Montag, 20 Juli 2015 00:00

Margit Mössmer: Die Sprachlosigkeit der Fische

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s26 MoessmerFranz-Tumler-Literaturpreis: die Nominierungen Teil 2 - Was uns die junge österreichische Autorin in ihrem Debütroman serviert, ist erfrischend und erheiternd – wenn wir uns auf Gerda einlassen. So heißt sie, die vielseitige Protagonistin. In  episodenhaften Kapiteln ist Gerda immer woanders, etwa in Madrid, in London, in Bad Aussee, in New York, in Varna oder in Wien, wobei die Geschehnisse unterschiedlicher kaum sein könnten. Frei von jeder Chronologie und mit Hang zum Absurden überrascht Gerda von der ersten bis zur letzten Seite, gibt den Ereignissen Wendungen, an die die Lesenden wohl eher nicht gedacht hätten. Gerda kann eben genauso gut Bürgermeisterin von Catania wie Vogelkundlerin auf Mallorca sein, auch Kellnerin in einem Wiener Bahnhofscafé oder Au-pair-Mädchen in London. Die Rollen sind alle glaubhaft und selbst wenn die Übertreibungen zur Komik werden, Gerda bleibt sympathisch. Die Titel der Kapitel weisen manchmal auf ihren Aufenthaltsort hin, geben aber auch Lebenslagen und Stimmungen an: „in Schuld, in vitro, in love, interniert“, um einige Beispiele zu nennen. Zusammenhängende Geschichte gibt es keine, die aneinandergereihten Gerda-Episoden funktionieren auch als isolierte Erzählungen. Verbindend ist die Leichtigkeit, mit der Gerda erlebt und spricht, am Ende des Buches hilft ein Gerdaglossar bei ostösterreichischen Dialektbrocken. Es braucht Fantasie, um mit Gerda mithalten zu können, aber es bleibt doch im Rahmen des Vorstellbaren - verrückt, aber irgendwie scheint alles möglich zu sein. Margit Mössmer ist ein amüsanter Roman und die Erschaffung einer ausgefallenen Figur gelungen.  
Maria Raffeiner

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