Der Malser BM Ulrich Veith hat in der Vergangenheit in der Causa Sozialabgaben öffentlich dermaßen seine Unschuld beteuert, dass ein Freispruch vor Gericht nur einem Fingerschnippen gleichen konnte. Dass er sich aber die Finger vor Gericht saftig verbrennen könnte, hat Veith bald erkannt. Und deshalb eine Kehrtwende gemacht, die nicht weit von einem Schuldeingeständnis entfernt ist: Veith hat unter dem Druck der Anklage, er habe die „Gemeinde in die Irre geführt“, 112.000 Euro plus 12.000 Euro Zinsen an die Gemeinde Mals zurückgezahlt. Dies entspricht der Summe, die die Gemeinde Mals bisher an Sozialabgaben für Veiths Anstellung bei seinem Bruder gezahlt hat. Der Rechnungshof, der die Ausgaben von Gemeinden auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft, hat sein Verfahren daraufhin zurückgezogen. Bleibt noch das Landesgericht. Dort steht - um einem politische Karriere zerstörenden Hauptverfahren zu entgehen - ein Antrag auf Ableistung von Sozialdienst zur Debatte. Fazit: Veith hat alle rechtlich zur Verfügung stehenden Waschmittel benutzt, um mit -rechtlich- reiner Weste aus der Sache auszusteigen. Ist ihm das zu verübeln? Wohl kaum. Zu verübeln ist ihm, dass er’s einfach probiert hat - sich bei seinem Bruder nach der Gemeinderatswahl 2009 anstellen zu lassen, in den Wartestand zu gehen und dafür die einem Angestellten zustehenden Sozialabgaben von der Gemeinde zahlen zu lassen. Auf ein umgerechnetes Nettogehalt von rund 3.200 Euro. Ohne oppositionelle Kontrolle wär’ er damit glatt durchgekommen. Ein vorbildliches Verhalten ist das nicht, schon gar nicht für die Jugend. Aber - das Volk hat immer Recht. 2051 Wählerstimmen hat Veith 2015 als BM-Kandidat erhalten. Respekt. Einen Heiligenschein für Veith - wenn, dann aus Holz.
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