Zum anderen beeinflusst sie den Energiehaushalt des Gebäudes wesentlich. Deshalb wird die Fassade eines Hauses oft auch mit der menschlichen Haut verglichen, die den Energiehaushalt des Körpers reguliert. Ein effizienter Wärmeschutz der Fassade führt in der Regel zu kleineren Heizflächen, ein guter Sonnenschutz zu geringeren Kühlmaßnahmen. Abseits davon übernehmen Fassaden auch den Wind- und Regenschutz.
Im öffentlichen Raum sind Fassaden zudem wichtiges Gestaltungselement und oft auch Ausdruck einer besonderen Nutzung. Die Architekten freut’s, wenn ein Gebäude mit seiner Fassade ein besonderer Hingucker werden soll und besondere architektonische Stilmittel gefragt sind, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Bauherren stehen vor einer großen Auswahl, wenn es um die Gestaltung der Fassadenfläche ihres neuen oder auch alten Hauses geht. Sie sind aber auch in vielen Fällen an ortstypische Gestaltungen und dem Gutdünken von Bauämtern gebunden, was das Aussehen angeht. Allerdings ist man in den Gemeindestuben in den vergangenen Jahren lockerer geworden, was die Architektur, die Gestaltung, die Fassaden von Gebäuden angeht. Vor dem Hintergrund, dass Bauherren in der Regel nur einmal im Leben bauen, soll nicht die Optik für eine Baugenehmigung maßgeblich sein. Denn über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Die Ästethik, die Optik bestimmen in erster Linie verschiedene Materialien.
Holz, Stein, Glas, Aluminium - um nur die wichtigsten zu nennen - sind wahre Verwandlungskünstler und bestimmen nicht nur die Optik eines Hauses, sondern verleihen ihm auch den Charakter, spiegeln die Seele eines Gebäudes wider.
Der Begriff selbst - Fassade - stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Angesicht. Ein treffender Begriff, zweifelsohne, kommuniziert die Fassade eines Gebäudes doch mit seiner Umgebung. Im Idealfall verbinden Fassaden demnach Ästethik, Technik, Funktion und Schutz. Soviel sei hinter die Fassade geblickt.
Der Klassiker:
Putzfassaden
Die Putzfassade ist die am häufigsten gewählte Variante, die zugleich mit einer großen Farbpalette aufwartet und damit fast alle farblichen Gestaltungswünsche möglich macht. Für den Außenbereich stehen mineralische Putze und Kunstharzputze zur Auswahl. Außerdem gibt es Wärmedämmputze, denen Stoffe zugesetzt werden, die für eine bessere Dämmung der Fassade sorgen. Zunächst wird der Unterputz angebracht und anschließend ein wasserabweisender Oberputz aufgebracht. In den Anschaffungskosten sind Putzfassaden eine günstige Variante. Alle acht bis zehn Jahre sollten sie allerdings gestrichen und nach rund 25 Jahren erneuert werden.
Putzfassade - Pro und Contra
Vieles spricht für „das Verputzen“ des Hauses. Es gibt viele Vorteile, die diese Fassadenart mit sich bringt:
• Ein Fassadenputz ist elegant und bei Bauherren am Beliebtesten. Viele Baustile lassen sich mit einer Putzfassade verwirklichen: modern, rustikal oder mediterran. Mit Strukturierung und Farbe kann jongliert und persönliche Wünsche erfüllt werden.
• Der Preis für eine Putzfassade ist in der Regel relativ günstig
• Die Putzfassade ist langlebig und schützt die Bausubstanz.
• Sie bringt eine gute Brandbeständigkeit mit sich.
Es gibt allerdings auch einige Nachteile:
• Da sich Bauherren oft für einen hellen, meistens sogar für einen weißen Anstrich entscheiden, muss die schnell verschmutzte Hausfassade nach wenigen Jahren neu gestrichen werden.
• Löcher oder Risse können über die Jahre entstehen.
Die Vielfältige:
Aluminiumfassaden
Vielfältig in Form und Funktion sind die Aluminium Elemente - sidings genannt-, die für Fassadenverkleidungen verwendet werden. Sie bieten viel Spielraum bei der Fassadengestaltung. Aluminium-sidings zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus, bieten mit einer breiten Farbpalette viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten für Bauherren und Architekten und sind wegen ihres einzigartigen, modernen Designs die Fassaden mit dem größten Zukunftspotential. Gleichzeitig sind sie eine technisch effiziente Lösung im Neubau und auch bei Sanierungen.
