Dienstag, 06 September 2016 12:00

Die neuen Laaser Ehrenbürger

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s24sp234 4052Laas/Meran/Südtirol Im „Bombenjahre“ 1961 haben sie am Gymnasium „Beda Weber“ in Meran die Reifeprüfung abgelegt. Die unverwüstlichen Überbleibsel dieser Klasse unternahmen unlängst einen Ausflug nach Laas. Angereist  kamen sie standesgemäß mit dem Vinschgerzug. Am Bahnhof begrüßte sie die Laaser Böhmische mit den Klängen des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“.

Auch der Bürgermeister Andreas Tappeiner hieß die illustren Gäste willkommen und überreichte jedem eine Urkunde, mit welcher sie „in Anerkennung ihrer schulischen und außerschulischen Verdienste“ zu Ehrenbürgern der Gemeinde Laas ernannt wurden. Anschließend führte Franz Waldner die Teilnehmer durch das Werksgelände der „Lasa Marmo“. Er erzählte dabei die Geschichte des Marmorabbaus und dessen Verbindungen mit Laas mit solcher Begeisterung und Sachkenntnis, dass der eher kühle Stein lebendig wurde.
Mit der Gruppe angereist und besonders gefeiert wurde eine der Lehrerinnen des Maturajahrganges, nämlich die Generationen von Studenten bekannte Frau Prof. Ina Schenk. Mit ihren über 90 Jahren hat sie noch immer eine Vitalität, um die sie alle beneideten. Gefragt nach dem Geheimnis ihrer Lebensenergie antwortete sie mit einer frappierend einfachen Erklärung: Wer rastet, rostet! Sprach’s und erzählte davon, dass sie zwar seit über 35 Jahren im Unruhestande ist, doch noch immer Studenten auf die Chemie-Olympiade vorbereitet!
Anschließend besichtigte die Gruppe unter der Führung des Vorarbeiters Verdross Elmar den „Weißwasser“-Marmorbruch am Eingang des Laaser-Tales. Faszinierend die sachkundigen Erklärungen des „Bergmannes“, wie das „Weiße Gold“ aus den Felsen geschnitten, verladen, über verschiedene Stationen zu Tal gebracht, verarbeitet und dann in alle Welt verschickt wird.
Mit einer leckeren Mahlzeit bei der „Krone“ und mit musikalischen Köstlichkeiten der Laaser Böhmischen klang die Feier aus.
Einige Teilnehmer wollten dann noch vom Bürgermeister erfahren, mit welchen Vergünstigungen sie nun als Ehrenbürger rechnen könnten. Er klärte sie dahingehend auf, dass sie ihr Galtvieh kostenlos auf die Almen im Laaser Tal auftreiben, ihre Schafe und Ziegen in den Leiten weiden, Bau- und Brennholz aus dem Gemeindewald beziehen könnten und ab dem 90. Lebensjahr auch bei der Unterbringung im Altersheim bevorzugt würden. Allerdings musste er sie bei dieser Gelegenheit auf einen Umstand hinweisen, den die frischernannten Ehrenbürger übersehen hatten. Kleingedruckt stand in der Urkunde nämlich auch zu lesen: „die Ernennung ist beschränkt auf den heutigen Tag!“
Hier ein Gruppenbild der Teilnehmer. Von rechts nach links sind zu sehen: Leonie ZANGERLE, Meran, Medizinerin, langjährige Ärztin am Krankenhaus Schlanders; Monika von GRABMAYR; Meran; Lehrerin; Susanna KÜRSCHNER, Bozen, Architektin, lebt in München; Roland GRITSCH, Latsch-Meran, Übersetzer in Mailand; Prof. Ina SCHENK, Urgestein, unterrichtete Generationen von Studenten am Gymnasium in Meran; Margit FLIRI, Taufers-Meran, Juristin, Richterin am Landesgericht Bozen, Präsidentin des Jugendgerichts Bozen; Alfred STRIMMER, Laas, Biologe, Lehrer am Realgymnasium in Schlanders; Richard LORENZ, Meran, Chemiker bei Bayer in Leverkusen; Emmi MESSNER, Rasen (Pustertal), Psychologin; Viktor DEMETZ, Gröden, Forstwirt, langjähriger Leiter des Forstamtes in Schlanders; Dieter VINATZER, Lana, Architekt, langjähriger Leiter des Amtes für Urbanistik und Raumgestaltung bei der Landesverwaltung; Josef FIGL („Joe“), Tarsch-Rabland, Jurist, in der Privatwirtschaft im leitenden Management tätig, zuletzt bei Bayer Italia in Mailand, pendelt zur Zeit zwischen San Remo, Monza und San Diego in Kalifornien; Peter TAPPEINER („Pedro“), Laas, Jurist, Rechtsanwalt im Unruhestand in Schlanders. Der 14. Ehrenbürger ist auf dem Foto nicht abgebildet, nämlich Roland BERNABE, Meran, Jurist, langjähriger Richter am Obersten Verwaltungsgericht in Rom.
Peter Tappeiner

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