Glurns - Der Obmann des Heimatpflegevereins Glurns, Karl Sagmeister, geht mit wachen Augen durch die mittelalterliche Stadt. Die kostbaren historischen Erbstücke aus der Vergangenheit sind ihm ans Herz gewachsen. Und er setzt sich dafür ein, dass diese erhalten bleiben. Auf seine Anregung hin hat die Raiffeisenkasse Prad/Taufers kürzlich das Fresko an der Hausfront ihrer Filiale am Hauptplatz Mitarbeitern der Firma Pescoller aus Bruneck restaurieren lassen. Das Fresko aus dem 16.Jahrhundert zeigt den Hl. Martin. Das bei einer früheren Sanierung freigelegte Werk wies Verwitterungserscheinungen auf. Dieser Prozess wurde nun gestoppt. Wie das Fresko an der Raika-Filiale drohen auch andere freigelegten Freskos zu verblassen. „Die Werke sind einst freigelegt und nicht konserviert worden“, sagt Sagmeister. „Die Verwitterung zeigt ihre Spuren und man kann heute nur noch schwer nachvollziehen, was abgebildet ist“, so Sagmeister. Der Haken an der Sache: Viele der in Mitleidenschaft gezogenen Malereien zieren Privathäuser, und Restaurierungen kosten viel Geld. Sagmeister nimmt auch das Landesdenkmalamt und die Gemeindeverwaltung in die Pflicht. Es brauche aktive Zusammenarbeit zwischen Besitzer und Amt und Verwaltern um wertvolles Kulturgut in die Zukunft zu retten. Vom Heimatpflegeverein durch Restaurierung gerettet wurde die Martinskapelle am „Trai“ (Weg von Glurns nach St. Martin). Es ist die erste von einst drei Wegkapellen. Nun will man die Restaurierung der zweiten Kapelle in Angriff nehmen. „Die dritte Kapelle ist leider vor Jahren beim Beregnungsbau geschliffen worden“, weiß Sagmeister. (mds)
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