Es ist das, was SEL-Direktor Maximilian Rainer am 15. Juni dem Verwaltungs- und Aufsichtsrat der Fernheizwerk GmbH, dem Gemeindeausschuss und den Fraktionen in einer Sitzung in Schlanders eröffnet hat und einer 360 Grad-Wende gleichkommt. Tourten Pinggera und Rainer vor zweieinhalb Monaten noch durch die drei Fraktionen, um einen Anschluss an das Fernheizwerk Schlanders zum derzeitigen Zeitpunkt so gut wie auszuschließen, geht das Ganze nun in die entgegengesetzte Richtung: Vollausbau aller Versorgungszonen, sprich der Fraktionen an das bestehende Schlanderser Fernheizwerk noch in dieser Amtsperiode. So lautet das neue politische Credo. Wie das Ganze im Detail aussieht, hängt vor allem von den Grünzertifikaten ab. Bekommen hatte das Schlanderser Fernheizwerk diese Zertifikate für die Stromproduktion auch mit Gas im Blockheizkraftwerk. Eine Verlängerung der Grünzertifikate war jüngst in Rom abgelehnt worden. Davon hängt aber die Höhe der weiteren Investitionen maßgeblich ab. Bis dato sind knapp 32 Millionen in das Fernheizwerk Schlanders investiert worden. 27 Millionen hat die Fernheizwerk GmbH Schulden, allein 25 Millionen davon bei Banken. Um eine Erhöhung der Eigenkapitalquote werden die Gesellschafter - zusätzlich zu den Finanzmitteln für die Netzerweiterung in den Fraktionen - demnach nicht drum herumkommen. Weil 92 Prozent der Haushalte in Schlanders am Fernwärmenetz hängen, ist man mit der Kapazität an die Grenzen angelangt. Von einem weiteren Netzausbau, einem Anschluss der Fraktionen wollte man absehen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Mit dem politischen Versprechen der Vorgänger im Rücken, ist man in den Fraktionen Sturm gelaufen. Bei der SEL fing man an, an Varianten zu basteln. Diese hat der SEL-Direktor Anfang Mai dem Schlanderser Gemeinderäten präsentiert. Im Ansatz zumindest. „Weil grundlegende Daten fehlten“, ließ Pinggera eine Entscheidung im Gemeinderat vertagen. Damit geht die causa Anschluss der Fraktionen an das Fernheizwerk Schlanders heute in eine weitere Runde. (ap)