Kürzlich luden die Gemeindeverwalter von Taufers i. M. zur Wald-Begehung in der aufgeforsteten Schutzwald-Zone.
Ein gelungenes Aufforstungsprojekt findet sich an den Leiten der Sonnenseite in Taufers i. M. Die jahrzehntelangen Bepflanzungsprojekte, die unermüdlichen Bemühungen, die Jungbäume durch ein ausgeklügeltes Beregnungskonzept lebensfähig zu machen und großer uneigennütziger Einsatz des ehemaligen Försters Hans Tragust haben Früchte getragen. „Die meisten im Dorf wissen nicht, welcher Aufwand getätigt worden ist, damit sich dieser Schutzwald entwickeln konnte“, sagt der Tauferer Gemeindereferent Karl Christandl kürzlich bei der Exkursion in den Jung-Wald. Zur Wald-Begehung hatten die Gemeindeverwalter um BM Roselinde Koch geladen. Treibende Kraft war Luis Hellrigl. Der Rundgang von den Tellahöfen, über den „Kesslegg“ durch den Jungwald bis zu den Pferdekoppeln auf den „Böden“ war gespickt mit vielen Informationen rund um die Problematiken der Aufforstungen. Erklärungen und Informationen gab es zu Ausdünnungen, die derzeit getätigt werden, um Platz für kräftigen Baumwuchs zu schaffen. Diskutiert wurde die Problematiken Wildverbiss, Borkenkäfer-Befall, Wahl des Pflanzmaterials. Angesichts der Klimaerwärmung seien Mischwälder zu fördern, so einige Stimmen. Mario Proll vom Forstinspektorat Schlanders und Förster tauschten ihre Erfahrungen mit den Fraktionsvertretern der umliegenden Orte Mals und Müstair aus und antworteten auf die Fragen der interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Meinungen gingen oft auseinander. Beunruhigend ist die Tatsache, dass viele Wälder im Vinschgau überaltert sind und dringend ein Verjüngung bräuchten um ihrer Schutzfunktion gerecht zu werden. Man versuche das Bestmögliche zu tun, doch vieles scheitere an fehlenden Finanzierungen, so Proll. Man habe sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv auf die Kultivierung der Talsohlen konzentriert und die Berghänge vergessen. Das müsse sich ändern um nicht irgendwann vor ganz großen Problemen zu stehen. Mittlerweile helfen Patenschaften bei Aufforstungsprojekten. Solche haben zum Beispiel die Helvetia Versicherung, das Oberschulzentrum Mals, die Fachschule für Land- Und Forstwirtschaft Fürstenburg und die Vinschger Eisbärengesellschaft übernommen. Das sind gute Ansätze, doch es braucht langfristig größeren Einsatz für den Schutzwald seitens der öffentlichen Hand. (mds)
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