Vor allem war er ein guter Freund von Gabriel Grüner. Nach dem Besuch der Henri Nannen Journalistenschule in Hamburg, arbeitete Gabriel Grüner bei der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ und später beim „Stern“ als Auslandsreporter. Mit 36 Jahren wurde er am 13. Juni 1999 im Kosovo ermordet, zusammen mit seinem Fotografen und Übersetzer. Seit dieser Zeit gibt es das Gabriel-Grüner-Stipendium für junge, engagierte Journalisten und Fotografen. Es war für Uli Reinhardt ein großes Anliegen, dieses Stipendium auch in Mals, den Geburtsort von Gabriel Grüner, zu verankern. Seit mehreren Jahren trifft sich die Jury in Mals und seit drei Jahren wird das Gabriel Grüner Stipendium in Mals vergeben. Sibille Tschenett, die Vorsitzende vom Bildungsausschuss Mals und bisherige Kulturreferentin war in den letzten Jahren das wichtige Bindeglied zwischen den Geschwistern von Gabriel Grüner, der Agentur Zeitenspiegel und der Gemeinde Mals. Peter Grüner, der Bruder von Gabriel, konnte dieses Jahr das Gabriel-Grüner-Stipendium an den Autor Martin Theis und den Fotografen Jakob Schnetz überreichen. Mit dem Preisgeld können sie mehrere Wochen nach Armenien reisen, um eine Reportage über den Konflikt um Berg-Karabach zu erstellen. Im kommenden Jahr wird diese Reportage in einem Buch mit weiteren Reportagen veröffentlicht. Zur Preisverleihung in Mals hielt Stephanie Nannen, die Enkelin des „Stern“ Gründers den Festvortrag über das Selbstverständnis der Journalisten. Sie erzählte von der Leidenschaft des Großvaters, aber auch von der schwierigen Aufgabe, nicht einfach Bericht zu erstatten, sondern die Wahrheit hinter der Wirklichkeit aufzudecken und Geschichten zu erzählen, ohne zu belehren. Der Reporter soll den Leser auf die Reise mitnehmen, ihn betroffen machen, in Staunen versetzen und zum Nachdenken anregen. Zum Schluss wurden auch die Preisträgerinnen des ersten Gabriel-Grüner-Schülerwettbewerbs prämiert. (hzg)
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