Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 04 Oktober 2016 12:00

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s4 7278Vinschgau - Jungärztinnen und Jungärzte sollen ins Land und in den Vinschgau zurückkehren. Das ist der Wunsch im Tal, im Krankenhaus Schlanders, beim Sanitätsbetrieb. Hat die Südtiroler Politik dafür die Hausaufgaben gemacht?

von Erwin Bernhart

Ärztemangel ist eines, etwas anderes sind organisatorische und fachliche Rahmenbedinungen. Beides kam kürzlich bei einer Umwerbung junger Ärzte und Medizinstudenten auf dem Dach des Schlanderser Krankenhauses zur Sprache.


Zur Motivation und um einen Einblick in ärztliche Erfahrungen und Sichtweisen zu erlangen, haben die Organisatoren, die Bezirksgemeinschaft, der KVW und das Krankenhaus Schlanders zwei Koryphäen geladen: den mittlerweile emeritierten Professor und Starchirurgen am Klinikum Innsbruck Raimund Margreiter und den Leiter der Chirurgie am KH Kufstein, den gebürtigen Allitzer Bernhard Spechtenhauser, der übrigens Margreiters Schüler war. Überraschend übereinstimmend plädierten beide für die Beibehaltung etwa des Chirurgie-Primariates in Schlanders. Spechtenhauser sagte sogar, dass sonst „die Chirurgie Schlanders früher oder später zum Altersheim wird.“ Und Margreiter: „Ich bin nicht für eine Expositur von Meran.“ Keine diesbezügliche Stellungnahme kam von Landesrätin Martha Stocker. Die Frage angeregt hatte der zum 1. Oktober pensionierte Chirurgie-Primar Peter Stecher, mit dem Zusatz, dass das KH Schlanders ohne Primar keine Ausbildungsbefugnis von der österreichischen Ärztekammer mehr habe. Eine Jungärztin sagte, dass die Jungmediziner gerne nach Südtirol zurückkehrten. Aber sie machte auf den Umstand aufmerksam, dass es ein Witz sei, dass die österreichische Ärzteschaft Zeiten für die neue Ärzteausbildung nicht anerkenne. Ein ähnliches Thema hatte zuvor Primar Anton Theiner angesprochen. Das hänge mit dem derzeitig zuständigen Kammeramtsdirektor in Wien zusammen, musste Stocker einräumen. Die Besetzung von Ärztestellen habe in Südtirol nichts mit Geld zu tun. „Wir tun uns schwer, das nötige Fachpersonal zu bekommen“, sagte Stocker.
Belebend, vor allem für die jungen Ärzte und Studenten, war der Aufruf der Internistin Sieglinde Kofler aus Tschars, die Arbeit in Südtirol aufzunehmen. Sie sei nach 20 Jahren an der Uniklinik in München nach Meran zurückgekehrt. Geduld, auch bei der Anerkennung der Ausbildungszeiten, und viel Motivation wünschte sie den angehenden Medizinern.
Der Vizeobmann des KVW, Bezirk Vinschgau, Josef Bernhart hatte die Moderation inne und war darauf bedacht, die Diskussion nicht in eine rein politisch-verwalterische abgleiten zu lassen. Dass Primariate und die Dienste am KH Schlanders ein großes Anliegen im Tal ist, zeugte die Anwesenheit vieler BM und hoher Politprominenz.

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