fernheizwerke. Vor 15 Jahren hat es den ersten Heizwärterstammtisch überhaupt in Laas gegeben und zum 15-Jahr-Jubiläum waren die Heizwärter am Freitag, den 14. Juni 2019 wieder zu Gast in Laas. Koordiniert wird das Treffen und die Referenten vom Südtiroler Energieverband SEV. Dass die Stammtische ins Leben gerufen worden sind, ist auch dem rührigen Techniker des Fernheizwerkes Laas Hugo Trenkwalder zu verdanken. Trenkwalder gehört der Arbeitsgruppe im Südtiroler Energieverband an, die sich aktiv um die regelmäßige Weiterbildung der Techniker und Betriebsleiter bemüht.
Die Energielandschaft und damit auch die Fernheizwerke sind dauernd in Bewegung, die Anforderungen ändern sich, die Technik auch. Beim Stammtisch in Laas standen in den Vorträgen innovative Einkauf und Lagerungen von Holz auf dem Programm, ebenso innovative Technologien etwa bei der Holzvergasung und das Potenzial der bei der Vergasung entstehenden Holzkohle. Zum Thema Sicherheit in Fernheizwerken hat Trenkwalder selbst vorgetragen und auch die Kesselreinigung stand auf dem Programm. Ein Testlauf der mobilen Ausfallsicherung des SEV beendete den vollgepackten Weiterbildungsvormittag.
Näher Informationen konnten bei der Besichtigung des Fernheizwerkes in Laas eingeholt werden. Seit rund 6 Monaten steht im Fernheizwerk eine neue Holzvergaseranlage, die bisher zur Zufriedenheit läuft. Mit Leistungsspitzen von knapp einem Megawatt im elektrischen Bereich speist das Fernheizwerk Strom ins Netz und mit der im Verbrennungsmotor entstehenden Abwärme kann der Bedarf von Warmwasser im Sommer gedeckt werden. Zudem entsteht bei der Holzvergasung Holzkohle. „Am Ende gibt’s Kohle“, hieß es im Scherz in einem der Referate, was durchaus im doppelten Sinne zu verstehen war. Neben der Edelenergie Strom und Wärme entsteht mit der Holzkohle im Laaser Fernheizwerk möglicherweise ein weiterer Edelstoff, der sich gut vermarken lassen könnte. (eb)
An der Kreuzung im Dorfkern von St. Valentin auf der Haide werden eine Linksabbiegespur und Mittelinseln eingebaut, um für mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer zu sorgen. Infrastrukturlandesrat Daniel Alfreider hat sich kürzlich ein Bild von der Kreuzung gemacht und mit Bürgermeister Heinrich Noggler, Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani, Franz Rauch, Johannes Strimmer, und Bauleiter Georg Bauer besprochen.
von Albrecht Plangger - In Italiens Regierungsmannschaft knistert es. Gerade heute war Regierungschef Conte bei uns in der Kammer. Er will in den nächsten Tagen selbst die Verhandlungen mit Brüssel über die Reduzierung des Defizit´s führen, ohne sich zuviel von seinen beiden Stellvertretern dreinreden zu lassen. Die Zeit drängt - das italienische Angebot zur Verhinderung eines Vertragsverletzungsverfahren ist vorzulegen. Es ist die übliche Quadratur des Kreises: Lega und 5 Sterne-Bewegung wollen mehr Geld ausgeben, Brüssel besteht auf eine Reduzierung des auf 2400 Milliarden angestiegenen Defizit´s. Und zusätzliches Geld braucht es auch für Gesetzesdekret „DL crescita“ (Wachstum) welches wir in den den nächsten Tagen mit einem Vertrauensvotum genehmigen werden. Nach 40 Tagen in der Kommission ist ein kleines Bilanzgesetz daraus geworden, wie immer unübersichtlich und mit widersprüchlichen Bestimmungen, ein richtiges Omnibus-Gesetz. Wir haben viele gute Anträge eingebracht, heimgebracht haben wir nicht viel, vor allem nicht die Streichung des Art. 10 der Eilverordnung die vorsieht, daß der Bauherr bei der energetischen Sanierung – alternativ zum bisherigen System der Steuerabsetzung – vom ausführenden Unternehmen auch einen Skonto in Höhe des Steuerguthabens verlangen kann. Das Unternehmen sollte dem Bauherrn also einen Rabatt von 50% bis 80% gewähren. Diesen Betrag könne der Unternehmer dann in den darauffolgenden 5 Jahren wiederum von den Steuern absetzen. Mit dieser Maßnahme schadet man den kleinen Betrieben, die limitierte Liquiditätsspielräume haben und somit von den „Großen“ aus den Geschäft gedrängt werden könnten. Positiv zu vermerken ist allerdings, daß es uns gelungen ist, eine neue Finanzregelung für kulturelle Vereine wie z.B. unsere Musikkapellen bis Sommer 2020 aufzuschieben, um diese Vereine im anstehenden Haushaltsgesetz steuerlich zu entlasten, statt ihnen neue Opfer abzuverlangen (die Kapellmeister- oder Chorleiterentschädigung sollte nicht mehr wie bisher steuerfrei sein). Nun kommt in den nächsten Wochen noch die von Salvini im Europawahlkampf massiv angekündigte Verschärfung „seines“ Sicherheitsdekret´s.
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