Interessantes tut sich in Latsch. Dort ist ein neuer Tourismuspräsident im Amt. Der Tarscher Roman Schwienbacher löst den Marteller Günther Pircher an der Spitze ab. An sich ist ein Präsidentenwechsel in Tourismusvereinen nichts Besonderes. Aber ganz ohne Reibereien - sagen wir grundsätzliche Überlegungen - ist dieser Wechsel in Latsch nicht vonstatten gegangen. Schwienbacher ist aus einer Pattsituation heraus Präsident geworden. Von Latsch weiß man, dass es in Tourismusfragen in zwei Lager gespalten ist: fifti-fifti. Pircher hat letztlich seine Kandidatur zurückgezogen und so den Weg für Schweinbacher frei gemacht. Der Günther Pircher wurde im Vorfeld der Wahl für den Nächtigungsrückgang in der Ferienregion Latsch-Martell mitverantwortlich gemacht. Und das ausgerechnet von jener Gruppe, die sich vor Jahren für eine zentrale Vinschgau-Vermarktung eingesetzt hat. Daraus ist dann Vinschgau Marketing entstanden. Mit dieser Kritik an den bisherigen Präsidenten bürdet man dem neuen von vornherein eine schwere Last auf: Schwienbacher, der auch Vize-Präsident des Sportvereines ist, wird sich um eine Steigerung der Nächtigungen in der Ferienregion bemühen müssen. Vinschgau-Marketing hin oder her. Tritt diese Steigerung nicht ein, hat der Wechsel nicht wirklich Sinn gemacht. Denn unter Pircher ist ein Zusammenwachsen zwischen den Latscher und den Marteller Tourismustreibenden durchaus gelungen. Auch ist es dem Tourismusverein im vorigen Jahr gelungen, die Tarscher Alm samt Aufstiegsanlage zu übernehmen. Klar ist, dass in Latsch und in Martell, wie auch andernorts, der Tourismus eine wichtige Säule der Wirtschaft ist. Diese Säule zu stärken und vor Ort breit auszubauen, wird nun Aufgabe auch der neuen Führungsspitze in Latsch sein.
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