Dienstag, 06 September 2016 09:26

Radtag Stelviobike 2016 - 11.400 Radler haben die Passhöhe in Angriff genommen

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stelviobike 632Vorausgeschickt: In eigener Sache
In der letzten Zeitungsnummer 17/2016 habe ich mich als Direktor des Konsortiums Nationalparks Stilfserjoch in den Ruhestand und als langjähriger Betreuer dieser Rubrik von den Leserinnen und Lesern verabschiedet. Schneller als angenommen bin ich als Verfasser der Nationalpark-Doppelseite wieder zurück: Der Herausgeber der Zeitung bietet dem Nationalpark Stilfserjoch die zwei Seiten weiterhin für die Vermittlung seiner ökologischen Botschaften und für die naturkundlichen Berichte an. Und der Leiter des Südtiroler Landesamtes für den Nationalpark Stilfserjoch in Glurns Dr. Hanspeter Gunsch hat mich ersucht, ihn in dieser arbeitsintensiven Anfangs- und Übergangsphase zeitlich zu entlasten und durch die weitere Betreuung dieser Rubrik zu unterstützen. Dies will ich gerne tun und hoffe, es mit interessanten und lesenswerten Beiträgen zu bewältigen.

 

Wolfgang Platter, am Tag der Seligen Mutter Theresa von Kalkutta, 5. September, heilig gesprochen am
4. September 2016

Es war Kaiserwetter am Samstag, 27. August und 11.400 Radfahrer haben die Straße zum Stilfserjoch von der Vinschgauer und der Veltlintaler Rampe unter ihre Pedale genommen.

Die drei Rampen der Straße zum Stilfserjoch waren von o8.00 - 16.00 Uhr mittels Verordnungen der zuständigen Behörden für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die 16. Auflage dieser Radveranstaltung war wieder von den engagierten Mitarbeitern des Bormianer und des Glurnser Amtes im Nationalpark Stilfserjoch in gewohnter Art und Weise penibel vorbereitet worden. Dabei konnten wir auf die verlässliche Mitarbeit der verschiedenen großteils ehrenamtlich tätigen Organisationen zählen. Geholfen haben uns wieder der Landesrettungsdienst Weißes Kreuz, auch mit dem Notarztdienst und dem vor Ort stationierten Hubschrauber für eventuelle Bergung und schnellen Transport.  die Bergrettung Trafoi und der Finanzwache, die Freiwilligen Feuerwehr, die Berufsfeuerwehr Bozen mit der Lieferung von Trinkwasser, die Gemeindepolizisten, die Carabinieri.
Und im Ablauf war der Radtag ein voller Erfolg, der ohne schwere Unfälle über die Bühne gegangen ist. Der Notarztdienst und die Sanitäter mussten 41 Teilnehmer wegen ihrer Erschöpfung und Dehydrierung behandeln. Dies waren gottlob nur 0,35% der 11.400 Teilnehmer. Unsere Aufklärung, nur konditionell vorbereitet und technisch gut ausgerüstet an der Auffahrt zum und der Abfahrt vom Joch teilzunehmen, fruchtet auch im Punkt Unfall- und Gesundheitsprävention. Leider ist eine Frau bei der Abfahrt vom Umbrail schwer gestürzt. Sie musste mit dem Rettungshubschrauber der rega geborgen werden. Wir wünschen ihr gute und vollständige Genesung
Der Radtag zum Stilfserjoch ist zu einem überregional, ja international bekannten Sport-, Freizeit- und Naturerlebnis geworden. Unter den Teilnehmern war beispielsweise ein Herr aus Kuwait, der eigens angereist war. Nach erfolgreich bekämpften Wadenkrämpfen, die ihn  zwischen dem Weißknott und der Franzenshöhe befallen hatten, hat er schließlich überglücklich die Passhöhe erreicht. Ein Rentner-Ehepaar aus Norwegen hat seinen Urlaub zeitlich just so geplant, dass es am Ereignis Stelviobike teilnehmen konnte. Auch die Radtrikots des Nationalparks als Erinnerung an den Tag verkauften sich wie warme Semmeln. Und auf der Südtiroler Rampe haben gar einige Radfahrer für die Erdbebenopfer im Apennin Geld gespendet.

Die Stille und das Glück
Sie war tief beeindruckend, bewegend und erholsam trotz Massenansturm: Ich bin eine Dreiviertelstunde im Schuttkar auf der orografisch rechten Seite des Trafoitales gegenüber der Schlussrampe mit den Haarnadelkurven zur Passhöhe gesessen und habe sie genossen: Die Stille des Tages. Kein Lärm der tiefen Schallfrequenzen von Motorrädern, keine lärmenden Automotoren, nur Hunderte von sportelnden Menschen, auch sie still, mit sich selbst beschäftigt, konzentriert, angestrengt mit langsamen, unrunden Pedaltritten gegen die Steigung kämpfend oder athletisch durchtrainiert, locker, rhythmisch gleichmäßig, schnell und fast spielerisch die Serpentinen bezwingend. Wie wenig es im Grunde braucht, um Tausende von Menschen ein tiefes, unvergessliches Erlebnis zu schenken! Und welches Potential auch für eine touristisch bessere Wertschöpfung die Stilfserjoch-Passstraße noch in sich birgt.

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