Roman Hohenegger: Das kann schon sein. Die relativ gute Bilanz muss ich korrigieren: Durch den von Schlechtwetter geprägten Sommer 2014 und durch den Schneemangel zu Weihnachten 2014 ist die Bilanz natürlich negativ ausgefallen. Bei normalen Verhältnissen wär’s anders ausgegangen.
Vinschgerwind: Tiefrote Zahlen hat die Haider AG nicht geschrieben oder?
Hohenegger: Etwas mehr als 100.000 Euro im Minus sind dann doch geworden. Allein in der schneefreien Weihnachtszeit 2014 haben wir knapp 100.000 Euro an möglichen Einnahmen verloren, weil wir erst 14 Tage später als geplant eröffnen konnten. Wie gesagt, bei normalen Verhältnissen hätten wir eine positive Bilanz erwirtschaften können. Das Vertrauen der Aktionäre ist da. Ich habe die meisten Stimmen bekommen. Christian Schöpf ist Vizepräsident. In den Ausschuss gewählt ist auch Martina Stocker. Für die Fraktion St. Valentin ist Elmar Prenner und für die Gemeinde Graun Franz Prieth im Verwaltungsrat. Ich glaube, dass wir die Haideralm ziemlich gut in den Griff bekommen haben. Wir haben in der Gastronomie auf der Bergstation großen Zuspruch und deshalb große Zuwächse verzeichnen können. Im heurigen Sommer haben wir gegenüber dem vergleichbaren Sommer 2013 um die 50 Prozent Zuwachs.
Vinschgerwind: Die Zukunftsperspektiven sind laut Ihren Aussagen positiv. Als Präsident des Verwaltungsrates kenne Sie die Meinungen in den Kreisen der Aktionäre. Ist in der Ära Roman Hohenegger eine Fusion mit Schöneben angedacht und möglich?
Hohenegger: Natürlich ist die angedacht und wir hoffen auch diese zu realisieren. Wir sind auf einem guten Punkt. Der Ingenieur Gasser ist dabei, die Machbarkeitsstudie für den lifttechnischen Zusammenschluss zu erstellen. Da hat es aber leider immer wieder Verzögerungen gegeben. Eigentlich sollte die Machbarkeitsstudie bereits im Juni vorliegen. Die letzte Information ist, dass es im Dezember 2015 soweit sein wird. Diese Verzögerung ist etwas problematisch. Auch weil die Studie grundsätzlich von der Gemeinde gut geheißen werden muss, dann erst kommt die Genehmigunsphase in den Landesämtern und in der Landesregierung.
Vinschgerwind: Werden Fusionsgespräche, die Gesellschaften zu vereinen, erst in dem Moment konkret, wenn die Machbarkeitsstudie für den skitechnischen Zusammenschluss positiv begutachtet worden ist?
Hohenegger: Ja, erst dann werden Fusionsgespräche konkret. Die positiven Begutachtungen enden letztlich auch in der Frage der Beiträge. Denn ohne Beiträge funktioniert das nicht. Dann erst wird intensiv an der Realisierung gearbeitet. Was die Stimmung im Dorf betrifft, so ist die gespalten. Manche sind dafür, manche gegen einen solchen Zusammenschluss mit Schöneben. Manche glauben, dass der Zusammenschluss nicht zustande kommen wird, obwohl sie nicht dagegen sind. Kommt der Zusammenschluss tatsächlich nicht, dann werden wir einen Plan B ausarbeiten müssen.
Vinschgerwind: In den Aktionärskreisen gibt es also eine Mehrheit, die dafür ist, dass diese Verbindung tatsächlich gebaut werden soll?
Hohenegger: Sicher ist da nochmals ein Beschluss zu fassen. Wenn die Zahlen und die Fakten einmal konkret auf dem Tisch liegen werden, glaube ich schon, dass die Mehrheit sicher dafür ist. Derzeit gehen die Meinungen noch hin und her, weil viele glauben, dass dieser Zusammenschluss nicht kommen wird.
Vinschgerwind: Sie sprechen einen Plan B an. Das deutet darauf hin, dass Sie selbst nicht ganz an einen Zusammenschluss mit Schöneben glauben.
Hohenegger: Ich bin von einem Zusammenschluss überzeugt. Wir gehen von einer positven Begutachtung der Machbarkeitsstudie aus. Sollte dem nicht so sein, so wird es trotzdem irgendwie weitergehen müssen. Das habe ich gemeint. Dann werden wir die Ärmel weit zurückkrempeln und einen Weg finden müssen.
Vinschgerwind: Die Wintersaison steht vor der Tür. Ist die Haider AG pronto?
Hohenegger: Wir machen derzeit die 20-Jahresrevision der Umlaufbahn und sind mit den Vorbereitungen für die Wintersaison voll beschäftigt. Wir werden am 18. Dezember 2015 eröffnen, ohne Wenn und Aber.
Interview: Erwin Bernhart
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