Mit dem anlaufenden Autonomie-Konvent soll das Südtiroler Autonomiestatut der Zeit angepasst werden. Eine rund einjährige Diskussion in einem „Forum der 100“ (welche in einem Auslosungsverfahren ermittelt werden sollen - jeder kann sich bis zum 6. März 2016 anmelden unter www.konvent.bz.it) soll es sein, bis ein Ergebnis feststehen und dem Landtag vorgelegt werden soll.
Bereits im Vorfeld wird das Konstrukt vor allem von patriotischer Seite verspottet: „Dieser Konvent ist eine reine Augenauswischerei und ein PR-Gag“, giftet etwa Ulli Mair von den Freiheitlichen. Als „Gedankengefängnis“ verbrennt Andreas Pöder von der Bürgerunion den angekündigten Konvent verbal. Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit fordert, wenn schon, einen ergebnisoffenen Konvent, was auch Selbstbestimmung usw. heißen kann.
Dem offiziellen Südtirol geht es mittlerweile so gut, dass man sich dranmacht, die Büchse der Pandora zu öffnen, also dieses Südtirol Paket aufzuschnüren. Eigentlich ohne ersichtliche Not und ohne tatsächlich erkennbare Notwendigkeit.
Im Gegenteil: Italien will zentralistischer werden, bei den nördlichen Nachbarn ist ein Rechtsruck in den Parteienlandschaften aufgrund des Flüchtlingsthemas nicht unwahrscheinlich. Kurz - die Umgebungszeit für eine Paketaufschnürung ist emotional und dürfte emotionaler werden.
Wie kann es gelingen, Emotionen, welche ohnehin Südtirol-intern aufkochen werden, ausgerechnet in diesem angekündigten Autonomie-Konvent herauszunehmen?
Das wird ein spannendes Unterfangen.
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