Glurns - Hubert Prieth weiß, welches Kraut gegen welchen Schmerz gewachsen ist. Von Frühjahr bis Herbst sammelt er Kräuter, Gräser, Wildfrüchte... Er tüftelt an Teemischungen, setzt Tinkturen an, sammelt Rezepte. Heuer hat er erstmals eine Salbe nach dem Rezept des Matscher Pfarrers Anton Reisigl (1887 – 1963) hergestellt - für den Hausgebrauch. Matscher Bäuerinnen haben die Rezepte gesammelt und drucken lassen. Die Salbe soll „gegen Krebs und krebsartige Geschwüre“ der Haut helfen. Die Herstellungsprozedur ist sehr aufwändige. Die Pfingstrosen hat Hubert bereits im Frühjahr in Öl angesetzt. „In der Sonne muss alles sechs Monate reifen“, erklärt Hubert. Nach Allerheiligen erhitzte er das Öl und vermischte es mit dem Saft weißer Rüben mit Ziegenfett, Zirmpech, Pappel- und Johannisöl. Die köchelnde Mischung rührte er behutsam, bis zur cremigen Konsistenz. Die Döschen füllte Evelyn Piergentili. Sie versteht sich mit Hubert und will von ihm lernen. Mit ihm und Helene Schwarz zieht sie zum Kräutersammeln aus. „Es wird wegen der Pestizide immer schwerer, unbelastete Wildkräuter zu sammeln“, sagt er. Das erfüllt ihn mit großer Sorge: „Wenn uns das Beste aus der Natur verloren geht, sind wir verloren“ (mds)
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