Montag, 04 Januar 2016 09:26

Handelsabkommen USA - EU

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s18 augschLatsch/ Dump Town Festival. Das Handelsabkommen TTIP zwischen den USA und Europa, falls es zustande kommt, wird unser Alltagsleben verändern, meinte Markus Lobis beim Dump Town Winterfestival am Stephanstag in Latsch.

von Heinrich Zoderer

Bereits zum dritten Mal wurde im Treindlerhof in Latsch kurz vor Jahresende ein großes Festival mit 20 Musikgruppen bzw. DJ organisiert.

Zum Auftakt gab es wiederum eine Diskussionsrunde zu einem aktuellen Thema. Markus Lobis, Blogger und Moderator der OSTWEST/Zigoriclubabende in Meran hat David Augscheller, Gemeinderat der ökosozialen Linken von Meran eingeladen. Einen Befürworter des Freihandelsabkommens war er nicht imstande zu dieser Diskussionsrunde am Stephanstag aufzutreiben. Letztes Jahr wurde das Thema Einwanderung besprochen, dieses Jahr das in Südtirol kaum diskutierte Freihandelsabkommen TTIP, welches seit zwei Jahren hinter verschlossenen Türen von den Spitzen der EU mit Vertretern der USA ausverhandelt wird.  Eine Folge der Globalisierung sind solche Handelsabkommen zwischen einzelnen Staaten, um die Zölle abzuschaffen und die Handelsbeziehungen zu erleichtern. So gibt es bereits zwischen Mexiko, den USA und Kanada die Freihandelszone Nafta. Zwischen Kanada und der EU wurde das Wirtschafts- und Handelsabkommen CETA ausverhandelt. Mit der Freihandelszone TTIP würde der größte Weltmarkt entstehen. Durch den Abbau der Zölle und die Vereinheitlichung von technischen und rechtlichen Vorschriften erhoffen sich die Befürworter ein größeres Wachstum, mehr Arbeitsplätze und ein Sinken der Kosten für Waren und Dienstleistungen. Ganz anders sehen es die Kritiker wie Markus Lobis und David Augscheller. Es geht nach den beiden um den Weltmachtanspruch der USA. Große Gefahr besteht, dass bei einer einheitlichen Regelung viele Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzstandards, die heute in Europa gelten, durch dieses Abkommen abgebaut werden. Auch soziale Errungenschaften wie der Mindestlohn könnten in Gefahr geraten. Über 3 Millionen Bürger haben in Europa bereits gegen TTIP unterschrieben. Die Liberalisierung der Märkte ist nur ein Vorteil für die großen Konzerne. Werte wie Gesundheit, regionale Produktion und Nachhaltigkeit geraten ins Hintertreffen. Die amerikanische Wirtschaft steht in einer neoliberalen Tradition. Im Zentrum steht die Gewinnmaximierung. Gentechnik, Einsatz von Pestiziden und Massentierhaltung gehören dazu. Europa ist auf dem Weg zu einer ökosozialen Wirtschafts- und Lebensweise. So prallen zwei Welten zusammen. Es besteht die Gefahr, dass sich das amerikanische Wirtschaftssystem auch in Europa durchsetzt. Deshalb braucht es großen Druck von unten. Auf die Frage der Jugendlichen, was man tun kann, meinten Lobis und Augscheller, dass es viele Möglichkeiten gibt. Man soll sich informieren, vernetzen und aktiv mit Gruppen zusammenarbeiten und sich für bestimmte Ziele und Werte engagieren.

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