Architekt Arnold Gapp sagt das mit Überzeugung. Und: Er hat Recht. Denn die Neugestaltung des Schwimmbads Laas ist ein Quantensprung in vielerlei Hinsicht. Dass sich die Badegäste hier auf Anhieb wohlfühlen, hat vor allem damit zu tun, „dass ein geschützter Raum entstanden ist“.
Früher ist der Raum ausgeflossen, das Schwimmbad ist gen Parkplatz nie abgeschlossen gewesen. Nun sorgt eine Riegelwand für einen Abschluss, für Wind- und Sichtschutz und definiert den Raum genau. Ein Mensch sucht immer nach Geborgenheit und Schutz. Manchmal auch Nestwärme. Genau diese Philosophie spiegelt sich im Schwimmbad Laas wider. „Das räumliche Gefühl hat sich enorm verändert“, soweit, dass selbst die Erwartungen des Architekten übertroffen wurden.
Holz empfängt nun die Badegäste, eine Lamellenwand, die auch die Optik bestimmt. Eine Optik, die sich an die Umgebung orientiert. St. Sisinius ist ein prominenter Ort, das Kirchlein auf dem Hügel – weitum sichtbar – eines der Wahrzeichen von Laas. Hier, neben St. Sisinius – den Sonnenberg im Rücken - einen Bau zu schaffen, eine Sportzone wenn man’s genau nimmt, der sich nahtlos einfügt und nicht in den Vordergrund drängt, war wohl die größte architektonische Herausforderung.
Geschaffen hat Gapp einen Neubau, der sich in zwei Gebäudeteile gliedert, ein Teil wurde auf die alten Kellerräume draufgesetzt und wird im Sommer vom Bademeister und im Winter von den Eislaufgästen genutzt. Im zweiten Gebäudeteil sind die Umkleidekabinen, -schränke, Duschen und Sanitäranlagen untergebracht. Den Eingang zu diesen weist schwarz lasiertes Holz. Jener überdachte Teil, der Tischtennis und Tischfußball beherbergt, trägt hingegen Schwimmbadblau. Synergien hat Gapp geschaffen. Warum auch Neues – Unnötiges – schaffen, wenn Bestehendes ausreicht? Der Bareingang ist deshalb gleichzeitig auch Eintrittsbereich, bildet die Kassa für die Badegäste.
Aus dem Jahr 1974 stammten Umkleiden und Sanitäranlagen des alten Schwimmbades. Dass diese in die Jahre gekommen waren und dringend erneuert werden mussten, versteht sich von selbst. Das große Schwimmbecken und das Kinderbecken hingegen blieben erhalten. Auch am Energiekonzept änderte sich wenig: Eine Schlauchanlage auf dem Dach heizt das Wasser auf. Das Fernheizwerk kann bei Bedarf jederzeit hinzugeschaltet werden und garantiert – wetterunabhängig – eine angenehme Badetemperatur.
Handwerker und Badegäste gaben sich am 12. Juni die Klinke in die Hand. Da war im Schwimmbad Laas nicht nur Saisons-Auftakt, sondern auch Bauende und Schlüsselübergabe an den Pächter Simon Klotz. Nach vielen Jahren des Wartens und nur wenigen Monaten Bauzeit, wurde die Neugestaltung des Schwimmbads offiziell fertiggestellt. Die Handwerker haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. „Wir haben versucht die Arbeiten in Gewerke aufzuteilen, um damit heimischen Betrieben eine Chance zu geben“, sagt Bürgermeister Andreas Tappeiner. Kostenpunkt: rund 440.000 Euro, davon sind 80.000 Euro allein technische Spesen.
Das Echo der ersten Badegäste ist durch und durch positiv. Schön sei es geworden, attraktiv und einladend, das neue Laaser Schwimmbad. Dieses ist kein Erlebnisbad mit vielen Attraktionen, sondern ein Schwimmbad für Familien. Besonders beliebt ist die großzügige und übersichtliche Liege- und Spielwiese. Die Bäume spenden Schatten. Das Einzige, das noch fehlt, ist etwas Grün, die Grasflächen haben noch Narben. Doch das tut dem Bade-Enthusiasmus keinen Abbruch. Und warum nicht einen perfekten Badetag mit einer köstlichen Pizza in der Pizzeria St. Sisinius ausklingen lassen?
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