Aluminiumfassade Pro und Contra
• geringe Masse
• witterungs- und korrosionsbeständig
• wartungsfrei und formstabil
• lange Lebensdauer
• optischer Hingucker
• breite Farbpalette
• vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
• relativ unbekannt
Die Robuste:
Steinfassaden
Zeitlos schön, auch edel wirken Fassaden aus Naturstein. Pflegeleicht und witterungsbeständig ist Naturstein, zudem ist er ein natürliches und umweltfreundliches Material. Das Aussehen verändert sich auch nach Jahrzehnten kaum. Naturstein verbindet demnach Tradition und Moderne, Luxus und Natürlichkeit.
Steinfassade - Pro und Contra
• langlebig
• robust und natürlich
• umweltfreundlich
• findet mehr im Innen- als im Außenbereich Verwendung
Die Natürliche:
Holzfassaden
Bei der Holzfassade wird die Hauswand mit einzelnen Holzlatten verkleidet. Die Holzfassade sollte als vorgehängte hinterlüftete Fassade montiert werden, um sicherzustellen, dass das Holz nach einem Regenfall rasch abtrocknet. Ein Vorteil von Holz als Baumaterial: Es ist ökologisch und langlebig, jedoch braucht der Naturstoff besondere Zuwendung, um seine positiven Eigenschaften zu erhalten. Damit die Holzfassade lange hübsch anzuschauen ist, muss sie regelmäßig mit pflegenden Holzschutzmitteln gestrichen werden. Oder aber Bauherren schätzen eine natürliche Patina und lassen das Holz verwittern und natürlich vergrauen. Ein Vorteil: Die Farbe der Holzfassade kann jederzeit problemlos geändert werden.
Holzfassade - Pro und Contra
Eine Holzfassade …
• ist ökologisch und natürlich.
• kann für jedes Haus verwendet werden, nicht nur für ein Holzhaus. Jedes Haus kann mit einer Holzfassade verkleidet werden, oder auch nur ein Teil davon.
• kann problemlos mit einer Wärmedämmung versehen werden, sie schützt, wärmt und isoliert.
• ist sehr langlebig. Holzarten wie Fichte und Lärche werden im Vinschgau und in Südtirol besonders gerne verwendet, diese Holzarten sind sehr robust und zeigen meist auch unbehandelt eine sehr lange Lebensdauer.
• ist sehr vielfältig, jeder Stil kann hier ausgelebt werden, egal ob Landhausstil oder modern. Durch Farben, Lasierungen und Holzarten sind den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.
Eine Holzfassade …
• zeichnet sich schon nach ein paar Jahren durch Verfärbungen sowie Oberflächenveränderungen aus. Will man keine natürliche Vergrauung, so muss man sie regelmäßig mit Holzschutzmitteln pflegen.
Die Moderne:
Glasfassaden
Wer es hingegen puristisch mag und auch keine Angst vor tiefen Einblicken in die eigenen vier Wände hat, ist mit einer Glasfassade gut beraten. Verglaste Fassaden sind nicht nur für repräsentative Bürogebäude geeignet, sondern auch ein Blickfang für das Eigenheim. Durch großzügige Glasfronten gelangt viel Licht in die Wohnräume. Nachteil: Mit einer verglasten Fassade können nicht die gleichen guten Wärmedämmeigenschaften erreicht werden, wie beispielsweise mit einem Wärmedämmverbundsystem. Eine Symbiose aus Glas und Holz oder Glas und Putzfassade ist häufig anzutreffen. Dem Haus vorgelagerte Wintergärten sind ein typisches Beispiel dafür.
• Durchblick
• helle Räume
• wirkt sich positiv auf die Heizenergiebilanz aus
• kaum Privatsphäre
• Überhitzung
• Reinigung
Die Grüne:
Begrünte Fassaden
Eine weitere Möglichkeit die Fassade zu gestalten, ist sie zu begrünen. Pflanzen schützen die Wand vor Nässe, produzieren Sauerstoff und binden Staub und Kohlenmonoxid. Bevor man sein Haus jedoch in ein überwuchertes Dornröschenschloss verwandelt, sollte die Fassade auf Risse und Spalten untersucht und diese gegebenenfalls ausgebessert werden. Denn Selbstklimmer wie Efeu oder Wilder Wein, nutzen diese sonst als Kletterhilfe und können die Fassade so schädigen.
• Natürlichkeit
• vertikaler Garten
• Klima wird verbessert
• sogenannte Selbstklimmer können die Fassade schädigen
• erhebliche Folgekosten
• hoher Pflegeaufwand
Quelle: www.bauen.de
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