Beratung - Die Zeit der Pubertät ist für die Heranwachsenden und die Eltern gleichermaßen herausfordernd. Die Aufgabe der Jugendlichen ist es, ihre Individualität und Identität zu entdecken im Hinblick auf ihre spätere Lebensgestaltung. Jungen und Mädchen streben einerseits nach der totalen Unabhängigkeit und suchen gleichzeitig die Geborgenheit verlässlicher Eltern. Diese Zerrissenheit löst umgekehrter Weise auch bei den Erwachsenen eine Krise aus, da wir das Leben unserer Kinder nicht mehr vollständig im Blick haben. „Die Sabine darf bis 2 Uhr ausgehen, warum darf ich das nicht?“ Wie gelingt es, sich hier nicht in einen Konflikt zu verstricken? Mitfühlende Abgrenzung heißt hier das Schlüsselwort: „Ich kann dich verstehen, werde dich dennoch um 12 Uhr abholen, weil du mir wichtig bist!“ Dieses Gespräch würde sicher noch weitergehen, und das ist gut so. Mit rigiden Ansagen, Verboten und Strafen erzeugen wir nur Widerstand und Abwehr. Die Zuversicht, dass wir eine für uns beide passende Lösung finden, ist entscheidend. Eine positive Beziehung baut sich über die Jahre der Kindheit auf. Die Jugendlichen wenden sich dann auch in der Pubertät mit ihren Ängsten und Problemen an uns. Es bedarf im Sinne der autoritativen Erziehung einer Mischung aus Wertschätzung und emotionaler Unterstützung durch die Eltern mit klaren Anforderungen und Grenzen. Kurzum: Im Gespräch bleiben, Gelassenheit, Humor und in kritischen Situationen erreichbar sein.
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