Jede Trainingsgruppe hat pro Woche zwei Fußballtrainingseinheiten (jeweils 3 Stunden) am Vormittag auf dem Sportplatz in Mals, sowie eine Krafttrainingseinheit pro Woche am Nachmittag. Dazu finden regelmäßig Testspiele gegen Mannschaften der umliegenden Vereine oder gegen Mannschaften des F.C. Südtirol statt. Ab dem heurigen Schuljahr haben die Schüler auch die Möglichkeit, eine Nachmittagstrainingseinheit zu besuchen.
Das Fußballtraining der jungen Fußballer wird vom bekannten Nachwuchstrainer Arnold Schwellensattl geleitet. Koordiniert wird der sportliche Bereich vom Sportlehrer Manuel Horrer, welcher auch das Krafttraining leitet und ab Herbst an der Sportschule Oberhaching die Fußballtrainerlizenz in Angriff nimmt.
Daniel Ortler aus Glurns und Andreas Lechner aus Latsch werden heuer den Trainerstab erweitern und Schwellensattl als Co-Trainer (Ortler) bzw. als Tormanntrainer (Lechner) zur Seite stehen. Mit Dino Filipovic (Mals) konnte heuer ein zuverlässiger Betreuer für das Projekt dazugewonnen werden. Helfen wird auch wieder Othmar Tribus, Trainerikone im Naturbahnrodeln. Der Mathematiklehrer Heiko Hauser koordiniert die schulischen Belange der Fußballer.
Einige Fragen an Koordinator Manuel Horrer
Vinschgerwind: Herr Horrer, was möchten Sie mit diesem Projekt erreichen?
Manuel Horrer: Dieses Projekt ist in Südtirol einzigartig in dieser Form. Generell möchten wir talentierten jungen Fußballern eine professionelle Förderung ihrer sportlichen Begabung in einem schulischen Umfeld anbieten. Neben einer fundierten Schulausbildung möchten wir, dass sie auch ihre sportlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten stark erweitern.
Was sind speziell im sportlichen Bereich die Ziele?
Jeder Fußballer bzw. jede Fußballerin, welcher die Aufnahmeprüfung schafft, wird eine optimale sportliche Förderung durch unser Trainerteam erfahren, sei es im fußballerischen und auch im konditionellen Bereich. Das Ziel ist also, das größtmögliche Potenzial aus jedem Spieler herauszuholen.
Die Spieler trainieren und spielen weiterhin auch bei ihrem Heimverein und kommen somit durch Schul- und Vereinstraining auf eine hohe Anzahl an Trainingseinheiten, vergleichbar mit derer vom Profimannschaften.
Es war schon beeindruckend zu sehen, wie sich die Spieler während des letzten Jahres sportlich entwickelt haben. Ich denke, die Vereine werden in Zukunft sehr von diesem Projekt profitieren, da die Spieler durch die gemeinsame Ausbildung das Niveau in den Mannschaften, in denen sie spielen, anheben werden.
Die Spieler absolvieren auch gemeinsame Spiele mit der Schulmannschaft?
Ja genau. Sie Schüler spielen für die Schulmannschaft die Schulmeisterschaft sowie Testspiele. Es ist auch wieder geplant, bei einem Turnier von Profinachwuchsmannschaften mitzuspielen. Ob wir das, wie im letzten Jahr, selber ausrichten oder ob wir zu einem Turnier fahren, werden wir erst entscheiden. Diese Spiele bringen den Spielern sehr viel, da sie sich auf einem hohen Niveau spielerisch beweisen müssen. Hier können sie wertvolle Erfahrungen sammeln. Unsere Spiele beeinflussen den regulären Meisterschaftsbetrieb der Heimvereine nicht, sodass sie in ihren Mannschaften normal zum Einsatz kommen.
Zum Abschluss noch eine generelle Frage. Wie sehen sie den Vinschger Fußball?
Die Antwort würde jetzt den Rahmen sprengen. Ich verfolge den Vinschger Fußball natürlich genau. Generell möchte ich sagen, dass es wichtig ist, den jungen Spielern in den ersten Mannschaften die Chance und vor allem das Vertrauen zu geben, sich zu beweisen. Denn sie sind die Zukunft. Die jungen Spieler müssen aber auch die Geduld, Ausdauer und den Willen mitbringen, auch wenn sie einmal weniger Einsatzzeiten bekommen. Fußball ist Lebensschule. Wenn es einmal nicht so gut läuft, kann man nicht immer gleich alles hinschmeißen. Man muss auch einmal durchbeißen.
Wenn ein Spieler das Potenzial hat, sich in einer höheren Liga zu beweisen, sollte man ihm diese Chance geben und nicht unnötig kompliziert sein. Wenn man im Guten auseinander geht, kommen die Spieler sicher immer wieder gerne zum Heimverein zurück. Die Vinschger Vereine müssen ein bisschen mehr zusammenschauen, wenn wir das Niveau erhöhen wollen.
Das ist aber meine persönliche Meinung.
Zum Schluss möche ich noch anmerken, dass ich von den Zuschauern in den Amateurligen teilweise sehr enttäuscht bin. Anstatt die eigene Mannschaft anzufeuern, werden die gegnerischen Spieler, Trainer und der Schiri beschimpft und beleidigt. Fairplay und Respekt sollten auch auf den Tribünen stattfinden. Wer das nicht versteht, sollte besser zu Hause bleiben.
Interview: Leonardo Pellissetti
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