Die Schutzhütte war bis 1918 bewirtschaftet und verfügte über 17 Lager. Dadurch waren die Gipfel im Dreieck zwischen dem Inn, der Furche des Reschenscheidecks, dem Münster- und Spöltal touristisch erschlossen. Schon damals wurden die weiten Alpenmatten und Hochflächen für den Skilauf benutzt.
Der Zugang von Mals dauerte 4 Stunden, von Sur En 5, die Übergänge nach Scarl oder St.Valentin 3,50 und nach Reschen oder Graun 5,50 Stunden. 1918 - nach dem ersten Weltkrieg - kommt Südtirol zu Italien und damit geht auch die Pforzheimer Hütte in Staatsbesitz über. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Hütte bis zu ihrem Brand in den 60iger Jahren hauptsächlich als Stützpunkt für die italienische Finanzwache genutzt, um dem regen Schmuggler- und Wildereraufkommen Einhalt zu gebieten.
Das nach dem Brand unbewohnbar gewordenen Bauwerk wurde von nun an dem Verfall preisgegeben. Es sollte anders kommen: Im Jahre 1998 wurde die Hütte zusammen mit vielen anderen Staatsimmobilien, dem Land Südtirol übertragen. Der Förderverein „CUNFIN - Verein zur Instandsetzung und Revitalisierung der alten Pforzheimer Hütte“ hatte folglich die Hütte mit der Absicht gepachtet, das - mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Gebäude - zu restaurieren und es einem kulturellen Zweck zuzuführen.
Die Ausstellung ZOLLFREIE ZONE!? bildet den Auftakt für die zukünftige Nutzung der Hütte als Ort für Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Themenbereiche, die sich die Kuratorinnen Marion Veith und Katharina Hohenstein für diese Ausstellung aussuchten, greifen die Verklärung des Schmugglers als Volkshelden, Tier- und Warentransfer, die Rolle der Frauen, sowie den Schmuggel über den Schlinig-Pass in der Zeit zwischen dem zweiten Weltkrieg und Anfang der 70er Jahre auf. Sowohl die Ausstellung als auch die Sanierung wurden mit Unterstützung des grenzüberschreitenden Interreg-IV-Projektes VETTA, der Gemeinde Mals und der Autonomen Provinz Bozen ermöglicht. ZOLLFREIE ZONE!? wird noch bis 25. Oktober gezeigt und im nächsten Jahr weitergeführt.
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