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Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 04 August 2015 00:00

Wohin geht die Reise?

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s4sp1234 Tav A3Stilfserjoch - Das Einvernehmensprotokoll zwischen LH Arno Kompatscher und dem Präsidenten der Region Lombardei Roberto Maroni ist unterschrieben. Der Vinschgerwind hat vorab berichtet. Aber wohin geht die Reise? Kommen nun ein paar Striche von (Eisenbahn)-Tunnels im oberen Vinschgau zu den bereits vorhandenen (in Richtung Schweiz sind es derzeit 5) hinzu?

von Erwin Bernhart

Die Zeremonie war bedeutungsschwanger: Kompatscher, Maroni, der Trientner LH Ugo Rossi als Zaungast, der Unterstaatssekretär Ugo Parolo und der Grenzgemeindenfondsverwalter Roger De Menech beschworen eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der Lombardei, speziell der Provinz Sondrio und Südtirol.

Eine Aufwertung des Stilferjoch Nationalparkes, eine Aufwertung des Stilfserjoches, eine Machbarkeitsstudie für eine Untertunnelung von Bormio in den Vinschgau. Kompatscher und Maroni sagten, dass es sich dabei um eine Untersuchung für einen Eisenbahntunnel handeln soll. Jedenfalls will man zur Finanzierung einen Teil der  Grenzgemeindengelder hernehmen, welche in Summe 80 Millionen Euro ausmachen. Gut 55 Millionen davon sollen in Provinz-überschreitende Projekte hineingesteckt werden. Ein solches Projekt sei diese Aufwertungsstrategie und diese Machbarkeitsstudie.
Es ist eine Art Vision losgetreten worden, auch nachdem ein Tunneldurchstich von Mals in Richtung Schweiz, in Richtung Scuol von der Vision zur Utopie gewechselt ist. Die Verwirklichung dieser Vision vom Veltlin aus solle nur „mit den Bürgern vor Ort und mit den Bürgermeistern“ (Maroni) vorangetrieben werden soll. Bürgermeisterliche Zaungäste am Stilfserjoch waren die BM Hartwig Tschenett aus Stilfs und Karl Bernhart aus Prad, in Vertretung der BM-Riege aus dem Vinschgau. Aufbruch oder auch nur ein möglicher Glaube daran schauen etwas anders aus. Sepp Noggler und Albrecht Plangger waren als höhere Vinschger Politriege anwesend. Es blieb bei Visionen, ohne einzigen konkreten Hinweis. Einen vielleicht: Man könnte eine Ortlerumrundung, von Schutzhütte zu Schutzhütte, in mehreren Tagesetappen lancieren. Kein Wort davon, wo ein Tunnel verlaufen könnte, welche konkreten Maßnahmen zur Aufwertung von Joch und Park gesetzt werden könnten. Wahrscheinlich bleibt es der hohen Politik vorbehalten, für Visionen zu sorgen. Um Konkretes soll sich das Fußvolk kümmern.
Ein Eisenbahntunnel von Bormio (wo es bis heute keine Eisenbahn gibt) in den Vinschgau? Die Frage bliebe in der Luft, hätten da nicht der Hauptveranstalter, der Rotary-Club aus Bormio, ein wenig Vorarbeit geleistet. Der Ingenieur Matteo Sambrizzi hat eine Skizze über mögliche Anbindungen entworfen. Eine möglicher Tunnel (Länge 15,8 km) könnte laut Sambrizzi von Bormio nach Sta. Maria im Val Müstair verlaufen und von dort über Taufers in einer Tunnelschleife hinter Laatsch bis zum Bahnhof Mals. Weitere Überlegungen sehen eine Verbindung zwischen Bormio über Livigno nach Zuoz vor. Eine andere ist die Verbindung von Tirano mit Untertunnelung des Tonalepassess um mit der Bahn Trient-Cles-Malé zusammenschließen zu können. Damit, meinte Sambrizzi gegenüber dem Vinschgerwind, könne man sich an die Eisenbahnringe, wie sie die Rhätische Bahn in der Schweiz betreibe, heranbewegen. Aus dieser Optik könnte ein Eisenbahntunnel unterm Stilfserjoch durchaus Sinn machen und - wohl in weiter Zukunft - einer Endstation Mals ein Ende bereiten.
Man nannte die Unterschriften am Rifugio Garibaldi, am Dreisprachenspitz, „hisorisch“ (Kompatscher). Historische Bilder, bedeutende Worte rauschten durch den Blätterwald.

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