Außerordentliches Bedauern
Die Genussgemeinschaft Städter und Bauern e.V. sowie Slow Food München bedauern es außerordentlich, sollten die Palabirn Bäume in Lichtenberg tatsächlich gerodet werden.
Unser Projekt wird im Übrigen von der Landeshauptstadt München, BioStadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt gefördert und existiert seit knapp fünf Jahren. Slow Food München hat 950 Mitglieder.
Wir zählen auf den gesunden Menschenverstand im Oberen Vinschgau, der stolz sein kann, so ein Kulturgut noch in seinem Areal zu besitzen. Sicher gibt es Alternativen, die geplanten Neubauten an anderer Stelle - ohne Flurschaden in vielerlei Hinsicht- zu errichten.
Bei Bäumen in diesem Alter und einem derart gesunden Bestand, kann sich jede Gemeinde nur glücklich schätzen so ein einmaligen Ensemble von 11 Bäumen zu haben, die noch dazu viele Jahre vor sich haben können.
Wir die „Genussgemeinschaft Städter und Bauern e.V.“ und Slow Food München setzen uns ehrenamtlich für das Fortbestehen der klein bäuerlichen Betriebe, des Lebensmittelhandwerks und des sanften Tourismus ein.
Wir haben im Mai 2015 eine Gruppenreise nach Mals unternommen und auf unserem Programm standen kleinbäuerliche Bio-Betriebe, vom Bäcker, Käserei, Obstverarbeiter bis zum Winzer. Bei einem weiteren Urlaub im Herbst dieses Jahres haben wir auch beim Wandern die Gemeinde Prad auf alten Waalwegen erwandert. Es gibt viele Mitglieder aus unseren Reihen, die diese Reise weiterführen und nachmachen wollen. Ein Eintrag dazu und auch Betriebe aus der Region
sind auf unserer Internetseite eingetragen mit den Adressen der Betriebe. Gerade die Palabirn-Bäume gehören dazu und werden im nächsten Jahr in unserem Programm als Extra-Tipp erscheinen, wenn es sie dann hoffentlich noch gibt.
http://www.genussgemeinschaft.de/ In der Rubrik Betriebe können sich biologisch arbeitende Betriebe kostenlos eintragen, auch eine mit uns in vielerlei Hinsicht verbundene Käserei aus Schleis ist eingetragen, viele Münchner wollen sich an Projekten wie diesem beteiligen und ihren Urlaub dort verbringen, wo noch gute Lebensmittel, kleine Betriebe und eine intakte Natur mit einem gewachsenen Obstbaumbestand
(Streuobstwiesen und keine Monokulturen) existieren. Biologische Landwirtschaft zur Erhaltung der Natur für eine enkeltaugliche Lebensgrundlage verdient unsere Unterstützung!
Genussgemeinschaft Städter und Bauern e.V., Marlene Hinterwinkler im Vorstand
Richtigstellung: Im Halbstundentakt direkt nach Bozen
Als Kind des 20. Jahrhunderts vergesse ich manchmal, dass wir im 21. Jh. leben. Und dann passieren peinliche Fehler. Im Artikel „Im Halbstundentakt direkt nach Bozen“ der letzten Ausgabe stand: 1917 und 1919 wird in den Sommermonaten der Zugverkehr für drei Monate eingestellt. Natürlich muss es heißen: 2017 und 2019.
Heinrich Zoderer
AVS gegen skitechnische Verbindung Langtaufers–Kaunertal
Mit der Präsentation der Studie der Oberländer Gletscherbahnen am 20. November 2015 in Graun wurde die öffentliche Diskussion über das Projekt Langtaufers–Kaunertal wieder angeheizt. Der Alpenverein Südtirol hält die geplante Neuerschließung eines Skigebietes in Zeiten der Klimaerwärmung für falsch und absurd. Längerfristige Strategien – wie sie derzeit bei der Weltklimakonferenz in Paris verhandelt werden – müssen auch für den Südtiroler Wintertourismus entwickelt werden.
Im AVS-Grundsatzprogramm ist die Position klar niedergeschrieben: „Der AVS hält die touristische Erschließung der Südtiroler Bergwelt durch Aufstiegsanlagen für abgeschlossen. Insbesondere neue Anlagen außerhalb bestehender Skigebiete sind abzulehnen.“
Der geplante Anschluss an das Skigebiet Kaunertaler Gletscher ist mit massiven Eingriffen in steiles und felsiges Gelände verbunden. Damit würde der Charakter der unerschlossenen hochalpinen Bereiche erheblich und dauerhaft verändert werden. Im Projektgebiet sind aktive Blockgletscher vorhanden; dies und die Steinschlag- und Lawinengefahr allein lassen viele technische Fragen offen.
