Im November des Jahres 1956 befand eine Gruppe von Südtirolern, darunter auch Innerhofer, dass es an der Zeit sei, für die Rechte Südtirols zu kämpfen – im Untergrund. Unter der Führung von Sepp Kerschbaumer war von Anfang an klar, dass der BAS mit Sachschäden auf die Situation in Südtirol aufmerksam machen wolle, aber Menschenleben unter keinen Umständen gefährdet werden dürften. Um die Rechte, die 1946 im Pariser Vertrag festgeschrieben wurden, durchzusetzen und auf die prekäre Arbeits- und Wohnungssituation hinzuweisen, verübte der BAS erste Sprengstoff-Anschläge in den späten 50ern. Durch unglückliche Umstände verlor dabei auch ein Mann das Leben.
Im Vinschgau fand sich ein wichtiger Vertrauter und Berater des BAS: Hans Dietl aus Göflan, SVP-Politiker bis 1971 und späterer Gründer der Sozialdemokratischen Partei Südtirols. Neben der Freundschaft mit Dietl verband Innerhofer noch mehr mit dem Vinschgau, ihm oblag es, die Mitglieder des BAS mit Informationen zu versorgen. So legte der Bauer aus Schenna nach dem Feierabend mehrmals im Monat an die 80 km auf dem Rad zurück, um die Mitglieder auf den neuesten Stand zu bringen. Mit dem Zug wäre er spät in der Nacht nicht mehr nach Hause gekommen.
Nach der Feuernacht 1961 wurden zahlreiche Aktivisten verurteilt, darunter auch Innerhofer. Drei Jahre Gefängnis lagen vor ihm: Er wurde gefoltert und mit allen Mitteln unter Druck gesetzt. Noch heute hat er Probleme mit seinen Zehen, auf welche mit dem Gewehrschaft unzählige Male eingeschlagen wurde. Details über die Folterungen erzählt Innerhofer nicht gerne, er scheut „das Ummergeklane in den Medien“, das wohl darauf folgen würde. Obwohl im Mailänder Sprengstoffprozess 1963 zu sieben Jahren Haft verurteilt, wurde Innerhofer nach drei Jahren entlassen. Ein freier Mann war er deshalb noch lange nicht, über dreißig Jahre lebte er staatenlos und ohne bürgerliche Rechte.
Im Jahre 1998 wurde er schließlich begnadigt, ebenso wie der kürzlich verstorbene Nordtiroler Wolfgang Pfaundler. (bmp)
{jcomments on}