Latsch
In Latsch brodelt die Gerüchteküche. Anlass bietet die Nachricht, der spanische Besitzer des Skigebietes auf der Tarscher Alm habe einen Kredit auf seinen Grundbesitz aufgenommen und er wolle jetzt alles verkaufen. Beides ist wahr. Die im Grundbuch eingetragene Hypothek beläuft sich auf drei Millionen Euro. Ausgezahlt hat die Banca Nazionale del Lavoro eineinhalb Millionen. Und Blanco hat über seine Mittelsmänner öffentlich ausrichten lassen, er wolle alles verkaufen.
Die Nachricht vom Geldfluss dürfte vor allem jene Handwerker interessieren, die immer noch auf die vollständige Bezahlung der geleisteten Arbeiten warten. Auch die Fraktion Tarsch macht sich nun Hoffnungen auf die rasche Bezahlung ihrer ausstehenenden Forderung.
Dass Blanco verkaufen will, beschäftigt hingegen all jene, die nach wie vor an eine Zukunft des Skigebietes glauben. Die Bereitschaft, die Anlagen zu erwerben und weiter zu betreiben, scheint bei einigen Latscher Touristikern vorhanden zu sein. So stieß denn der jüngste Vorstoß des Spaniers auch auf Interesse. Dieser hatte seinen Vertrauten Franz Rinner mit einer kurzen Botschaft zur letzten Vorstandssitzung des Tourismusvereines geschickt. Diese lautete sinngemäß: „Ich will verkaufen, macht euch aus, wie viel ihr zahlen wollt?“ Konkreteres blieb aus.
Die Antwort der Touristiker wird vordergründig ein Brief sein, in dem sie den spanischen Besitzer zu klärenden Gesprächen einladen. In den eigenen Reihen wird die Angelegenheit inzwischen weiter besprochen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Gerüchteküche in der unendlichen Geschichte rund ums spanische Skigebiet im Vinschgau wohl weiter brodeln. (jan)