Eine notwendige Beschneiungsanlage ist zwar im Konzept noch nicht vorgesehen, wird aber sicherlich zur Realität werden, sowie auch der dazu erforderliche Wasser- und Energiebedarf.
Zusätzlich zur Wertschöpfungsverlagerung in Richtung Kaunertal befürchtet der AVS eine Degradierung des Langtauferer Tals zur ganzjährig nutzbaren Zufahrt für das Kaunertal mit allen damit verbundenen negativen Folgen für die lokale Bevölkerung.
„In Anbetracht des starken Glescherschwundes als Folge der Klimaerwärmung und der rückläufigen Skifahrerzahlen ist die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Skitourismus eine Perspektive mit hohem Risiko“, so der AVS. „Es gilt gut zu überlegen, ob man die Unterschrift unter ein derartiges Projekt setzen will.“
In vielen Gletscherskigebieten gibt es bereits Probleme bei der Pistenpräparierung und Gletscherflächen werden im Sommer mit einem Vlies geschützt, um den Skibetrieb aufrechterhalten zu können. „In Anbetracht dieser Tatsachen erscheint eine weitere Neuerschließung absurd“, meint der Alpenverein. „Diese für den Wintertourismus kurzfristig nützlichen Eingriffe stellen keinen Ersatz für das klimapolitisch notwendige Handeln dar wie es derzeit auch bei der Weltklimakonferenz in Paris auf dem Programm steht. Längerfristige Strategien, die auf landschaftsorientierte Erholungsangebote und naturverträgliche Sportangebote setzen, müssen angedacht werden. Die geplanten Infrastrukturen würden die positive Entwicklung in Langtaufers hin zu einem sanften naturverträglichen Tourismus mit einem Schlag zerstören.“
Die von den Projektbetreibern anvisierte gesamttiroler Zusammenarbeit kann bei anderen Projekten, wie z. B. grenzüberschreienden Bahnverbindungen zum Nutzen für eine größere Bevölkerungsgruppe vorangetrieben werden. Der AVS appelliert, die wenigen noch intakten Bereiche des Hochgebirges im Sinne der Alpenkonvention (Tourismusprotokoll) als Ruhezonen zu bewahren und auf intensivtouristische Erschließungen zu verzichten. Der AVS und die benachbarten Alpenvereine – sie vertreten immerhin rund 1,8 Mio. Mitglieder – werden sich gemeinsam mit geballter Kraft gegen dieses Projekt stellen.
i.V. Anna Pichler, AVS-Referat für Natur und Umwelt
Zum Leserbrief „Beschämend“ (Vinschgerwind Nr 24, 3.12.2015)
Diesen Leserbrief, dem ich voll und ganz zustimme, möchte ich mit folgenden Fragen ergänzen. Krampusvereine und alle diese Umzüge außerhalb des Nikolausabends (5.12) haben ein nicht mehr erträgliches Ausmaß erreicht und hier muss die Frage erlaubt sein, in welchem Zusammenhang stehen dieser Klamauk des Bösen, auf dem billigen Niveau der Angstmacherei, mit Tradition oder Brauchtum? Sind diese Auswüchse nicht eher der Ausdruck einer oberflächlichen, kranken Spass- und Konsumgesellschaft wo Tierquälerei, Präpotenz und Rücksichtslosigkeit ineinander verschmelzen? Kämen diese Auswüchse von italienischer Seite, welches endlose und widerliche Geschrei bekämen wir dann wohl von unseren rechtspopulistischen Parteien bzw. Bewegungen zu hören?
Walter Pöder, Naturns
Die Ziegenböcke und Krampusse
Die anonyme Leserbriefschreiberin macht sich Sorgen um die zwei Ziegenböcke beim Krampusumzug in Tartsch. Ich sorge mich eher um die Kinder und Kleinkinder, dessen Eltern glauben, ihre Sprösslinge müssten bei jedem Krampusumzug dabei sein. Und mir bereiten die Erstklässler Sorgen, die beim ersten Kirchenbesuch fragen, wer dieser Mann sei, der da oben am Kreuz hängt. Sorgenfalten bekomme ich auch, wenn ich an den Bürgermeister denke, der den Krampusvereinen drei Wochen lang ihre Schrei- und Saufgelage genehmigt und nicht den Mut hat, die Krampusumzüge auf den 5. Dezember zu reduzieren (man will ja das Brauchtum?! mit dem Nikolaus als Hauptfigur pflegen). Hat er vielleicht auch Angst vor den Krampussen, die sich immer mehr als Horrorfiguren darstellen?
Eugen Jörg, Burgeis
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