Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 12 Mai 2015 09:06

Leserbriefe Ausgabe 10-15

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Verlust der Periferie
Nach längerer Überlegung und nach mehr als 12 Jahren bei den Grünen bin ich mit heutigem Datum von der Mitgliedschaft bei den Grünen-Verdi-Verc Südtirol zurückgetreten. Damit lege ich auch mein Amt im Führungsgremium der Grünen Partei – dem GRÜNEN RAT – nieder. Es haben sich in den letzten Jahren Gründe zu diesem Schritt verdichtet, darunter: - Der Führungsstil der Obfrau, der eher ausgrenzend statt inkludierend ist;
- Organisation der Vorwahlen zu den LTW 2013 mit falschen Vorgaben (erzwungene geschlechtergerechte Zweitstimme), Gleichberechtigung auf den Listen Ja, aber die Freiheit der Wahl muss erhalten bleiben!
- Verlust der Periferie. Zu diesen Gemeinderatswahlen kandidieren Grüne oder grün-nahe Listen fast nur mehr in den Städten. Das ist eine verfehlte Konzentration auf neue, urbane Wählerschichten, weg von einer offenen, bürgerlichen Liberalität und den vielen ökologischen Listen in den Dörfern.
- Falsch verstandene Emanzipation: Es hilft der Beziehung unter den Geschlechtern nichts, wenn Emanzipation nur die mit umgekehrtem Vorzeichen durchgeboxte Version von Machismo ist.
- Tabuthema Sezession: Dieses Thema wird als absolutes Tabu gesehen, in einer Partei, die doch so viele Tabus brechen wollte! Die alleinige Fixierung auf die Autonomie mit einem höchst unzuverlässigen Staat Italien kann nicht das Ende der Entwicklung Südtirols sein!
Sigmund Kripp, Partschins, am Tag der Befreiung 2015

Nicht nur Lottospieler sind schlechte Rechner
Eins haben Lottospieler und die Aussagen auf der SVP-Landesversammlung in Meran gemeinsam. Wenn diese Dummheit mehr Glück als die Weisheit hat, ist es eigentlich schon eine halbe Dummheit, wenn man nach Weisheit trachtet. Sie sind Beweis, dass beide Gruppen schlechte Rechner sind. Geradewegs die Beibehaltung der Ist-Situation führt in den Abgrund. Den handfesten Gegensatz bildet die Selbstbestimmung, welche als einzig vertretbares Ziel angesehen werden kann. Die Autonomieunterentwicklung und derzeitige Gestaltungsunmöglichkeit einer Europaregion dagegen zeugen vom parteilichen konzeptlosen Eigensinn. Das Recht der Sezession, welches für Süd-Tirol klar auf der Hand liegt, darf nicht länger mehr durch veraltete und verrottete Partei-Philosophaseleien verdunkelt werden. Diese Opportunitäts-
kosten unterbinden das Erlangen des höchst möglichen Wertes, der Freiheit. Oder anders gesagt; der Gescheite hat Momente, wo er sich wünscht, recht dumm zu sein. Der Dumme hingegen wünscht sich nie, gescheit zu sein. Er glaubt’s ohnedem, dass er es ist.
Weithaler Dietmar, Partschins

