Dienstag, 28 Juni 2011 00:00

Schutzhütten im Vinschgau

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Vinschgau

s16sp23_113Laut Definition ist eine Schutzhütte ein festes Haus oder eine Hütte in ansonsten unbebautem Gebiet, welche zum Schutz vor Unwetter sowie als Übernachtungsmöglichkeit und als Stützpunkt dient. Schutzhütten werden heute während der Sommersaison vor allem von Wanderern und Bergsteigern genutzt; einige halten auch in den Wintermonaten ihre Türen für Schneeschuhwanderer oder Skitourengeher offen.

Die ersten Schutzhütten sind vermutlich entstanden, um arbeitenden und reisenden Menschen wie Bergwerksknappen, Hirten, Forstarbeitern usw. Unterkunft und Schutz vor Wind und Wetter zu geben.
Die ersten Hütten im Sinne touristischer Stützpunkte, wie wir sie heute kennen, entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Das zunehmende Interesse an hochalpinen Touren veranlasste die alpinen Vereine zahlreiche Schutzhütten zu errichten, um dort Schutz, Verpflegung und Unterkunft anzubieten.
Je nach Lage einer Schutzhütte ist vor allem die Versorgung aufwändig. Wo möglich, wurden Schutzhütten an Wege oder Materialseilbahnen angebunden. Andere wurden durch Träger und Lasttiere versorgt. Diese Versorgungsarbeit wird heute teilweise auch durch Hubschrauber übernommen.
Im Vinschgau gibt es mehrere dieser typischen bewirtschafteten Schutzhütten. Doch eine Schutzhütte bietet nicht nur Unterkunft, Verpflegung und Schutz; nein, sie bietet viel mehr. Sie kann das  Ziel  sein oder der Ausgangspunkt für ein Ziel. Sie ist Ort der Einkehr und der Unterhaltung. Sie ist Ort des Erfahrungsaustauschs zwischen Gleichgesinnten.
Und so erzählt jede Hütte ihre eigene Geschichte; hat verschiedene Zeiten und Epochen durchlebt. Seit jeher bis heute besteht ihre Hauptaufgabe jedoch immer noch darin, dem Menschen im hochalpinen Raum Schutz vor den Gefahren der Natur zu bieten.
Ende 2010 lief die Konvention zwischen der Südtiroler Landesregierung mit dem CAI (Club Alpino Italiano) zur Führung der landesweit insgesamt 25 ehemaligen vom Staat enteigneten Schutzhütten aus. Vom Staat ans Land übergegangen waren die Schutzhütten bereits im Jahr 2000. Die bestehende Konvention mit dem CAI bis zum Jahr 2010 wurde von Seiten des Landes übernommen.
Derzeit ist das Amt für Vermögensverwaltung des Landes für die Verwaltung der besagten Schutzhütten zuständig. Die Pachtverträge wurden für ein weiteres Jahr mit den bestehenden Pächtern verlängert. Im Vinschgau davon betroffen sind die Berglhütte, die Schaubachhütte, die Düsseldorferhütte, die Payerhütte (alle in der Gemeinde Stilfs), die Zufallhütte (Martell) und die Weißkugelhütte (Graun). Letztere soll aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes abgerissen und neu aufgebaut werden.
Wer und von wem diese Hütten in Zukunft verwaltet werden, ist noch ungewiss. Nachgedacht wurde auch über eine Verwaltungsgemeinschaft der alpinen Vereine AVS und CAI.  Für die Zukunft wäre es sicher wünschenswert, dass dieses bedeutende alpinistische Erbe in den Händen alpiner Vereinigungen verbleiben wird.
Der Vinschgerwind wird in den kommenden Ausgaben einige Schutzhütten unseres Tales und ihre Geschichte vorstellen. (chr)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 4155 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.