Dienstag, 15 Dezember 2015 09:26

Bär M32

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s34 m32VinschgauSeit mittlerweilen 5 Monaten befindet sich ein Bär im Gebiet von Prad, Sulden und Taufers im Münstertal. Anhand der genetischen Untersuchungen der Proben (Haare und Kot), welche hauptsächlich durch die Förster des Nationalparks und der Forststation von Mals gesammelt wurden, konnte bestätigt werden, dass sich im besagten Gebiet nur ein einzelnes Individuum aufhält.

Bei diesem Bären, mit dem Kürzel M32, handelt es sich um ein männliches Tier von ca. 1,5 – 2 Jahren. Dieser Jungbär ist hauptsächlich durch seine Übergriffe auf Bienenstände, bei seiner Wanderung vom Meranerraum bis ins obere Vinschgau, aufgefallen. Dabei wurde beim Großteil der Schäden, nur eine einzelne Bienenbeute zerstört. Zusätzlich waren die Bienenstände nicht vor dem Bären entsprechend geschützt.

Schutz von Bienenständen
Das Bärenmonitoring der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Bären, welche unser Land durchstreifen, sich hauptsächlich entlang der oben gezeigten Wanderroute bewegen. Da auch in den kommenden Jahren mit der Anwesenheit des Sohlengängers zu rechnen ist, empfiehlt das Amt für Jagd und Fischerei, die Bienenstände in diesem Gebiet entsprechend zu schützen. In gefährdeten Regionen setzen Imker bei der Schadenverhütung von Bärenübergriffen auf ein erprobtes Elektrozaunsystem. Eine stabile Bauweise und gute Wartung sind dabei Voraussetzung für einen wirkungsvollen Schutz. Das Material für die Elektrozäune wird von der Landesverwaltung als Leihgabe unendgeldlich zur Verfügung gestellt oder es kann ein Antrag um finanzielle Unterstützung zum Ankauf an das Amt für Jagd und Fischerei gestellt werden. Der Imker erhält 50% der anerkannten Kosten zurückerstattet.

Problembär ja/nein
Nach den Meldungen, welche das Amt für Jagd und Fischerei über das Verhalten von M32 erhalten hat, handelt es sich dabei um keinen Problembären. Ob ein Tier als Schad- oder gar Problembär klassifiziert wird, hängt von den Kriterien ab, welche im Managementplan PACOBACE festgelegt wurden. Dieser sieht weiters vor, welche Maßnahmen die Bäreneinsatzgruppe ergreifen kann (Vergrämungsaktionen, Fang und Besenderung, Wegsperren in eine Gehege, Abschuss).
Beim Bären M32 handelt es sich, wie bereits erwähnt, um ein 1,5 bis 2 Jahre altes Männchen. Eine Besenderung eines Jungbären ist immer mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Da das Tier sich in der Wachstumsphase befindet, müsste ein angelegtes Senderhalsband bereits nach kurzer Zeit wieder entfernt bzw. gelockert werden. Eine Narkose innerhalb weniger Monate stellt für das jeweilige Tier eine hohe Belastung dar. Weiters erfolgt der Fang eines Braunbären nicht von heute auf morgen. Es vergehen oft Monate, bis ein Tier in eine Falle tappt.

Bären im Winter
In der Regel halten Bären eine Winterruhe von November bis März. Wie die Tiere den richtigen Zeitpunkt für den Beginn der Winterruhe finden, weiß niemand genau. Möglicherweise reagieren sie auf kürzer werdende Tage, das zurückgehende Nahrungsangebot, die sinkenden Temperaturen oder den einsetzenden Schneefall. Ihr Körper signalisiert ihnen offenbar, dass es Zeit wird zu ruhen. Junge Bären, die ihre Mutter verloren haben, überwintern meist ohne Schlaf, da sie diese der Art eigene Gewohnheit nicht erlernt haben und erst über ihren ureigenen Instinkt entwickeln. Ob der Jungbär M32 heuer seine Winterruhe hält werden uns die kommenden Wochen zeigen. Das Amt für Jagd und Fischerei, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Forststation und dem Nationalpark Stilfser Joch, wird dies genau verfolgen und bei etwaigen Problemen sofort agieren.
Die letzten Meldungen vom Bär M32 stammen aus der Schweiz; am 11.11. gab es in Guad bei Santa Maria einen Übergriff auf einen Bienenstand.
Amt für Jagd und Fischerei
Martin Stadler

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