Geranien machen keine Biene satt!
Wer ahnt beim Anblick blühender Balkone und Gärten, dass die Blütenbesucher leer ausgehen?! Doch die beliebten Dauer-Blüher wie Geranien, Petunien, Dahlien und Fleißige Lieschen bieten unseren einheimischen Insekten so gut wie keine Nahrung. Viele Blumen mit gefüllten Blüten, z.B. gefüllte Rosen, erfreuen zwar das Auge, produzieren aber weder Nektar noch Pollen. Oder die exotischen Blüten sind so konstruiert, dass unsere einheimischen Insekten mit ihren Mundwerkzeugen nicht rankommen. Welch ein Jammer! Denn Bienen, Hummeln und Schmetterlinge brauchen vor allem für die Aufzucht des Nachwuchses Pollen-reiche Nahrung.
Doch die Lösung ist einfach und jeder kann etwas tun: Einheimische Blumen auf Balkon und Garten setzen! Unsere heimische Flora bietet eine große Auswahl an Blütenpflanzen, mit der über das ganze Jahr hinweg an verschiedenen Standorten (sonnig/schattig, trocken/feucht) ein ununterbrochener Blüten-Marathon geboten werden kann. Besonders beliebt bei den Insekten sind zum Beispiel mediterrane Kräuter wie Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian. Zur Bepflanzung von Balkonkästen eignen sich beispielsweise Glockenblumen, Löwenmäulchen, Margeriten, Nelken, Ringelblumen, Seifen- und Gipskraut sehr gut. Und im Garten kann nicht nur am Boden, sondern auch bei den Gehölzen viel für die Insektenwelt geboten werden: Salweide und Kornellkirsche sind willkommene Frühblüher, Linde und Faulbaum locken im Sommer, und die immerblühende Mandelweide sogar bis in den Herbst mit Bienennahrung. Wer noch mehr Tipps für geeignete Pflanzen möchte, findet diese auf www.bioland-suedtirol.it. Durch die intensive Landwirtschaft sind die ländlichen Gebiete mittlerweile arm an Blüten. Um die Lebensbedingungen der Bienen zu verbessern, bemühen sich die Bioland Bauern um Blütenreichtum am Hof und im Feld: Mit blütenreichen Einsaaten im Obst- und Weinbau, aber auch mit blühenden Ackerrandstreifen, Böschungen und Wegesrändern unterstützen sie ihre kleinen sechsbeinigen Mitarbeiter.
Bioland Verband Südtirol

Süd-Tirol Politik
Im Rahmen der Besuche von LH Kompatscher in den Gemeinden Südtirols bedauert er, dass allgemein viel gejammert werde. Man könne auf schwierige Fragen keine einfache Antwort geben. Das klingt auf eine gewisse Ratlosigkeit hin. Von den Skandalen und den Problemen mit Mitgliedern wurde nicht gesprochen. Nicht nur durch SEL und Finanzabkommen mit Rom wurden tausende Millionen Schäden verursacht. Auch hunderte von Millionen mehr Rentenbeiträge abkassiert als ausbezahlt. Dazu 30-40 Millionen EU Gelder aus Brüssel verschlafen. Wie Sanitätsdirektor Mayr berichtet, schuldet Italien - Südtirol 56 Millionen für Patientenbehandlungen, mit dem Zitat: Bei diesem Staat sind wir immer die Geschröpften. Zur Krönung hat Rom unsere Autonomierechte mit Füßen getreten. Tatsache ist, nicht die fleißigen Bürger u. Opposition sind verantwortlich, sondern die SVP-PD Landesregierung mit ihren unfähigen Vertretern in Rom. Diese haben Südtirol rechtlich, politisch u. finanziell ruiniert. Nochmals einige Jahre so eine negative Entwicklung, dann sind wir die nützlichsten Idioten Italiens. Darum sollten wir uns ehrlich Gedanken machen, wie wir von diesem Staat wegkommen.
Alois Pixner, Kastelbell

Entheimatet

Wenn ich im RAI – Sender Bozen die Nachrichten oder eine Kultursendung anschaue, handelt zwar viel von unserer Heimat, aber mein Ohr, meine Seele, mein Herz fühlen sich nicht daheim.
Die AnsagerInnen bemühen sich, ein Platt-, oder Hoch-, neu- Mitteldeutsch zu sprechen, das vielleicht in jenen Ländern richtig und passend ist, uns Tiroler oder die bayrisch, süddeutsche Sprachgruppe aber schmerzt. Da geschieht etwas Ähnliches, wie die „Prostitution“ der Sprache im Gewerbe.
Wenn die AnsagerIn „zweiunzwanzisch“ Grad voraussagt und Ihr Kind schreibt dann das so, wie es das von ihr/ihm gehört hat, wird dann die Lehrerin nicht zu Recht einen roten Strich darunter machen. Bisher galt: Deutsch schreibt man großteils so, wie man es spricht. Wikipedia schreibt: „Im Deutschen gibt es nicht eine einheitliche Schule. Bis in die erste Hälfte des 20. Jh galt das Prager Deutsch als das beste“. Da Prag und auch ganz Tirol ehemals zu Österreich gehört haben, hat unsere gesamte Sprache höchstes Niveau und Gleichberechtigung.
Bleiben wir bei zwanzig, werden mit kurzem e, das leicht nach ä klingt, der angestammten, auch nach Duden richtigen Betonung der Worte. Einige promovierte Germanisten haben mir schon Recht gegeben.

Dr. med. Martin Stampfer, Mals

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