Es liegt nun an der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung des Landes diesem Antrag stattzugeben oder ihn abzulehnen.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau sieht mit großer Besorgnis auf die „unbekümmerte Einstellung der Landwirtschaft und der sie unterstützenden Politik, was den Erhalt und die Pflege von Bergwiesen betrifft.“
„Die letzten verbliebenen artenreichen Bergwiesen im Vinschgau, die dieses Attribut verdienen, liegen nahezu ausschließlich im Obervinschgau: in Matsch, Planeil, am Eingang des Langtauferer Tales und im Bereich des Rojentales einschließlich der „Pofelwiesen“ westlich von Reschen. Die Rojer Bergwiesen zeichnen sich aus durch ein Mosaik aus trockeneren Bereichen und Quellmooren.“ Im Frühjahr und Frühsommer bedecken in abwechselnder Folge Abertausende von Krokussen, Primeln und Pelzanemonen die Wiesen und sind damit zu einem beliebten Fotomotiv – auch auf Kalenderblättern – geworden.
Es sei klar, dass der Bauer vom Fotomotiv und der intakten Flora und Fauna dieser Wiesen nicht leben kann. „Er kann aber auch nicht vom Ertrag der Wiesen leben und wenn er noch so intensiviert. Es ist höchst an der Zeit, die kaum widersprochene und von bauernpolitischer Seite gebetsmühlenartig wiederholte Doktrin anzuprangern, wonach dem Bauern ohne Wenn und Aber das Wirtschaften (zumal im Nebenerwerb) erleichtert werden muss. Diese Doktrin lässt eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu, die weder transparent noch echten wirtschaftlichen Kriterien folgt“, so die Umweltschutzgruppe Vinschgau. „Denn: Wenn es für die Planierung einer über 2.000 m hoch gelegenen Bergwiese immer noch öffentliche Subventionen gibt und die Zerstörung von intakten Lebensräumen samt artenreicher Flora und Fauna nach wie vor nicht in der Bilanz aufscheint, dann lässt sich leicht wirtschaften.“
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau appelliert an die Landwirtschaft und an die Politik, sich in der wirtschaftlich schwachen Berglandwirtschaft um echte nachhaltige Lösungen zu bemühen, die nicht auf Kosten von Natur und Landschaft gehen.{jcomments on}