Montag, 01 Februar 2016 12:00

„Latte nazionale“ statt Nauders

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s4 milchVinschgau/Nauders/Bozen - Unsere Titelgeschichte „Ausländische Milch“ hat Wellen geschlagen. Mila-Geschäftsführer Robert Zampieri hat sich zu Wort gemeldet und am Tag nach Erscheinen unsere Fragen nachträglich beantwortet, die wir natürlich gerne veröffentlichen. Zudem hat Pius Leitner von den Freiheitlichen eine Landtagsanfrage („schöne Sonntagsreden über die Europaregion Tirol“) vorbereitet. Milchfragen bleiben spannende Fragen.

Vinschgerwind: Stimmt es, dass Bergmilch mit der Produktion von Bio-Joghurt für Alce Nero im Februar starten wird?


Robert Zampieri: Es stimmt, daß wir alsbald starten möchten, sobald a) die Milch verfügbar ist und b) Alce Nero die Produktentwicklung frei gibt (was noch nicht der Fall war).
Vinschgerwind: Wieviele Bauern bzw. kg Bio-Milch pro Tag (oder alle zwei Tage) werden vom Vinschgau angeliefert?
Zampieri: 23  Bauern liefern durchschnittlich ca. 3000 Liter pro Tag. Wir können also mit einer Produktion aus Südtiroler Biomilch in Kürze rechnen.
s4 titel 2 16Vinschgerwind: Rechnet sich damit der Bio-Milchtransport?
Zampieri: Die Transportkosten sind natürlich höher als bei der konventionellen Milch. Durch Optimierungen (mehr Bio Milch - im März wird ein neuer Sammelwagen in Betrieb genommen) können die Kosten weiter gesenkt werden. Die höheren Sammelkosten werden auf alle Fälle von höheren Umsatzerlösen mehr als gut kompensiert.
Vinschgerwind: Ist der Auszahlungspreis von Biomilch rund 60 Cent pro Kilo und jener der konventionellen Milch derzeit rund 36 Cent?
Zampieri: Der Auszahlungspreis der Bio Milch beträgt im Normalfall ca. 65 Cent/kg. Jener der konventionellen ca. 52-53 Cent/kg.
Vinschgerwind: Die Nauderer Biobauern sind nicht von der Partie. Vor einem Jahr sind die Verhandlungen mit den Nauderern im Sand verlaufen. Was ist die Begründung von Bergmilch, diese Biobauern nicht als Mitglieder aufnehmen zu wollen bzw. die Biomilch aus Nauders nicht annehmen zu wollen?
Zampieri: Wir sind der Meinung, daß wir zu allererst die Milch unserer Südtiroler Mitglieder veredeln müssen und dies absolute Priorität hat. Wir haben noch überschüssige Milch und es wäre für unsere Mitglieder absolut unverständlich, wenn wir uns um „ausländische“ Milch bemühen.  Wir wünschen uns mehr Vinschger Bio-Bauern und freuen uns auf jeden, der die Bio-Umstellung wählt. Im Gegensatz zum Sterzinger Milchhof legen wir auf das Qualitätszeichen Südtirol großen Wert und suchen keine opportunistischen Lösungen zu Lasten der Südtiroler Milchwirtschaft. Zudem muss ich die Aussage im Vinschgerwind korrigieren: Alce Nero wünscht explizit „nationale“ Milch und will deren Produkte so auch ausloben. Die Aussage des Geschäftsführers von Alce Nero ist nach wie vor eindeutig.
Vinschgerwind: Ist da auch Druck von Seiten der Tirol Milch gekommen?
Zampieri: Nein, in keinster Weise. Allerdings ist die Tirolmilch sicherlich froh, wenn der Wipptaler Exodus nicht weitere Kreise zieht.

Vom Vinschgerwind damit konfontiert, dass der Präsident von Alce Nero, Lucio Cavazzoni im Telefonat gesagt hat, dass seine Philosophie vom Arbeiten „senza frontieri“ gelte, sagt Robert Zampieri, dass der Präsident unbedingt starten wolle, aber „sein Geschäftsführer hat ihn zum Punkt nationale Milch kompromisslos korrigiert.“ (eb)

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