Seitdem bekannt ist, dass die SEL um die Übernahme der 42-Prozent-Anteile am Reschenstausee mit der Edison verhandelt, tut sich im Vinschgau wenig. Zumindest hört man aus dem Kreis der Vinschger Bürgermeister nichts. Kein Kampfgeist, schon gar nicht ein leidenschaftlicher, ist auszumachen. Waren es doch vor Jahren die damaligen Vinschger Bürgermeister, die sich in einem erbitterten Kampf gegenüber der Bozner Zentrale, gegenüber einem damals breitschultrigen LH Luis Durnwalder, jene 8 Prozent an der Stromproduktion am Reschenstausee erstritten haben. Der Vinschger Stromkampf ist legendär. Wenn auch viele Dinge am Reschenstausee und im Oberland immer noch ungelöst sind und längst gelöst sein könnten. Die Ableitungen aus dem Zerzerbach, aus dem Metzbach (Schlinigerbach) und aus dem Arundabach etwa. Ein Teil dieser Gewässer wird in den Stausee gepumpt und im Schludernser Werk und dann im Kastelbeller E-Werk verstromt und zu Geld gemacht - aber bis dato ohne Vinschger Beteiligung. Oder das Hydros E-Werk in Graun - bis dato ohne Vinschger Beteiligung.
Und nun stehen möglicherweise jene 42 Prozent an der Reschenstauseekonzession zur Verteilung an. Es mag schon sein, dass da erst Verhandlungen laufen. Aber dass der Vinschgau Ansprüche stellt, ist mehr als legitim. Einzig der SVP-Landtagsabgeordnete Sepp Noggler hat dies bisher getan (sh. Vinschgerwind Nr 18). Eine Gefolgschaft ist, bislang, nicht auszumachen. Obwohl auch die neuen Bürgermeister genau wissen, dass die Einnahmen über den Stromverkauf für die Gemeindekassen - und so auch für die Vinschgerinnen und Vinschger - Gold wert sind.
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