Denn als Ende Dezember die Nachricht ins Haus flog, dass der Weltcup im Vinschgau aufgrund mangelnden Schnees abgesagt werde, war die Enttäuschung groß. Monate lang arbeitete das Team rund um OK-Chef Gerald Burger und Watles Präsident Günther Bernhart unermüdlich, um für perfekte Bedingungen für die Weltcuppremiere zu sorgen. Nun sollten all die Mühe und der Einsatz umsonst gewesen sein, weil Mutter Natur sich nicht an die Regeln hielt. Aber gleich zu Beginn des neuen Jahres schüttelte Frau Holle doch noch ihre Betten kräftig genug und so flatterte die Nachricht herein, dass das Event nun doch mit einer einwöchigen Verspätung stattfinden würde. Und es gab gleich doppelten Grund zur Freude, denn man durfte nicht nur ein Weltcuprennen austragen, sondern gleich zwei, da die Rennen im französischen La Plagne abgesagt werden mussten. Und so hatten Wintersportfans doch noch die Möglichkeit, die neue Trendsportart hautnah am Watles zu erleben. Und was sie sahen, war eine echte Sportshow:
Adrenalin, Geschwindigkeit und Action. Das sind die Kennzeichen der neuen Trendsportart Ski Cross. Eigentlich geht es beim Ski Cross um das gleiche wie in der Abfahrt beim Ski Alpin: So schnell wie möglich vom Berg ins Tal zu fahren. Dennoch zählt es zu den spannendsten Sportarten, die es im Winter gibt. Die Faszination, die Ski Cross ausmacht, liegt wohl vor allem im Kampf Mann gegen Mann und Frau gegen Frau. Gleich vier Sportler fahren Kopf an Kopf nebeneinander die Piste herunter, gewertet wird im K.O.- Modus, nur die zwei Schnellsten qualifizieren sich für den nächsten Lauf. Durch künstlich gebaute Hindernisse werden die Strecken erschwert, was für noch mehr Unterhaltung bei den Fans sorgt. Auch die beiden Weltcuprennen am Watles, bei denen den Athleten eine perfekt präparierte Piste zur Verfügung stand, waren eine echtes Spektakel.
Die spektakulären Sprünge und spannenden Rennen ließen ein jedes Sportherz höher schlagen und machten Lust auf weitere Weltcuprennen dieser Art im Vinschgau.
Zum Premierensieger kürte sich am Samstag der Olympiasieger Jean Frederic Chapuis aus Frankreich, während die Schwedin Anna Holmlund sich als erste Frau in die Vinschger-Ski Cross Weltcupgeschichte eintragen durfte. Einen Tag später waren die Siegergesichter zwei andere: Der Schweizer Jonas Lenherr setzte sich bei den Herren durch, bei den Damen siegte die kanadische Olympiasiegerin Marielle Thompson.
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