Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 25 August 2015 15:38

Griffiges Abenteuer

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Bild 1Martell - Ein komplett neues Konzept in Sachen Klettern wurde am Samstagvormittag im Vinschgau vorgestellt: Die erste künstliche Kletterwand Südtirols im Freien an den Zementmauern des Zufrittstausees in Martell.

von Pia Tscholl

Feiner Regen rieselte aus dem Wolkenvorhang und legte sich wie ein dünner Schleier über das Martelltal.

Einer grauen Leinwand gleich ragte die zementierte Fassade der Zufrittstaumauer aus der idyllischen Landschaft des Stilfserjoch Nationalparks hervor. Als hätte man viele kleine Pinseltupfer auf dem Malgrund platziert, verlaufen an ihr tausend bunter Punkte empor. Es sind die Griffe der neu errichteten Kletterwand im hinteren Martelltal, welche am 1. August eingeweiht wurde.  Am 15. Mai dieses Jahres haben die Mitglieder der Alpinschule „feel the mountains“  mit den Bohrungen für die neue Attraktion begonnen. Geplant war das Projekt schon etwas länger:  Die Hydros, eine Gesellschaft der SEL-Gruppe, die Gemeinde Martell sowie der AVS haben es ins Leben gerufen. Man wollte die Infrastruktur des Staudammes der Bevölkerung näher bringen, so Wolfram Sparber, der Präsident der SEL, dieses Mal wolle man durch Sport eine Brücke zur Allgemeinheit schlagen. Außerdem bot sich die Zufrittstaumauer exzellent für dieses Projekt an: Die Neigung, die Höhe, die doppelte Nutzbarkeit und nicht zuletzt das atemberaubende Panorama waren ausschlaggebende Kriterien.
Bild 12Nun, nach Fertigstellung der neuen Kletterwand, finden sich unter anderem die beiden höchsten künstlichen Kletterrouten Südtirols, welche eine Höhe von jeweils 80 Meter erreichen. Doch sie soll auch als Ergänzung zu den bereits bestehenden natürlichen Kletterrouten der Umgebung angesehen werden. Diese wurden über die letzten 3 Jahre hinweg von freiwilligen Helfern in mühevoller Arbeit errichtet. Zu Fuß sind die circa 50 natürlichen Kletterrouten von der Staumauer aus in 10 bis 30 Minuten erreichbar.  Die Kosten für das neue Kletterparadies belaufen sich übrigens auf 80 Tausend Euro, wobei 40 Tausend durch Umweltplangelder der Gemeinde Martell und die restlichen 40 Tausend durch Umweltplangelder der Hydros finanziert wurden. Man müsse natürlich auch die Kosten für die Pflege und den Erhalt der neuen Kletterwand bedenken, so Sparber, doch im Vergleich zu den Gesamtkosten des Staudammes sei dies eine gute Investition für die Kommunikation und die Kooperation mit der Bevölkerung. Nebenbei sind die rund 40 neuen Kletterrouten für jedermann täglich bis Ende September von 9 Uhr morgens bis halb 10 Uhr abends kostenlos zugänglich, jedoch auf eigene Gefahr. Ein besonderes Highlight bilden die Mittwochabende, an denen die Kletterwand bis 23 Uhr geöffnet ist und sogar beleuchtet wird.

 

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