Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 20 Oktober 2015 12:00

Annullato

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s4 0515Göflan/Laas - Beim Marmor haben zum wiederholten Male die Gerichte gesprochen: Das Verwaltungsgericht Bozen hat jüngst - und zwar heuer zum zweien Mal - den Marmortransport mit LKW über Göflan als nicht rechtens erklärt

von Erwin Bernhart

Es ist wie beim Märchen vom Hasen und vom Igel:

Jedes Jahr auf’s Neue stellt die Landesregierung bzw. der Landesrat für Forstwesen eine Sondergenehmigung für den Abtransport für den Marmor vom Göflaner Mitterwantlbruch bis hinunter nach Göflan aus. Und jedesmal wird dagegen vor dem Verwaltungsgericht Rekurs eingelegt. Und jedesmal wird der Rekurs angenommen und die Sondergenehmigung des Landes annulliert. Das Verwaltungsgericht in Bozen ist mittlerweile in seiner Urteilsfassung äußerst fit in der Materie. Heuer ist es diesbezüglich bereits das zweite Urteil. Das erste wurde im Jänner gefasst. Das zweite vor Kurzem.
Am 9. Oktober 2015 hat das Verwaltungsgericht die Transportgenehmigung, ausgestellt von Landesrat Arnold Schuler, erneut annulliert. Gegen die Transportgenehmigung rekurriert hat Johann Gurschler vom Tafratzhof - und Recht bekommen. Gurschler sei, so im Urteil, für die Ausstellung der Sondergenehmigung nicht einmal gefragt worden. Schließlich führe ein Teil der Forststraße durch Gurschlers Grund und Boden. Seit der Zustellung der Akten Mitte Oktober fährt kein LKW mehr. Mit jedem Urteil des Verwaltungsgerichtes wird eine endgültige Lösung über die Straße ein Stück weit unwahrscheinlicher. Auch der jüngste Vorschlag von LH Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler, beide Betriebe, die Lasa Marmo und die Göflaner Marmor GmbH  könnten doch die Straße benutzen und dafür eine „verpflichtende Umweltgebühr“ im Ausmaße von 10 Euro pro Kilometer im Nationalpark entrichten, erweist sich im Lichte der Urteile des Verwaltungsgerichtes eher als Wunschballon auf Frieden, denn als rechtlich solide und mit den Beteiligten konkret erarbeitete Lösung.
Derweil läuft zusätzlich eine Verwaltungsklage von Seiten der Lasa Marmo und der Lechner Marmor AG wegen wettbewerbsverzerrender Maßnahmen, welche auch der Landesregierung angelastet werden. Man habe durch die Einhaltung von Auflagen durch Land und Park rund 200.000 Euro pro Jahr mehr ausgeben müssen, als die Göflaner Marmor GmbH, welche diese Auflagen nicht erhalten habe, sagt Georg Lechner von der Lechner Marmor AG. In diesen Tagen gibt es eine diesbezügliche Verhandlung.
Der BM von Schlanders Dieter Pinggera kündigt dem Vinschgerwind gegenüber Rekurs beim Staatsrat an. Denn bei der Urteilsfindung sei man, so Pinggera, von völlig falscher Rechtslage ausgegangen. Zudem sei mit dem Übergang des Nationalparkes bereits 2016 eine Lösung des Transportes, so wie sie LH Arno Kompatscher und Arnold Schuler vorgeschlagen haben, ins Auge gefasst.
Geht Hase und Igel also weiter?

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2085 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Bio-Boom Der Vinschgau protestiert »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.