Landesrat Richard Theiner meinte bei der Ausstellungseröffnung, dass Schlossherrn immer schon mehrsprachig und offen für das Fremde waren. Deshalb ist das Schloss Kastelbell bestens geeignet, über die Grenzen zusammenzuarbeiten, für eine geistige Offenheit zu sorgen und die Europaregion Tirol mit Leben zu füllen. In diesem Sinne präsentieren unter dem Titel „3dimensionale“ bei der heurigen Frühjahrsausstellung erstmals drei Bildhauer aus der Europaregion Tirol ihre Skulpturen, Grafiken und Zeichnungen. Josef Kostner aus St. Ulrich/Gröden, Magnus Pöhacker aus Hall in Tirol und Simone Turra aus Tonadico di Primiero/Trentino zeigen Köpfe und menschliche Figuren. Zu sehen sind auch Arbeitsblätter und Werkzeichnungen. Elisabeth Maireth, die Mitkoordinatorin der Ausstellung, stellte in einigen Räumen Werke der drei Künstler zusammen und widmete außerdem jedem Künstler einen eigener Raum mit seinen Plastiken und Zeichnungen. Im Innenhof des Schlosses begegnet der Besucher einer Plastik von Simone Turra. Zufrieden, entspannt und nackt liegt „Marco“ auf einem Sockel und blickt auf die Besucher. Viele streicheln seinen Kopf und seine Schulter. Auch andere Figuren von Turra liegen, schlafen oder träumen. Einige stehen kopfüber. Runde, kantige, rissige und raue Formen, aber auch abstrakte und glatte Formen haben die seltsamen Figuren des Nordtiroler Bildhauers Magnus Pöhacker. Es sind Köpfe und Figuren von anderen Zeiten und anderen Orten, Figuren, die schweben und unsichtbaren Kräften ausgesetzt sind. Schroff und kantig wie die Bergwelt der Dolomiten sind die Plastiken des Grödners Josef Kostner. Die Verletzbarkeit des Menschen, seine Ecken und Kanten kommen in seinen Figuren sehr stark zum Ausdruck. (hzg)
Die Ausstellung im Schloss Kastelbell ist noch bis am 7. Juni geöffnet. Am Dienstag bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr.
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