Staatsmeister im Weitsprung der Mittelschüler Italiens und Gewinner bei der Golden Roof Challenge. Franziska Marsoner machte es ihm heuer nach. Bei den Italienmeisterschaften in Desenzano del Garda konnte die großgewachsene Dame mit Latscher Wurzeln erst im letzten der sechs Durchgänge vom Wunderkind Alessia Baldini abgefangen werden. Alessia, die Tochter vom Marathonläufer und Olympiasieger Stefano Baldini und Virna de Angeli, italienische Rekordhalterin über 400m, schaffte im letzten der Durchgänge eine Weite von 5,11m und verdrängte damit die Naturnserin mit 4,93m vom ersten Platz. In Innsbruck gelang es der 14 Jahre alten Franziska dann als einzige Springerin die 5m zu knacken. 5,18m bedeuten neue Bestleistung, wobei in Osterreich bis zu diesem Alter noch der Zonenabsprung gemacht wird.
Bisher kommen mit Ramona Angerer aus Laas drei Sieger des Euregio Springen aus dem Vinschgau. Bei jährlich mehr als 8000 Teilnehmern aus den Ausscheidungen ist das ein überaus großer Erfolg. Bedenkt man, dass von den bisher 36 Goldmedaillen, die es in allen Kategorien und Jahren vergeben wurden, drei in den Vinschgau gingen. Das entspricht statistisch ca. 8 %. Berücksichtigt man die teilnehmenden Gebiete Nordtirol, Südtirol, Trentino und Osttirol kommt man auf knappe zwei Millionen Einwohner. Hochgerechnet müsste folglich der Vinschgau 160.000 Personen zählen, in Wirklichkeit hat er nur gut 30.000.
Franziska besuchte die Mittelschule Naturns, wo sie unter Sportlehrer Richard Perkmann entdeckt und trainiert wurde. Zudem ist sie in der Leistungsgruppe des Lac Vinschgau Raiffeisen. Mit Mirko Lepir, Anna Luce und Nora Rinner kann sie weitsprungspezifisches Training absolvieren. Die Gruppe ist motivierend und sie fühlt sich dabei sehr wohl. Im Herbst möchte sie das Sportgymnasium Sterzing besuchen.
Der Trainingsschwerpunkt in der Sommerpause gilt hauptsächlich der Anlaufschule und dem Sprint. Schnelligkeit ist im Weitsprung eine der wichtigsten Eigenschaften. Ziele für den Herbst gibt es noch genug. Die Verbandsitalienmeisterschaften sind im September auf dem Programm. Einige Uraltsüdtirolrekorde, wie die 6,60m von Armin Mantinger aus dem Jahre 1979, dürften in der Reichweite von Mirko liegen. Auch der Vinschgaurekord 5,40m von Monika Müller dürfte wackeln. Im Rahmen des Stabhochsprungmeeting in Schlanders am 31. Juli werden Franziska und Mirko geehrt werden.
Valorz Rekord trotz allen Angriffen
Die Trainingsaufenthalte von Weltmeister David Storl in Latsch haben zu einen regelrechten Kugelstoßfieber geführt. Gleichzeitig hat damit die Hetzjagd auf Stefan Valorz Kugelstoßrekord aus dem Jahr 2000 begonnen. Ganz schön frech zeigte sich der jüngste aller Anwärter Fabian Waldner aus Latsch. Bei der Zehnkampflandesmeisterschaft in Lana katapultierte er die 7260 Gramm schwere Kugel auf die bisher beste Weite eines Vinschger Mehrkämpfers von 13,08m. Beim Pfingstmeeting wollte gleich eine Gruppe von vier Vinschger aufmüpfig werden. Valorz Rekord von 13,18m wurde beim Einstoßen zwar mehrfach angezählt. Im Wettkampf selbst war es dann aber wiederum der Jüngste der an die 13 Meter Marke kam. Beim Meeting in Meran legte Christian Gruber wieder ein Einwärmstoß an die 13,50m hin. Im Wettkampf scheiterte er an der 13m Mauer und gewann vor Fabian und Jürgen Fleischmann.
David Storl und seine Mannschaft haben sich auf dem Latsch Sportplatz bestens integriert. Sie zeigen sich sehr offen und wenn nötig trainieren wird auch zusammen trainiert. So durfte der 15 Jahre alte Berufsschüler Martin Lazov als Belohnung für sein Ergebnis an der Landesmeisterschaft gemeinsam mit David eine Sportstunde absolvieren.
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