Stilfs
Jüngst wurde im Zuge der aktuellen Umbauarbeiten am Jugendhaus ein Knappenloch achtsam wieder geöffnet. Dieses Tor aus einer anderen Zeit, als Bergbau in unseren Breitengraden noch florierte, entstand im 15./16. Jahrhundert und ist Eingang zu einem weitverzweigten, unterirdischen Stollenlabyrinth, welches nahezu den gesamten Berg untertunnelt.
Das lokalhistorisch und geologisch versierte Team um Karl Kössler hat diese sich bietende Gelegenheit prompt genutzt und den Eingang des sich im Souterrain befindlichen Stolleneingangs mit vereinten Kräften freigelegt - tatkräftig unterstützt von Allroundman Erwin Kofler und dem kulturell engagierten Gemeindereferenten Roland Angerer. „Wahrscheinlich“ mutmaßt Mineralienexperte Johannes Pinggera „wurde in diesem Stollen Kupfer abgebaut; darauf lassen jedenfalls die rosa bis roten Kobaldblüten an den Wänden schließen!“. Nichtsdestotrotz könnte es sich aber auch nur um einen Nebenstollen handeln, wo „taubes Gestein“ entsorgt wurde.
Ungeachtet dessen bleibt zu hoffen, dass sich dieser jahrhundertealte, stumme Zeitzeuge nicht, wie vorgesehen, vor den sanitären Anlagen des Chillhouses „verstecken“ muss, sondern dass es im Rahmen der Neugestaltung immer noch möglich ist, diesen steinernen Boten der Stilfser Vergangenheit für alle sichtbar zu gestalten. So könnte diese historische Passage am Eingang des Altdorfes eindrucksvoller Pförtner und Sehenswürdigkeit für alle Gäste werden, welche den historischen Kern des einstmaligen Knappendorfes besuchen, dessen Charme bis heute fasziniert und berührt. (re)