Man bezahlt nur für die gefahrenen Kilometer und die Zeit für die Automiete, bekommt jeden Monat die Rechnung mit der genauen Aufstellung zugeschickt und als Betrieb kann man das noch abschreiben. Nach dem Bundesverband Carsharing (bcs) gibt es in Deutschland 1 Million Kunden in rund 500 Städten und Gemeinden. Das sind zwar nur 1,5% der führerscheinfähigen Gesamtbevölkerung, aber es gab im letzten Jahr einen Zuwachs von 37,4%. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ist Carsharing im Trend und wird zu einer konkreten Alternative zum Individualverkehr. Viele Familien haben nach wie vor ein Auto, können durch Carsharing aber auf das Zweitauto verzichten. Viele Betriebe benutzen Carsharing, anstatt ein zweites oder drittes Betriebsauto anzuschaffen. Die Firma Kunstdünger benützt regelmäßig Carsharing, auch die Ingenieure Patscheider & Partner GmbH. Über eine Grüne Nummer, das Internet oder über eine App kann man das Auto vorbestellen, mit dem Südtirolpass oder mit der Kundenkarte wird das Auto geöffnet und man kann losfahren. Nach der Rückgabe kann man das Auto wieder mit dem Südtirolpass bzw. der Kundenkarte abschließen. Derzeit gibt es neun Carsharing-Stationen in Südtirol: Bozen, Meran, Mals, Leifers, Brixen, Bruneck, Sand in Taufers, Ridnaun und Ratschings. Und in den nächsten Jahren werden weitere Gemeinden dazukommen. Alle Südtiroler Carsharingkunden haben auch die Möglichkeit in Deutschland, Österreich und in der Schweiz Autos mit dem Smartphone über die Flinkster-App zu buchen. Die Abrechnung erfolgt über Carsharing Südtirol und es gelten die Südtiroler Tarife.
Die Gemeinde Mals und die Wohnbaugenossenschaft Arche im KVW als Projektinitiatoren
Das Grundkonzept wurde von der Schweiz und von Deutschland abgeschaut. Ulrich Veith, der Bürgermeister der Gemeinde Mals und Leonhard Resch von der Wohnbaugenossenschaft Arche im KVW fanden in den Gemeinden Bozen und Meran, sowie beim KVW, dem Raiffeisenverband, dem Südtiroler Energieverband, bei Confcooperative und Legacoopbund wichtige Unterstützer und bei Volkswagengruppe Italien auch den Hauptsponsor. Nachdem in einer langen Vorarbeit das Konzept erstellt und wichtige Partner für die Idee gewonnen wurden, konnte am 23. Mai 2013 eine Konsortialgenossenschaft gegründet und damit die rechtliche Basis für Carsharing Südtirol geschaffen werden. Durch den Hauptsponsor Volkswagen, die Unterstützung des Landes und Geldmitteln aus einem EU-Projekt wurde das Konzept realisiert. Heute gibt es in Bozen mehrere Standorte mit Carsharing-Autos. In Mals stehen zwei Autos am Bahnhof zur Verfügung und demnächst soll ein Elektroauto in der Tiefgarage bereitgestellt werden. Ulrich Veith ist nach dem ersten Jahr mit der Auslastung zufrieden. Natürlich hat es Startschwierigkeiten gegeben, das neue Konzept muss erst in der Bevölkerung Fuß fassen, aber im ersten Jahr wurde es bereits von Privatpersonen, von einigen Betrieben und von den Bediensteten der Gemeinde für Dienstfahrten benutzt. Die Gemeindeverwaltung spart rund 30 Euro für eine Fahrt nach Bozen, wenn nicht mit dem Privatauto gefahren wird, meinte Veith. Auch die Gemeinde Schlanders hat bei Carsharing Südtirol angefragt und ein Angebote erhalten. Schlanders kommt dabei nicht in den Genuss von EU-Geldern. Die Kosten für die Bereitstellung eines Fahrzeuges für 6 Monate würde 3.000 Euro zzgl. MwSt. kosten. Bei guter Auslastung kann der Betrag aber bis zu 50% reduziert werden. Bürgermeister Dieter Pinggera will aber, dass nicht nur ein Auto zur Verfügung steht, sondern mindestens zwei Autos, denn wenn ein Kunde ein Auto vorbestellt und dieses nicht bekommt, ist für den Kunden das Konzept gestorben. Um Carsharing in Schlanders auf breitere Beine zu stellen und auch langfristig zu sichern, ist die Gemeinde auf der Suche nach weiteren Partnern. Die Autos sollen im Ortszentrum gut sichtbar und leicht erreichbar geparkt werden. Es wird daran gearbeitet, dies möglichst bald zu realisieren.
Infos zu Carsharing Südtirol
Carsharing = Auto teilen
Genossenschaft Carsharing Südtirol Alto Adige - 39100 Bozen, Beda Weber Straße 1
Tel. +39 0471 061319 info@carsharing.bz.it
Mitglied werden: Führerschein, Ausweis, Steuernummer, Südtirol-Pass und Bankdaten vorbeibringen und den Vertrag unterschreiben.
Carsharing-Fahrzeug buchen:
• Internet www.booking.carsharing.bz.it
• Grüne Nummer 800 912 516
• Smartphone: Mit der Flinkster-APP
Abholen: Nach der Reservierung das Auto an der Carsharing-Station abholen.
Losfahren: Mit dem Südtirolpass bzw. der Kundenkarte das Auto öffnen. Autoschlüssel aus dem Handschuhfach nehmen. Auto starten und losfahren.
Zurückbringen: Nach dem Gebrauch das Auto zum Carsharing -Parkplatz zurückbringen. Schlüssel in das Handschuhfach geben. Das Auto mit dem Südtirolpass bzw. der Kundenkarte abschließen.
Einmalige Registrierungsgebühr
25,00 Euro für Personen im Besitz des SüdtirolPasses
40,00 Euro für Personen ohne SüdtirolPass
Jährliche Grundgebühr: diese beträgt ab Mitte April 49 Euro.
Versicherung: Alle Carsharing Autos sind Vollkasko versichert.
Carsharing– Stationen in Südtirol: Bozen, Meran, Mals, Leifers, Brixen, Bruneck, Sand in Taufers, Ridnaun und Ratschings
Informationen über CarSharing:
CarSharing Südtirol: www.carsharing.bz.it
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